Soundkarte vs Onboard-Sound

LuckyMole

Schraubenverwechsler(in)
Hi zusammen,

ich stamme aus einer Schraubergeneration in der es vollkommen selbstverständlich war, dass man sich eine Soundkarte in den PC steckt. Ursprünglich deshalb, weil er ohne lediglich piepsen konnte.

Nächstes Jahr steht ein neuer PC auf dem Plan. Die einzige Komponente, die ich seit Jahren immer noch mitschleppe, ist meine X-Fi Titanium Fatal1ty Pro. Die Frage, die ich mir jedes mal stelle, ist: lohnt sich das überhaupt noch? Beim letzten mal, fiel die Antwort hier im Forum noch recht eindeutig aus:

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Die Creative X-Fi macht selbst mit Ramschspeakern immer noch einen besseren Klang als jeder Onboardsound. Der Signal-Rausch-Abstand ist einfach viel besser. Dazu kommt die stabilere Spannungsversorgung beim internen Verstärker. Mehr als 1-2 Caps bringt da kein Onboardsound mit.
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Das ist mittlerweile aber schon wieder sieben, acht Jahre her - und die X-Fi Titanium war damals schon nicht mehr taufrisch.

Der langen Rede kurzer Sinn: Lohnt es sich, die Karte ein weiteres mal mitzuschleifen oder ist Onboard-Sound mittlerweile so gut, dass ich mir das guten Gewissens sparen kann? Der PC dient in ausschließlich der Zockerei (und dem ganz normalen Office-Einsatz) - ich gucke keine Filme über den PC und habe auch keine Profi-Ansprüche an die Audio-Hardware. Auch an Kabelklang glaube ich nicht. Aber: ich weiß, wie großartig eine ordentlich produzierte LP oder CD auf einer mit Verstand zusammengestellten Hifi-Anlage klingen kann. Und ich will mich auch nicht ohne Not verschlechtern.

Danke Euch!
 
Ich habe genau die gleiche Soundkarte immer noch verbaut. Gibt ja zum glück noch Treiber für Win10/11. Habe es damals wo ich mir ein neues Mainboard gekauft habe für 600 Euro die Onboard getestet. War mit dem Sound nicht zufrieden (5.1). Hab mir dann eine neue Soundkarte bestellt (Creative Sound Blaster AE-7) weil neues Mainboard = Neue Soundkarte alles neu halt..Bin aber nicht an die Qaulität von der Titanium Fatal1ty Pro dran gekommen. Entweder habe ich mich einfach nur zu arg an die Titanium Fatal1ty Pro gewöhnt oder schein die Blaster AE-7 doch einfach nicht so gut zu sein. Habe die Blaster wieder zurück geschickt. und die Titanium Fatal1ty Pro wieder reingebaut. Und hab mir noch zusätzlich eine Ersatz Titanium Fatal1ty Pro für 40 Euro bei Kleinanzeigen zugelegt fals die andere mal Defekt geht. Wenn das ganze mit Headset ausprobierst Soundkarte Intern und Extern merkst auf jedenfall sehr deutlich einen Unterschied. Das habe ich nämlich auch Probiert!
 
Schon vor zehn Jahren war mir der Sound meines Board "ausreichend".

Ein Test dazu kam zu guten Werten, keine Ahnung, ob Dir das reicht. Heutige Boards, achtet man auf gute Ausstattung, können noch mehr.

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Beim letzten mal, fiel die Antwort hier im Forum noch recht eindeutig aus:

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Die Creative X-Fi macht selbst mit Ramschspeakern immer noch einen besseren Klang als jeder Onboardsound
Das fällt mir schwer zu glauben.
Mist bleibt Mist, da ändern die letzten 2,7% Hokuspokus auch nichts mehr.

Der langen Rede kurzer Sinn: Lohnt es sich, die Karte ein weiteres mal mitzuschleifen oder ist Onboard-Sound mittlerweile so gut, dass ich mir das guten Gewissens sparen kann?
Probier es halt mal aus.
Hörst du keinen Unterschied, ist die SoKa offenbar überflüssig, egal was behauptet oder gemessen wird.
 
Tja, wer da keinen Unterschied hört, der spart! Sicherlich hat sich die Onboard-Grüze verbessert,kann aber leider qualitativ nicht immer mithalten.Das Gehör ist halt individuell. Ein billiger Röhrenverstärker spielt Interfaces von 400-600€ in den Keller :) Mag auch kaum wer lesen!
 
