SOHO Router, Firewall, AP - Erfahrungen gesucht

Tekkla

BIOS-Overclocker(in)
Hallo Leudde!

Ich bin an einem Punkt, wo ich mit den Bordmitteln meiner Fritte nicht mehr so recht glücklich bin. Seit Jahren habe ich schon Funktionen wie DHCP, DNS oder auch Adblock erst auf einem Raspi und nun aktuell auf einer VM mit PiHole laufen. Die Fritte ist eigentlich nur noch für SIP/DECT und WLAN da. Im Zuge eines Umzuges in ein Haus mit überall Netzwerk in den Zimmern, jeder Menge Smart Home Gedöns und einem Dutzend Alexas will ich einen Step weitergehen und die FRITZ!Box zur reinen DECT Telefonanlage degradieren.

Für den Zugang ins Netz über ein vorhandenes Glasfasermodem wollte ich einen etwas aufgebohrten Router verwenden. Am liebsten wäre mir eine OPNSense oder PFSense. Der Server für meine VMs ist groß und gelangweilt und hat 6x 1 GBE. Da würde sich das gut machen. Was ich damit aber nicht bekomme, das ist ein Ersatz für das, was AVM als Mesh vermarktet, nämlich Band Steering gesteuert vom Router.

Ich hadere bei der Planung also mit der Umsetzung eines ordentlichen WLANs. Das Haus hier ist recht groß. Es hat eine Grundfläche von 10x13 Metern, Keller, ausgebautes Satteldach. Der Übergabepunkt für meine Glasfaser ist auf der linken Seite des Hauses im Keller, wo auch mein kleines "Rechenzentrum" sein Heim gefunden hat. Von dort geht in jeden Raum mindestens eine CAT7a Leitung. Aktuell steht die 7590 AX Fritte im EG oberhalb des "RZ", ein FRITZ!Repeater 3000 AX hängt per LAN am anderen Ende des Hauses als Mesh-AP. Die Abdeckung im Haus ist gut, es gibt keine Verbindungsabbrüche.

Nun möchte ich das Netzwerk so umgestalten, dass ich endlich eine Trennung in VLANs bekomme. Gerade diese Cloud basierenden Smart Home Sachen will ich aus meinem Rechnernetz raus haben. Passendes Switches habe ich schon im Einsatz, die Voraussetzungen sind da also gegeben. Nun kommt es aber zu den APs. Es gibt da draußen ja diverse Anbieter wie Netgear oder auch Ubiquity, die zwar auf dem Papier tolle WLAN Lösungen für den ambitionierten User bieten, diese aber irgendwie über Cloudlösungen gesteuert werden oder ein eigenes Configdevice benötigen. Das ist mir eher zuwider. Dann bin ich auf APs von Mikrotik gestoßen, die auf dem Papier auch gut aussehen, aber deren Config ist mir fast schon zu hardcore.

Was ich suche, ist im Grunde eine gute Kombination aus Router und zwecks VLAN wohl Multi SSID tauglichen APs. In meiner Vorstellung verstehen die sich auch auf Band Steering untereinander, sprich sie weisen sich zwecks besserer Netzauslastung Clients bei Bedarf gegenseitig zu, wie es das AVM Mesh tut.

In den letzten 20 Jahren habe ich viel mit WLAN beruflich zu tun gehabt; allerdings immer nur im privaten Umfeld bei den Menschen daheim. Folglich fehlen mir Erfahrungswerte, wenn es darum geht ambitioniertere SOHO- oder gar Businesslösungen zu verwenden.

Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Was könnt ihr mir da an Hardware empfehlen?

Ich bin jeden Input dankbar! :)
 
Was ich suche, ist im Grunde eine gute Kombination aus Router und zwecks VLAN wohl Multi SSID tauglichen APs. In meiner Vorstellung verstehen die sich auch auf Band Steering untereinander, sprich sie weisen sich zwecks besserer Netzauslastung Clients bei Bedarf gegenseitig zu, wie es das AVM Mesh tut.
Ich nutze da Geräte von Cisco. Gibt es gebraucht zu akzeptablen Preisen.
Zu VLAN: Du brauchst dann auch einen Provider, der dir ein ausreichend großes IPv6-Netz zur Verfügung stellt, nur /64 reicht nicht. Am besten, wenn es ein festes ist, das vereinfacht die Konfiguration massiv.

Zum WLAN: APs von Cisco gibt es gebraucht ebenfalls recht billig, da muss man dann aber das standalone-Image installieren.
 
VLAN: Du brauchst dann auch einen Provider, der dir ein ausreichend großes IPv6-Netz zur Verfügung stellt
Was haben VLANs mit IPv6 zu tun? Ich kann doch auch auf IPv4 mein Netz per VLANs aufteilen...

