AW: [WPW] Angriffe auf zivile Ziele in Syrien - Stecken islamische und türkische Terroristen dahinter?
Nur warum sollte Assad mit einer recht gut ausgestatteten Armee, welche gerade einen Sieg nach dem anderen gewinnt, irgendwelche Sachen zusammenbasteln lassen.
Warum Assad in erheblichen Maße mit improvisierten Waffen arbeitet, habe ich mich auch schon gefragt. Möglicherweise wegen sehr begrenzter eigener Produktinsmöglichkeiten und der Angst vor internationalem Eingreifen => mit Hanfeuerwaffen bewaffnete Rebellen kann man bequem mit Fassbomben von Transporthubschraubern beschmeißen, speziell konstruierte, präzise Munition hebt man sich für den Fall auf, dass man auf einmal irakische oder türkische Panzer bekämpfen muss.
Auch die Deformierung dieses Rohres spricht eher für eine Explosionswirkung von außen. Sonst hätte es das ganze entweder komplett zerfetzt, oder zumindest von innen aufgedrückt und es würden die Metallteile nach außen ragen.
Also z.B. so:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b2/Pipe_bomb_-_black_powder.jpg
Das berühmte Bild von dem einen Rohr wirft definitiv fragen auf und zeigt ganz klar nicht das Gehäuse einer "schmutzigen Rohrbombe". Aber bislang weiß man nicht einmal, ob darauf die komplette Quelle des Giftgases zu sehen ist oder z.B. etwas, das von dieser Quelle getroffen wurde oder aber eben nur ein Giftgasbehälter, an dem noch ein Sprengsatz angebracht war, etc.. Ohne sehr detaillierte Informationen kann man aus dem Aufbau der gefundenen Objekte aber in meinen Augen eh keine Rückschlüsse ziehen: Was auch immer die Wolke freigesetzt hat war kein spezill entwickeltes Waffensystem, sondern eine Bastelarbeit und die könnte aus dutzenden Quellen stammen, die alle in gleichem Maße Zugang zu den bislang bekannten Materialien haben. Daher konzentriere ich mich auf die Fragen
- Von wem ist überhaupt wahrscheinlich, dass er Sarin hat?
- Wer hatte die Möglichkeit, Sarin ohne Gefährdung der eigenen Leute (einschließlich befreundeter Zivilisten) in dieser Gegend einzusetzen?
-(Nachrangig, da auf unsicheren Fotos und Zeugenaussagen beruhend: Zu wessen Handlungsmöglichkeiten passt die Art und Weise, wie das Sarin an die Freisetzungsstellen kam?)
Gerade letztere spricht in meinen Augen gegen die ohnehin schon arg merkwürdige "vorgetäuscht" These: Die Fotos zeigen Krater mitten in einer Straße. Allem anschein nach einer der wichtigeren in der Gegend und allem anschein nach relativ gut asphaltiert. Das heißt
- Entweder hatte das verursachende Objekt hohe kinetische Energie oder es wurde ein Sprengladung genutzt, die weitaus stärker war, als für die Öffnung eines dünnwandigen Behälters nötig wäre. Ersteres passt zu einem Abwurf aus großer Höhe oder Abschuss von einem Raketenwerfer, letzteres bedeutet Ressourcenverschwendung für den Angreifer und das Risiko, eine undeffinierte Menge des Gases durch die Explosion unschädlich zu machen.
- Entweder wurde das Objekt erst unmittelbar vor der Freisetzung an den Ort gebracht, oder es lag längere Zeit als Verkehrshindernis mitten auf einer größeren Straße. Ersteres passt zu einem Abwurf auf der Luft oder einem Raketenangriff, letzteres hätte für den Angreifer ein erhebliches Risiko vorzeitiger Entdeckung und Entschärfung des Objektes bedeutet
- Der Freisetzungsort war für Zeugen weithin einsichtbar. Das heißt entweder musste der Angreifer keine Sorge vor Entdeckung haben, weil er das Objekt abgeworfen oder per Rakete ins Ziel gebracht hat, oder er nahm ein großes persönliches Risiko der Entdeckung auf sich, welche nicht nur den Angriff gestoppt hätte, sondern auch jegliche Chancen seiner Gruppierung auf kooperative Nutzung dieser Gebiete auf lange Zeit vernichtet hätte.
