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Monokuma
Guest
Gibt es. Hat aber nicht jeder. Die Mehrheit der Waschmaschinen in privaten Haushalten dürfte in den heimischen Badezimmern oder Küchen stehen. Genau deshalb wurde das Aquastop-System erfunden.Es gibt genug Waschkeller, die einen zentralen Abfluss mit Neigung integriert haben, wo durch eine Undichtigkeit (die durch die heutigen Wasserstop-Ventile sowieso sehr unwahrscheinlich ist) nichts kaputt geht.
Und wie belädt man die Waschmaschine von der Arbeit aus und füllt das Waschmittel ein? Stelle ich mir per App etwas schwierig vor. Gut, wenn man einen Toploader hat, kann man es ja in der Kaffeepause per Drohne versuchen.Ist da also schonmal kein Problem, die Waschmaschine von der Arbeit an zu machen, damit man sie gleich zum Aufhängen mit hoch nehmen kann, wenn man nach Hause kommt.
Welch eine Überraschung, ich habe eine Waschmaschine ohne App und ohne Internet, und die bringt genauso einen Timer mit sich. Den muss ich nicht einmal stellen, der läuft automatisch bei jedem Programm mit. Die einzige Einstellung, die ich da noch vornehmen kann, ist, den Start des Programms zu verzögern, sodass die Maschine z.B. in sieben Stunden fertig ist, statt anderthalb. Das kann ich zum Beispiel einstellen, wenn ich sie vor der Arbeit belade, sodass sie fertig ist, wenn ich von der Arbeit komme. Denn die Maschine beladen und Waschmittel einfüllen muss ich sowieso, da kann ich auch direkt die restliche Bedienung vornehmen.Eine Erinnerung, wenn die Wäsche fertig ist, ist auch schön, dann braucht man sich nicht nen Timer stellen.
Dann steht sie zwar fünfeinhalb Stunden im „Standby“ rum, könnte man mir ankreiden. Eine „smarte“ Waschmaschine ist allerdings 24/7 auf „Standby“, sonst würde der ganze Hokuspokus mit der Fernsteuerung per App und Internet nicht funktionieren.
Von daher ist die Frage, die sonst zugegebenermaßen sehr inflationär gestellt wird, absolut berechtigt: Wozu braucht man die App-Bedienung?
Folgt man mal der klassischen Rollenaufteilung im Haushalt, die in unserer ach so fortschrittlichen und emanzipierten Gesellschaft empirisch belegt immer noch bei den meisten Paaren überwiegt, könnte man sowieso mal sexistisch und unverschämt die Frage stellen, wozu an Geräten, die ganz überwiegend von Frauen bedient werden (sollen), Männerspielzeuge nötig seien. Im Auto deckt sich dieser Trend (hier noch ein Drehregler, da noch ein Knöpfchen, dort noch zwei Touchscreens, und alles mit Internet, was dem Fahrer, der sich auf den Verkehr konzentrieren muss, auch so viel bringt) wenigstens noch mit Marketing und Praxis, aber bei Waschmaschinen und Geschirrspülern?
Die einzigen Sachen, die ich mit Trockner trockne – und dafür brauch ich kein eigenes Gerät, sondern gehe in die Wäscherei –, sind Daunendecken, und bei den Dingern käme so eine Sensorik garantiert schnell an ihre Grenzen. Wenn man die frisch aus dem Trockner holt, fühlen sie sich trocken und kuschelig an, bis man sie etwas abkühlen lässt, noch einmal aufschüttelt und merkt, wie viel Feuchtigkeit tatsächlich noch drin ist. Ein Sensor könnte die Restfeuchtigkeit vielleicht erkennen, aber das erneute Aufschütteln müsste man trotzdem vornehmen, sonst bekäme der Trockner sie auch bloß nicht raus. Auch der berühmte Tennisball-Trick kann einem das nicht vollständig ersparen.Noch besser ist so eine Nachricht aber bei Programmen, die nicht über Zeit, sondern Sensorik stoppen.
Kenne ich zwar bisher nur vom Trockner, kann mir ähnliches aber auch bei Waschmaschinen vorstellen.
@Topic: Dass die Meister der Bloatware-Smartphones sich nicht mit teurem Geld für ihre Gerätschaften zufrieden geben, sondern für die Nutzung des beworbenen und vom Kunden bezahlten Features auch noch das Recht auf umfassende Datenschnüffelei für sich beanspruchen (im Englischen nennt man so etwas “the gift that keeps on taking”), sollte nun wirklich niemanden mehr überraschen. Bei Dingen wie Amazon Echo und IoT bekommen die alten Stasi-Kumpels, die noch leben, sowieso Tränen in den Augen, wenn sie sehen, mit was für einer Begeisterung manche Leute ihre Wohnungen heute freiwillig und eigenhändig verwanzen. Am besten wird alles noch per Cloud betrieben, damit man besonders viel Nutzen davon hat, wenn die Server vorübergehend oder dauerhaft offline sind. Dann bleibt vielleicht immer noch die manuelle Bedienung (siehe unten), aber wozu kauft man sich dann ein „smartes“ Gerät?
Ganz zu schweigen von der Sicherheit, das „S“ in „IoT“ steht bekanntlich für „Security“, insbesondere sobald der Hersteller meint, es sei jetzt Zeit für den Kauf eines Neugeräts, und keine Softwareupdates mehr aufspielt, oder noch besser: Das Gerät mit einem finalen Softwareupdate brickt. Und wenn sich ein böser russischer Hacker Zugang verschafft, war es halt ein Softwarefehler und da kann man nichts machen.
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