E-Sport laut DFB-Präsident Grindel kein Sport, sondern "Verarmung"

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Zudem geht es da bei vielen Sportarten auch nur ums Geld.

Bei vielen, aber bei den allermeisten nicht. Lass dich nicht vom Mainstream blenden wo ein Fußballprofi Millionen kassiert und ein Formel1-Fahrer nicht mehr weiß wohin mit dem Geld. Die allermeisten Sportarten sind selbst im professionellen Bereich derart schlecht bezahlt dass die Sportler noch nebenher oder gar hauptberuflich normal arbeiten müssen um genug zum leben zu haben.

Text dazu vom dapd:
Spitzensportler kommen im Schnitt auf ein Bruttoeinkommen von 1919 Euro im Monat. Nach Abzug von Steuern und Ausgaben für ihren Sport bleiben ihnen durchschnittlich 626 Euro zum Leben.

40 Prozent ihres Lebensunterhalts verdienen die Athleten mit einer beruflichen Tätigkeit oder einem Nebenjob. Dafür rackern sie jede Woche 27 Stunden. Weitere 32 Stunden widmen sie ihrem Sport, Fahrten zu Wettkämpfen oder Physiotherapiestunden mitgerechnet - ohne dafür Geld zu bekommen.
Unterstützung von Eltern, Verwandten oder Bekannten gaben die Sportler als zweitwichtigste Einnahmequelle an. Sponsoren- und Werbeverträge folgen auf Platz drei. Mit Preis- und Startgeldern können die Sportler nur knapp zehn Prozent ihres Einkommens bestreiten. Wie viel am Monatsende auf dem Konto landet, hängt stark von der Sportart ab: Segler kommen auf ein monatliches Bruttoeinkommen von 4561 Euro, Bogenschützen nur auf 447 Euro. Auch die Höhe der Preisgelder schwankt erheblich: Wer im Golf das US Masters in Augusta gewinnt, erhält 1,44 Millionen US-Dollar. Gewinnt ein Skispringer die Gesamtwertung der Vierschanzentournee, bleiben ihm vergleichsweise magere 20.000 Schweizer Franken.
[...]
An der Befragung nahmen 1333 Athleten aus mehr als 70 Sportarten teil, die einem der Bundeskader angehören. Sportler, die von der Bundeswehr oder der Bundespolizei gefördert werden, wurden nicht befragt.
 
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Nicht zu vergessen, dass es gerade bei Olympia auch sehr darauf ankommt in welchem Verband man aktiv ist. So kann es sein, dass ein Gewichtheber vom englischen Sportverband für eine Goldmedaille 100.000 Geldeinheiten bekommt, während jemand unter deutscher Flagge vielleicht nur 20.000 bekommt.
 
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Nach den Erfahrungen mit Freestyle Ski möchte ich E-Sports ja alleine schon bei Olympia haben um auch nur ein Mal zu erleben wie die Öffentlichen das wohl kommentieren werden.

Da könnte ich mit einem - natürlich ein wenig spekulativen - Eindruck dienen:

"Nun übernimmt L33tg@mer96 die Spitze, direkt gefolgt und flankiert von PussyDestroyer64 und KackN00b_88, hart gebremst von einer exzellenten aktiven Abwehr durch Supermannimanni, GamerGirl69 in vorderer und UltracamperXXX auf rückwärtiger Verteidigungsposition.
Erster Treffer von UltracamperXXX auf L33tg@mer96, dieser scheint aus dem Spiel zu sein .. Aber nein, er wird im letzten Moment revived von KackN00b_88.
Jetzt geht es Schlag auf Schlag. GamerGirl69 bufft Supermannimanni mit Balsam +3, Supermannimanni wechselt von Defensive in Offensive und ... vorbei.
PussyDestroyer64 nutzt die Bresche und versucht, den Abstand zu SupercamperXXX zu verringern. Hat er erkannt, dass von dort Gefahr droht?
Doch was ist das? Supermannimanni wendet sich an den Schiedsrichter und macht einen Lag geltend. Kann das sein? Also, ich habe nichts dergleichen wahrgenommen.
Wie auch immer, das Spiel wird gestoppt, die Unparteiischen prüfen das Session Recording.

