Todes Countdown bei SSD´s, eure Erkenntnisse ?

cyberghost74

Freizeitschrauber(in)
Liebe Freunde,

es sind ja jetzt schon ein paar Jährchen ins Land gegangen, seitdem es SSD´s zu kaufen gibt.
Eine meiner ersten SSD´s, eine 750er Crucial, ist mit 220 TBW angegeben, jedoch inzwischen schon bei 290 TB, und ich merke keinen
Unterschied zu vorher, sie wird weder langsamer noch unzuverlässiger, genau gemessen hab ich nicht, das ist jetzt vom Gefühl her.
Mich würde daher interessieren, ob hier Leute unter uns sind, die noch ältere SSDs besitzen, die noch funktionieren oder bereits abgeraucht sind.
Beim Defekt würde mich zusätzlich interessieren, ob dieser auf die TBW zurückzuführen ist, und auch wie sich das dann geäußert hat ?
Was genau passiert, bevor die SSD stirbt ? Wird sie langsamer, CRC Fehler oder was anderes. Gibt es da Warnzeichen oder wird sie von hier auf jetzt nicht mehr vom System erkannt ?
SSD´s gibt es seit ca. 10 Jahren, soviel ich weiß (oder noch länger ?).
Eure Erkenntnisse dazu ? Oder leben alle eure SSD´s noch ? Das wäre natürlich sehr cool.
 
Ich habe keine so alten SSDs im Einsatz, aber der Artikel ist äußerst passend zum Thema denke ich:
 
Meine ältesten sind folgende zwei, seit 2013 in Betrieb.
- Samsung SSD 840 Basic (250 GB)
- Crucial M500 (120 GB)
Bis jetzt ist mir nur eine Samsung 850 Pro (512 GB) abgeraucht, nach etwa 3 Jahren aber nicht wegen den TBW.
Und glaub mal irgend eine Micron in einem HP Fertig-PC.
 
keinen Unterschied zu vorher, sie wird weder langsamer noch unzuverlässiger
Warum sollte sie auch? SSDs haben Reservezellen die sie einsetzen wenn andere kaputt gehen was statistisch nunmal immer vorkommt. Nennt sich "Verschleißregulierung" und passiert völlig ohne Eingriff/Wissen des Nutzers und hat null Einfluss auf Performance oder Zuverlässigkeit.
Übrigens machten das auch schon Festplatten seit Jahrzehnten so...
Beim Defekt würde mich zusätzlich interessieren, ob dieser auf die TBW zurückzuführen ist
In den allerallermeisten Fällen nicht. Der Grund dafür ist, dass SSDs derart vie schreiblast ertragen dass sie von Normalnutzern niemals erreicht wird - wie man im Post über mir sieht oftmnals mehrere Petabyte, da schreibt ein Normalsterblicher Nutzer Jahrhunderte dran.
Die allermeisten SSDs sterben, weil ihr Controllerchip draufgeht - und das passiert in aller Regel völlig ohne Vorwarnung. Das sind die SSDs die auf einmal nicht mehr erkannt werden - ob die vorher 5GB oder 5PB geschrieben hat ist egal.
Was genau passiert, bevor die SSD stirbt ?
Kommt auf den Ausfallgrund an - wie gesagt beim bei weitem häufigsten Fall: Der Controllerchip stirbt und die SSD ist nicht mehr ansprechbar und die Daten ohne riesigen Aufwand zu betreiben verloren.

Worauf du wahrscheinlich anspielst ist der Fall dass tatsächlich die Schreibverschleißgrenze des Flashs erreicht wird. Das ist völlig unspektakulär: Sofern du die SMART-Werte überwachst wird es da irgendwann eine Warnuing geben, dass die Verschleißregulierung ihr Limit so langsam erreicht oder ums für den Nutzer verständlicher zu machen die Lebenserwartung in % sinkt.
Wenn dus nicht überwachst bemerkste davon - gar nix. Die SSD macht weiter wie bisher - so lange, bis der Overprovisioningbereich der Platte komplett aufgebraucht ist und keine Reservezellen mehr da sind. Dann wechselt der Controller (einer guten SSD!) in einen Read-Only-Modus bzw. verweigert jegliche Schreibbefehle. Selbst dann funktioniert die SSD unbegrenzt weiter - nur eben als nur-lesen. Man kann immer noch bequem seine Daten runterlutschen und auf die Ersatz-SSD schreiben.
Bei Billig-SSDs die für diesen Fall nie vorbereitet waren kanns auch passieren dass sie in dem Falle einfach ausfallen und gar nichts mehr machen. Aber wie gesagt - selbst bei solchen SSDs erreicht man diese Grenze als Normalnutzer quasi niemals.

