Tagebuch [Tagebuch] Sinusspass´ Hardware- und Wakübastelwahnsinn

Es hat sich so einiges getan, ich wollte hier aber nicht jeden Schritt einzeln durchgehen. Weil meine Kamera in 6016x4000 knipst, muss ich jedes mal die Auflösung der Bilder verringern, was doch etwas nervt. Nun gut.

Es gab großes Reinemachen bei den Radiatoren. Ich wollte mich dabei an die Cilit Bang-Methode halten, im Laden hatten sie aber keins und ich wollte nicht alle 3 Supermärkte in der Kleinstadt abgrasen und jedes mal Alibi-Nudeln kaufen, wenn ich wieder keins gefunden habe, also bin ich einfach auf Bref Power umgestiegen und habe mir dazu die entsprechenden Pendants gekauft. Hat auch funktioniert, die Ergebnisse waren vergleichbar und bis jetzt läufts ohne Probleme. Weil ich die Radiatoren mit Resten von Leitungswasser zur Spülung ja nicht einfach so in den Kreislauf einsetzen kann (oder eher gesagt will), habe ich mir noch eine effiziente Lösung zum Durchspülen mit destilliertem Wasser ausgedacht.
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Ich habe einen Aqualis an meine alte Abdeckplatte aus dem Gehäuse geschraubt, dann zwei DDCs angebunden und das ganze mit einem Kugelhahn abgeschlossen. So konnte ich leicht ne ganze Menge destilliertes Wasser durchjagen, was dann auf dem Hof versickern darf.
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Da kamen dann 8 saubere Radiatoren raus. Also, zumindest von innen sauber, von außen sind sie eben etwas angestaubt. Ist mir aber egal, hat in dem Maß keinen Einfluss auf die Kühlleistung.

Einige Zeit später hatte ich dann die Muße, mit dem Zusammenbau zu beginnen.
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Den Heatkiller auf das Board montiert...
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...und einen kleinen CPU-only Kreislauf bestehend aus einem Aqualis, einer Dual-DDC, einem 560er und der CPU gebaut. Als Grafikkarte habe ich meine alte GTX 760 verbaut, die muss schließlich nur ein Bild anzeigen und das schafft sie auch.
Die Temperaturen waren dabei ganz in Ordnung, das unter Last ging das Wasser auf 34°C bei ~400 Umdrehungen der Lüfter, die CPU wurde 86°C bei 340W Verbrauch warm. Könnte man jetzt warm nennen, ist es auch, vor allem, da das System meint, ab 85°C langsam anzufangen zu bremsen. Sonst wäre die Leistungsaufnahme höher. Hässlich waren dabei aber andere Temperaturen. Weil ich überhaupt keinen Lüfter im Bereich des Mainboards verbaut habe, wurden die Spannungswandler 83°C heiß. Klar, mit Lüfter in der Nähe ist das nicht so, aber da es dank etwas großem Lochabstand keine passenden Wasserkühler für das Board gibt, musste eine nasse Lösung her. Ich habe also einen Tempsensor auf die Rückseite geklebt, einmal auf die (verdammt heiße) Rückseite des Sockels, einmal auf die Alubackplate des Boards im Bereich der Spannungswandler. Beide haben mir Temperaturen im Bereich um 60°C gegeben. Dann hatte ich ne Idee.

Warum nicht die Rückseite des Boards mit Wasser kühlen? Weil ich noch ein paar ungenutzte Kühler für Spannungswandler um RAM hier habe, habe ich das gleich mal ausprobiert.
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Der neue Kreislauf ist etwas stärker, entsprechend sind auch die Temperaturen bisschen anders. Ich habe diesmal 2 Agbs, 2 Radiatoren und 4 DDCs verbaut, die Wassertemperatur bleibt somit bei 28°C. Die CPU arbeitet nun mit 84°C bei 380W, also 40W mehr bei etwas niedrigerer Temperatur. Klar lässt sich davon einiges auf den gesteigerten Durchfluss und das kühlere Wasser zurückführen, aber vom Mehrverbrauch ausgehend sollte die Temperatur der CPU eigentlich trotzdem höher liegen. Die Rückseite des Sockels ist nun jedenfalls etwas mehr als handwarm, bisschen was hat der Kühler da schon gebracht, auch wenn mehrere Lagen Wärmeleitpad nicht die beste Lösung sind.
Weitaus besser sind allerdings die Temperaturen der Spannungswandler, die sind trotz Mehrverbrauch der CPU nun 20 K kühler. Mit zusätzlichen Lüftern wird das zweifellos nochmal besser, denn der Luftkühler der Spannungswandler auf der Vorderseite ist immer noch ziemlich warm.