Wir schalten derweil ins Studio. Dort haben wir zu Gast: Getzer72 und The_Nelling1elf1, ihres Zeichens eSport-Veteranen der ersten Stunde, die nun für Sie den bisherigen Spielverlauf auswerten werden.
[Übertragungstörung]

Wir sind wieder zurück, passend zur Wiederaufnahme der Partie und bitten, die Störung zu entschuldigen. Horst Seehofer, Politik-Urgestein und seit Kurzem langjähriger Freund des eSports, hat den Ü-Wagen besucht und sich versehentlich auf das Steuerpult gesetzt.

Wie dem auch sei, Supermannimanni scheint seinen Einwand von sich aus zurückgezogen zu haben, nachdem der Videobeweis vorläufig keinerlei Anzeichen einer technischen Benachteiligung lieferte. Sehr sportlich.
Passend dazu sei gesagt, dass das Ereignis überschattet wird von Cheating-Vorwürfen gegen Doswidanja555 und DawaiDawaiDevil aus dem russischen Team sowie von Korruptionsvorwürfen gegen Vorstandsmitglieder des eSport-Weltverbandes. Es sollen Bestechungsgelder geflossen ein, damit die diesjährigen Meisterschaften auf dem Bikini-Atoll stattfinden - eine Entscheidung, die von verschiedenster Seite heftig kritisiert wurde ..."
 
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Da hat ja mal wieder jemand Neuland für sich entdeckt. Immer diese Leute von Vorgestern. Würd auch am liebsten noch mit Kutschen durch die Gegend fahren und Gott bewahre, bei der Geschwindigkeit der Adler könnten gesundheitliche Schäden auftreten!
 
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Für mich persönlich ist eSport echt nichts was man mit "richtigem" Sport vergleichen sollte. Das ist finde ich genauso wenig Sport wie Schach, wobei Schach ja durchaus noch höhere Anforderungen an den Intellekt stellt als so manches eSport-Game bzw. die Art wie diese gespielt werden.
Ich bin selbst auch nicht mal jemand der große Freude an Teamsportarten hat (und Fußball schon gar nicht, da kann man mich fast schon als Fußballhasser bezeichnen :ugly: ). Ich betreibe lieber für mein eigenes Wohlbefinden Sport in Form von Fitnesstraining und Ähnlichem. Wenn man nach dem Sport auch das Gefühl hat was geleistet zu haben, dann hat man finde ich auch richtigen Sport gemacht.
 
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Curling ist olympisch.
Eine Mouse zu bewegen ist jetzt nicht groß anders. Aber sei es drum.

Wäre ESports olympisch wären die Ränge in Südkorea voll gewesen.

Hat schießen, Ringen oder Boxen mehr mit Teamsport gemeinsam als ein CSGO Team, welches wochenlang im Gaminghouse abhängt?

Einen Transfermarkt gibt's bei CSGO wie beim Fußball. FragwürdigE Regeln, korrupte Orgas und Doping... alles das gibt's. Wer kein Leistung bringt muss auf die Bank oder wird gekickt. Das passiert auch, wenn die Chemie im Team nicht stimmt.

Und wenn einer sagt das professionelles Gaming kein Sport ist, dann ist die Tour de France auch nur Radfahren. Snooker ist nur Billard und Darts kann eh jeder, der einen Pfeil 2m writ werfen kann.
 
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eSport ist für mich kein wirklicher Sport im eigentlichen Sinne, genau wie Schach, was seit einigen Jahren nicht mehr als Sport gefördert wird, da "Sportarten ohne „eigenmotorische Aktivität des Sportlers" der Definition wohl nicht mehr gerecht werden. Nun könnte man zwar "skill" auch als eigenmotorische Aktivität definieren, aber im Grunde macht es wenig Unterschied, ob man Blitz Schach spielt, oder schnelles Aiming per Maus absolviert. In beiden Fällen sind Reaktiosdnsvermögen und taktisches denken gefragt, wobei schnelles Schach intellektuell zweifelsohne deutlich anspruchsvoller ist. Denksport bezeichnet zwar geistige Betätigungen, entspricht aber ebenfalls nicht der eigentlichen Definition von "Sport".