Merci für die Antworten! Interessanterweise scheint die Sache tatsächlich kein klassischer No-Brainer zu sein. Einerseits ist das beruhigend, weil ich mich dann nicht dumm fühlen muss. Andererseits finde ich es doch überraschend. Ich mein, es gibt nicht sooo viele Hardware-Komponenten, die nach einer Lebensdauer von 16(?) Jahren noch kein vollkommen offensichtlicher Fall fürs Museum sind.
Tja, wer da keinen Unterschied hört, der spart! Sicherlich hat sich die Onboard-Grüze verbessert,kann aber leider qualitativ nicht immer mithalten.Das Gehör ist halt individuell. Ein billiger Röhrenverstärker spielt Interfaces von 400-600€ in den Keller :) Mag auch kaum wer lesen!
Ich hab vor einigen Jahren spaßeshalber mal einen LittleDot Röhren-KH-Verstärker an die X-Fi gehängt. Das hat allerdings nur so mittelgut funktioniert. Ab der Lautstärke, ab der es anfängt, Spaß zu machen, hat der LittleDot irgendwelche Störgeräusche entweder produziert oder hörbar gemacht (das Netzteil hatte ich damals in Verdacht). Am Plattenspieler oder CD-Player tut er das nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab sehr gute Ohren (leider) und nutze schon seit zig Jahren keine zusätzliche Soundkarte mehr. Wenn man auf den Onboardchip achtet, reicht der völlig aus. Aber derzeit nutze ich den bei mir gar nicht, sondern habe eine Soundbar, die Soundblaster Katana V2X. Mir reicht die völlig.

Besser geht natürlich immer. Die Frage ist nur: Was bist du bereit, dafür zu bezahlen? Und es kommt natürlich auch immer darauf an, was Du beschallen willst. Meine Wohnung ist sehr klein, der Wohnraum hat vielleicht 16qm.
 
Als ich Anfang 2020 meinen neuen Rechner zusammengebastelt habe durfte die X-Fi PCIe auch wieder mit umziehen...
Solange sie funzt, warum nicht?
Ansonsten einfach mal den Onboard testen und mit der X-Fi vergleichen.
Wenn dir Onboard besser gefällt ist die SoKa ja schnell wieder ausgebaut (oder anders rum)
 
Ich setze mittlerweile nur noch auf externe Sokas (SB X4).
Warum?
- kein Gefrikel beim Einbau bei dicken GPUs
- keine Interferenzen bei Onboardlösungen
- keine Probleme bei der Adressierung (IRQ)
- hoher Bedienkomfort
- und tatsächlich oft besserer Klang. Vernünftige Kopfhörer vorausgesetzt
Gruß T.
 
Ich hab sehr gute Ohren (leider) und nutze schon seit zig Jahren keine zusätzliche Soundkarte mehr. Wenn man auf den Onboardchip achtet, reicht der völlig aus. Aber derzeit nutze ich den bei mir gar nicht, sondern habe eine Soundbar, die Soundblaster Katana V2X. Mir reicht die völlig.

Besser geht natürlich immer. Die Frage ist nur: Was bist du bereit, dafür zu bezahlen? Und es kommt natürlich auch immer darauf an, was Du beschallen willst. Meine Wohnung ist sehr klein, der Wohnraum hat vielleicht 16qm.
Welche Onboard-Chips taugen denn? Ich Kauf normalerweise nicht die absoluten High-End-Bretter, weil ich zum Übertakten zu faul und zu doof bin. Also bei Asus z.B. die Strix-Gewichtsklasse.

Beschallt wird bei mir ausschließlich ein Kopfhörer (ein etwas betagter Philips Fidelio Xirgendwas). Boxen hab ich schon lange nicht mehr dran. Ich hab Frau und Kind und Nachbarn und die würden sonst sehr leiden.
 
Also mein Board (siehe Signatur) jat diesen hier:
ROG SupremeFX 7.1 Surround Sound High Definition Audio CODEC
ALC4080

Den habe ich genutzt, bis meine Lautsprecher den Geist aufgaben. Dann habe ich mir die Soundbar geholt.
 
Also ich fahre hier die AE-7, schlicht und ergreifend, weil sie einfach deutlich besser klingt als mein ALC 1220 und zudem den Bumms liefert, den die DT770 und 990Edition 250Ohmer Kopfhörer brauchen, den der Onboardsound nicht ansatzweise liefern kann und auch nicht in der Qualität.

Dazu kommt noch die sehr gute Ortung und das im Direkt Modus ohne 5.1 oder virtuelles 7.1 Gedöns usw...

