Die EU subventioniert osteuropäische Autokraten

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Ich komme nunmal aus der gegensätzlichen Ecke!

Sowohl mein Vater als auch mein Stiefvater waren beide Selbständig mit Angestellten, ich kenne nunmal die andere Seite der Medaille. Selbständig zu sein hat durchaus nicht nur Vorteile sondern zieht auch einen Rattenschwanz von Verantwortung und teilweise den Balanceakt auf dem Drahtseil nach sich.
Ich weiß aber, das beide ihren Job geliebt haben und ihn gerne gemacht haben und nichts bereuen, aber eine Firma mit Angestellten zu haben, bedeutet halt nicht bei Feierabend den Griffel fallen zu lassen, um danach abzuschalten!

Ach und du denkst nur weil andere Personen andere Standpunkte vertreten kennen sie diese Seite der Medaille nicht, oder wie?

Mein Opa väterlicher Seite war Großbauer (also selbstständig) und wurde von der SED im Rahmen der Kollektivierung der Landwirtschaft enteignet, mein Vater hat sich nach der Wende mit einer Firma im Hoch- & Tiefbau selbstständig gemacht und hatte irgendwann 200 Angestellte erreicht.

Meine Väter haben gutes Geld verdient, aber bei beiden gab es nicht nur einmal die Situation, das der komplette Ruin für die gesammte Familie drohte, nicht jeder ist bereit in seinem Leben diese Risiken einzugehen und auch nicht jede Familie ist bereit, sich der Firma "unterzuordnen".Ich persönlich bin aber der zu tiefsten Überzeugung, dass nur Macher Firmen aufbauen, leiten und den Markt beurteilen können, ich finde alleine die Vorstellung absurd, dass ein Staat ("Verwaltungsbeamte"), den Markt und Konsum einer Bevölkerung steuern wollen, was hat das noch mit Freiheit zu tun und ich will als Konsument keinesfalls nur die Möglichkeit haben, das zu kaufen, was sich Planungsfuzzis ausgedacht haben!
Wo ist da irgendeine Innovationskraft?

Der Konsum wurde nur deshalb versucht zu steuern weil es im Ostblock einen permanenten Mangel und Fehlentscheidungen bei den Planungsgremien gab, in der Theorie aber sah auch die Planwirtschaft vor das der Kunde kauft was er braucht und die Planung am Bedarf / Konsum ausgerichtet wird. In der Praxis scheiterte das dann unter anderem, wie gesagt, am Mangel und daran das 5 Jahre natürlich viel zu große Zeitspannen sind um auf sich änderndes Konsumverhalten zeitnah reagieren zu können.

Das System der Martwirtschaft (Angebot und Nachfrage) gibt es schon so lange Menschen Handel treiben und um sich dort zu behaupten, war schon immer ein Ausdruck von Individualität, Freiheit und Selbstverwirklichung, die fehlt in einer Planwirtschaft vollkommen, dazu ist sie ein theoretisches Konstrukt, gegenüber einer mehrere tausenjahre alten bewährten Form, die sich natürlich entwickelt hat!

Nein, die Marktwirtschaft ist Ausdruck dessen das der einzelne Mensch nicht alles was er benötigt selber produzieren kann und daher ein Bedarf entsteht. Ist der Bedarf ausreichend wird sich auch jemand finden der den Bedarf decken wird. Mit "Individualität" und "Freiheit" hat das herzlich wenig zu tun, als mehr damit das es effizienter ist (jemand der sich auf die Produktion eine Sache spezialisiert kann mehr davon produzieren) und Notwendigkeiten abgedeckt hat (jemand der sich nicht selber um die Beschaffung / Anbau seines Essens kümmern muss hat mehr Zeit um z.B. mehr Pflüge zu bauen, mit denen dann wieder mehr Nahrung produziert werden kann).

Und natürlich kann es theoretisch auch in einer Planwirtschaft ausgelebte Individualität geben, solange der Zugang in Berufe nicht durch Idiologische Barrieren (wie in der DDR & anderen Ostblockstaaten) blockiert wird.
Weil auch in der Planwirtschaft besteht grundsätzlich genauso ein Interesse an besseren Produkten & Erfindungen die das Leben verbessern.

gegenüber... einer mehrere tausenjahre alten bewährten Form, die sich natürlich entwickelt hat!