Ich kenne diverse semi pro Spieler, die abgesehen vom zocken nichts auf die Reihe bekommen, sich schlecht ernähren und von körperlicher und/oder geistiger Fitness so weit entfernt sind, wie die Erde vom Neptun. Soll sich jeder selbst definieren, was für ihn Sport ist. Für mich ist Schach, Gaming etc. eine kompetitive Tätigkeit, in der man sich mit anderen messen kann...genau wie Rätsel und Denkspiele, Poker oder sonstwas...aber kein Sport und nichts was in irgendeiner Form mit körperlichem messen zu tun hat.
 
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die größte Konkurrenz für die Frage 'Kommen Kinder und Jugendliche zu uns in die Sportvereine' gar nicht Handball, Basketball oder andere Sportarten sind, sondern wirklich das Befassen mit digitalen Endgeräten
Hierher weht der Wind. Dem Typen ist es doch völlig egal was Sport ist und was nicht, der will, dass die Kinder in die Vereine gehen und seine Pfünde sichern.

Ich finde die Professionalisierung des Sports in Deutschland viel schlimmer als das ständige Hocken vor dem Bildschirm. Ich würde gerne ab und zu ne runde kicken, aber ich kann nicht: Sport kann man in Deutschland nur in Vereinen betreiben, und die wollen Ergebnisse sehen. Nun habe ich leider keine Zeit für zweimal Training, Kraft/Ausdauertraining und ein Spiel pro Woche. Damit bin ich aus den sportlichen Strukturen leider raus, und kann "nur" ab und zu mal mit Kumpels kicken wenn der Platzwart gerade nicht hinguckt.

Die Folge? Regelmäßig Sport mache ich seit dem Schulsport nicht mehr, vom täglichen Radfahren zur Uni abgesehen.

Ich denke dieses Problem ist viel dringender als die Diskussion ob E-Sport nun wirklicher Sport ist, und olympisch sein sollte. Aber "casualisierter" Sport macht halt keine Kohle, weswegen da in Zukunft nicht viel passieren wird.
 
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Nun habe ich leider keine Zeit für zweimal Training, Kraft/Ausdauertraining und ein Spiel pro Woche.
Die Folge? Regelmäßig Sport mache ich seit dem Schulsport nicht mehr, vom täglichen Radfahren zur Uni abgesehen.
Wenn du keine Zeit hast kannst du nicht die regelmäßigen Trainingseinheiten in einem Sportverein dafür verantwortlich machen. Im Gegenteil, solche geregelten Abläufe motivieren eher auch mal Leute die sonst "keine Zeit" für körperliche Betätigung haben. Wenn du schreibst dass du seit dem Schulsport keinen regelmäßigen Sport gemacht hast würde ich vermuten dass du seit der Jugend nicht mehr in einem Sportverein warst und hier eher über hypothetische Erfahrungen mit Sportvereinen berichtest?
Auf der anderen Seite ist es auch nahezu unmöglich eine Manschaftssportart wie Fußball auf die Beine zu stellen wenn jeder nur dann kommt wenn er gerade mal Zeit hat. Dann steht man am Ende mit 2 anderen auf dem Platz und wundert sich wo denn die ganzen anderen sind. Nach dem Selbstbedienungsschema ohne feste, regelmäßige Termine geht das nicht in Mannschaftssportarten. Passt leider immer weniger in die Lebenswirklichkeit junger Menschen. War zumindest meine Erfahrung aus vielen Jahren als Jugendtrainer. Es wird immer schwieriger die Kids regelmäßig ins Training zu bekommen, geschweige denn am Wochenende eine ausreichende Anzahl an Spielern auf den Platz zu bekommen. Soweit ich es beurteilen kann liegt das aber meistens weniger an den Kindern die durchaus Lust darauf hätten. Von wegen digitale Medien wären Schuld daran. Stattdessen werden sie von den Eltern zu x verschiedenen anderen Terminen geschleppt.
 
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Ja, ja der DFB Präsident Fußball gehört auf den grünen Rasen...wer noch dran glaubt das die Blindesliga :D ein sportlicher Wettkampf ist und nicht durch und durch korrupt ist dem ist nicht zu helfen.
Brauchen die Nachwuchs zum verheizen wahrscheinlich :nicken: findet sich keiner mehr der auf Befehl nicht trifft... :wall:. Na ja jedem seine Meinung aber mit Sport hat das nichts mehr zu tun.
 
