EUG erklärt Rekordstrafe gegen Intel aus 2009 für nichtig

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2009 verhängte die EU-Kommission gegen Intel eine Rekordstrafe wegen Wettbewerbsverzerrung. Diese Strafe von über eine Milliarde Euro wurde nun für nichtig erklärt, weil die EU-Kommission nicht ausreichend dargelegt hat, wie die gewährten Rabatte den Wettbewerb verzerren konnten.

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Das Ergebnis wundert, die Begründung nicht wirklich: als ich damals noch für 2 verschiedene OEMs gearbeitet habe, war sowieso das Problem, dass AMD und Boardpartner immer wieder mal gar nicht mit der Lieferung hinterherkamen, also gar nicht mehr verkauft hätte werden können. AMD war damals so begehrt, dass deren Produktionskapazitäten leider nicht ausgereicht haben.

Dass deshalb aber gleich das ganze Urteil fallen gelassen wird ist für mich unverständlich: auch wenn Exklusivverträge in der Industrie teils üblich sind, ist das bei Intel ja nochmal was anderes, da sie ja eine erdrückend mächtige Marktposition hatten. Also zumindest eine Strafe wäre wohl angemessen (bzw: man würde es wohl verstehen oder gönnen), aber angesichts von Juristischen verfahrensfehlern ist das wohl nicht drin. Dass es um den anstehenden Fabriksbau geht, wie so manche behaupten, glaube ich weniger
 
Die Klage wird komplett fallen gelassen? Ich kann es nicht fassen. Wie mein Vorredner schon schreibt, sollte eine Strafe unbedingt anfallen. Intel lasse ich daher auch nicht mehr in meinen PC. Sch...haufen....
 
Das passiert leider öfters, dass wegen Formfehlern Urteile aufgehoben werden. Hoffentlich kann die EU-Kommission da noch in die Revision gehen, ansonsten wäre das Ganze ein schlechter Witz.
 
Drehtür in 3,2,1...

Will jetzt die aktuelle Rechtssprechung nicht in Misskredit bringen, aber wer aktuell einen Blick auf die österreichische Innenpolitik wirft kann sich auch bei diesem Ergebnis nicht den Eindruck der schiefen Optik verwehren

Kurzer Spoiler:
Aktuell tauchen grad Chats von ranghohen Beamten aus dem Innenministerium mit dem Justizminister und einer OGH Richterin auf in denen beschrieben wird wie unliebsame (weil unsteuerbare) Bewerberinnen verhindert werden sollen - und auch wurden
Die OGH Richterin kam, nachdem sie per Weisungen einige Verfahren einstellen hat lassen wieder zurück an den OGH, nun als Vizepräsidentin.

Und das war nur 1 Thema aus den Chats die aktuell in AT höchst fragwürdige Vorgänge dokumentieren...

Es wäre natürlich naiv anzunehmen dass das in anderen Ländern oder auf europäischer Ebene anders abläuft.

Im konkreten Fall muss es ja nicht einmal die Rechtssprechung sein, die hinterfragt werden sollte, sondern die schwache Begründung der EU Kommission. Würde mich nicht wundern wenn hier wer im Austausch für eine Laufbahn in der Privatwirtschaft dafür gesorgt hat, dass die Strafe erfolgreich anfechtbar bleibt
 
Das Ergebnis wundert, die Begründung nicht wirklich: als ich damals noch für 2 verschiedene OEMs gearbeitet habe, war sowieso das Problem, dass AMD und Boardpartner immer wieder mal gar nicht mit der Lieferung hinterherkamen, also gar nicht mehr verkauft hätte werden können. AMD war damals so begehrt, dass deren Produktionskapazitäten leider nicht ausgereicht haben.

Dass deshalb aber gleich das ganze Urteil fallen gelassen wird ist für mich unverständlich: auch wenn Exklusivverträge in der Industrie teils üblich sind, ist das bei Intel ja nochmal was anderes, da sie ja eine erdrückend mächtige Marktposition hatten. Also zumindest eine Strafe wäre wohl angemessen (bzw: man würde es wohl verstehen oder gönnen), aber angesichts von Juristischen verfahrensfehlern ist das wohl nicht drin. Dass es um den anstehenden Fabriksbau geht, wie so manche behaupten, glaube ich weniger
Die Klage wird komplett fallen gelassen? Ich kann es nicht fassen. Wie mein Vorredner schon schreibt, sollte eine Strafe unbedingt anfallen. Intel lasse ich daher auch nicht mehr in meinen PC. Sch...haufen....