Und extern machen sich die Presonus Studio 5 mit Klark Teknik Pro DI AV 2 DI 22 und XLR Kabeln daran auch sehr gut. :)

Onboard Sound kann mich mal lieb haben.
Der dient höchstens als Reserve, falls die Karte mal abkacken sollte...derzeit ist der jedoch komplett deaktiviert.
 
Genau der Bumms ist bei mir das Problem. Meine Ohren sind so empfindlich, dass ich Nachts sogar die Fliegen an der Wand laufen hören kann. Was für andere Zimmerlautstärke ist, ist für mich zu laut. Allein schon aus dem Grund kommen Kopfhörer für mich nicht in Frage. Ich hab das schon versucht, aber es ist einfach unerträglich. ^^

Die Soundbar ist bei mir gerade mal zu einem Viertel aktiviert und in Spielen reduziere ich den Sound meist noch mal auf ein Drittel.
Deshalb ist das Aussuchen der Soundhardware immer sehr individuell, da braucht jeder was anderes, abhängig davon, wie die eigenen Ohren beschaffen sind, und in welcher Umgebung er lebt.
 
Die Soundbar ist bei mir gerade mal zu einem Viertel aktiviert und in Spielen reduziere ich den Sound meist noch mal auf ein Drittel.
Das bedarf weiterer Erläuterung.

Zudem, müsste bei einem so empfindlichen Gehör nicht gerade der Unterschied zwischen onboard Sound und Soundkarte zu bemerken sein?

Welche KH wurden denn testweise genutzt? Und, wurde mal ein Studiokopfhörer getestet? Bei denen fehlt der Punch und sie klingen gleichmäßiger.

Ich kann mir leider nicht vorstellen, wie ein extrem empfindliches Gehör sich anfühlt.
 
Noch Jahre zurück hatte ich immer ne Soundkarte drin (Die letzte war eine von ASUS, aber ich weiß nicht mehr, wie die hieß, ewig her, vorher immer Creative Labs). Später dann nicht mehr. Ab der ASUS nutzte ich dann Onboard Chips. Und ich konnte da keinen Unterschied feststellen. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass ich immer alles deaktiviere, was den Klang verändert.
Also Dinge wie Equalizer, Oder jetzt bei der Soundbar Sachen wie Acoustic Engine. Weil das nämlich keine Verbesserung bewirkt, sondern nur den eigentlichen Sound verfälscht. So klingt es zumindest für mich. Aber ich bin da ja nicht der Regelfall.

Was KH betrifft: Das bringt nichts. Dadurch das die Schallquelle dann so nahe ist, teilweise sogar direkt im Ohr, je nach KH-Form, ist der Schalldruck einfach zu groß. So leise wie ich das haben müsste, dass es erträglich ist, kann ich die gar nicht stellen.

Ansonsten, sei froh, dass Du kein extrem expfindliches Gehör hast. Da werden nämlich völlig alltägliche Dinge mitunter zum Grauen. U-Bahn/Bus/Zug fahren? Nur mit Ohrenstöpseln möglich. Die Waschmaschine? Ein Gerät aus der Hölle. Schon der Kühlschrank kann mich manchmal zur Weißglut treiben.

EDIT:
Stell Dir einfach mal vor, Du müsstest den ganzen Tag direkt neben dem Lautsprecher einer Disco verbringen... Dann hast Du eine ungefähre Vorstellung davon.
 
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Ein billiger Röhrenverstärker spielt Interfaces von 400-600€ in den Keller :) Mag auch kaum wer lesen!
Ja und nein. Richtig ist: Selbst ein günstiger Röhrenverstärker kann hochohmige Kopfhörer besser ansprechen als die Kopfhörerverstärker vieler günstigerer Audio-Interfaces, bei denen leider gern mal an der Output-Leistung gespart wird (zumal man mit Transistorverstärkern für die gleiche Lautstärke in etwa zehnmal so viel Watt braucht wie mit Röhrenverstärkern). Die klanglichen Eigenschaften der Röhren muss man halt wollen. Im Kontext des TE gibt es aber ein großes Aber:
Ich hab vor einigen Jahren spaßeshalber mal einen LittleDot Röhren-KH-Verstärker an die X-Fi gehängt. Das hat allerdings nur so mittelgut funktioniert. Ab der Lautstärke, ab der es anfängt, Spaß zu machen, hat der LittleDot irgendwelche Störgeräusche entweder produziert oder hörbar gemacht (das Netzteil hatte ich damals in Verdacht). Am Plattenspieler oder CD-Player tut er das nicht.
Ich nehme mal an, der Röhrenverstärker wurde analog bespielt? In dem Fall gilt: Geht Mist rein, kommt auch Mist raus. Und damit kommen wir zur Antwort auf die eigentliche Frage: Das größte Problem von Onboard-Lösungen ist nicht die Klangqualität an sich – die ist besser als ihr Ruf –, sondern alle elektromagnetischen Störeinflüsse, die sich innerhalb eines PCs so finden. Das sind vor allem umliegende Mainboard-Bauteile, die Grafikkarte und das Netzteil. Da bei Onboard-Sound weder der Chip selbst noch die Leitungen zu den Buchsen hinreichend geschirmt sind, streuen all diese Komponenten bereits im Rechner in das analoge Signal ein; und dann kommen noch die Störeinflüsse auf dem Kabel oben drauf, die man auch nicht wegbekommt, da die in diesem Bereich üblichen Klinkenkabel immer asymmetrisch sind. Eine dedizierte Soundkarte mit brauchbarer Abschirmung ist da schon deutlich besser, ist aber auch nicht völlig gegen die genannten Störeinflüsse gefeit.

