Ich sehe das etwas anders Rollora.
Starcraft 1 war ein komplettes Spiel, und Broodwar war ein echtes Add-On.
Da spiele ich heute noch gerne eine Runde gegen die KI.
Die Aufteilung von SC2 in drei Teile, die man natürlich extra bezahlen muss, ist für mich nur Geldschneiderei.
So kann man es natürlich sehen - keine Frage. Allerdings hat sich bei Broodwar ja nur eines Verändert: die Einheiten (und mit den Patches das Balancing)
Bei SC2 ist das jedoch anders: mit dem Addon kommen neue Features hinzu, die Engine wird überarbeitet, die Geschichte weitergesponnen, die Community viel mehr ehrhört, der Produktionsaufwand ist ein vielfaches. Die Esportfeatures werden weiter ausgebaut und vieles mehr.
Du hast schon Recht: Starcraft 1 waren 3 volle Campagnen, und Broodwar auch nochmal 3 volle Campagnen.
Aber der Umfang von Starcraft 2 WOL ist schon von Anfang an größer gewesen als SC1+BW.
Hinzu kommt der geniale MP.
Es kommen ständig Features hinzu durch Patches, es hat viel größere (INTERNATIONALE) Bedeutung im Esport.
Und das schon bei WOL. Also seit ich WOL habe, sind viele neue Features hinzugekommen, Funmaps und Mods etc.
Es macht im MP für mich viel mehr Spaß (das Laddersystem motiviert), es gibt bessere Hilfe und inzwischen bin ich ganz ok im Spiel geworden, es macht einen großen Reiz aus sich mit anderen zu messen und den Fortschritt über Jahre zu sehen. Ich finde auch das Verfolgen von E-Sportevents oft toll, da diese sehr gut aufgezogen sind, gerade mit den englischen Castern/Moderatoren.
Deshalb warte ich ab. Ich verstehe aber auch Deinen Ansatz, dass Du in HotS ein echtes Add-On siehst.
Ist doch ok, ich habe viel Zeit, und werde einfach abwarten.
Und so lange spiele ich halt SC1, Warhammer 40k, oder andere RTS-Games weiter.
Ist ja auch gut, sind tolle Spiele
Ich bin nun nicht mehr der jüngste, ich war in RTS nie besonders gut, aber Starcraft hatte so eine tolle Atmosphäre... ich liebte es trotzdem (obwohl ich ein Failbär bin
).
Gerade im MP hab ich so derbe aufs Maul bekommen, dass es mir keinen Spaß mehr gemacht hat.
Für SC2 habe ich mir vorgenommen, dass ichs nochmal versuche, ein einziges RTS gut zu können (bin mehr der Egoshootertyp und hab da auch Turniere gespielt). Und deshalb habe ich SC2 WOL von Anfang an gemocht: es gibt ja dieses Laddersystem, wo man immer gegen annähernd gleich gute Gegner antritt. Das motiviert: ich werde plötzlich nicht mehr gegen einen mit 10x mehr Erfahrung in ein Spiel geworfen und sehe nichtmal den Hauch einer Chance. Ich trete genau so gegen einen Noob an wie ich es bin. Ich gewinne - und freue mich. Denke kurz drüber nach was NOCH besser laufen hätte können, und versuchs beim nächsten mal. Oder ich verliere, schau mir im Replay an was falsch lief, lese mir Strategieguides durch, ob ich vielleicht etwas nicht effizient genug gebaut habe (Stichwort Build order oder besseres scouting). Dann probier ichs beim nächsten mal besser.
Ich war am Anfang so überfordert, dass ich dachte ich bin einfach zu blöd für RTS.
Aber mit jedem Schritt den ich dazugelernt hab, habe ich mich gefreut. Und siehe da ich bin aus der Bronze/Noobliga aufgestiegen. Das war ein schönes Gefühl. Dann in die Silber-Liga. Rang 100, dann sich Stück für Stück nach oben Kämpfen, als wär man ein Fußballverein, der sich aus dem Tabellenkeller hochkämpft. Wieder in mich gehen, meine Build orders verbessern, besser Scouten gegen Cheese, besser Macroen. Spezielle Trainermaps spielen und Guides durchlesen. Gegen Freunde spielen und Tips holen. Endlich, Top Silber Liga.
Ich denke: puh, schon viel geschafft, mehr geht wohl nicht mit meinem Skill. Aber ich spiel halt Spaßeshalber weiter, viele Handgriffe gehen nun schon blind, ich bin immer schneller, meinen Gegnern voraus. Während die noch eine große Armee machen und Angreifen, greife ich an 2-3 stellen parallel an, vergesse dabei nicht auf meinen Basenbau, verteidige etwaige gegnerische Angriffe und kontrolliere das Spiel. Das fühlt sich befriedigend an.
Endlich erreiche ich die nächste Liga. Gold. Das klingt schon fast Wertvoll
Das ist irgendwie cool. Allmählich wird mir klar, wieviel noch in jedem Bereich steckt (Micro, Macro, Multitasking). Man darf nicht über die andere Rasse schimpfen, wenn man verliert hat man irgendetwas falsch gemacht, jede Taktik kann ja bekanntlich gecountert werden.
Es ist teilweise wirklich frustrierend, ich verliere 5 Spiele hintereinander und werde völlig an die Wand gespielt.
Es gibt solche Tage, da ist man nicht auf der Höhe, man spielt langsamer als sonst oder spielt "blind" seinen Build runter und wird natürlich gecountert. Oder man Macroed schlecht. Also wieder in den "Trainingsmodus", einige Spiele gegen Freunde, Strategien verbessern, Buildorderalternativen überlegen, ausprobieren, perfektionieren. Dann wieder in die "Ladder", ich will weiter nach oben, in der GOLD Liga.
Irgendwie fühle ich an diesem einem Tag: hey, ich bin heute voll fokussiert, konzentriert. Ich will heut ordentlich was niederreißen in der Ladder. Also schnell ins Spiel, 1-2 Warmupgames dann gehts los.
Plötzlich 7-8 Siege hintereinander, 1 Niederlage, wieder viele Siege. So geht das manchmal. Die Tage darauf auch wieder.
Ich erreiche die Spitze der Gold-Liga. Nächste Saison beginnt, ich starte endlich in Platin.
Ich traue mich kaum zu spielen. Was wenn ich zu oft verliere und wieder zurück in Gold komme?
Ich spiele viel Funmaps, keine Ladder mehr. Manche partien gegen Freunde. Doch irgendwann packt es mich: wenn ich abgestuft werde in Gold, war ich halt noch nicht Platin-Niveau. Dann verdiene ich es nicht dort zu sein. Wenn ich aber in Gold komme, gewinne ich wenigstens wieder jedes 2. Spiel.
Also: los komm, zeig was du drauf hast. Nach mehreren Monaten Pause will ich also wieder durchstarten. Ich spiele teilweise 20-30 Spiele am Tag, meine Gegner sind nur noch Diamant und Masters Gegner (wird dir ja angezeigt, gegen wen du gerade gewinnst). Es fühlt sich toll an, gegen solche Gegner zu gewinnen. Auch wenn es zusehends stressiger wird. Aber es hat auch immer weniger mit Glück zu tun. Wer auf dem Niveau gewinnt, tut dies, weil er gut ist, nicht weil er eine bessere Strategie blind herunterspielt und mit seinem A-Move gewinnt.
Das ist für mich Starcraft seit neuestem. Während mich früher nur der Singleplayer gereizt hat, bin ich süchtig nach dem MP.
Sorry für die Geschichte, musste sein