Die Klage wird überhaupt nicht fallen gelassen (bzw. dazu müsste sich jetzt die Komission entscheiden, eine Revision ist aber wohl wahrscheinlicher). Aber das Gericht hatte meinem Wissen nach nur die Möglichkeit, den Fall entweder selbst komplett neu aufzurollen oder aber eben das Urteil als ganzes für unzureichend erklären und die Vorinstanz zu ermahnen, ihren Job ordentlich zu machen. Nur Teile aufzuheben hätte ja bereits ein neues Urteil bedeutet und das ist nur mit vollem Verfahren möglich.

Das etwaige fehlende Produktionskapazitäten der Gegenseite dabei eine Rolle gespielt haben, glaube ich aber nicht. Hier geht es nicht um Schadensersatz bei AMD. Dafür wäre die Höhe des Schadens natürlich relevant, aber wenn ich mich richtig erinnere, wurde dieser Aspekt zwischen AMD und Intel damals mit der Zahlung über gut eine Milliarde abschließend beigelegt. Bei der Strafe dagegen geht es um – nomen est omen – eine Strafzahlung von Intel an die EU wegen illegaler Eingriffe in den Markt. Da reichen Absicht und Methoden. Aber Rabatte für sich sind eben nicht wettbewerbswidrig und nachzuweisen, dass sie im konkreten Fall mit wettbewerbswidrigen Absichten auf wettbewerbswidrige Art eingesetzt wurden, zumal in welchem Maße, ist schwierig. Schließlich haben Rabatte auch ganz legalen Einfluss auf den Wettbewerb.

Meiner Meinung nach hat die Anklage sich da auch seit jeher ein Bein gestellt. Hätte man sich nur auf die tatsächlich illegalen Methoden beschränkt, mit denen Intel in mindestens einem Fall die Einführung von Konkurrenzprodukten verzögert hat, gäbe es schon längst ein klares Urteil. Aber natürlich in viel kleinerem Umfang. Der Vorwurf von gut einem halben Jahrzehnt kontinuierlicher Wettbewerbsverzerrung ist ungleich schwerer, aber auch viel schwerer nachweisbar beziehungsweise bereits in sich wiedersprüchlich. Dell z.B. hat 2006 einen meinem Wissen nach seit Gründung laufenden Intel-Exklusivdeal mit weit überdurchschnittlichen Boni (Custom-CPUs, Vorab-CPUs, Launch-Partnerschaften,... - das volle Programm, dass später Apple genoss) aufgekündigt und rund 50 Prozent AMD-Angebote zusätzlich ins Sortiment aufgenommen hat. "Dell bis 2007" als Beweis gegen Intel anzubringen, mutet da schon reichlich wmerkwürdig an. Vor allem da dieses Angebot bereits 2007 mangels Absatz wieder drastisch verringert wurde, womit die Anklage der Verteidigung den Gegenbeweis auf dem Silbertablet serviert.
 
Drehtür in 3,2,1...

Will jetzt die aktuelle Rechtssprechung nicht in Misskredit bringen, aber wer aktuell einen Blick auf die österreichische Innenpolitik wirft kann sich auch bei diesem Ergebnis nicht den Eindruck der schiefen Optik verwehren

Kurzer Spoiler:
Aktuell tauchen grad Chats von ranghohen Beamten aus dem Innenministerium mit dem Justizminister und einer OGH Richterin auf in denen beschrieben wird wie unliebsame (weil unsteuerbare) Bewerberinnen verhindert werden sollen - und auch wurden
Die OGH Richterin kam, nachdem sie per Weisungen einige Verfahren einstellen hat lassen wieder zurück an den OGH, nun als Vizepräsidentin.

Und das war nur 1 Thema aus den Chats die aktuell in AT höchst fragwürdige Vorgänge dokumentieren...

Es wäre natürlich naiv anzunehmen dass das in anderen Ländern oder auf europäischer Ebene anders abläuft.

Im konkreten Fall muss es ja nicht einmal die Rechtssprechung sein, die hinterfragt werden sollte, sondern die schwache Begründung der EU Kommission. Würde mich nicht wundern wenn hier wer im Austausch für eine Laufbahn in der Privatwirtschaft dafür gesorgt hat, dass die Strafe erfolgreich anfechtbar bleibt
Es ist schon immer naiv gewesen, anzunehmen das es so nicht praktiziert wird. Macht wird immer genutzt um mehr Macht zu erlangen, oder Macht zu erhalten.

Ich hoffe das ganz stark, das sehr viele Menschen nicht all zu naiv durchs Leben schreiten.

Ich für meinen Teil, bleibe dabei. Intel hat nichts getan, das nicht jeder andere Konzern diesen Ausmaßes auch getan hätte.
 
