Videokonvertierung zu langsam?

SpinningFlop

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo,
mal eine blöde Frage. Sollte die Videokonvertierung mit einer aktuellen CPU gegenüber einer 9 Jahre älteren CPU nicht wesentlich schneller sein? Vor ein paar Tagen habe ich mein System fast komplett ausgetauscht. Ersetzt wurde ein i7 3930K / P9X79-System durch ein Ryzen 5900X / B550-System. Zum Vergleich hatte ich das selbe Video, das ich bereits mit dem alten System neu konvertierte, mit den selben Video / Audio-Einstellungen erneut konvertiert. Der Unterschied liegt vielleicht bei 30 Sekunden. Das Originalvideo hat eine Länge von 7Min22Sek und die Konvertierung dauert etwa 7 Minuten. Also, ich hatte mir eigentlich viel schnellere Konvertierung mit der neuen CPU erhofft. Ich verwende den AVS Video Editor, da mir die auswählbaren Voreinstellungen gefallen, was mir als Anfänger die Sache leichter macht .

Was ich mache, ist, ich speichere oft aus sozialen Kanälen Video-Clips ab, die mir gefallen, konvertiere sie aber meist neu, weil sie oft viel zu groß (raw) vom Smartphone hochgeladen wurden. Liegt es vielleicht an dem AVS Video Editor oder erwarte ich einfach zu viel?

In den Einstellungen für die Beschleunigung habe ich es auf "automatisch" gelassen. Dann sollte ja die AMD CPU die Konvertierung übernehmen.
avs-einstellung.png



Der Ressourcenmonitor zeigt mir an, dass der Converter-Prozess die CPU nur zu 8 % auslastet. Ist das alles normal?
 
Sollte die Videokonvertierung mit einer aktuellen CPU gegenüber einer 9 Jahre älteren CPU nicht wesentlich schneller sein?
Beim gleichen Codec, gleichen Einstellungen und gleichem Programm sowie guter Multicoreunterstützung: Ja.
Sonst: Nein.

Grade bei solchen Anfängerprogrammen ists öfter so, dass zusätzliche Kerne schlecht genutz werden, Einstellungen schlecht angepasst sind oder irgendwelcher Humbug gemacht wird der gute Hardware nicht wirklich (aus)nutzt.

Schnapp dir einfach mal Handbrake (Freeware), öffne dein Video und wähle folgendes:

VIDEO-Registerreiter:
Enmcoder: H.265 (x.265)
Konstante Qualität 23 (der Schieberegler, je kleiner die Zahl desto besser die Bildqualität und desto größer die Datei am Ende)
Voreinstellung: Medium (das ist die "Stärke" des Encoders, je langsamer desto besser das Ergebnis aber erfordert große Rechenleistungen)

BILDGRÖSSE-Registerreiter:
Die Auflösung einstellen die du möchtest

Den Rest lässte einfach mal stehen wies ist. Probiers aus - das programm lässt dir schon sehr viel mehr Kontrolle was du da genau tust als diese Billoteile und der genutzte x.265-Encoder nutzt auch fixe CPUs sehr gut aus.
 
Den Rest lässte einfach mal stehen wies ist. Probiers aus - das programm lässt dir schon sehr viel mehr Kontrolle was du da genau tust als diese Billoteile und der genutzte x.265-Encoder nutzt auch fixe CPUs sehr gut aus.

Genial, hat funktioniert. Konvertierungszeit etwa 2Min30Sek. Alle Kerne wurden genutzt, durchschnittliche CPU Auslastung ging bei der Videolänge auf 50 % hoch. Ich habe den Schieberegler für Qualität noch etwas höher gestellt, damit die Datei noch kleiner wird. Die Bearbeitungszeit wird sogar noch schneller, wenn man die Qualität niedriger einstellt.

Jetzt wurde mit deinen Einstellungen eine m4v Datei angelegt. Ist das ein Format, dass von allen System unterstützt wird? Windows 10 musste ich ja neu installieren und Windows wollte mir einen Codec für 99 Cent andrehen, damit die Datei abgespielt werden kann. Ich habe stattdessen den VLC Player installiert :-) Weil, es könnte sein, dass ich ein neu konvertiertes Video mit der kleinen Dateigröße in einen Kanal hochlade, wenn es in einen Chatverlauf passt.

Handbrake ist also für die reine Konvertierung konzipiert. Wenn ich nun aber z.B. ein Video-Clip habe, wo ich was zur Kürzung rausschneiden möchte, dann müsste ich weiter mit dem Video Editor arbeiten und auch die Konvertierung damit durchführen, oder?
 
