Welche HDD nehmen für Backuplösung?

Bastian83

PC-Selbstbauer(in)
Hallo zusammen,

ich benötige eine neue Backuplösung, da sich das bisherige Medium, eine WD Elements, verabschiedet hat.

Bislang dachte ich immer, dass so etwas die eleganteste Lösung sei. Da seit geraumer Zeit die Preise für solche Lösungen konstant hoch liegen, gab man mir hier im Forum einen Hinweis:

Ich könnte mir auch eine Kombination aus

* separater 3,5 Zoll HDD mit mehr als 10 TB zulegen, weil >10TB eine bessere Qualität hätten
* dazu dann entweder eine Festplatten Dockingstation
* oder ein Festplattengehäuse
* ein USB Sata Adapter + eine Hülle oder Tüte für die HDD

Mir geht es um das regelmäßige Sichern von Dateien wie E-Mails oder Bilder.

1) Würdet ihr auch eine solche Kombination, anstelle einer klassischen verbauten WD Elements o.ä. empfehlen?

2) Welche HDDs bieten sich am besten an? Mir wurde beispielsweise eine Seagate Exos X18 SATA III genannt.

3) Ob Dockingstation, Gehäuse oder Adapter ist egal oder?

Vielen Dank
 
Keine Ahnung, ob größere HDDs wirklich "besser" sind, aber gut...

Die Frage wäre, wie oft du was (und wie viel) sichern möchtest. Ich finde eine Dockingstation durchaus praktisch, weil man halt auch mal ein anderes Laufwerk einstecken kann, aber genau so wie mein externes DVD Laufwerk möchte ich das Teil nicht ständig auf dem Schreibtisch stehen haben. Da wäre dann vllt eine externe Festplatte "schöner".

Was darf's denn kosten? Machst du das immer manuell oder soll das automatisch passieren?
 
Für Backups halte ich persönlich es mit der "3-2-1 Regel". Die besagt folgendes:
  1. Habe 3 Kopien alle wichtigen Daten
  2. auf mind. 2 unterschiedlichen Medien
  3. und eines davon extern.
Was nun deinen persönlichen Bedarf angeht kann man hinsichtlich Kapazität nur raten. Ich denke aber mit einer 4TB großen HDD solltest Du sehr gut leben können für ein "Backup Laufwerk". Mit einem Surveillance Drive(die sind dafür gedacht sehr viele Schreibzugriffe zu haben und weniger Lesezugriffe.) wie der Seagate SkyHawk Serie solltest Du gut fahren.
Dazu ein externes USB3.0 Gehäuse für um 20€ und fertig.

Das Laufwerke mit größerer Kapazität grundsätzlich hochwertiger sind halte ich für absoluten Blödsinn. Sowas ist eine Frage spezifischer Serien. Wobei im jeweiligen Marktsegment quasi alle großen Hersteller gleich "gut" sind. Mn spricht bei HDDs dabei vom "Badewannen Prinzip". D.h. kurz nach Markteinführung hat man eine relativ hohe Ausfallrate, weil in kurzer Zeit viele neue davon installiert werden. Dann flacht sehr schnell die Kurve ab und bleibt über Jahre gleichmäßig niedrig. Und steigt zum Ende der zu erwartenden Lebenszeit wieder an. Was dann bildlich in einem Diagramm wie eine Badewanne aussieht.
 
1) Sind das so die beiden Festplattenmodelle, die man nehmen sollte?
Komischerweise 100 Euro Unterschied bei identischer Größe (ob es nun 10 oder 18 TB werden, ist noch nicht sicher)

https://www.idealo.de/preisvergleich/MainSearchProductCategory.html?q=IronWolf+Pro+18+TB+

https://www.idealo.de/preisvergleic...-x18-sata-iii-18tb-st18000nm000j-seagate.html

2) Dann empfehlt ihr aber Festplattengehäuse oder Dockingstation und keinen Sata Adaptber mit Aufbewahrungstüte oder Box (wobei das preislich dann eh analog eines Gehäuses wäre)?

Wären dann jeweils HDD Preis +25-30 Euro.

Da direkt verbaute Lösungen wie eine WD Elements 325 Euro kosten, wäre man durchaus mindestens 40 Euro unter diesem Preis mit einer eigenen Kombination.