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Nunja Dota lol cs starcraft gibt es doch schon ne weile
 
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Ich kenne diverse semi pro Spieler, die abgesehen vom zocken nichts auf die Reihe bekommen, sich schlecht ernähren und von körperlicher und/oder geistiger Fitness so weit entfernt sind, wie die Erde vom Neptun.

Da brauchen die sich auch nicht wundern warum sie nur Semi-Pro sind und nicht Voll-Pro. ;)
Auch beim eSports spielt körperliche Fitness, richtige Ernährung, persöhnliche Dizipilin, neben geistiger Fitness und regelmäßigen Training eine wichtige Rolle, nicht anders als in anderen Sportarten.

Wer im eSports wirklich Leistung bringen will muss neben der metalen Fitness auch körperlich voll fit sein und dafür muss man schon ordentlich ackern.
Von daher sehe ich da auch keinen großen Unterschied zu anderen "richtigen" Sportarten.
 
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Wer das irgendwie mit ein wenig daddeln gleichsetzt, am besten noch mit Bier und Chips, hat wohl noch nie wirklich ein paar Matches geschaut.
Man muss nicht mal das Spiel richtig kennen, wenn die Kommentatoren ausrasten merkt man schon das da etwas ganz aussergewöhnliches passiert.

Wenn Maru in star craft innerhalb 1-2 Sekunden eine Gruppe Marines in 5 verschiedene Richtungen aufteilt... Was da eine Reaktionszeit (Ambush) und eine Genauigkeit und Geschwindigkeit hinter den Klicks herrscht. Und das einfach mal so "nebenbei" während er auf alles andere auch geachtet hat und vor allem kurz davor und danach andere Aktionen ausführt(e)

Oder Dota 2... Alleine schon den größten Teil der Helden auf einem lvl zu beherrschen um den eventuellen Lieblingshero des Gegners zu countern...
Dann die schedule... am letzten Tag 2h15m für 3 Matches im Halbfinale lower bracket, 1-2 h Pause und dann Best of 5 Finale 3 matches 1h45m.
Also 4 Stunden zocken + Zeit für Hero picks (hätte locker auch mehr sein können) auf höchsten Niveau... Wenn das keine geistige und körperliche Höchstleistung ist...

Klar das man e-sport nicht mit Ironman vergleichen kann, aber Schaaaaaaaaach? Selbst Bogenschiessen, Snooker, Dart, usw. ist "einfacher" gestrickt, weil das schnelle reagieren auf den Gegner fehlt + den "farm" aufrecht erhalten.

Aber wenn schon Motorsport in Frage gestellt wird. :rollen: Ist schon länger her wie ich den Bericht sah. Ein Formel 1 Fahrer muss genauso körperlich trainieren wie andere Sportler. Ein normaler Mensch würde sein Genick brechen wenn er da mitfahren würde...
Hier ein ähnlicher Bericht Das Fitnesstraining der Formel-1-Stars - SPIEGEL ONLINE
 
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Viele Sportarten haben mit dem "Problem" zu kämpfen, dass die Anstrengung von außen nicht sichtbar ist. Da wird dann gerne mal über Sportarten wie Schießen, Schach, Reitsport, Motorsport oder Billiard abgelästert.
Dann muss die Pro E-Sport Fraktion es aber auch aushalten können, wenn dass jemand über den E-Sport behauptet.
Leider sind es gerade die E-Sport Fans die sich jedesmal darüber "empören" wenn jemand seine Meinung vertritt E-Sport sei kein Sport. Dann wird behauptet der hat keine Ahnung und wenn Schießen Sport ist, ist es E-Sport auch. Selber wiederum haben sie aber keine Ahnung vom Schießen.
Sie machen also selber das, was sie an anderen kritisieren.
 
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Direkten Kontakt und soziale Interaktion hat man beim E-Sport auch, der Mann denkt offensichtlich eher an den ''einsamen Zocker'' zuhause im Keller, nicht an E-Sportler auf Turnieren.

Er hat offensichtlich kein Plan vom Thema, also nicht zu viel drauf geben, er hat halt keine Ahnung.
 
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Sport/ eSport, Olympisch oder nicht? Fangt doch erst man vom Anfang an und das ist, was ist Sport eigentlich?