Was tut man also, wenn man auf Nummer sicher gehen will? Man baut seine Kette so auf, dass die Digital-Analog-Wandlung außerhalb des Rechners stattfindet – sprich, man hat einen AV-Receiver, eine externe Soundkarte oder ein Audio-Interface, und diese bekommen vom Rechner nur ein digitales Signal. Da sind die Störeinflüsse immer noch da, aber sie sind halt nicht mehr hörbar, da das externe Gerät nur 1 und 0 auseinanderhalten muss und diese selbst in ein analoges Signal wandelt, sodass nur noch dessen eigene Bauteile ihr Rauschen einstreuen, die selbst bei günstigen Interfaces hochwertiger und besser geschirmt sind. Hinsichtlich der Klangqualität ist dann auch egal, ob man das Signal vom Rechner per Onboard-Sound oder dedizierter Soundkarte rausschickt, oder gleich über die Grafikkarte zusammen mit dem Bild. Es gibt immer mal ein paar arme Seelen, die sich voller Stolz eine Soundkarte im dreistelligen Euro-Bereich kaufen, um ihre Anlage dann per S/PDIF anzuklemmen (oder noch besser: ein USB-Headset zu verwenden :ugly:), denen kann man dann auch nicht helfen. Egal, ob Soundkarten oder Audio-Interfaces: Was über Qualität und Preis entscheidet, sind die Bauteile, wo die Wandlung von analog zu digital und umgekehrt stattfindet, denn da kommt das hörbare Rauschen ins Signal.

Welche Schnittstelle man nimmt, hängt nur davon ab, was man rüberschicken will: S/PDIF kann nur Stereo unkomprimiert übertragen, Surround geht nur über HDMI/DP. Auch USB 2.0 hat genug Bandbreite, um dutzende Audiostreams unkomprimiert zu übertragen. Entsprechend wählt man auch sein externes Endgerät nach Einsatzzweck aus – für Mehrkanal einen entsprechenden AV-Receiver, ansonsten reicht eine externe Soundkarte, die auch über USB versorgt werden kann.

Audio-Interfaces funktionieren auch für die reine Wiedergabe, sind aber für professionelle Aufnahmen gebaut und daher an einem reinen Gaming-System zu viel des Guten, wenn man nicht gerade Streamer ist, der Wert auf hochwertige Produktion legt. Hier können sie sogar zum Problem werden, weil sie mit Protokollen wie ASIO arbeiten, die speziell für DAWs entwickelt wurden, denn mit diesen sind Game-Engines in der Regel nicht kompatibel, sodass Windows hier erst übersetzen muss, zudem sind die Treiber zumeist nicht für Gaming optimiert. Das führt dazu, dass die Audioausgabe direkt über USB in Games immer mit einer leichten, aber spürbaren Latenz erfolgt, selbst wenn das Interface in der DAW oder bei allen anderen Einsätzen vollkommen latenzfrei arbeitet.

Die einzige Lösung, die hier funktioniert, lautet, das Interface mit dem PC-Audio per S/PDIF zu versorgen (vorausgesetzt, man war schlau genug, eins mit S/PDIF-Schnittstelle zu kaufen). Wenn man den entsprechenden Anschluss nicht auf dem Board hat, muss man eine dedizierte Soundkarte dafür kaufen – hier nimmt man dann aber ein günstiges Modell, denn wie gesagt: Eine teure Karte bringt nur einen Vorteil, wenn sie die Digital-Analog-Wandlung übernehmen soll. Auf diese Weise umgeht man die Treiberprobleme mit den Game-Engines, da Onboard-Chips und Soundkarten von Creative oder ASUS mit dafür optimierten Treibern ausgestattet sind und per DirectSound/WASAPI angesprochen werden; und den digitalen S/PDIF-Stream kann das Interface direkt verarbeiten.