3) Geht um Backuppen von Outlook PST Datei (regelmäßig), Bildern (immer mal wieder) und eben auch Videomateralien (Urlaube, Langzeitaufnahmen von Naturbeobachtungen > daher wären 4 TB auch zu wenig).

Danke euch
 
3) Geht um Backuppen von Outlook PST Datei (regelmäßig), Bildern (immer mal wieder) und eben auch Videomateralien (Urlaube, Langzeitaufnahmen von Naturbeobachtungen > daher wären 4 TB auch zu wenig).
Dann nehme halt das was für dich als Größe passt.

Du kannst da nehmen was Du willst ob nun Seagate, Toshiba oder Western Digital spielt keine Rolle. Du brauchst auch keine spezielle NAS oder DataCenter/Enterprice HDD. Die sind dafür gedacht in einem großen Raidverbund kontinuierlich hohe Schreib- und Leseraten zu bieten. Wo dann auch ggf. die gesamte Kapazität an einem Tag neu geschrieben wird. Und ein vielfaches ihrer Kapazität gelesen wird.

Du erstellst ja "nur" regelmäßig ein Backup. Alte Daten werden mal gelöscht/überschrieben. Aber es finden kaum Lesevorgänge statt. Das kann grundsätzlich JEDE Festplatte über Jahre leisten.

Bei vielen Seagate HDDs ist mittlerweile im Kaufpreis auch Data Recovery enthalten. Da würde ich drauf achten. Im Fall des Falles kann dir das a) deine Daten wieder bescheren und b) hunderte oder tausende Euro sparen. Denn professionelle Datenrettung kostet richtig Geld.

Bei den 12TB HDDs gibt es zur Zeit günstig eine IronWolf incl. Rescure für unter 240€. Damit ist sie kaum teurer als der Rest in dem Kapazitätsbereich.
 
Und woran erkennt man, wann eine Seagate ein OEM Exemplar ist und wann ein solches mit Garantie bzw. mit Data Revovery inbegriffen?

Von der Exos gibt es auch anscheinend mehrere Ausführungen. Manche sind in derselben Größe wie die andere; woran liegt das bzw. was reicht für Privatanwender aus? Nutze keine NAS.
 
Und woran erkennt man, wann eine Seagate ein OEM Exemplar ist und wann ein solches mit Garantie bzw. mit Data Revovery inbegriffen?
OEM erkennst du daran, dass sie in einer neutralen Verpackung geliefert werden und keine schöne bedruckte Umverpackung haben. Eine Herstellergarantie gibt es dann im Grunde auch gar nicht, sondern nur die Gewährleistung des Händlers selbst. In diesem Fall muss sich der Händler dann um die Herstellergarantie kümmern und eine Data Recovery ist dann auch nicht mit enthalten.

Habe vor zwei Jahren zwei solcher Toshiba HDDs gekauft und die laufen bisher im Dauerbetrieb in einer NAS problemlos. In meinem Fall habe ich, für beide HDDs (2x 18 TB) viel bezahlt und habe es daher darauf ankommen lassen. Toshiba schreibt aber, dass wenn der Händler keine RMA abwickeln möchte, dass man sich auch direkt an sie wenden kann.

Große HDDs sind meist auch mit Helium befüllt, was den Betrieb meist etwas leiser macht. Zumindest, wenn meine NAS im Leerlauf nur in Bereitschaft ist. Beim Schreiben und Lesen höre ich aber die verbauten HDDs raus. Die Seagate IronWolf habe ich auch da. Die haben im Leerlauf einen leicht hörbaren Dauerrauschen. Die Toshiba sind in diesem Bereich leiser. Dafür ist aber die Seagate IronWolf mit dem Schreiben und Lesen etwas leiser.

Kannst dir kaufen und einbauen, was du möchtest, vorausgesetzt die HDDs haben einen SATA-Port. Es spielt für dich auch keinerlei Rolle, wenn sie für NAS-System ausgelegt sind. Da der Betrieb keinen Unterschied macht und sie nur für den Dauerbetrieb besser geeignet sind.

vorausgesetzt die HDDs haben einen SATA-Port.
Ich meine damit keine HDDs mit einem SAS-Anschluss zu kaufen.