Das Wort "Sport" ist erst einmal kein deutsches, sondern ein eingedeutschtes Wort aus dem 19. Jahrhundert. Des weiteren ist Sport ein Polysem, ein Begriff mit mehreren Bedeutungen. Einmal haben wir das, was wir als "Sport machen" bezeichnen, was bezeichnend dafür ist, eine körperliche Betätigung auszuführen, die rein für die Betätigung des eigenen Körpers ausgeführt wird. Da haben wir gute Beispiele wie Laufen oder Schwimmen gehen, oder als Gegenteil, Betätigungen wie, Holz hacken oder sonstige harte körperliche, repetitive Arbeiten, welche so nicht als "Sport machen" bezeichnet werden.

Die zweite Bedeutung des Wortes "Sport" ist der sportliche Wettbewerb. Darunter fallen dann auch Billard, Snooker, Curlen, Sportschießen oder Rennen fahren, oder auch das vorherige Beispiel, Holz hacken, welches dann zum "Sport" wird, sollte man es als Wettbewerb ausführen. Andere gute Beispiele findet man bei "Strongest Man" Wettbewerben oder den Highland games.

Als nächstes kann man noch den Ursprung, oder die internationale Bedeutung des Wortes Sport nehmen. Ursprünglich kommt "Sport" vom altfranzösischem desport was zur damaligen Zeit eher mit einer Beschäftigung zur Unterhaltung Anderer gleichzusetzen war. Diese Definition ist auch heute noch Teil der amerikanischen Definition des Wortes Sport, bei dem man Sport auch mit dem Unterhaltungswert definiert.

Sport or sports includes all forms of competitive physical activity or games which,through casual or organised participation, aim to use, maintain or improve physical ability and skills while providing enjoyment to participants, and in some cases, entertainment for spectators.

Nehmen wir jetzt diese Definitionen, schauen uns an, was in Deutschland als "Sport" gilt. Neben den großen kommerziellen Sportarten wie Fußball oder Basketball und Breitensportarten wie Joggen oder Radfahren, haben wir einige Sportarten die in Deutschland und der Rest der Welt als Sport bezeichnet werden, die nicht der körperlichen Betätigung als Definition gerecht werden und nichts mit der Aussage "Sport machen" zu tun haben. Neben den bereits genannten, kann man auch noch Reitsport, Darten, Sportfliegen, Paragliding, Boccia, Golf, Bowlen,...... als deutsche Sportarten außerhalb der von vielen genannten Norm nennen, die anerkannt sind.

Übrigens, wenn man Motorsport damit verteidigt, dass man bei der Formel 1 ja auch körperlich Fit sein muss, was ja auch stimmt, vergisst man dabei aber dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs Motorsport dreht. Ich kenne einige Rennfahrer in niedrigeren Klassen, die um einiges weniger Wert auf ihre körperliche Fitness legen. Oder ist Motorsport erst dann Sport, wenn man sich körperlich Fit halten muss, oder geht es doch rein um den sportlichen Wettbewerb?


Olympisch? Ja, was sind denn olympische Sportarten?

Geht man nach dem historischen Sinne, sind auch Trompeten oder Heraldik olympische Sportarten, da diese schon bei den Griechen olympische Wettbewerbe waren, genauso wie Eselreiten. Von daher sollte man mit dem Hochhalten des Wortes Olympisch, als Begründung für die Definition des "Sport machen" oder der körperlichen Betätigung etwas vorsichtiger sein.


Ist eSport jetzt Sport?

Nein und ja, genauso wenig und genauso viel, wie Darten oder eben Holz hacken. Sitzt man in seinem Kellerzimmer und zockt gemütlich mit seiner Tüte Chips aufm Schoß und nem Red Bull in der Hand, ist das genauso viel Sport, wie wenn ich mit meiner Frau Abends zusammen in die Kneipe zum Bowlen gehe, und neben ein paar Kugeln auf die Bahn auch ein paar Bierchen in mich reinschütte, in der Hoffnung das mein Frau heimfährt ;) Trete ich aber in einem professionellen Bowling Wettbewerb an, trainiere bowlen jeden Tag, dann ist dies ein sportlicher Wettbewerb, das gleiche auch mit Holzhacken, Darten, Curlen etc. pp. Ich glaub ihr habt mich verstanden.
(Fährt Hans Abends auf der Landstraße mit seinen aufgemotzten Golf die Strecke von seiner Arbeitsstelle in der Stadt Büttelhüdde zum seinem Heimatdorf Noffindorf nach Hause, in seiner persönlichen Bestzeit von 8:35.233 und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 145 km/h, gilt dies auch nicht als Motorsport)

