AW: SSDs im Dauerstresstest mit überraschenden Resultaten
Meinst du damit die SMART-Einschätzung?
Ich verwende mal meine c't-Zeitschrift, als Hilfestellung zu den Smartwerten, um einige Fragen der Thread-Leser zu beantworten.
Falls diesbezüglich Fragen kommen, könnte man auch auf anderer Ebene mit mir darüber kommunizieren und der Inhalt würde somit auf diese Weise weitergereicht!
C't hat, hinsichtlich der Smart-Werte, festgestellt, das die Hersteller nicht im gleichen Maße wie bei HDD's eine allgemeine Analyse zulassen.
Zudem können gegebenenfalls auch die Werte völlig verändert, gänzlich entfernt werden, bzw. unter einem anderen Wert-Namen zu finden sein, wenn ein Firmware-Update durchgeführt wurde, bzw. beim erscheinen nachfolgender neuerer Modelle.
Ob eine Analyse dann genauer, oder noch schlechter, oder überhaupt noch durchführbar ist, bleibt wohl ein Herstellergeheimnis!
Mir zwar unverständlich, vor allem wenn man bedenkt, das die Lebensdauer der getesteten 240/250GB SSD mindestens das Doppelte, der vom Hersteller angegebenen, erreichten!
Vielleicht ist man sich aber auch nur seiner Sache sehr sicher!
Bei manchen SSD liefen z.B. diverse Werte gegen Null, oder blieben bei 1 bis zum Testende einfach stehen!
Speziell bei der Samsung 750 Evo (TLC) war der Counter zum "Wear Leveling Count" nach 32 Terabyte bei 1 angekommen, obwohl diese nach Erreichen des Wertes insgesamt 1,2 Petabyte geschrieben hat.
Bei einer BX 200 (TLC) ist dagegen sehr zeitig (bei 235 Terabyte) dieser Counter bei Null angekommen und die schaffte danach tatsächlich noch beachtliche ~50 Terabyte mehr, bis zum Ausfall.
Das ist zugleich auch das schlechteste Ergebnis.
Eine Samsung 850Pro (MLC) erreichte ohne Ausfall bis zum Testzeitraumende, über 4,5 Petabyte!
Ein beachtlicher Wert!
Eine der Sandisk Extreme Pro (MLC) fiel 2 Petabyte früher aus und die Ultra II (TLC) erreichten mit fast 700 Terabyte den vorletzten Platz.
Als Ergänzung noch den erreichten Maximalwert der OCZ TR150 (TLC), der lag bei etwas über 930 Terabyte.
(alle SSD
nur mit sequenziellen Schreibzugriffen getestet)
Um den Alterungszustand der SSD über die Smartwerte dennoch etwas gezielter auszuwerten, hat c't folgendes ergründet:
Bei Samsung und Crucial sollte man die von 100 gegen Null zählenden Smartwerte "Wear Leveling Count", bzw. "Remaining Lifetime Perc" im Auge behalten.
OCZ hingegen liefert mit dem Wert "Total Bad Block Count" die Alterungszustandsangabe, aber in %, wobei hier eine hohe Genauigkeit vorliegen soll.
Samsungs abwärtszählende Prozentanzeige im Wert "Used Reserve Block" deutet ebenfalls den etwaigen Ausfallzeitpunkt an, wohin gegen der "Erase Fail Count" der Crucial-SSD einen ansteigenden Wert bis dahin markiert!
Einzig bei Sandisk fand man keine grundlegenden Werte für einen zu erwartenden Ausfall vor!
Zuverlässig sind jedoch keine Werte für sich, da sich weitere Ungereimtheiten im Test zeigten.
Diesbezüglich haben einige z.B. den Controller, oder andere Bestandteile der SSD's benannt, die ebenfalls einen Ausfall erzeugen können!
Somit bleibt, als Aha-Erlebnis, das vorliegende Wirrwar der Hersteller, in Bezug zu den Smart-Werten und die Tatsache, das selbst die schlechteste SSD immer noch im durchgeführten Streßtest eine mindestens doppelte Lebensdauer erreichen kann!
Die höher gewährte Garantie bei den MLC-Laufwerken, kennzeichnet bekannter Weise solche SSD, die speziell für viele große und dauerhafte Schreibzyklen ausgelegt sind, diese folglich gemäß der Herstellerangabe auch mindestens erreichen.
Verwendet wurden z.B. Crystal Disk Info und Smartmontools, die auch gleichzeitig bei c't zum Download bereitgestellt werden.