Meine nächste Baustelle war der RAM. Der sollte auch unter Wasser, dazu wollte ich den Look der Vollbestückung. Da ein weiteres Kit ein bisschen teuer gewesen wäre und ich keine leeren RAM-Kühler verbauen wollte, habe ich zu Dummy-Modulen gegriffen. Die Auswahl da war natürlich eher bescheiden, sodass die gewählten Corsair-Dummies ein zu hohes Pcb hatten. Das hätte ums verrecken nicht mit meinem vorhandenen Kit gepasst und die Kühler wären auch zu klein, was mache ich also? Kurzerhand kaputtsägen, 40€ für nix, denkt man. Nun, das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen. Ich habe zur Sicherheit die nicht belegten Slots mit Isolierband zugeklebt, nicht dass noch irgendein Splitter von der Schnittkante an die Kontakte kommt, aber hey, passt.


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Die verwendeten Kühler sind Sets von XSPC aus jeweils einem Wasserblock und zwei eigentlichen RAM-Kühlern. Um damit eine Vollbestückung zu simulieren, habe ich noch 4 Kühler von EK verwendet, die so ziemlich baugleich von den Abmessungen her sind und nur eine andere Optik haben. Um das zu vertuschen, habe ich die (viel schöneren) Kühler von XSPC jeweils nach außen gesetzt. Und seid ehrlich, sieht man, dass es keine wirkliche Vollbestückung ist?

Nun, vorerst habe ich die RAMs noch passiv gelassen. Ich wollte erst mal testen, ob die Umbauten erfolgreich waren oder ob ich was geschrottet habe, was besser nicht kaputt sein sollte. Außerdem sind die Kühler massiv genug, um das bisschen Abwärme vom RAM im Zaum zu halten.
Etwas später habe ich mich dann an die Grafikkarten gesetzt, dazu erstmal nur eine, weil dort der Bereich um die GPU rum bereits mit getrockneter Wärmeleitpaste isoliert war.
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Ich bin etwas anders vorgegangen als üblich. Weil die Pads auf dem RAM dank häufiger Neumontage bei mehreren Umbauten so ziemlich für die Tonne waren und die auf den VRMs auch nicht mehr so gut aussahen, habe ich sie ersetzt und statt dessen Pads von Alphacool mit 17W/mK verwendet. Ja, die sind teuer, aber ich habe mir irgendwann mal welche beschafft gehabt, sodass ich sie quasi unverwendet rumliegen hatte. Außerdem habe ich zwischen VRAM und VRM noch ein Wärmeleitpad gesetzt, weil dort der Hotspot des Pcbs liegen sollte und ich mir so bessere Temperaturen erhofft habe. Da ich den Abstand nicht genau wusste, habe ich etwas weniger genommen und den Rest mit einer Wurst Paste aufgefüllt. Dazu kommt noch Paste auf den Spulen, um etwaigem Spulenfiepen die Intensität zu nehmen. Schlussendlich noch sehr weiche Pads um die GPU rum, um noch etwas Abwärme vom Package zum Kühler zu führen, so zumindest der Plan. Auf der GPU war natürlich Flüssigmetall, wenn auch etwas viel. Optimal ist was anderes.
Das kam dann ins Gehäuse.
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Da die Karte nun auch schon über ein Jahr alt ist, hängt sie doch ziemlich durch. Daher habe ich einen Lian Li GB 001 Grafikkartenhalter verbaut, der recht dezent seine Aufgabe exzellent erfüllt.
Darauf habe ich dann alles in den Kreislauf integriert, dem RAM das erste Stück Hardtube verpasst und in Betrieb genommen.
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Reihenfolge: Agb > 4 Pumpen > 2 560er > 2080ti > RAM > Rückseite CPU > CPU > Rückseite Spawas > Agb.
Optisch für einen Zwischenstand und Testaufbau sicher nicht verkehrt.
Nur war die Temperatur der GPU nicht zufriedenstellend. Die wurde nämlich gute 10 K wärmer, als ich es in Erinnerung hatte und als sie sollte. Ich habe also geflucht und die Karte wieder zerlegt. Der Grund war eindeutig. Ich habe zur Isolierung der SMDs neben der GPU Wärmeleitpaste verwendet und diese eintrocknen lassen, um so eine feste Isolierungsschicht zu bekommen. Leider waren die Wärmeleitpads für das Package doch nicht so weich, sodass sie durch den Anpressdruck des Kühlers die getrocknete Paste auf den Die gedrückt haben. Dadurch wurde die GPU zur Hälfte mit einer dicken Schicht trockener Paste gekühlt, was dann eben in entsprechenden Temperaturen resultiert hat. Also habe ich die Pads entfernt, die GPU und den Kühler in dem Bereich gereinigt und einfach eine -diesmal schön dünne- Schicht Flüssigmetall aufgetragen, alles wieder verbaut, eingebaut und gut war es. Unter moderater Last bei 320W lag die GPU nun bei 13K über der Wassertemperatur, die Spannungswandler sogar noch etwas darunter. VRAM weiß ich nicht, hatte aber sichtbar Kontakt, also werden die Temperaturen auch da passen.

Da außer dem Zusammenbau einer weiteren Grafikkarte jetzt erst mal warten auf paar Bestellungen und ein paar kleinere Modifikationen anstehen, kann ich das hier erst mal wieder für ne Weile so stehen lassen und mit dem System bisschen was machen.
 
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