(Eine andere These, die ich dazu gehört habe, ist, dass Ryzen wohl seit Jahren große Probleme mit DPC-Latenzen haben soll, die AMD bis heute nicht in den Griff bekomme, was sich entsprechend auf USB-Audio auswirke, die es bei Intel so nicht gebe. Ich habe allerdings auf meinem Intel-basierten Zweitsystem (Core i9 13. Generation) dasselbe Problem mit dem Interface. Mangels USB-Headset oder -Soundkarte kann ich diese These nicht sicher falsifizieren. Wenn es daran läge, müssten aber alle USB-Headsets dasselbe Latenzproblem auf Ryzen-Systemen haben. Auch Onboard-Lösungen wie der ALC4080, die intern per USB angebunden werden und nicht per Intel HD Audio direkt am Chipsatz hängen wie der ALC1220, wären dann davon betroffen.)

Ich habe mein Setup so aufgebaut (externes USB-Audio-Interface, das in der DAW über USB kommuniziert und sonst optisch mit S/PDIF gespeist wird), so kann ich das Audio-Interface sowohl für Aufnahmen nutzen als auch für die Wiedergabe von Game-Sound und allem anderen und habe nicht mehr das Rauschen, das mir der Onboard-Sound vorher beschert hat. Wenn ihr den Unterschied sehen und hören wollt: Ich habe das Rauschen sowohl mit dem Interface als auch vom Onboard-Sound aufgenommen, und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Abgegriffen wurde das Signal am Kopfhörerausgang der Endstufe (auf maximale Lautstärke gedreht), und die digitalen Aufnahmen wurden nochmal jeweils um 30 dB verstärkt. Das sind natürlich ausgesprochen unrealistische Bedingungen, da man den Verstärker in der Regel nicht so weit aufdrehen wird, dass sich das Rauschen bemerkbar macht, aber der Signal-Rausch-Abstand beim Interface ist trotzdem immens verglichen mit dem Onboard-Sound. Nach dem oben beschriebenen Prozedere hätte das Rauschen beim Audio-Interface, das vorrangig von der Endstufe und den Kabeln hin und zurück kommt, einen Spitzenpegel von etwa -24 dBFS, das Rauschen des Onboard-Sounds läge bei -2,3 dBFS:

Rauschen.png


Um die Zahlen ins Verhältnis zu setzen: Bei etwa +6 dB hat man den Signalpegel verdoppelt, bei +10 dB die gefühlte Lautstärke.

Wer es hören will, findet beide Soundbeispiele in der angehängten ZIP-Datei. Die Unregelmäßigkeiten bei dem Onboard-Beispiel kommen von Mausbewegungen und dem Öffnen und Schließen von Fenstern, also allem, wo sich das Videosignal der Grafikkarte ändert.

Was rate ich nun dem TE? Am besten die Karte einbauen, probieren, welche Lösung stärker rauscht, und dann entscheiden. Abgesehen vom Signal-Rausch-Abstand werden sich beide bei der Klangqualität nicht viel nehmen. Kann sein, dass Onboard minimal anders klingt (Wandler haben immer einen eigenen Klang), aber das sollte sich nach meiner Einschätzung im Rahmen halten, Klangfärbungen durch Vor- und Endverstärker sind weitaus gravierender. Das beste Signal-Rausch-Verhältnis bekommt man so oder so mit externen Lösungen.
 

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Das Gehör ist halt individuell.
Und auch die Ausstattung. Denke ich an Freunde zu Schulzeiten mit Boxen für 20.000,-DM und natürlich Kabeln mit vergoldeter Litze, ja, dann hörte man was. Es hängt sehr viel vom guten Kopfhörer und ober den Lautsprechern ab. Erst wenn die wirklich gut sind, kommt dann, so zumindest mein schlechtes Gehör, der Sinn der Soundkarte.

Und für alle, die ausnehmen und auf auch immer vertonen, ist das eh Pflicht. Bei Spielen, Youtube und Kinofilmen sehe ich den Nutzwert nicht, wer professionell Musik macht und gerne Musik hört, bemerkt dann natürlich Unterschiede.

Und wenn es ihm nur ums "Zocken" geht, wie der Themenstarter sagt, würde ich empfehlen, den Onlinesound, so es denn ein "gutes Board" ist, zumindest mal auszuprobieren.
 