Die herstellerangaben zur TBW sind dabei in aller Regel sehr konservativ - bedeutet wenn Crucial 220 angibt kanns durchaus sein, dass die SSD das drei-, vier-, fünffache davon schafft bevor sie aufgeben muss.
 
Diese Angaben sind für die Garantie bedeutsam, was man Wirtschaftlich gesehen eher niedrig ansetzt.
Ich bin relativ früh (Nachtrag, ich glaube um Anno Domini 2010) komplett auf SSDs umgestiegen, ich habe schon sehr lange keine HDD mehr, all meine SSDs laufen noch wie ne eins.
Ich muss dazu sagen das ich sie aber normal benutze, sprich ich quäle sie nicht beruflich mit extrem vielen Schreibe und Kopiervorgängen.
 
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Liebe Freunde,

es sind ja jetzt schon ein paar Jährchen ins Land gegangen, seitdem es SSD´s zu kaufen gibt.
Eine meiner ersten SSD´s, eine 750er Crucial, ist mit 220 TBW angegeben, jedoch inzwischen schon bei 290 TB
Lifetime-Zähler geht bei Crucial auf Null und wird dann bald wieder resettet. Was ist das für eine "750er"? Meinst Du MX300? Ich habe mal einen 300-Tage-Test mit einer 275GB MX300er beobachtet, hat sogar das doppelte wie MX500 250GB ausgehalten, bevor sie gestorben ist - falls Du willst, kann ich genaue Erkenntnisse posten.
 
Ja, die habe ich 2016 oder 2017 gekauft, müsste eine MX 300 sein, glaube, es gab auch keine anderen Modelle damals.
OK, die 275GB-Version hat 2659GB, also knapp 2,6 Petabytes ausgehalten, hier ein Screenshot kurz vor dem Tod:
Crucial_CT275MX300SSD1_FINAL.png

Bestimmte Parameter im SMART eskalierten kurz davor, man konnte also gut abschätzen, dass sie gleich abkratzt.
Wie z.B. Parameter 0x01 ging nach oben:
1636569516391.png

Genauso wie 0x05:
1636569611411.png

Und auch die unbenutzten Reserveblocks (Parameter 0xB4 ging runter):
1636569681504.png

Beachte aber nicht die Restleben-Anzeige von 22%...das schwankte sowieso ganze Zeit. Also Parameter 0xCA ging langsam hoch, "heath status" dementsprechend runter bis 0%, dann nach einer Zeit resettet er sich und ging alles von vorne los:
1636569763279.png

Genauso resettet sich komisch die 0xAD, also Average-Block-Erase Count:
1636569965465.png

Hier ist das ganze im wiederhergestellten Zustand:
1636570027644.png

Wie Du siehst, hat hier der 32L-3D-NAND Flash, der ursprünglich von Micron mit 1500 E/P-Zyklen spezifiziert wurde, ganze ~ 10.000 Zyklen ausgehalten! Zum Vergleich: bei der MX500 hielt der 64L-NAND ca. 5300 bis 6400 Zyklen aus und bei der 850 EVO sind es ganze 15.000 am Ende geworden!
 
Die Patriot Blast 480GB die mal hatte, wurde vom Hersteller Tool als Top in Ordnung eingestuft.

Ein Tag später hing sich mein Rechner urplötzlich weg und danach wurde die SSD nicht mehr vom Rechner / Bios erkannt und war hin bzw. nur noch zum Festplatten-Weitwurf zu gebrauchen. :schief:
 
Meine erste SSD war ne OCZ ..... nach 3 Monaten sind immer wieder Dateien defekt gewesen und ganze Ordner verschwunden .... das hat früher mal für Viren gesprochen, bei dem Teil waren es gleich ganze Bereiche der Speicherchips die gleichzeitig krepiert sind. Vom ersten Feststellen der Probleme bis nicht mehr Bootfähig -> 5 Tage. Ist mit während dem Betrieb abgeschmiert weil die "Explorer.exe" nicht mehr Lesbar war :-)
Natürlich 2 Tage bevor der schon bestellte Ersatz ankam ......
 
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