- Die Freisetzung erfolgte an vier räumlich getrennten, strategisch scheinbar unbeudetenden/willkürlichen Stellen. Das heißt entweder hat der Angreifer ein System verwendet, dass nur grob eine Gegend anvisieren konnte (Abwurf, ungelenkte Raketen mit improvisierten Gefechtskopf), oder er hat alle oben genannten Risiken mehrfach in Kauf genommen und ist längere Zeit in dieser Gegend herumgegurkt.
Mein Fazit daher: Die These von lokal platzierten Gasbomben ist quasi ausgeschlossen. Die Giftgaswirkung wäre kein bisschen geschmälert worden, wenn man einfach Gastanks in Hinterhöfen oder Containern versteckt hätte. Die Schadenswirkung hätte maximiert werden können, in dem man einen Markt oder einen Moscheevorplatz zum richtigen Zeitpunkt angegriffen hätte oder, wenn es allein um die Medienwirkung gegangen wäre und Opfer unerwünscht waren, hätte man Opfer mini- und Aufmerksamkeit maximieren können, in dem man die Bomben kurz vor der Explosion finden lässt und/oder fehlerhaft arbeiten lässt und/oder mit gefälschten Spuren auf den zu beschuldigen "Täter" versieht.
Nichts von alldem ist der Fall, was nur dreieinhalb Möglichkeiten der Interpretation aller Informationen aus dem Zielgebiet zulässt:
1. Die Täter haben es dank prophetischer Weitsicht alles genauso gemacht, damit genau dieser oben beschriebene Eindruck entsteht. Also die klassische unwiderlegbare 100%ige Verschwörungstheorie "es sieht so aus, weil es so aussehen soll, aber in Wirklichkeit...", die keinerlei Raum für Logik lässt und immer vorgebracht werden kann - von Reptilienmenschen in Gestalt berühmter Politiker bis hin zu Gott, der bekanntermaßen Fossilien so gestaltet hat, dass sie Jahrmillionen alt aussehen, obwohl die Erde ja nur 10000 Jahre alt ist.
2. Assads "Luftangriff gegen Rebellenwaffenlager" hat es irgendwie geschafft, kaum sichtbare Schäden an der Gebäudesubstanz eben jener zu hinterlassen (oder alle haben sie aus religiösen/kulturellen Gründen nicht fotografiert), aber improvisierte Giftgasmunition exakt viermal auf benachbarte Straßen fallen zu lassen und dort mit einer zweiten, kleinen Sprengladung (entweder direkt oder ebenfalls aus dem Lager herausgeschleudert) zu treffen und aufzubrechen, mit den bekannten unglücklichen Folgen.
3. Assads Luftwaffe hat bei ihren Luftangriffen improvisierte Giftgasmunition abgeworfen, die erwartungsgemäß Beulen im den Boden und Giftgas in der Luft hinterlassen hat.
(4./halbe Möglichkeit: Alle Bilder und Berichte sind unbrauchbar und man sollte lieber die Möglichkeiten und Interessen aller Gruppierungen in der Gegend betrachten, wie bereits gepostet)
Muss ich sagen, welche dieser Möglichkeiten ich für weniger wahrscheinlich halte?
Es ist schon sehr auffällig, wie die westliche Wertegemeinschaft, Assad ohne jeden Beweiß aburteilt!
Warum will bloß der Westen den Giftgaseinsatz nicht untersuchen?
RT mag vergessen haben, dich darüber zu informieren, aber:
"DER WESTEN" will die Sache von einer unabhängigen UN-Mission untersuchen lassen.