Aber schauen wir uns doch mal andere Aussagen zum Thema eSport an, die eSport für manche vielleicht in ein andere Licht rücken könnten. Den eSport hat doch eine höhere körperliche Belastung, als die meisten denken. Dafür zitiere ich Prof. Dr. Ingo Froböse, Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Sportwissenschaftler: eSports-Profis sind wahre Athleten | Sport | DW | 02.02.2016

Besonders die motorischen Ansprüche und Fähigkeiten haben uns beeindruckt. Die eSportler schaffen bis zu 400 Bewegungen pro Minute an Tastatur und Maus, vier Mal mehr als der Normalbürger! Das Ganze auch noch asymmetrisch, denn beide Hände werden parallel bewegt, es werden unterschiedliche Hirnregionen parallel genutzt."
...
Der Cortisolspiegel liegt ungefähr auf dem Niveau von Rennfahrern. Dazu kommt noch ein sehr hoher Puls, teilweise liegt die Herzfrequenz zwischen 160 und 180 Schlägen pro Minute, das entspricht einem sehr, sehr schnellen Lauf, fast einem Marathonlauf. Dazu kommen noch die hohen motorischen Ansprüche, deswegen ist der eSport aus meiner Sicht anderen Sportarten mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen
...
Viele unserer Probanden sind im Bezug auf ihre Fitness Normalbürger und der Normalbürger macht mir Sorgen. Sie sind nicht gut trainiert, beispielsweise fehlen Trainingseinheiten, die das gesamte Halte- und Stützsystem im Schulter- und Nackenbereich stärken. Dadurch ließe sich auch die Feinmotorik im Armbereich weiter steigern, die für den Wettkampf enorm wichtig ist.



Warum will eSport überhaupt zum Deutschen Olympischen Sportbund. Will eSport olympisch werden?

Darum geht es eigentlich überhaupt nicht. Sicherlich gibt es einige die es gerne sehen würden, dass eSport olympisch wird, dem wird aber im allgemeinen nicht viel Wert beigemessen. Es geht um einen anderen Grund. Das DOSB steht nicht nur für "olympisch" sondern dafür, was in Deutschland als Sport anerkannt wird. Dabei geht es zwar auch um Fördergelder und die Möglichkeit olympisch anzutreten, aber das liegt hinter den Punkten die dies dem eSport geben würde, was Infrastruktur angeht. Als anerkannte Sportart ist es beispielsweise in Deutschland viel leichter einen e.V. zu gründen. Der wichtigste Punkt ist aber Visas für eSportler. Wer die Szene einigermaßen verfolgt sieht, dass es immer wieder Probleme gibt, wenn bei diversen Veranstaltungen, internationale Teams in relativ kurzen Turnieren miteinander spielen, wo einzelne Spieler keine Einreisegenemigung bekommen, da es kein Visa für Athleten für eSportler gibt und sie über ein Arbeitervisum anreisen müssen, was je nach Herkunftsland der Person und dem "Verein" problematisch werden kann. Würde eSport in DOSB als Sportart anerkannt werden, würde sich dieses Problem erledigen.


Warum der DFB Präsident so ein Problem damit?

Der Typ müsste doch intelligent genug sein, um zu sehen was für anderen Sportarten ebenfalls als Sportart im Sinne des DSOB gelten, ohne dabei näher an der völkischen Definition "Sport" dran zu sein. Meiner Meinung nach, also nicht fundiert, geht es hier rein um das liebe Geld. Der DSOB bekommt jährlich von der Bundesregierung eine gewisse Menge an Geld, mit dem dieser Auskommen muss. Diese Menge wird dann auf alle DSOB Sportverbände mit einem gewissen Schlüssel verteilt. Sollte jetzt ein neuer Verband hinzu kommen, würden also alle bisherigen Verbände weniger Geld bekommen als bisher. Schaut man sich einerseits die Bundesliga an, die eh schon im finanziellen Krieg mit der PL und der LaLiga, langsam aber sicher den kürzeren zieht, kommt diese Vermutung auch nicht von ungefähr (wobei es bei den Förderungen nicht um den direkten Wettbewerb der Ligen geht, sondern um die Förderung junger Spieler in den kleineren Verbänden, darum auch DFB und nicht DFL). Schaut man sich weiterhin die Meldungen der DSOB der letzten Jahre an, in denen man von der Regierung mehr Geld gefordert hat, da es an allen Ecken und Enden fehlt, da Sportler mehr Geld wollen/brauchen, diese Sportler besser gefördert werden müssen, Gebäude restauriert und saniert werden müssen etc. pp. wird das Argument des Geldes immer plausibler.
 
