Für stationäre Anwendungen sind eher Natriumakkus von Interesse. Schwerer, aber viel billiger und die Zyklenfestigkeit spielt ohnehin eine untergeordnete Rolle, wenn man einen Sicherheitspuffer für ein paar Tage einplant, aber so gut wie nie braucht. 1000 Vollzyklen sind für LiIo keine Herausforderung und wenn man sich mehrheitlich im mittleren Bereich bewegt kann man den Verschleiß leicht noch einmal halbieren bis vierteln. Bei einem Akku, der z.B. im Worst Case für vier Tage reichen würde, aber normalerweise täglich via PV nachgeladen wird, also im Schnitt mit 25% Hub läuft, ergäben sich also 16000 Tage = 43 Jahre Zyklenfestigkeit. LFP schafft noch mehr. Und das ist nur die Betrachtung bis sich die Kapazität auf 80% reduziert hat – ehe der ganz durch ist, wird der durchschnittliche Hauseigentümer = Käufer längst verstorben sein.
Ein ganz anderes Thema wäre die kalendarische Alterung. Da gibt es reihenweise Erfahrungswerte mit gering genutzten Mobilgeräten (aber kaum welche mit anderen Lithiumakkus), die meist nach 10 bis 15 Jahren trotzdem stark nachlassen. Aber das ist quasi nie gemeint, wenn von "höherer Lebensdauer" die Rede ist und somit würde ich mir da auch bei dieser Technik keine großen Hoffnungen machen.
Die für Akkus mit festem Elektrolyt versprochenen Hauptvorteile "Leichter" und "schneller ladbar" (aktuell aber halt nur wenige Male...) sind jedenfalls eher für langstreckentaugliche PKW interessant. "1.200 km", auch wenn es vermutlich bestenfalls WLTP und nicht real ist, wären da ein großer Schritt nach vorne und in Kombination mit "10 Minuten" Ladezeit erstmals voll konkurrenzfähig zu Verbrennern. Denn während es durchaus viele gibt, die nicht alle 200 km auf Toilette und direkt noch einen Kaffee trinken gehen (damit sich nach 200 km schon wieder müssen?), dürfte die Zahl derjenigen die >6 h ohne eine größere 15-20-minütige Pause fahren, komplett vernachlässigbar sein. Viele Batterieautos können bei Zielgeschwindigkeit 130 km/h (hier also 780 km) rund 2/3 der nominellen WLTP-Reichweite schaffen, also würde das sich das ausgehen, ohne dass man bei kürzeren Zwischenstopps nachladen muss. Und 130 km/h ist auf Langstrecken ohnehin die Obergrenze, denn irgendwann ist man aus Deutschland raus und darf nicht mehr schneller.
Jetzt muss der Wunderakku also nur noch alle Versprechen einhalten (lol), zum genannten Datum erscheinen (lolol) und in Autos für am besten ab 20k, zumindest von 30 bis 50k verfügbar sein (rofl), die sonst keine großen Schwachstellen haben (roflcopter).