Die Antwort ist einfach und hat nichts mit Meinung zu tun, und auch NUR diese eine ist die richtige!!
Nur DU kannst entscheiden ob es Dir reicht!!!

Niemand auf der Welt der nicht deine Ohren und dein Kopf zum hören benutzt kann dir eine Antwort geben die genau deiner Meinung entspricht

On Board Sound ist heute definitiv Gut genug für so ziemlich alle Standard Multimedia-PC Anwendungen.
Dafür benötigt man nicht mal Premium Onboard Soundchips. Weil viele vor allem Premium Chips sogar schon zum teil etwas gehobene Ansprüche zu mindest "gut" bedienen können

Wenn du allerdings sowieso gehobene Ansprüche hast Benötigst du tendenziell natürlich ehr eine Dedizierte Sound Karte die der internen überlegen ist. Hast du Ausgewachsene Ansprüche weil du einen Hochwertigen Detailreichen Kopfhörer oder Lautsprecher betreibst brauchst du wohl ehr eine Externe also bekannt als DAC um dem Rauschen, dem Knistern, Spulengeräuschen und die Mausbewegung+ Scrollen als Akustischen Hintergrund zu entkommen.

Das gewünschte Ergebnis gibt das gewünschte Ausgangsmaterial, die benötigte Wandlung und die spätere Ausgabe Vor. Es liegt also an dir. etwas Mehr kann Mehr kostet aber auch viel mehr.
 
Ja und nein. Richtig ist: Selbst ein günstiger Röhrenverstärker kann hochohmige Kopfhörer besser ansprechen als die Kopfhörerverstärker vieler günstigerer Audio-Interfaces, bei denen leider gern mal an der Output-Leistung gespart wird (zumal man mit Transistorverstärkern für die gleiche Lautstärke in etwa zehnmal so viel Watt braucht wie mit Röhrenverstärkern). Die klanglichen Eigenschaften der Röhren muss man halt wollen. Im Kontext des TE gibt es aber ein großes Aber:

Ich nehme mal an, der Röhrenverstärker wurde analog bespielt? In dem Fall gilt: Geht Mist rein, kommt auch Mist raus. Und damit kommen wir zur Antwort auf die eigentliche Frage: Das größte Problem von Onboard-Lösungen ist nicht die Klangqualität an sich – die ist besser als ihr Ruf –, sondern alle elektromagnetischen Störeinflüsse, die sich innerhalb eines PCs so finden. Das sind vor allem umliegende Mainboard-Bauteile, die Grafikkarte und das Netzteil. Da bei Onboard-Sound weder der Chip selbst noch die Leitungen zu den Buchsen hinreichend geschirmt sind, streuen all diese Komponenten bereits im Rechner in das analoge Signal ein; und dann kommen noch die Störeinflüsse auf dem Kabel oben drauf, die man auch nicht wegbekommt, da die in diesem Bereich üblichen Klinkenkabel immer asymmetrisch sind. Eine dedizierte Soundkarte mit brauchbarer Abschirmung ist da schon deutlich besser, ist aber auch nicht völlig gegen die genannten Störeinflüsse gefeit.

Was tut man also, wenn man auf Nummer sicher gehen will? Man baut seine Kette so auf, dass die Digital-Analog-Wandlung außerhalb des Rechners stattfindet – sprich, man hat einen AV-Receiver, eine externe Soundkarte oder ein Audio-Interface, und diese bekommen vom Rechner nur ein digitales Signal. Da sind die Störeinflüsse immer noch da, aber sie sind halt nicht mehr hörbar, da das externe Gerät nur 1 und 0 auseinanderhalten muss und diese selbst in ein analoges Signal wandelt, sodass nur noch dessen eigene Bauteile ihr Rauschen einstreuen, die selbst bei günstigen Interfaces hochwertiger und besser geschirmt sind. Hinsichtlich der Klangqualität ist dann auch egal, ob man das Signal vom Rechner per Onboard-Sound oder dedizierter Soundkarte rausschickt, oder gleich über die Grafikkarte zusammen mit dem Bild. Es gibt immer mal ein paar arme Seelen, die sich voller Stolz eine Soundkarte im dreistelligen Euro-Bereich kaufen, um ihre Anlage dann per S/PDIF anzuklemmen (oder noch besser: ein USB-Headset zu verwenden :ugly:), denen kann man dann auch nicht helfen. Egal, ob Soundkarten oder Audio-Interfaces: Was über Qualität und Preis entscheidet, sind die Bauteile, wo die Wandlung von analog zu digital und umgekehrt stattfindet, denn da kommt das hörbare Rauschen ins Signal.