Den verwendeten Container (ob m4v, mp4, mkv,...) kannste im registerreiter "Übersicht" auswählen. Am gängigsten sind MP4 und MKV. Das sind keine Codecs sondern nur die "Verpackung", der Codec ist HEVC (egal ob du den in MP4 oder MKV oder sonstwas verpackst).

Für Videocodecs bitte kein Geld ausgeben - das ist alles Freeware (für Privatpersonen). Alles was du jemals an Codecs brauchen wirst installiert dir das Ding hier:


Da ist auch der MPC Player dabei - meiner Meinung nach deutlich besser als der VLC aber das ist Geschmackssache. Ich würde den VLC deinstallieren und den MLC nutzen einfach weil der zu diesem ganzen Codecpack passt und dann alles sofort funktioniert.

Handbrake ist ein reiner Konvertierer, ja. Wenns nur darum geht was vorne oder hinten abzuschneiden kannste das damit trrotzdem machen: Über den Registerreitern kannst du als Bereich Zeitangaben ("Seconds") zum Start und Zielpunkt einstellen:
1623788066973.png

Hier würde ein 9:19 Minuter langer Clip nur von Minute 1 bis Minute 8 konvertiert als Beispiel.

Echtes Schneiden musste aber vorher (bestenfalls RAW) mit nem Schnittprogramm erledigen.
 
Echtes Schneiden musste aber vorher (bestenfalls RAW) mit nem Schnittprogramm erledigen.

Beim Schneiden mit dem AVS Video Editor z.B. werden in einer Projektdatei (.vep) nur die Zeiten der gewünschten Videoabschnitte des Originals gespeichert, die bei der Konvertierung verwendet werden sollen. Es ist ein XML-Format, aber wahrscheinlich nicht universell genug, als dass ein anderes Tool diese einlesen könnte.
 
Vor Jahr(zehnt)en hab ich immer"Direct Stream copy" in Virtualdub zum reinen schneiden benutzt. Ist dann genau so schnell wie ein reiner Kopiervorgang der Datei da quasi nur Timecodes manipuliert werden.
Das Ergebnis kann man danach dann immernoch nach Wunsch komprimieren.
Dafür muss das Video im Original aber anscheinend in einem eher altmodischen Codec sein damit das gut funktioniert. :ka:
 
VIDEO-Registerreiter:
Enmcoder: H.265 (x.265)
Konstante Qualität 23 (der Schieberegler, je kleiner die Zahl desto besser die Bildqualität und desto größer die Datei am Ende)
Voreinstellung: Medium (das ist die "Stärke" des Encoders, je langsamer desto besser das Ergebnis aber erfordert große Rechenleistungen)

Ich habe noch einmal mit den Einstellungen experimentiert, da im neu konvertierten Video-Clip Mikroruckler drin sind. Deshalb habe ich testweise H.264 genommen, weil ich das vom AVS Video Editor kenne und dort gar nicht so viele Encoder-Auswahlmöglichkeiten sind.

Mit H.264 habe ich bei ansonsten gleichen Einstellungen im Video-Clip keine Mikroruckler und die Konvertierungszeit hat sich noch einmal mehr als halbiert! Außerdem zeigt mir Windows im Explorer bei der Datei den ersten Frame an (>mittelgroße Symbole), bei H.265 nicht.

Worin besteht dann der Vorteil von H.265?

Ich finde das das Tool echt klasse, weil es so gut optimiert ist und die gesamte CPU-Leistung beansprucht. Meine CPU wird bei der Konvertierung sogar heißer als beim Cinebench23 oder prime95 Test :-)
 
Microruckler klingt danach dass du aus Versehen die Bildrate geändert hast.
Der Vorteil von H265 liegt halt darin dass es allgemein noch besser komprimiert. Also wahlweise kleinere Dateien bei selber Qualität oder bessere Qualität bei gleichbleibender Dateigröße erreichen kann. Das geht (natürlich) auf Kosten der Rechenzeit beim umwandeln.
 
Microruckler klingt danach dass du aus Versehen die Bildrate geändert hast.
Der Vorteil von H265 liegt halt darin dass es allgemein noch besser komprimiert. Also wahlweise kleinere Dateien bei selber Qualität oder bessere Qualität bei gleichbleibender Dateigröße erreichen kann. Das geht (natürlich) auf Kosten der Rechenzeit beim umwandeln.

Hm, ich hatte es bei beiden auf 30 BpS mit konstanter Bildrate eingestellt. In den Eigenschaften des Original-Clips werden 29.97 BpS angezeigt. Also habe ich mit dieser Bildrate noch einmal konvertiert. Die Mikroruckler bleiben mit H.265, die Datei selbst ist aber mit den gleichen Qualitätseinstellungen tatsächlich kleiner (ca. 4%).
 