Ich habe hier Unifi am Laufen, 1x USG und 3x AP plus den Controller als Docker Container auf einem Pi (der macht noch vieles anderes, das könnte auf deinem Server laufen)

Lässt sich alles einstellen, Vlan, andere Subnetze, mehere SSIDs ist alles möglich...

Band Steering:
https://community.ui.com/questions/Band-Steering-Settings/31885afb-9ba1-404d-b2c6-0c4898e5afc3 und andere Beiträge
 
Was haben VLANs mit IPv6 zu tun? Ich kann doch auch auf IPv4 mein Netz per VLANs aufteilen...
Jedes VLAN ist technisch ein eigener Ethernet-Link. Ein /64-Netz liegt da auf einem Link und wenn du mehrere hast, brauchst du eben ein ausreichend großes IPv6-Netz (z.B. /56), um das in mehrere /64 aufzuteilen. Kleiner als /64 geht nicht sinnvoll wegen SLAAC.

Jetzt kannst du natürlich ein Steinzeitnetz aufbauen und auf IPv6 verzichten, dann musst du aber mit NAT und ggf. sogar CGNAT leben und hast dann Nachteile bezüglich Latenzen und P2P-Diensten.
 
Ja, der Provider teilt ein /56 Präfix zu. Ich bekomme aber nur mit einem Businesstarif ein festes. Der soll 70 € / Monat mehr kosten. Will ich eigentlich nicht bezahlen.

Mit IPv6 tue ich mich echt noch etwas schwer. Grundsätzlich ist mir das Konzept klar. Wenn man wie ich aus der "Steinzeit" in die "Neuzeit" will, dann wirkt IPv4 (Edit: IPv6) ein wenig disruptiv auf mich. Außerdem komme ich um IPv4, zumindest was ich so über die Verbreitung von IPv6 lese, nicht herum, oder?

Aktuell lebe ich ja mit NAT durch die FRITZ!Box. Das lokale Netz ist auf IPv4 getrimmt - sicherlich auch wegen meiner Unkenntnis über die korrekte Einrichtung eines IPv6 Netzes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Provider teilt ein /56 Präfix zu.
Das reicht aus, die Cisco-Teile können DHCPv6-PD und die Netze dann an die VLANs verteilen.

Aktuell lebe ich ja mit NAT durch die FRITZ!Box. Das lokale Netz ist auf IPv4 getrimmt - sicherlich auch wegen meiner Unkenntnis über die korrekte Einrichtung eines IPv6 Netzes.
Dann lernst du das halt, habe ich auch geschafft.
Wenn du IPv4 so gut verstehst, dass du da VLANs und Routing eingerichtet bekommst, ist der Weg zum Verständnis von IPv6 nicht mehr weit.
 
Dann lernst du das halt, habe ich auch geschafft.
Wenn du IPv4 so gut verstehst, dass du da VLANs und Routing eingerichtet bekommst, ist der Weg zum Verständnis von IPv6 nicht mehr wei
Gesagt getan! :D

Stand heute habe ich nun ein funktionierendes IPv4/v6 Netz mit VLANs und MSSID tauglichen APs, die über Radius eine Client-Auth durchführen und dann die Geräte ins passende VLAN schubsen. Realisiert habe ich das Ganze über ein paar neue Stücke Hardware und ganz viel Lernen, fluchen und Resetten.

Die Fritte ist jetzt nur noch für Telefonie der DECT Endgeräte da.

Als Router fungiert nun eine OPNsense, die auf einem Alder Lake N100 Minirechner Chinaimport läuft.

Ich habe eines der neuen 8-Port 2.5G Switches von Mikrotik gekauft. Daran hängen mein Rechner, meine Werkstattmöhre und die mit 2.5G Schnittstellen bestückten Proxmox-Hosts.

Den Uplink zum schon vorhandenen 24-Port Switch von Mikrotik habe ich über einen 10G SFP+ Uplink realisiert.

Als APs dienen mir zwei hAP ax² - ebenfalls von Mikrotik. Ich werde im Sommer noch einen dritten AP von denen kaufen und dann den Garten damit "bestrahlen".

Ich bin vom RouterOS der MT Geräte am Anfang wegen der Fülle an Möglichkeiten erschlagen worden. Zuerst habe ich da gar nichts geblickt und auch nicht verstanden, dass die hAPs für sich schon Router sind und das 2.5G Switch auch! Aber jetzt habe ich den Dreh raus und bin um so Vieles schlauer geworden.

Auch das mit IPv6 ist eigentlich trivial geworden. Ich musste erst einmal begreifen, dass ich vom 56er Präfix eine schier unendliche Menge an Subnetzen und Adressen ableiten kann.

Hier noch die Liste der neuen Geräte

1x Router

1x Switch mit 8x2.5G + 2xSFP+

1x Switch 24x 1G + 2xSFP+

2x Accesspoints
 
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