Welche Schnittstelle man nimmt, hängt nur davon ab, was man rüberschicken will: S/PDIF kann nur Stereo unkomprimiert übertragen, Surround geht nur über HDMI/DP. Auch USB 2.0 hat genug Bandbreite, um dutzende Audiostreams unkomprimiert zu übertragen. Entsprechend wählt man auch sein externes Endgerät nach Einsatzzweck aus – für Mehrkanal einen entsprechenden AV-Receiver, ansonsten reicht eine externe Soundkarte, die auch über USB versorgt werden kann.

Audio-Interfaces funktionieren auch für die reine Wiedergabe, sind aber für professionelle Aufnahmen gebaut und daher an einem reinen Gaming-System zu viel des Guten, wenn man nicht gerade Streamer ist, der Wert auf hochwertige Produktion legt. Hier können sie sogar zum Problem werden, weil sie mit Protokollen wie ASIO arbeiten, die speziell für DAWs entwickelt wurden, denn mit diesen sind Game-Engines in der Regel nicht kompatibel, sodass Windows hier erst übersetzen muss, zudem sind die Treiber zumeist nicht für Gaming optimiert. Das führt dazu, dass die Audioausgabe direkt über USB immer mit einer leichten, aber spürbaren Latenz erfolgt, selbst wenn das Interface in der DAW oder bei allen anderen Einsätzen vollkommen latenzfrei arbeitet.

Die einzige Lösung, die hier funktioniert, lautet, das Interface mit dem PC-Audio per S/PDIF zu versorgen (vorausgesetzt, man war schlau genug, eins mit S/PDIF-Schnittstelle zu kaufen). Wenn man den entsprechenden Anschluss nicht auf dem Board hat, muss man eine dedizierte Soundkarte dafür kaufen – hier nimmt man dann aber ein günstiges Modell, denn wie gesagt: Eine teure Karte bringt nur einen Vorteil, wenn sie die Digital-Analog-Wandlung übernehmen soll. Auf diese Weise umgeht man die Treiberprobleme mit den Game-Engines, da Onboard-Chips und Soundkarten von Creative oder ASUS mit dafür optimierten Treibern ausgestattet sind und per DirectSound/WASAPI angesprochen werden; und den digitalen S/PDIF-Stream kann das Interface direkt verarbeiten.

(Eine andere These, die ich dazu gehört habe, ist, dass Ryzen wohl seit Jahren große Probleme mit DPC-Latenzen haben soll, die AMD bis heute nicht in den Griff bekomme, was sich entsprechend auf USB-Audio auswirke, die es bei Intel so nicht gebe. Ich habe allerdings auf meinem Intel-basierten Zweitsystem (Core i9 13. Generation) dasselbe Problem mit dem Interface. Mangels USB-Headset oder -Soundkarte kann ich diese These nicht sicher falsifizieren. Wenn es daran läge, müssten aber alle USB-Headsets dasselbe Latenzproblem auf Ryzen-Systemen haben. Auch Onboard-Lösungen wie der ALC4080, die intern per USB angebunden werden und nicht per Intel HD Audio direkt am Chipsatz hängen wie der ALC1220, wären dann davon betroffen.)

Ich habe mein Setup so aufgebaut (externes USB-Audio-Interface, das in der DAW über USB kommuniziert und sonst optisch mit S/PDIF gespeist wird), so kann ich das Audio-Interface sowohl für Aufnahmen nutzen als auch für die Wiedergabe von Game-Sound und allem anderen und habe nicht mehr das Rauschen, das mir der Onboard-Sound vorher beschert hat. Wenn ihr den Unterschied sehen und hören wollt: Ich habe das Rauschen sowohl mit dem Interface als auch vom Onboard-Sound aufgenommen, und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Abgegriffen wurde das Signal am Kopfhörerausgang der Endstufe (auf maximale Lautstärke gedreht), und die digitalen Aufnahmen wurden nochmal jeweils um 30 dB verstärkt. Das sind natürlich ausgesprochen unrealistische Bedingungen, da man den Verstärker in der Regel nicht so weit aufdrehen wird, dass sich das Rauschen bemerkbar macht, aber der Signal-Rausch-Abstand beim Interface ist trotzdem immens verglichen mit dem Onboard-Sound. Nach dem oben beschriebenen Prozedere hätte das Rauschen beim Audio-Interface, das vorrangig von der Endstufe und den Kabeln hin und zurück kommt, einen Spitzenpegel von etwa -24 dBFS, das Rauschen des Onboard-Sounds läge bei -2,3 dBFS:

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Um die Zahlen ins Verhältnis zu setzen: Bei etwa +6 dB hat man den Signalpegel verdoppelt, bei +10 dB die gefühlte Lautstärke.