Es ist schon immer naiv gewesen, anzunehmen das es so nicht praktiziert wird. Macht wird immer genutzt um mehr Macht zu erlangen, oder Macht zu erhalten.

Ich hoffe das ganz stark, das sehr viele Menschen nicht all zu naiv durchs Leben schreiten.

Ich für meinen Teil, bleibe dabei. Intel hat nichts getan, das nicht jeder andere Konzern diesen Ausmaßes auch getan hätte.


Kann sein macht die Sache auch nicht besser.
 
Die Klage wird überhaupt nicht fallen gelassen (bzw. dazu müsste sich jetzt die Komission entscheiden, eine Revision ist aber wohl wahrscheinlicher). Aber das Gericht hatte meinem Wissen nach nur die Möglichkeit, den Fall entweder selbst komplett neu aufzurollen oder aber eben das Urteil als ganzes für unzureichend erklären und die Vorinstanz zu ermahnen, ihren Job ordentlich zu machen. Nur Teile aufzuheben hätte ja bereits ein neues Urteil bedeutet und das ist nur mit vollem Verfahren möglich.

Das etwaige fehlende Produktionskapazitäten der Gegenseite dabei eine Rolle gespielt haben, glaube ich aber nicht. Hier geht es nicht um Schadensersatz bei AMD. Dafür wäre die Höhe des Schadens natürlich relevant, aber wenn ich mich richtig erinnere, wurde dieser Aspekt zwischen AMD und Intel damals mit der Zahlung über gut eine Milliarde abschließend beigelegt. Bei der Strafe dagegen geht es um – nomen est omen – eine Strafzahlung von Intel an die EU wegen illegaler Eingriffe in den Markt. Da reichen Absicht und Methoden. Aber Rabatte für sich sind eben nicht wettbewerbswidrig und nachzuweisen, dass sie im konkreten Fall mit wettbewerbswidrigen Absichten auf wettbewerbswidrige Art eingesetzt wurden, zumal in welchem Maße, ist schwierig. Schließlich haben Rabatte auch ganz legalen Einfluss auf den Wettbewerb.

Meiner Meinung nach hat die Anklage sich da auch seit jeher ein Bein gestellt. Hätte man sich nur auf die tatsächlich illegalen Methoden beschränkt, mit denen Intel in mindestens einem Fall die Einführung von Konkurrenzprodukten verzögert hat, gäbe es schon längst ein klares Urteil. Aber natürlich in viel kleinerem Umfang. Der Vorwurf von gut einem halben Jahrzehnt kontinuierlicher Wettbewerbsverzerrung ist ungleich schwerer, aber auch viel schwerer nachweisbar beziehungsweise bereits in sich wiedersprüchlich. Dell z.B. hat 2006 einen meinem Wissen nach seit Gründung laufenden Intel-Exklusivdeal mit weit überdurchschnittlichen Boni (Custom-CPUs, Vorab-CPUs, Launch-Partnerschaften,... - das volle Programm, dass später Apple genoss) aufgekündigt und rund 50 Prozent AMD-Angebote zusätzlich ins Sortiment aufgenommen hat. "Dell bis 2007" als Beweis gegen Intel anzubringen, mutet da schon reichlich wmerkwürdig an. Vor allem da dieses Angebot bereits 2007 mangels Absatz wieder drastisch verringert wurde, womit die Anklage der Verteidigung den Gegenbeweis auf dem Silbertablet serviert.
ich wollts vom Klo aus nicht so ausführlich beantworten, also nun danke für deine Antwort
 
So wird in der EU gearbeitet - ganze 13 Jahre benötigt man dafür!

Wen wundert es da, dass diese Drecks-EU nichts - aber auch gar nichts - auf die Reihe bekommt, weder Flüchtlingskrise, noch Zeitumstellung. Die EU ist mit allem überfordert.

Würde Microsoft so arbeiten wie die EU, hätten wir jetzt MS-DOS 4.01 am PC laufen.
 
Dell z.B. hat 2006 einen meinem Wissen nach seit Gründung laufenden Intel-Exklusivdeal mit weit überdurchschnittlichen Boni (Custom-CPUs, Vorab-CPUs, Launch-Partnerschaften,... - das volle Programm, dass später Apple genoss) aufgekündigt und rund 50 Prozent AMD-Angebote zusätzlich ins Sortiment aufgenommen hat. "Dell bis 2007" als Beweis gegen Intel anzubringen, mutet da schon reichlich wmerkwürdig an. Vor allem da dieses Angebot bereits 2007 mangels Absatz wieder drastisch verringert wurde, womit die Anklage der Verteidigung den Gegenbeweis auf dem Silbertablet serviert.
Soweit ich mich erinnere, waren die AMD-Produkte damals aber bei weitem nicht so sichtbar bei Dell wie entsprechende Intel-Produkte. Im Sortiment war AMD wohl schon, aber eben deutlich weniger beworben und somit auch deutlich weniger verkauft. Dann zu sagen, will von uns keiner ist natürlich dann die elegante Lösung ein ungeliebtes Kind los zu werden.