Du kannst dir auch mal diesen Test von mir durchlesen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mir nun bei Mindfactory für 254 Euro eine Toshiba SATA 18TB (MG09ACA18TE) zugelegt.

Was für ein Gehäuse empfehlt ihr?

Wie ich hörte, wäre ein solches mit einer 4K Emulation nicht gut. Hier könnte man ansonsten bei einem defekten USB Controller kaum noch bequem auf die Daten zugreifen.

Vielen Dank
 
Emuliert das Fantec DB-F35U3 denn jetzt oder kann ich es nehmen? Wenn es nicht emuliert, bietet es ein gutes P/L Verhältnis. Wie ich hörte, wäre ein solches mit einer 4K Emulation nicht gut. Hier könnte man ansonsten bei einem defekten USB Controller kaum noch bequem auf die Daten zugreifen.

Die Toshiba HDD ist nun eingetroffen und ich brauche jetzt nur noch ein Gehäuse :)
 
Keine Ahnung was du mit Emuliert möchtest, denn nehme ich meine Festplatte aus dem Gehäuse kann ich sie ganz normal über SATA an meinen Rechner anschließen und problemlos an meine Daten kommen. Es handelt sich hier um einen Adapter, was von SATA auf USB adaptiert. Klar wird da was umgewandelt, aber die Rohdaten werden so geschrieben, als wäre das Laufwerk intern verbaut.

In meinem Fall habe ich aber dieses Gehäuse im Einsatz.

Habe ich sogar zweimal, da ich darin jeweils eine 4 TB Seagate IronWolf Festplatte als externes Backuplaufwerk habe. Ich kann auch die Festplatten (Toschiba) aus meiner NAS ganz normal an meinem Rechner per SATA anschließen und auf die Daten zugreifen.
 
Mit dem Emulieren beziehe ich mich auf diese Aussage aus dem CB-Forum:

"Weiß nicht, ob es das Fantec betrifft, aber manche Gehäuse machen 4K-Emulation. Wenn der USB-Controller stirbt, kann man die HDD üblicherweise nicht einfach schnell an SATA anschließen und auslesen. Deshalb nutze ich z.B. mein Sharkoon Swift Case Pro USB 3.0 nicht mehr als Backuplösung."


Daher diese Fragen :)
 
Wenn der USB-Controller stirbt, kann man die HDD üblicherweise nicht einfach schnell an SATA anschließen und auslesen.
Du brauchst dann halt Tools/Software die mit 4k umgehen können. Hier ist ein recht guter Artikel dazu im Allgemeinen:
Größere HDDs sind idR inzwischen alle 4K(n) und bieten meistens 512E
Keine Ahnung was du mit Emuliert möchtest,
Es geht dabei um die Sektorengröße. Früher waren das 512Byte( 512n(ativ) ). So vor gut 15 Jahren kamen dann die ersten Drives mit 4k großen Sektoren auf den Markt. Was mittlerweile bei den großen Laufwerken auch Standard ist. Zwecks Kompatibilität mit älterer Hard- und Software können diese aber häufig auch 512n Sektoren emulieren.
 
Alles klar, ich mache mir da mit einem neuen Laufwerk dazu keine großen Gedanken.
Einbauen, funktioniert und gut ist. :D

Hatte auch das Laufwerk etwas vor getestet.
Test per SATA intern (damals, nach dem Kauf):
Ashampoo_Snap_Mittwoch, 12. Januar 2022_15h13m00s_001_.png

Test mit dem externen Gehäuse per USB.
(Heute erstellt)
Ashampoo_Snap_Samstag, 13. April 2024_18h56m43s_001_.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir auch nur vorstellen, dass Probleme auftreten könnten wenn man eine alte HDD mit 512n in einem externen Gehäuse betreibt dessen Controller 4k nutzt. Dann braucht man halt entsprechende Software. Ansonsten sollte das wie bei dir @LiniXus als "Plug&Play" funktionieren.
 
Ich habe mir jetzt das Inatec für 20,99 Euro bestellt. Das betreibt keine 4K Emulation.

Muss ich bei der Initialisierung der HDD irgendetwas beachten?
Auch, was die allgemeine Inbetriebnahme angeht wie vorher etwas überprüfen usw.?
 
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