... Jetzt, wo man aber im Mainstream mit Alderlake wieder richtig auf den zweiten Platz verwiesen wird, kommt man mit dem Cache Notnagel. ...
Ob das so kommen wird, muss man erst mal abwarten, zumal man die Sachlage noch leicht verkomplizieren kann, wenn man sich eine breiter gefächterte Spanne an Workloads ansieht und dann gibt es keine eindeutige Aussage mehr (bzw. keinen absoluten "Gewinner").
Beispielsweise bzgl. dem Gaming könnte ADL möglicherweise Zen3 und auch den Refresh tatsächlich auf den zweiten Platz verweisen. Absehbar werden nun aber in 2022 die beiden V-Cache-Varianten gebracht um genau das auszugleichen.
Sofern die Software nicht "querschießt" würde ich annehmen, dass ADL 8+8 als 12900K (?) in massiv parallelen Workloads AMDs 12-Kerner vermutlich grundsätzlich hinter sich lassen wird, dagegen den 16-Kerner dürfte ADL vermutlich nicht ganz erreichen. (Für den Mainstream ist das wenig relevant, da der schon weit außerhalb rangiert, (semi)professionelle User werden aber weiterhin eher zum 16-Kerner von AMD greifen und die im nächsten Jahr kommende V-Cache-Variante wird ja noch zusätzlich attraktiver.).
Und als "Notnagel" würde ich diesen Schritt auch nicht bezeichnen, denn die Technologie wurde ja innerhalb der regulären Planung entwickelt und die Option diese CCDs auch auf Ryzen's zu verwenden, könnte schon gleich zu Projektbeginn ein fester Bestandteil gewesen sein. Letzten Endes schöpfen sie hier nur aus ihren grundsätzlich zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.
... Zu spät, weil man [AMD] nur auf DDR5 setzt. ...
Wie bereits erklärt, kann ich mich nicht erinnern irgendwo eine Bestätigung seitens AMD diesbezüglich gelesen zu haben. Einige mögen das vermuten, damit wird es aber noch nicht zum Fakt.
(Anmerkung: So ganz passt diese Verknüpfung von "zu spät" und DDR5 aber nicht in dem Kontext.)
... Es geht einfach um die Plattform. Sockel AM4 ist hier alles andere als Rühmlich zu nennen. Alte AM4 Boards können bis heute kein PCIE4.0. Man brauchte ein neues Board. Und das gleiche sehe ich auch bei AM5. Wenn die Boards das nicht von DAY1 können, wird das auch nicht nachgereicht. ...
Warum sollten AM4-Boards auch pauschal PCIe4 beherrschen? Als AM4 eingeführt wurde, gab es noch kein PCIe4.
Darüber hinaus, wie erklärt, würde ich annehmen, dass AMD PCIe5, wenn es tatsächlich nicht direkt mit Zen4 kommt, dann auf dem AM5-Sockel mit einer späteren Version nachreichen wird, bspw. einem Refresh oder bspw. mit Zen5. Kauft man ein Board mit PCIe4-Redrivern & Co wird man im Falle eines späteren CPU-Upgrades vermutlich nichts davon haben, andererseits, sieht man sich LGA1200 an, dann könnten einige umtriebige MB-Hersteller auch vorab PCIe5-ready-Boards anbieten. Die Möglichkeit würde vermutlich durchaus bestehen. Ob man dafür jedoch vorab zusätzliches Geld ausgeben will, ist eine andere Frage, aber das wird auch davon abhängen, wie weit sich möglicherweise die MB-Hersteller in ihrem Konkurrenzkampf gegenseitig hochschaukeln werden.
Darüber hinaus dürfte man vermuten, dass wenn das bzgl. Zen4 so eintritt, absehbar dann auch RDNA3 kein PCIe5 unterstützen wird (andernfalls wäre das absurd
)
Abschließend noch mal die Frage: "
Zen4=DDR5 only" Wo wurde das geschrieben?
Darüber hinaus aber noch einmal abschließend zur Klarstellung: AMD hat keinerlei Interesse daran den AM4 ewig am Leben zu halten, denn das mindert Umsatz und Gewinn.
Entsprechend macht es hier auch wenig Sinn aus Kundensicht zu Lamentieren, denn unterm Strich gab es den Sockel schon relativ! lange, wenn auch mit Einschränkungen (da auch AMD offensichtlich hier schon mehrfach versuchte dem Treiben einen Riegel vorzuschieben).