Cunhell
 
Die EU ist doch eh nur ein Undemokratischer Lobby Verein, bei dem das Parlament nur ein Ab nick verein ist der dazu noch einen Haufen Geld kostet . Also wieso erwarte ich von diesem Rotzgebilde nichts mehr :)
Die EU schafft sich ab, herrlich. Soll man jetzt weinen oder lachen?
EU Kommission ist doch sowieso nur die letzte Abladestelle für politische Versager.

Manchmal komm ich mir vor wie bei Verstehen sie Spass, leider ist das die Realität.
Ach ich dachte das ist das Parlament !
die vermeidlichen Verbrecher die ihre Handy daten löschen , die landen doch in der Kommission, wegen der Immunität hust ?
 
Damals gab es fast nur Intelsysteme in den Läden, ich verstehe nicht, was daran so unklar sein soll :ka:

Naja, mir Latte, ich kaufe zum Glück seit langer Zeit keine Komplettsysteme mehr...
 
ich wollts vom Klo aus nicht so ausführlich beantworten, also nun danke für deine Antwort

Ist doch ein Kack-Thema. :-D


Soweit ich mich erinnere, waren die AMD-Produkte damals aber bei weitem nicht so sichtbar bei Dell wie entsprechende Intel-Produkte. Im Sortiment war AMD wohl schon, aber eben deutlich weniger beworben und somit auch deutlich weniger verkauft. Dann zu sagen, will von uns keiner ist natürlich dann die elegante Lösung ein ungeliebtes Kind los zu werden.

Cunhell

Da Dell eher wenig Werbung in Gaming-Magazinen schaltet und ich keine B2B-Brochüren kenne, kann ich das nicht abschließend beurteilen. Aber Online und in den wenigen Anzeigen, die ich damals gesehen habe, entsprach das Verhältnis ungefähr dem Angebot. Also z.B. zwei Intel- und ein AMD-PC. Identische Absatzzahlen waren damit natürlich nicht zu erwarten, für eine erste Produktgeneration war der Start seitdens des Anbieters aber eindrucksvoll. Die Nachfrage dagegen offensichtlich so gering, dass Dell sich auch nach dem Intel vorgeworfenen Betrugszeitraum lieber auf 5-10 Prozent AMD-Anteil im Portfolio beschränkt hat.

Mit Grund dafür war natürlich die Werbesituation, aber eben nicht nur durch die Anbieter oder unlauteren Wettbewerb: Intel schaltet spätestens seit den 90ern selbst oder in Zusammenarbeit mit Partnern ausgedehnt Werbung und AMD macht genau das nicht. Intel Inside kann man getrost als eine erfolgreichste Werbekampagnen im IT-Bereich überhaupt bezeichnen; Ende der 0er-Jahre war das Intel-da-dümmd vermutlich genauso vielen Endkunden im Ohr, wie der Telekom-Jingle. Und sowas wirkt sich auf die Verkäufe aller PC-Anbieter aus, ohne dass daran etwas illegal ist. Die Mehrheit der Leute hat keine Ahnung von Technik und steht mit einem "AMD? Was ist das?" im Laden.

Selbst in meinem privaten Umfeld, wo man nun wirklich weiß, wen man fragen könnte, habe ich Leute, die kaufen sich einen "i7". Dass sie gar keinen brauchen und dass der i7-3770K, den sie sich damals haben andrehen lassen, deutlich schwächer als der bereits verfügbare i5-6600 war: Geschenkt. So funktioniert Marketing und PC-Anbieter sind nicht die Heilsarmee, sondern Gewinnorientiert. Wenn ein Intel-PC mit Leistung X und Einkaufskosten Y für 1.200 Euro 100 mal die Woche verkauft werden kann, weil Leute aktiv danach fragen, während ein AMD-PC mit Leistung X und Einkaufskosten Y für 999 Euro angeboten werden muss, um auf die gleichen Stückzahlen zu kommen, dann werden halt Intel-PCs verkauft.

