AW: Über Half-Life 3, eigene Hardware-Labore und geschlossene Plattformen - Valve im Interview
Prinzipiell spricht ja auch nichts gegen einen Kopierschutz. Onlinezwang, und sei es nur einmalig, ist imo aber ein absolutes No-Go. Genauso wie automatische Updates, weil ICH die Kontrolle über meine Software will. Die Option, diese Updates auszuschalten, hat schon mehrmalig nicht gegriffen oder aber die Updates beginnen bereits, bevor ich dies überhaupt deaktivieren kann.
Der Punkt ist der, dass ich in einer Zeit aufgewachsen bin, wo man die CD reinschob, das Spiel installierte und gut wars. Man musste keinen zusätzlichen Client installieren, teilweise durften sogar mehrere Spieler pro Lizenz das Spiel spielen, man musste niemals online sein und konnte Patches runterladen, wenn es nötig war - und nur dann.
In all diesen Punkten bringt Steam ausschliesslich Nachteile, im besten Fall für den geneigten Nutzer weder Vor- noch Nachteile (wie gesagt, explizit auf obige Punkte bezogen).
Naja, das ist nun aber auch nicht ganz fair.
Du zählst eine handvoll Punkte auf von ich weiß nicht wie vielen und sagst, das bei dieser handvoll Steam nur Nachteile bringt.
Ich könnte ebenso eine handvoll aufzählen, die nur Vorteile bringen.
Und ich glaube auch, das es an jedem selbst liegt, zu entscheiden, ob die Vor- oder die Nachteile überwiegen.
Das Du hier für "den geneigten Nutzer" spricht und im besten Fall ein ausgewogenes Verhältnis von Vor- udn Nachteilen zuläßt, entmündigt andere Spieler/User.
Als Beispiel auf Deine aufgeführten Punkte:
Ich kenn mich jetzt mit Computertechnik nicht so gut aus, aber wenn man mich fragt, wie man dem Nutzer wenig Nachteile bringt und als Publisher sicherstellen kann, das wenig Raubkopien von meinen Produkten gemacht werden, dann doch die, das ich beim Start des Programms einmal abgleiche, ob der entsprechende Account dieses Programm legal besitzt. Wir leben heute in einer dauervernetzten Welt, fast jeder hat ne Internetflatrate, da empfinde ich Onlinezwang als das kleiner Übel gegenüber Root-Kit ähnlichen DRM-Maßnahmen. Ich empfinde diese eher als No-Go.
Über Updates kann man sicher streiten. Das Du die Kontrolle haben möchtest, kann ich nachvollziehen. Auf der anderen Seite ist es heut zu Tage selten noch "Deine" Software, Du akzeptierst meist nur noch Nutzungsbedingungen. Und wenn man von der Kontrolle einmal absieht, haben so automatische Updates auch schon was praktisches an sich.
Gäbe es denn Hacks, wenn man keinen Onlineclient benötigen würde?
Ich will gar nicht erst, dass die Gefahr - und sei sie noch so klein - besteht, dass meine Daten in die Hände Dritter gelangen. Ich möchte dies alleine durch mein Nutzerverhalten entscheiden. So bleibt mir nur die Wahl, Spiele zu kaufen oder eben nicht.
Okay, nehmen wir einmal an, Steam, Origin etc wären keine Clients, die zum Spielen benötigt würden, sondern lediglich Onlinedistributivplattformen, also Onlinedownloadshops, dann würdest Du da immer noch gewisse Daten hinterlegen (sofern Du da einkaufst), auf jeden Fall aber Deine Kreditkartendaten (weil es ja "nur noch" ein Shop ist).
Ich hab noch nie was über Steam gekauft, all meine Spiele hab ich als CD/DVD-Retailbox im Geschäft meines Vertrauens gekauft und lediglich über Steam aktiviert. Valve kennt meine Kontodaten/kreditkartendaten nicht - braucht sie nicht, weil es eben mehr als nur ein Shop ist. Der Shop ist für mich ne nette Dreingabe, mir kommt es darauf an, schnell, einfach und bequem mit Freunden zusammen spielen zu können. Und das erlaubt Steam. Ich seh auf einen Blick, welcher meiner Freunde Online ist, wer welches Spiel spielt und mit 2 Klicks bin ich dabei. Dafür brauch ich nur eine E-Mail-Adresse angeben. Die darf gern jeder Hacker haben, damit kann er mir nicht schaden, höchstens mit Spam nerven und dafür gibt es inzwischen recht gute Spamfilter. Abgesehen davon könnte man die E-Mail-Adresse auch aus Foren etc klauen, wenn "der Hacker" sie nicht eh schon hat.
Von dieser Seite aus betrachtet, wären mit Hacks also egal.
Aber wenn ich meine Kreditkartendaten hinterlegt hätte, dann wäre mir die Inforamtionspolitik von Valve lieber als die von Sony.
Schau, ich empfinde Steam als die "angenehmste" Variante dieser Online-Clients...
Entschuldige, das kam anders rüber. Darf ich Dich nochmal zitieren?
Die diktatorischste, weil weitverbreiteste aller Massnahmen in der Geschichte der PC-Spiele nahm 2003 ihren Lauf und nennt sich Steam.
Das liest sich so, als ob Steam schlimmer als Origin oder der UBI-Launscher oder alles andere in dieser Richtung wäre.
Was denn nun?
...und ich kann (muss) damit leben, vor Origin, dem Ubi-Launcher und was es sonst noch alles gibt.
Entscheidend ist aber, dass Steam diese Repressionspolitik erst salonfähig gemacht hat, und deshalb halte ich das sehr wohl für heuchlerisch.
Warum davon so viele Spieler begeistert sind, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.
Ich würde Steam nicht repressiv nennen. Ja, mag sein, das mit Steam die Büchse der Pandora geöffnet wurde, aber de facto kann Steam/Valve nichts dafür, wenn andere Publisher das Prinzip aufgreifen und zum Nachteil des Nutzers agressiv umsetzen. Den UBI-Launcher würde ich repressiv nennen, ja, der kommt mir auch nicht auf die Platte.
Von Heuchelei seh ich da immer noch nichts.
Und warum Spieler davon begeistert sein können, könnte unter anderem daran liegen, was ich oben schrieb: 2 Klicks und Du spielst mit Freunden.
Und von alldem mal abgesehen: Ohne Steam hätten es viele Indi-Spiele nicht geschafft bzw wären mir entgangen.
Die "paar" Minuspunkte die Steam in meinen Augen hat, werden nicht nur durch die von mir erwähnten Pluspunkte meiner Meinungs nach aufgehoben, sondern zusätzlich durch die Chancen, die kleine Spieleschmieden durch Vlave über Steam erhalten, die mir Spiele präsentieren von denen ich sonst nie gehört hätte, wett gemacht.
Wie gesagt: Audiosurf oder World of Goo hätte ich mir sonst nie gekauft.
Das muß man sich einmal vorstellen: Das sind eigentlich Konkurrenten für Valve. Na klar verdient Valve auch daran.
Aber Origin etc bieten nur Spiele aus eigenem Haus an.
Steam ist da Spielern wirklich eher die Möglichkeit, was zu finden, was einem gefällt.
Hm, verdammt, das liest sich jetzt doch glatt so, als wenn ich ein Steam-Fanboy wäre.
Naja, dann bin ich das wohl.