AlderLake ist mit 8 Litte und 8 Big Cores genau so schnell wie ein 5950 von AMD mit 16 Big Cores. Intel wird aber sehr viel weniger kosten, da die little Cores sehr viel billiger herzustellen sind. Außerdem braucht Intel keinen 3D Cache für diese Leistung...
Wie schon oben erklärt, schneller bestenfalls im Gaming und verglichen mit der V-Cache-Variante wird es da voraussichtlich in 2022 schon wieder etwas anders aussehen ... hier wird man erst mal abwarten müssen, wie ADL in realen Games performt und dann könnte man vorab Vergleiche gegen die von AMD versprochenen +12 % bis +15 % mehr Fps (bei 1080p!) anstellen. In einigen spezielleren Workloads könnte der übergroße L3$ (2x96MiB) gar sehr viel bringen.
Beim Preis wird man erst mal abwarten müssen, was hier Intels Strategie ist, die z. T. eine Funktion der tatsächlichen Leistungswerte ist, die man widerum noch nicht wirklich kennt. Auch weiß man nicht, ob Intel regulär bepreist oder mit ADL viellellcht mal eher etwas aggressiver vorgehen wird?
Grundsätzlich darf man in einer sehr einfachen Betrachtungsweise erst mal annehmen, dass wenn ein 12900K in diesem Jahr die schnellste Gaming-CPU werden wird und auch leistungstechnisch einen 5900X(T) hinter sich lassen wird, diese CPUs auch entsprechend kosten werden. Ein 5900X bei MF kostet derzeit 530 €, ein 11900K 560 €. Ich würde annehmen, dass ein derartiger ADL dann wohl min. bei 600 - 650 € zu verorten wäre.
... Der Zen3+ Refresh mit dem sehr teuren Cache wird Alderlake nicht schlagen. Dafür sind die BIG-Cores von Intel einfach zu gut. ...
Für eine saubere Differenzierung: Einen Refresh soll es von AMD noch in diesem Jahr geben, vermutlich einfache, gebinnte XT's. Die V-Cache-Varianten sind dann also vermutlich Refresh-Refreshes und die basieren nicht auf Zen3+ sondern auf normalem Zen3. (Zen3+ wird es allem Anschein nach nur noch auf APUs in 2022 geben.)
Darüber hinaus darf man annehmen, dass sich AMD durchaus was dabei gedacht haben wird die teuere V-Cache-Technik auch zumindest auf die oberen beiden Ryzen-Modelle anzuwenden. Wenn man damit Intel nicht mindestens Paroli bieten könnte, wäre das vergebene Liebesmüh und wie gesagt, dürfte es speziellere Workloads geben, die gar sehr von dem übergroßen L3$ profitieren könnten.
Zum Vergleich: AMD sprach auf seiner Gaming-Slide von +15 % Fps im Mittel, wohlgemerkt Fps in 1080p, nicht etwa IPC. Bei Intel spricht man von etwa bis zu +20 % mehr IPC bzgl. der Golden Cove Cores, darauf basierende Fps-Zugewinne werden entsprechend kleiner ausfallen, d. h. die beiden V-Cache-Modelle werden durchaus bzgl. dem Workload Gaming ein ernstzunehmener Konkurrent werden.
*) Anmerkung zu deinem Performance-Link: Ein QS mit Wasserkühlung? Selbst wenn der nicht OC't wurde, dürfte der mit der Kühlung tendenziell dennoch höhere, mittlere Taktraten erreichen als normal, kein wirklich fairer Vergleich (und AMD-Fans werden auch gleich einwerfen, dass man den 5950X ja bspw. auch auf 170 W hochziehen könnte.
).
Darüber hinaus, wenn er den 16er tatsächlich schlagen kann freue ich mich, endlich auch echte Konkurrenz dort, aktuell würde ich über gemittelte MT-Workloads jedoch dennoch davon ausgehen, dass der tendenziell eher etwas langsamer als der 5950X sein wird (ist aber wie gesagt per se eher ein Nischenvergleich).
Ergänzende Anmerkung zu obiger Preisüberlegung: Der 5950X kostet bei MF derzeit 770 €. Wenn der 12900K den 16-Kerner grundsätzlich knacken
sollte, na dann Gute Nacht bzgl. eines "günstigen" Intel-Gegenstücks.
Zu deinem zweiten Link: Der erklärt nirgends auch nur mit einer Silbe, dass es keine DDR4-Unterstützung geben wird, von daher bleibt es diesbezüglich bei einer Vermutung.