Nur weil etwas funtkioniert sollte man nicht den Fehler machen und zum Betonkopf werden, alles ist irgendwann mal überholt, das ist mit der Marktwirtschaft nicht anders. Pferde haben die Menschen auch tausende Jahre zuverlässig transportiert und tun es sicher auch noch heute, trotzdem gibt es eben inzwischen effizientere Transportmöglichkeiten.
Daher sollte man auch bei der Art des Wirtschaftens offen für neue Ideen und Veränderungen sein und nicht meinen die Marktwirtschaft wäre eine in Stein gemeißelte goldene Kuh, die man nicht vom Sockel holen darf. ;)
 
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Meine Väter haben gutes Geld verdient, aber bei beiden gab es nicht nur einmal die Situation, das der komplette Ruin für die gesammte Familie drohte, [...]
Und auf der anderen Seite, Paradebeispiel Finanzkrise, hat man (riesige) Aktiengesellschaften und sonstige Firmenkonstrukte, deren Führungskräfte massig Abfindung, Boni etc. bekommen und wenn sie den Karren in den Sand setzen, nie belangt werden. Da darf dann der Staat einspringen und es wird nach dem Grundsatz gehandelt: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren.


€: Bei Nightslaver fühle ich mich gerade daran erinnert: https://images.jacobinmag.com/2017/05/08093536/CDU-Poster-1946-for-Socialism.jpg
 
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Nein, die Marktwirtschaft ist Ausdruck dessen das der einzelne Mensch nicht alles was er benötigt selber produzieren kann und daher ein Bedarf entsteht. Ist der Bedarf ausreichend wird sich auch jemand finden der den Bedarf decken wird. Mit "Individualität" und "Freiheit" hat das herzlich wenig zu tun, als mehr damit das es effizienter ist (jemand der sich auf die Produktion eine Sache spezialisiert kann mehr davon produzieren) und Notwendigkeiten abgedeckt hat (jemand der sich nicht selber um die Beschaffung / Anbau seines Essens kümmern muss hat mehr Zeit um z.B. mehr Pflüge zu bauen, mit denen dann wieder mehr Nahrung produziert werden kann).
Das nennt man Arbeitsteilung.

Und natürlich kann es theoretisch auch in einer Planwirtschaft ausgelebte Individualität geben,
Ähem, der Staat plant nichts im Kapitalsmus?
Und ein Betrieb auch nicht?

Merkt ihr was?

Die kapitalistische Planwirtschaft wird einfach nicht so genannt.

Und der Kapitalismus hat natürlich einen entscheidenden Vorteil:
nach Ende der Krisen haben sich die unrentablen Betriebe in Luft aufgelöst.
 
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Ähem, der Staat plant nichts im Kapitalsmus?

Nicht in dem Sinne was man mit einer staatlichen Planwirtschaft versteht. Natürlich plant auch im Kapitalismus der Staat Dinge, wie Infrastruktur, oder Produzent für X in Region Y anzusiedeln. Das sind aber bei letzteren keine Pläne in dem Sinne dass der Staat von der Infrastruktur, über die Fabrik, über die angepeilten Produktionszahlen, die benötigte Logistik, bis zum angepeilten Absatz alles durchplant.
Im Kapitalismus versucht der Staat in der Regel diese Ziele nur über gesetzte Anreize zu erreichen, indem er die Rahmenbedingungen durch Steuervergünstigungen, Subventionen & Infrastruktur so günstig setzt das es attraktiv genug ist das sich dort ein bestehendes Unternehmen ansiedelt, oder ein Neues eröffnet wird.

