Beginnt schon gleich in der ersten Szene bzw. der Textkarte, mit der der Film beginnt: Datum der Hinrichtung Marie Antoinettes falsch (oder zumindest wird suggeriert, dass es 1789 gewesen sei, richtig ist 1793). Dann: Napoleon war nicht unter den Zuschauern sondern schon bei der Belagerung von Toulon (im Film kriegt er den Auftrag erst später, auch etwas seltsam, dass dies im Rahmen einer Privataudienz beim Verteidigungsminister geschehen sein soll, obwohl Napoleon nur ein kleiner, untergeordneter Offizier aus der Provinz war - selbst wenn sein Vorgesetzter General wohl tatsächlich eher wenig kompetent war) ; die Hinrichtungsszene selbst war einfach nur super offensichtlich effektheischerisch gemacht. Dann generell: Joaquín Phoenix - den ich sehr schätze - ist schlicht viel zu alt um den jungen Napoleon darzustellen (1793 war Napoleon Anfang/Mitte 20, Joaquín Phoenix sieht im Film schon zu Anfang älter aus als seine tatsächlichen 48), der Sturm auf die Festung von Toulon ist ein schlechter Witz, Szenen wie dass dem Pferd von Napoleon von einer britischen Kanonenkugel die Brust buchstäblich zu Brei geschossen wird, musste wieder extrem voyeuristisch inszeniert werden, genau wie dass Napoleon später die Kanonenkugel da rausgrabbelt und seiner Mutter als Souvenir schicken lässt. Der Sturz Robespierres (der ebenfalls ein eher junger Mann war, und kein Vorruheständler wie im Film) ist ebenfalls völlig falsch dargestellt - ja, Robespierre wurde der Unterkiefer zerschossen, aber in einer völlig anderen Situation und es ist keineswegs klar, dass es ein missglückter Suizidversuch war, wie im Film dargestellt. Als dann einer von Robespierres ehemaligen Verbündeten schön in Großaufnahme seinen Finger in das Loch in Robespierres Gesicht steckt, habe ich ausgemacht.