Worin besteht dann der Vorteil von H.265?
Viel bessere Bildqualität bei gleichzeitig viel kleinerer Dateigröße (auf Kosten von Renderzeit).
HEVC ist der technische Nachfolger von AVC. Details wenn du tiefer rein willst: https://x265.readthedocs.io/en/master/

Das Tool ist nebenbei gar kein Tool, Handbrake ist nur eine GUI des x.265-Encoders (welcher für sich genommen ein Kommandozeilenprogramm ist).


Beachte: Die Qualitätseinstellungen (Rating) ist nicht die gleiche zwischen AVC und HEVC.
Für vergleichbare Qualität ist HEVC-23 etwa AVC-20 bzgl. des CRF.


Nutze bei den fps am besten "same as source". Gerade von PAL zu NTSC und umgekehrt (also 30 <--> 29,976) gibts oft Probleme. Da du konstante Bitrate forcierst darf der Encoder auch nicht "vermitteln". Da also variabel wählen.
Beispiel:
1623854105029.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eben erst einmal die Original-Lüfter an meinen Radiator installiert, da diese maximal bis 2400 aufdrehen können. Ich hatte erst RGB-Lüfter montiert, die aber nur bis 1600 aufdrehen. Die Konvertierung hat die Temperatur doch höher ansteigen lassen, noch nicht kritisch, aber ich möchte einen gewissen Abstand zum TJ Max halten.

Ich meine, dass es mit den BpS-Einstellung besser geworden ist. Aber es lag auch am VLC-Player, der scheinbar mit H.265 leichte Probleme hat. Ich muss es auch mit dem Player testen, da die meisten diesen auf dem Rechner haben dürften. Der Windows Media Player zeigte mit H.264 und mit H.265 keine Ruckler.

Für kurze Video-Clips werde ich jedoch H.264 verwenden, da beim Abspielen des Clips mit H.265 die CPU Temperatur um 10-15 ° C höher liegt als beim Clip mit H.264. , und es sind mindestens 3 Watt mehr im Verbrauch. Ich habe da im Moment ein Auge drauf, weil ich erst vor ein paar Tagen das System aufgerüstet und auch zum ersten Mal den Kühler für die CPU installiert habe. War mir noch nicht sicher, ob die Kühlung reichen wird. Wichtig ist mir auch, dass der erste Frame als Thumbnail angezeigt wird. Wenn es nur eine schwarze Fläche im Chatprogramm ist, klickt man ungern darauf.

Für Filme nimmt man dann H.265, wo der Anspruch viel höher ist. Für diese Art von Clips sollte H.264 reichen.
 
Die Konvertierung hat die Temperatur doch höher ansteigen lassen, noch nicht kritisch, aber ich möchte einen gewissen Abstand zum TJ Max halten.
Brauchst du nicht. Warum deine CPU-Temp heißer angezeigt wird und warum es egal ist im Detail:

Aber es lag auch am VLC-Player, der scheinbar mit H.265 leichte Probleme hat.
Der VLC hat keine Hardwareunterstützung. MPC nutzen und fertig ;-)

Für kurze Video-Clips werde ich jedoch H.264 verwenden, da beim Abspielen des Clips mit H.265 die CPU Temperatur um 10-15 ° C höher liegt als beim Clip mit H.264. , und es sind mindestens 3 Watt mehr im Verbrauch.
Und wegen 3 Watt und 10 Grad (was beides egaler nicht sein könnte) verzichtest du auf 10 Jahre Fortschritt in Videokomprimierungstechnik?
Naja, jeder wie er will^^
 
Brauchst du nicht. Warum deine CPU-Temp heißer angezeigt wird und warum es egal ist im Detail:


Der VLC hat keine Hardwareunterstützung. MPC nutzen und fertig ;-)


Und wegen 3 Watt und 10 Grad (was beides egaler nicht sein könnte) verzichtest du auf 10 Jahre Fortschritt in Videokomprimierungstechnik?
Naja, jeder wie er will^^

Ich habe da keine Bindung an irgend eine Videokomprimierungstechnik. Hinzu kommt auch noch die doppelt so schnelle Konvertierungszeit, das reduziert auch den Stromverbrauch. Offensichtlich hatte man hier schon vor 10 Jahren eine hohes Niveau der Entwicklung erreicht. Ob nun die Datei eines 7 Minuten Clips nur noch 123 MB statt 128 MB groß ist, stellt für mich keinen echten Mehrwert dar. Bei Filmen sieht die Sache dann wieder anders aus. Deinen Artikel werde ich mir mal in Ruhe durchlesen.
 
