Anno 2020 ist so ein Verhalten einfach null tolerabel, egal ob Mann/Frau sich gegenüber Frau/Mann abfällig, belästigend oder herabwürdigend verhält; zumindest in der (sogenannten) zivilisierten, westlichen Hemisphäre.
Das schlimmste ist aber, wie oben schon erwähnt, dass solche Fälle inzwischen in der Öffentlichkeit breit getreten werden. Es gilt auch da immer noch "in dubio pro reo" und die Unschuldsvermutung, welches Beides auch in der (sogenannten) zivilisierten, westlichen Hemisphäre angewandt werden (sollten).
Für die vermeintlichen Täter ist so eine öffentliche "hinrichtung" extrem schädlich in privater, beruflicher, psychologischer Natur; Aber genau so für die vermeintlichen Opfer, denke ich!
Wieviele Opfer sexueller Belästigung, oder gar Gewalt, erstatten keine Anzeige, weil sie befürchten, dass das private oder öffentliche Umfeld davon mit bekommt und man dann als "schwach" gilt? Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich erschreckend hoch
Wenn, wie jetzt im Falle Ubisoft, eine große, weltweit bekannte Firma, solche Fälle zu verarbeiten hat, dann sollte das intern geschehen. Zur Not kann man immernoch die allseits berüchtigten "persönlichen Gründe" anführen, warum Person XY das Unternehmen verlassen hat.
Im Hintergrund sollte dann aber natürlich trotzdem eine strafrechtliche Anzeige des Opfers gegen den Täter erfolgen, nur hat damit die Firma erstmal nichts zu tun mMn.
Na klar soll ein Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen in so einem Fall unterstützen und auch Konsequenzen ziehen. Seien es erst einmal Schulungen oder Sensibilitätstrainings, oder evtl Diszilpinarmaßnahmen bis hin zur Kündigung. Nur ist damit dem Opfer nicht geholfen!
Jetzt wurden drei hochrangige Ubisoft Manager ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, wie lange dauert es dann, bis jemand aus der "Presse" nach den Opfern fragt? Ich denke die Mehrheit dieser will dies gar nicht groß publik machen.
Ich arbeite seit etlichen Jahren in einem mittelständischen, kaufmännischen Unternehmen (3 Edeka Märkte) und bis vor gar nicht so langer Zeit war die gesamte "Führungsriege" (abgesehen vom Inhaber) in weiblicher Hand. Hat das irgendwen gestört? Nein!
Durch einige Abgänge aber in besagter Führungsriege, sind es jetzt doch wieder hauptsächlich männliche Filialleiter und deren Stellvertreter. Stört das irgendwen? Nein!
Wir haben bei uns zum "Glück" auch eine sehr moderne Belegschaft und einen sehr modernen Zeitgeist, so dass wir tatsächlich zu ~98% der Fälle
nicht auf das Geschlecht achten.
Bei uns sind unsere männlichen Azubis z.B. genau so hinter dem Wurst/Fleisch/Käse-Tresen (typisch Frau, oder?) zu gange, wie wir manche unserer Mitarbeiterinnen auch "eiskalt" in unseren Getränkeabteilungen (typisch Mann, oder?) schuften lassen
Alle sind soweit happy und zufrieden, und es gab bisher nie einen derartigen Fall bzgl. sexueller Belästigung oÄ. (OK, bis auf EINEN Kollegen, den wir mal beiseite nehmen mussten, aber seit dem auch Ruhe herrscht!)
Sollte jetzt (weil es auch angesprochen wurde) irgendwer sich durch einen seiner Chefs/Chefinnen belästigt oder angegriffen fühlen, gibt es einige Vertrauenspersonen, an die sich derjenige wenden kann. Ansonsten ist aber mMn. der beste Weg immer noch die direkte Anzeige bei der Polizei, damit es staatsanwaltlich untersucht wird, völlig unabhängig vom Unternehmen.
PS: @Rotkaeppchen: Wieso hast du kein Profilbild mehr? (oder sehe nur ich das nicht?) Bei den "Der Postillion"-Kommentaren sehe ich deinen Avatar noch!