Wie gesagt, natürlich ist das am Ende auch eine Art von Planung, aber eben kein so massiver direkter staatlicher Eingriff wie man es in der Regel unter einer Planwirtschaft versteht. ;)
 
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Im Kapitalismus versucht der Staat in der Regel diese Ziele nur über gesetzte Anreize zu erreichen, indem er die Rahmenbedingungen durch Steuervergünstigungen, Subventionen & Infrastruktur so günstig setzt das es atraktiv genug ist das sich dort ein bestehendes Unternehmen ansiedelt, oder ein Neues eröffnet wird.
Genau! Und die FDP z.B. möchte so wenig Eingriffe seitens des Staates wie möglich. Dabei tut sie immer so als sei sie für alle Bürger.
 
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Nicht in dem Sinne was man mit einer staatlichen Planwirtschaft versteht. Natürlich plant auch im Kapitalismus der Staat Dinge, wie Infrastruktur, oder Produzent für X in Region Y anzusiedeln. Das sind aber bei letzteren keine Pläne in dem Sinne dass der Staat von der Infrastruktur, über die Fabrik, über die angepeilten Produktionszahlen, die benötigte Logistik, bis zum angepeilten Absatz alles durchplant.
Schade. ;)

Im Kapitalismus versucht der Staat ...
Ich weiß,
Ich hab in beiden Staatsformen 30 Jahre gelebt

Wie gesagt, natürlich ist das am Ende auch eine Art von Planung, aber eben kein so massiver direkter staatlicher Eingriff wie man es in der Regel unter einer Planwirtschaft versteht. ;)
Manchmal wäre das sicher besser (Straßenbau, Bildung, Forschung, ... ).

Aber die Medien werden die Hirne der Menschen schon dick genug vernebeln, anstatt ihrem Bildungsauftrag zu folgen.
Wir müssen das ändern, sonst geht die Welt den Bach runter und die Trumps nehmen Überhand und die Mauern werden mehr und länger ... .
 
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Simbabwe School of Economics hier, bis auf ein paar Ausnahmen. :hail:
 
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Definitiv nicht den Bullshit, den man wohl jetzt vorhat - das Vetorecht in sozial- und steuerpolitischen Angelegenheiten abzuschaffen:
Kommissions-Plan: Ein EU-Vorhaben, das vor allem Deutschland schadet - WELT

Das lehne ich grundlegend ab, da ich nicht möchte, dass fremde Länder direkt über meine Steuer- und Sozialabgaben bestimmen können.
Der Höhepunkt wäre ja echt die europäische Sozialversicherung - was meint ihr wohl, wie die Kosten/Nutzen-Bilanz für uns als reichstes EU-Land wohl ausfallen wird? :rollen:
 
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Der Höhepunkt wäre ja echt die europäische Sozialversicherung - was meint ihr wohl, wie die Kosten/Nutzen-Bilanz für uns als reichstes EU-Land wohl ausfallen wird? :rollen:

Letztendlich spielt es keine Rolle, wie man das am Ende nennt, aber so oder so müssen die Euro Länder und die EU Länder enger zusammenwachsen und das bedeutet, dass die reichen Länder mehr abgeben müssen als die armen Länder.
Der europäische Länderfinanzausgleich wird früher oder später kommen müssen.
 
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Aber man braucht sich von solchen Ländern auch nicht an der Nase herumführen lassen. Dann müssen die notfalls sanktioniert werden.
Damit meine ich besonders die Autokraten dort.
 
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Aber man braucht sich von solchen Ländern auch nicht an der Nase herumführen lassen. Dann müssen die notfalls sanktioniert werden.
Damit meine ich besonders die Autokraten dort.

Nö, Länder wie Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Griechenland gehören hochkant rausgeworfen und wenn die Polen so weiter machen können sie gleich mit gehen. Portugal, Spanien und Italien reichen schon völlig um den Euro nach unten zu drücken, dafür braucht man die Oststaaten gar nicht mal.
Die EU wäre weit besser dran, wenn zur ursprünglichen Konstellation nur alle die bis 95 beigetreten (ohne Griechenland) sind beigreten wären + natürlich noch Schweiz, Norwegen und Island.
 
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Nö, Länder wie Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Griechenland gehören hochkant rausgeworfen und wenn die Polen so weiter machen können sie gleich mit gehen. Portugal, Spanien und Italien reichen schon völlig um den Euro nach unten zu drücken, dafür braucht man die Oststaaten gar nicht mal.