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Wer Schach als Sport akzeptiert, sollte auch (zumindest bei manchen [anspruchsvollen] Titeln) E-Sport als Sport akzeptieren, da gerade in anspruchsvollen Titeln ähnliche Leistungen wie beim Schach zu erbringen sind.
 
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Viele Sportarten haben mit dem "Problem" zu kämpfen, dass die Anstrengung von außen nicht sichtbar ist. Da wird dann gerne mal über Sportarten wie Schießen, Schach, Reitsport, Motorsport oder Billiard abgelästert.
Dann muss die Pro E-Sport Fraktion es aber auch aushalten können, wenn dass jemand über den E-Sport behauptet.
Leider sind es gerade die E-Sport Fans die sich jedesmal darüber "empören" wenn jemand seine Meinung vertritt E-Sport sei kein Sport. Dann wird behauptet der hat keine Ahnung und wenn Schießen Sport ist, ist es E-Sport auch. Selber wiederum haben sie aber keine Ahnung vom Schießen.
Sie machen also selber das, was sie an anderen kritisieren.

E-sports bzw. zocken im allgemeinen hat aber ein viel größeres Problem. Kaum ist etwas negativ behaftet in der Gesellschaft, kommen die Anfeindungen sogar aus den eigenen Reihen.
Alles was etwas über der selbst festgelegten Norm ist wird als gestört, dumm und/oder unwichtig im Leben abgestempelt.

Ich war eine zeitlang häufiger Billard spielen in einer Halle wo "2 mal im Jahr Freizeitspieler" bis Bundesligaprofis gespielt haben. Habe nie Gespräche am Nachbartisch mitbekommen wie üblich unter gamern.
Zu 99,9999999999999% wird man so einen Dünnpfiff auch nicht in irgendeinem Billardforum lesen.
Guck mal der no lifer ist fast jeden Tag hier, hat wohl noch nie gef###t. Guck mal wie lange der Tryhard seinen nächsten Stoß plant, ich spiel doch um Spass zu haben. Hat der Spast 3 verschiedene Queues dabei, lebt wohl noch bei Mama um sich so etwas zu leisten...

Genauso würde in einem Reitforum keiner die Leistung in Frage stellen in perfekter Haltung über Hindernisse zu springen, weil man selbst am Wochenende mal ausreitet.


Übrigens, wenn man Motorsport damit verteidigt, dass man bei der Formel 1 ja auch körperlich Fit sein muss, was ja auch stimmt, vergisst man dabei aber dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs Motorsport dreht. Ich kenne einige Rennfahrer in niedrigeren Klassen, die um einiges weniger Wert auf ihre körperliche Fitness legen. Oder ist Motorsport erst dann Sport, wenn man sich körperlich Fit halten muss, oder geht es doch rein um den sportlichen Wettbewerb?

War auch nur mal eine Anmerkung das eben nicht nur das Auto "Leistung" bringt und der Fahrer nur gut lenken und Geschwindigkeiten abschätzen kann. Aus dem Artikel:
Formel-1-Rennen seien so anstrengend wie ein Marathon. "Während eines Rennens stemmen Nacken, Arme und Beine ein Gewicht von 40.000 Kilogramm. Deshalb trainieren wir in der Sommerpause und im Winter bis zu sechsmal die Woche, vier Stunden pro Tag"

Bei jedem Motorsport der im TV übertragen wird, wird es wohl ähnlich sein. Genauso wie bei jeder anderen Sportart fällt natürlich die körperliche Anforderung in den untersten Klassen auf's minimum ab.
 
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