Bei gleicher Qualität sinds üblicherweise 30-50% die HEVC kleiner ist als AVC. Du würdest statt bei 128MB also eher bei ~75MB rauskommen. Die Kodierzeit kannste reduzieren indem du beim preset schnellere Einstellungen nimmst (etwa "fast" statt "medium") - aber grade bei so kleinen pupsdateien wo wir eh nur von Minuten reden ist das nun wirklich egal.
Persönlich gehe ich eher den Weg, die Codecs möglichst voll auszunutzen - da kodierste dann noch mizt ein, zwei fps auf nem 5950X:
Encode.png



Man kann sich natürlich entscheiden, ältere Codecs zu verwenden aber man sollte bedenken dass die Zeit nicht still steht. Kennste noch "AVI" oder "DivX" oder "MPEG"-Dateien? Das waren die Vorgänger von AVC. Nutzt heute kein Mensch mehr. Und AVC ist gerade am aussterben weil die ganze Welt HEVC (und VP9) benutzt - und aktuell auf AV1 und H.266 weiterzieht (das sind die Nachfolger von HEVC - wieder deutlich besser/effizienter).
Oder kurz gesagt: Mit heute noch in AVC konvertierten Videos stehste 2025 vielleicht schon blöd da - du hast keine Bindung zu Videokomprimierungstechnik, die Anbieter von Grafikkarten, Smartphones, Fernsehern usw. dagegen schon...
 
Bei gleicher Qualität sinds üblicherweise 30-50% die HEVC kleiner ist als AVC. Du würdest statt bei 128MB also eher bei ~75MB rauskommen. Die Kodierzeit kannste reduzieren indem du beim preset schnellere Einstellungen nimmst (etwa "fast" statt "medium") - aber grade bei so kleinen pupsdateien wo wir eh nur von Minuten reden ist das nun wirklich egal

Ich habe gestern wie in deinen Screenshot auch einmal "very slow" für eine bessere Kompression ausprobiert. Die Konvertierung meines 7 Minuten Test-Clips hätte über 50 Minuten benötigt. In deinem Bild wird auch sehr viel Bearbeitungszeit für deine kurzen Gitter-Clips angezeigt. Also, dies kann man ja echt vergessen. So viel besser kann das Ergebnis gar sein, das diese lange Bearbeitungszeit rechtfertigt.
Außerdem ist mir gestern aufgefallen, dass bei very slow die Temperatur meiner CPU auf 80-82 ° C angestiegen ist. Daher wollte ich testweise noch einmal eine andere Kühlung ausprobieren, aber der Dark Rock Pro 4 passte wegen der Ram-Riegel nicht! Als ich den Pumpenkopf der Flüssigkühlung von der CPU abnahm, sah ich, dass im unteren Bereich vielleicht 1/4 der Paste keinen Kontakt zur CPU hatte. Möglicherweise habe ich die obere Schraube etwas fester gezogen als die untere Schraube. Ich musste neue Paste auftragen, zum Glück hatte ich noch MasterGel Maker in der Schublade - mit der Spachtel die Paste auf die gesamte Fläche aufgestrichen. Jetzt bekomme ich mit der selben Videoeinstellung (very slow) nach ein paar Minuten eine durchschnittliche Temperatur von 71,4 ° C.
Da ich aber bereits deine Artikel zur heißen Oberfläche gelesen hatte, bin ich nicht Panik geraten! ;) Trotzdem möchte man ja verhindern, dass eine CPU irgendwelche Schutzmechanismen aktivieren muss. Ich habe aber im Bios die Lüfter nun auch so eingestellt, dass sie erst bei höherer Temperatur aufdrehen.
 
Ich habe gestern wie in deinen Screenshot auch einmal "very slow" für eine bessere Kompression ausprobiert. Die Konvertierung meines 7 Minuten Test-Clips hätte über 50 Minuten benötigt. In deinem Bild wird auch sehr viel Bearbeitungszeit für deine kurzen Gitter-Clips angezeigt. Also, dies kann man ja echt vergessen. So viel besser kann das Ergebnis gar sein, das diese lange Bearbeitungszeit rechtfertigt.
Das kommt drauf an.

Für normale bzw. böse gesagt unwichtige Clips haste sicher Recht. Die "Gitter" Videos sind aber Videos meiner kleinen Tochter beim ersten erfolgreichen Versuch sich an ihrem Schutzgitter hochzuziehen. Etwas, was du nur ein mal im Leben filmst. Da ists mir sowas von egal ob die Berechnungszeit 5 Minuten oder 5 Stunden sind, da möchte ich den aktuellen technischen Stand einfach ausnutzen. ;-)

Klar, bei weniger einzigartigen Dingen benutze ich in aller Regel Einatellungen ähnlich dem medium-preset. Aber auf nen uralten AVC zurückgehen wegen ein paar Minuten Rechenzeit mehr oder weniger würde ich niemals.
 
Ich hoffe die erste VVC implementierung in CPU kommt noch dieses Jahr.
Qualcomm hatte es ja vor.
 
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