Du brauchst die Oststaaten und die mit der EU einhergehende Binnenfreiheit bei Handel und Reisefreiheit aber für die brummende deutsche Exportwirtschaft, oder was denkst du warum das floriert? Weil du einen Haufen Bulgaren / Rumänen hast die hier durch Tricks für unter Mindestlohn molochen (als Bauarbeiter, Ärzte, Pflegekräfte, Logistikbranche, usw.) und weil man ohne hinderliche Zölle schön fleißig in die Balkanstaaten exportieren kann. ;)
 
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Du brauchst die Oststaaten und die mit der EU einhergehende Binnenfreiheit bei Handel und Reisefreiheit aber für die brummende deutsche Exportwirtschaft, oder was denkst du warum das floriert? Weil du einen Haufen Bulgaren / Rumänen hast die hier durch Tricks für unter Mindestlohn molochen (als Bauarbeiter, Ärzte, Pflegekräfte, Logistikbranche, usw.) und weil man ohne hinderliche Zölle schön fleißig in die Balkanstaaten exportieren kann. ;)

Arbeitserlaubnise für gewisse Tätigkeiten könnte man auch so locker erteilen. Der Export in Balkanstaaten ist eher unbedeutend, von den Oststaaten ist nur Polen und Ungarn bedeutend, Handelsabkommen würden diese Staaten liebend gerne nehmen und zwar zu den Bedingungen der EU und selbst ohne, wir haben ja sowieso keine Probleme mit China und den USA nach Regeln der WTO zu handeln.
 
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Arbeitserlaubnise für gewisse Tätigkeiten könnte man auch so locker erteilen. Der Export in Balkanstaaten ist eher unbedeutend, von den Oststaaten ist nur Polen und Ungarn bedeutend, Handelsabkommen würden diese Staaten liebend gerne nehmen und zwar zu den Bedingungen der EU und selbst ohne, wir haben ja sowieso keine Probleme mit China und den USA nach Regeln der WTO zu handeln.

Träum mal weiter, in der Liste der 42 wichtigsten deutschen Exportländer ist Polen (4,65% des Exports) auf Platz 8, die Tschechische Republik (3,25%) auf 12, Ungarn (1,95%) auf 15, Rumänien 1,18%) folgt auf Platz 20, die Slowakei (1,05%) direkt auf 21, Slowenien folgt auf 38, gefolgt von Griechenland auf 39 (beide jeweils mit 0,41% Anteil).

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pu...-aussenhandel.pdf?__blob=publicationFile&v=28
 
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Träum mal weiter, in der Liste der 42 wichtigsten deutschen Exportländer ist Polen (4,65% des Exports) auf Platz 8, die Tschechische Republik (3,25%) auf 12, Ungarn (1,95%) auf 15, Rumänien 1,18%) folgt auf Platz 20, die Slowakei (1,05%) direkt auf 21, Slowenien folgt auf 38, gefolgt von Griechenland auf 39 (beide jeweils mit 0,41% Anteil).

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pu...-aussenhandel.pdf?__blob=publicationFile&v=28

Was ist daran ein Traum? Die Länder würden genauso mit uns handeln, wenn wir Abkommen hätten, sie würden sogar um diese Abkommen betteln, da sie völlig abhängig sind.
 
Salve,

entweder ich mache einen neuen Thread auf, oder nehme diesen hier.
Er ist passend.


Wenn jetzt in Brüssel nichts passiert weiß ich es auch nicht.
Nicht nur das er praktisch Putins Sprachrohr in der EU ist, in Rumänien kürzlich glaklare rassistische Reden gehalten hat und jetzt kommt das.
Wenn das nicht wirklich ernst wäre,könnte man lachen, aber wie man an Putin sieht, an Xi, an Orban und an Trump gesehen hat, einige Leute mit viel zu viel Macht sind völlig Balla Balla. Das meine ich wörtlich, die gehören eigentlich alle weggeschlossen, als Gefahr für die Menschheit.
 
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