Wer es hören will, findet beide Soundbeispiele in der angehängten ZIP-Datei. Die Unregelmäßigkeiten bei dem Onboard-Beispiel kommen von Mausbewegungen und dem Öffnen und Schließen von Fenstern, also allem, wo sich das Videosignal der Grafikkarte ändert.

Was rate ich nun dem TE? Am besten die Karte einbauen, probieren, welche Lösung stärker rauscht, und dann entscheiden. Abgesehen vom Signal-Rausch-Abstand werden sich beide bei der Klangqualität nicht viel nehmen. Kann sein, dass Onboard minimal anders klingt (Wandler haben immer einen eigenen Klang), aber das sollte sich nach meiner Einschätzung im Rahmen halten, Klangfärbungen durch Vor- und Endverstärker sind weitaus gravierender. Das beste Signal-Rausch-Verhältnis bekommt man so oder so mit externen Lösungen.
Mein Aune T1 SE MK3 iunkluse der 6H23P-EB NOS/Russia Röhre hat bis jetzt fast jedes Interface in dem Klang übertreffen können. Hatte da so einige ausprobiert.(Steinberg UR22 MK,Audient ID22,Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen,Motu M4 oder das Zoom UAC 2.)
Habe momentan zb. das SSL 12. Sehr funktionell, aber klanglich reicht es da auch nicht ran. Einzig das Focusrite Clarett+ 2Pre war auf exakt dem gleichen Level.

Natürlich könnte man preislich die Leiter noch weiter nach oben steigen, möchte ich aber nicht.
Wer dann teure Kopfhörer kauft ,diese Onboard anschließt, es dem nicht zu leise oder schlecht klingt, bitte^^ Der kann dann froh sein und spart eine Stange Geld.:daumen:

 
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@shengli Man sollte an der Stelle aber auch nicht vergessen, dass Audio-Interfaces grundsätzlich für andere Ansprüche gebaut sind als HiFi-Verstärker für den Endverbraucher, zu denen auch dein Aune T1 SE MK3 zählt, oder gar Gaming-Soundkarten. Bei der Produktion im Tonstudio will man für das Monitoring einen möglichst gleichmäßigen, neutralen Frequenzgang für einen unverfälschten Klang, denn nur so hat der Toningenieur eine Referenz, anhand derer er beurteilen kann, wie die Aufnahme sich auf den meisten Geräten anhören wird, wenn er diese und jene Anpassungen vornimmt. HiFi-Verstärker und Gaming-Soundkarten sollen dagegen aus Verbrauchersicht „gut“ klingen, und darunter verstehen die meisten etwas mehr Bass und weniger betonte Höhen für einen „wärmeren“, „volleren“ Klang. Bei Lautsprechern und Kopfhörern ist es exakt dasselbe, deswegen taugen HiFi-Lautsprecher und HiFi-Verstärker auch nicht für den Einsatz im Tonstudio, und deswegen wird man dort eher einen Beyerdynamic DT 990 PRO vorfinden als einen Sennheiser HD660S2. Auch bei mir klingt derselbe Kopfhörer direkt am Interface weniger basslastig und „kälter“ als an der HiFi-Endstufe dahinter, ich kann deine Erfahrung also durchaus nachvollziehen.

Viele, die HiFi-Klang gewohnt sind, sind erst mal enttäuscht, wenn sie ihre gewohnte Musik plötzlich über ein Audio-Interface mit Kopfhörern oder Studio-Monitoren abhören und beurteilen deren Klangqualität als „schlechter“ – dabei ist es eigentlich ihr gewohntes HiFi-Equipment, das den Klang verfälscht. Bei Röhren kommen dann noch deren spezielle Klangeigenschaften im Vergleich mit Transistoren dazu, die sich vor allem bei Sättigung bemerkbar machen, wo Röhren bekanntlich ganz anders verzerren (deswegen wurde die Röhrentechnik bei Gitarrenverstärkern bis heute nicht komplett abgelöst). Diese geräteabhängigen Klangverfärbungen sind ja gerade das große Verkaufsargument für die Hardware und das, anhand dessen sich jeder sein Setup individuell zusammenstellt, wie es ihm gefällt. Beim Verbraucher ist das auch völlig legitim, nur im Tonstudio will man das eben gerade nicht haben. Audio-Interfaces und Abhörmonitore funktionieren auch unter heimischen Bedingungen, aber man muss halt wissen, worauf man sich einlässt.
 
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