Von daher sollte Intel nicht zu einer Strafzahlung verdonnert werden, sondern dazu jeden Monat 100.000 PCGH-Ausgaben zu verteilen. Information ist die beste Kampagne gegen überteuerte, schlechtere Produkte. :-)
 
Endlich erfährt Intel Gerechtigkeit, diese Strafe war eine Unverschämtheit. Intel hat nun noch mehr Kapital um noch bessere Prozessoren zu entwickeln.
 
Soweit ich mich erinnere, waren die AMD-Produkte damals aber bei weitem nicht so sichtbar bei Dell wie entsprechende Intel-Produkte. Im Sortiment war AMD wohl schon, aber eben deutlich weniger beworben und somit auch deutlich weniger verkauft. Dann zu sagen, will von uns keiner ist natürlich dann die elegante Lösung ein ungeliebtes Kind los zu werden.

Cunhell
Das Problem war einfach, dass große Liefeemengen oft nicht lieferbar waren, wozu also groß Produkte bewerben, die man dann nucht liefern kann?
 
Kann sein macht die Sache auch nicht besser.
Naja, ich verstehe das geheule nicht.

Ich glaube eher, das so viel auf Intel herum gemeckert wird und so, ist ein Phenomen der PC Spieler Welt. Denn hier gibt es einfach viele Nerds (in dieser Welt und ja, wenn man ein paar Kollegen fragen würde, wäre ich auch ein Nerd, also nicht böse gemeint). Diese Nerds identifizieren sich einfach gerne mit dem Underdog. Dieser ist natürlich AMD, also wird mit AMD sympathisiert. So kommen meiner Meinung nach auch diese ganzen Grabenkämpfe zu stande.
Ist doch ein Kack-Thema. :-D




Da Dell eher wenig Werbung in Gaming-Magazinen schaltet und ich keine B2B-Brochüren kenne, kann ich das nicht abschließend beurteilen. Aber Online und in den wenigen Anzeigen, die ich damals gesehen habe, entsprach das Verhältnis ungefähr dem Angebot. Also z.B. zwei Intel- und ein AMD-PC. Identische Absatzzahlen waren damit natürlich nicht zu erwarten, für eine erste Produktgeneration war der Start seitdens des Anbieters aber eindrucksvoll. Die Nachfrage dagegen offensichtlich so gering, dass Dell sich auch nach dem Intel vorgeworfenen Betrugszeitraum lieber auf 5-10 Prozent AMD-Anteil im Portfolio beschränkt hat.

Mit Grund dafür war natürlich die Werbesituation, aber eben nicht nur durch die Anbieter oder unlauteren Wettbewerb: Intel schaltet spätestens seit den 90ern selbst oder in Zusammenarbeit mit Partnern ausgedehnt Werbung und AMD macht genau das nicht. Intel Inside kann man getrost als eine erfolgreichste Werbekampagnen im IT-Bereich überhaupt bezeichnen; Ende der 0er-Jahre war das Intel-da-dümmd vermutlich genauso vielen Endkunden im Ohr, wie der Telekom-Jingle. Und sowas wirkt sich auf die Verkäufe aller PC-Anbieter aus, ohne dass daran etwas illegal ist. Die Mehrheit der Leute hat keine Ahnung von Technik und steht mit einem "AMD? Was ist das?" im Laden.

Selbst in meinem privaten Umfeld, wo man nun wirklich weiß, wen man fragen könnte, habe ich Leute, die kaufen sich einen "i7". Dass sie gar keinen brauchen und dass der i7-3770K, den sie sich damals haben andrehen lassen, deutlich schwächer als der bereits verfügbare i5-6600 war: Geschenkt. So funktioniert Marketing und PC-Anbieter sind nicht die Heilsarmee, sondern Gewinnorientiert. Wenn ein Intel-PC mit Leistung X und Einkaufskosten Y für 1.200 Euro 100 mal die Woche verkauft werden kann, weil Leute aktiv danach fragen, während ein AMD-PC mit Leistung X und Einkaufskosten Y für 999 Euro angeboten werden muss, um auf die gleichen Stückzahlen zu kommen, dann werden halt Intel-PCs verkauft.

Von daher sollte Intel nicht zu einer Strafzahlung verdonnert werden, sondern dazu jeden Monat 100.000 PCGH-Ausgaben zu verteilen. Information ist die beste Kampagne gegen überteuerte, schlechtere Produkte. :-)

Überteuerte, schlechte Produkte?

Ich weiß nicht ob man das so sehen kann. Denn eines muss man Intel zugestehen. 1. hat man damit erfolg gehabt, also waren Leistung und Preis eher absolut richtig positioniert. Zumindest beim Großteil der CPU Generationen.
2. Steht Intel auch nicht völlig unverdient da, wo die heute stehen.
 
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