Beim aufnehmen/streamen kommt es ganz auf die Einstellungen an. Bei einem Hardware-Encoder liegt auf der CPU keine wirkliche Last. Ganz im Gegenteil. Wenn du zum aufnehmen ein altes Fraps oder so verwendest, dann ist das klar, das die FPS stark einbrechen können. Das gleiche gilt auch, wenn du z.B. in OBS den Software-Renderer auswählst, weil die Videoaufnahme komplett auf der CPU berechnet werden. Nimmst du in OBS NVENC (Nvidia) oder VCE (AMD RADEON), dann rechnet die Grafikkarte die Videos, was zwar die FPS beeinflusst, aber deutlich weniger als der Software-Renderer. Einen Einbruch von 60 auf 20 hatte ich so eigentlich noch nie. Im Schnitt sind es eher 5 - 15 FPS. So lange man bei über 70 FPS im SPiel ist, kann man das ertragen. Aber sind die Aufnahmen nachher zu groß (60 FPS und hohe Datenrate), dann sollte man die Last von der GPU nehmen, da sonst zwar nicht unbedingt das Spiel, sondern eher die Aufnahmen laggen wie sau.
Am allerbesten rendert man auf einer extra GPU. Und da bieten sich Intel-CPU's mit integrierter Grafik an. Dann kann man per QSV (Quick Sync Video) rendern, die Geforce oder Radeon kümmert sich nur um das Spiel und die FPS leiden eigentlich überhaupt nicht. Im allgemeinen wird da oft zu vorsichtig mit dem Thema umgegangen. So lange man ein Aufnahmetool verwendet, das alle 3 GPU-Encoder unterstützt und man selbst diesen auch selektieren kann, hast du bei der Aufnahme kaum nennenswerte Last auf der CPU und wenn du 2 Grafikeinheiten (am besten unterschiedlicher Hersteller) samt Treiber in/auf deinem Rechner hast, kannst du die Aufnahmelast immer an eine Einheit geben, die nichts zu tun hat. Bei Intel-CPU's z.B. die HD Graphics oder Iris Pro. Und dann macht die CPU eigentlich nur noch die Infos an die GPU geben und das fertige Bild auf die Platte legen. Und das überfordert die meisten CPU's eigentlich nicht ^^
Mit meiner alten Haswell-Gurke nehme ich in FullHD mit 60 FPS und 50 MBit/s auf und weder im Spiel brechen die FPS groß ein noch laggen die Aufnahmen. Und die CPU ist nur ein bisschen besser als der kleinste Ryzen (R3 1200) und die GTX 960 4GB ist auch kein dickes High-End Monster
NACHTRAG: Mir fällt gerade ein. Du kannst ja auch bei 600 € Budget einfach folgendes machen. Du holst dir gebraucht eine GTX 960 4GB, besorgst dir ein Gehäuse mit etwas Platz, ein anderes Netzteil und kaufst dann den hier:
Fujitsu Esprimo P520 E85+ Business-PC gebraucht #AA4 Intel Core i5 3.2
Baust alles in das andere Gehäuse um und steckst die Grafikkarte dazu. Und dann hast du für unter 600 € so ein PC wie meinen und kannst dir sicher sein, das alles funktioniert ^^
Odr du nimmst einen mit Ivy-Bridge i5. Auch der ist im Schnitt ein ganz kleines bisschen besser als der 4c/4t Ryzen und einen solchen bekommt man refurbisched schon für etwa 235 €.
Fujitsu Celsius W420 Workstation gebraucht #AA4 Intel Core i5 3.2 GHz
Da hast du finanziell noch gut Platz. Neues Gehäuse (die OEM-Gehäuse haben meist nicht genug Platz für größere GPU's) und ggf. ein anderes Netzteil und man kann sich damit schnell und günstig nen guten PC basteln und kann sich wenigstens sicher sein, das die Hardware einigermaßen professionell getestet wurde. Und WIndows ist meist auch dabei ^^
NACHTRAG 2: Ich habe es eben mal aus langer Weile getestet. Mit meinem System sind sogar 4K 30 FPS Aufnahmen mit 15 MBit/s möglich und die Videos laggen nicht. Auch nach starten der Aufnahme bleiben die FPS des Spiels genauso wie ohne Aufnahme. Auch wenn die HD 2500 aus den Ivy-Brifge CPU's nicht ganz so viel Leistung wie die HD 4600 hat, sollte man wenigstens FullHD mit 60 FPS und mindestens 20 MBit/s problemlos hinbekommen.