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4thVariety
Absolute Zustimmung. Die Triple-A Spiele werden groß vermarktet, wodurch das Spiel sehr viele Leute kaufen, die mit dem Genre eigentlich wenig anfangen können.
Man siehts ja jetzt wieder an Cyberpunk. Das Spiel wurde in den Trailern als SciFi GTA vermarktet bzw. hat man bei den Spielern den Eindruck erzeugt. In Wahrheit ist es aber eher ein Deus Ex mit großer Spielwelt.
Viele bekommen nicht das was sie sich vorgestellt haben und sind enttäuscht.
Bei Indie Titeln gibts meist kein Marketing, es kaufen genau die Leute, die mit dem Spiel auch was anfangen können, da sie es aus eigener Überzeugung und Interesse kaufen und nicht aus dem Einfluss des Marketing heraus und schon sind die Wertungen bei 10/10.
Das ist leider eine Situation, die mich seit Jahren extrem nervt. Ich finde, es gibt leider sehr viele Indie Games, die maßlos überbewertet sind, genauso wie es sehr viele Triple-A Spiele gibt, die völlig zu Unrecht schlechte oder mittelmäßige Wertungen bekommen haben.
Es gibt durchaus Triple-A, die mir deutlich mehr spaß gemacht haben, als irgend ein gehypter Indie. Und das obwohl ich etwa im Verhältnis 50:50 indie und Triple A kaufe.
Letzten Endes führt das dazu, dass mich Userwertungen seit langem nicht mehr interessieren, da User nicht objektiv werten, sondern aufgrund ihrere Erwartungshaltung bewerten. Es ist mehr ein "habe ich bekommen was ich wollte" und weniger "ist das Spiel gut gemacht".
Genau deshalb LESE ich die Tests der Fachmagazine (wertungen interessieren mich auch dort nur sekundär).
Im Gegensatz zu manch gekauften Wertungen kann man dann im Text trotzdem meist herauslesen, was genau das Spiel gut macht oder welche Aspekte negativ aufgefallen sind. Anhand dieser Punkte kann ich dann am besten Abwägen, ob das Spiel was für mich ist.
Trotzdem steht für mich der Eindruck aus Gameplayvideos und das generelle Interesse am Spiel an oberster Stelle. Eine schlechte Wertung ohne für mich nachvollziehbare Gründe hält mich nicht davon ab, ein Spiel zu kaufen, das ich anhand meiner Eindrücke aus Videos als interessant oder spielenswert erachte.
Ich finds nur traurig, dass viele Leute so schnell auf den "hate-train" aufspringen, ohne sich wirklich selbst eine Meinung gemacht zu haben. Na ja, wer sich manipulieren lässt, egal ob vom Publisher, Reviews oder Usermeinungen hats halt dann nicht anders verdient.
Ich muss aber auch sagen, dass ich relativ viel Zeit in Recherche stecke und nur sehr wohl überlegt spiele kaufe. Es gibt keine Impulskäufe bei mir. Ich hab dabei nicht bedenken wegen dem Geld, sondern viel mehr um die investierte Zeit. Wenn ein Reviewer meint, dass nach 10 Stunden die Luft raus ist und das Spiel noch weitere 30 Stunden Spielzeit bietet, dann bin ich über solche Infos froh (natürlich sollte sowas auch gut begründet sein). Nichts würde mich mehr ärgern, als das nach dem Kauf und den investierten 10 Stunden selbst herausfinden zu müssen (wobei man es dann vermutlich erst nach 15 Stunden wirklich merkt). Da investiere ich lieber ein, zwei oder auch mal drei Stunden in Recherche und weiß dann was ich bekomme.
Hab nen Kumpel, der ist genau das Gegenteil von mir. Da brauch ich nur kurz sagen, dass ich ein Spiel gut finde und einen Tag später zockt er es selber und erzählt mir dann wie scheiße das Spiel doch sei (na ja, kein hate, sondern eher Enttäuschung, dass es nicht seins ist). Ich glaube, er hat noch nie was anderes, als Impulskäufe getätigt und verliert dadurch auch langsam das Interesse an Games.
Man kann sich sein hobby auch selbst kaputt machen..