Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Immerhin hat er Ideen und bringt Schwung in den Laden. Wäre Tesla nicht gewesen, würde heute kein Schwein von einer "Elektroauto-Offensive" sprechen. Das halte ich ihm zu Gute.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Und warum genau sollte der Iran Europa angreifen wollen

Sanktionen, Israel, NATO, Einmischung,.....
Es gibt einen Extra Thread zu dem Thema, aber wenn es neben Nordkorea irgendwen auf der Welt gibt, bei dem Europa ein halbes Jahrhundert daran gearbeitet hat, kein Freund zu sein, dann wohl der Iran. Und zugleich ist er ein Regionalmacht und mit reichlich eigenem technischen Know-How, der Raketen zu einer primären Komponente seiner Verteidigung gemacht hat, er kann es also auch.

Zudem, anscheinend scheinst du das Grundprinzip der nuklearen Abschreckung nicht verstanden zu haben. Die USA dürfen ja auch die Russen jederzeit angreifen

Ehe du mir vorwirfst, etwas verstanden zu haben, zeige doch bitte auf, wo in meinem Post zu Iran und Europa ich etwas zu US-Angriffen auf Russland gesagt habe. Man kann den USA ja viel vorwerfen, aber noch ist keiner von beiden ein 55tes Sternchen...

Ich sollte dir mal meine Diplomarbeit geben, ist von 2008

Wenn sie eine exakte Vorhersage der Ereignisse bis 2015 enthält oder eine ausführliche Darlegung, warum Russland Hoheitsrechte über die Ukraine hat: Immer her damit.
Wenn du nur dargelegt hast, warum Russland bestimmte Ereignisse nicht mag, verzichte ich. Das ist, wie du selbst sagst, trivial. Was, und damit sind wir wieder beim Begriff "Putinversteher", der ausdrücklich nicht "Auch-Putin-Versteher" heißt, nur eine Seite diverser Fragestellungen beschreibt. Die andere Seite sind zusammengerechnet über eine halbe Milliarde Menschen, die umgekehrt die gegenteilige, von Russland geliebte Entscheidungsoption ablehnen. In diesem Spannungsfeld gilt es eine gerechte Entscheidung zu treffen, wobei es nicht zuletzt auch um das Selbstbestimmungsrecht einer ganzen Reihe von Nationen geht. Ein Selbstbestimmungsrecht, dass Völkerrechtlich weit über russischen Sicherheitsgefühlen steht und militärische Aktionen, wie Putin sie mehrfach abgezogen hat, ausdrücklich verbietet. Denn "etwas nicht mögen" und "einmarschieren" sind zwei verschiedene Dinge. (siehe den Eingangs erwähnten Iran: Den sowie seine Aktionen mag die EU definitiv und aus gutem Grund auch nicht. Trotzdem begegnet man sich an Verhandlungstischen, nicht auf dem Schlachtfeld. So funktioniert Frieden. So, wie Putin es macht, funktioniert Krieg.)

Oder anders gesagt, die Möglichkeit Russlands, in Europa aufmarschierende Armeen, welche Russland angreifen wollen, mit Raketen anzugreifen wäre hinfällig.

Wenn es zu Russland Doktrin gehört, konventionelle Streitkräften unter erheblichen Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung mit nuklearen Mittelstreckenrakten zu vernichten, dann sollten wir wirlich aufhören, über russische Sicherheitsbedürfnisse zu reden und uns um unsere eigenen zu kümmern. Derartige Erstschalgs-/Vernichtspläne sind nichts weiter als Brüche von Völker-, Menschen- und Kriegsrechten sowie nahezu aller relevanten Rüstungsabkommen und damit garantiert kein Faktor für, sondern das Ende jeder Diplomatie.

Bitte: Ich zeige auf welche Möglichkeiten gegeben oder genommen werden, das bedeutet nicht, dass ich diesen Punkt stütze. Aber wie mehrmals erwähnt, man muss Russland verstehen um das eigene Ziel auch zu erreichen.
Wir wollen Stabilität und Frieden in Europa, handeln aber seit Jahrzehnten bewusst antagonistisch gegenüber Russland und beschweren uns dann, dass Russland Europa destabilisieren will. :wall:

Eigentlich war die EU die ganzen 90er über recht offen gegen Russland und die einzigen Antagonismen in den 0ern war eine Intensivierung positiver Beziehungen zu einer Reihe von Staaten, gegenüber denen sich Russland selbst zum Antagonisten gemacht hat...
Und der Grund dafür war unter anderem, dass wir und andere Frieden in Europa wollen. Frieden in ganz Europa. Nicht eine Galgenfrist für Westeuropa, während Putin nach Herzenslust durch den Rest marschiert. Das ist nunmal für sehr viele kein Frieden und auch wenn Putinversteher das ignorieren:
Auch Menschen im Baltikum, auf dem Balkan und am schwarzen Meer haben Rechte, Interessen und Bedürfnisse.

Die Gefahr, das Europa von iranischen Raketen beschossen wird ist so dermaßen gering, das war den ganzen Stress nicht wert.

Weiß nicht, was du als "gering" erachtest, aber die Gefahr, dass ein Staat, der die nötige Technologie für den Bau derartiger Raketen hat, der Raketen als seine primäre Verteidigungs-/Abschreckungswaffe erachtet, der regelmäßig einem engen Verbündeten Europas und einem besonderen Freund Deutschlands den Vernichtungskrieg erklärt und der in einem halben Dutzend Konfliktgebieten gegen Europa agiert, Angriffe gegen Europa ausführen könnte, sehe ich als sehr wohl gegeben an. Nimmt man noch hinzu, dass mehrfach im Jahrzehnt (aktuell z.B. gerade wieder) von irgendwoher (naja: eigentlich immer aus einer Richtung) der Vorschlag auf die geopolitische Weltbühne getragen wird, die an Fanatikern reiche Regierung dieses Landes militärisch auszuradieren, würde ich das sogar als den mit Abstand wahrscheinlichsten Angriff auf Europa überhaupt bezeichnen. Nicht, weil er große Chancen auf einen Sieg hätte, sondern als letzte Tat vor dem Untergang. Gekreuzt mit dem Know-How über ABC-Waffen und der insbesondere zum Zeitpunkt der Installation des Raketenschirms noch unzureichenden Überwachung etwaiger Umsetzungen dieses Know-How frage ich mich echt, was du als nicht-geringe Gefahrensituation bezeichnen würdest. Die Lage 5 Minuten nach Abschuss des russischen Arsenals?

Und du wischt das weg mit "wir sind ja nicht die Ukraine". Klar, wenn man so denkt wars ein guter Deal, doof nur dass wir jetzt in einem Nachbarland zur NATO einen lange anhaltenden bewaffneten Konflikt hatten, dass die Krim dazu geführt hat, dass wir NATO Truppen im Baltikum stationieren. Wenn du wirklich behaupten willst, wir wären nicht betroffen, dann weiß ich nicht ob wir in der gleichen Realität leben. Die Bundeswehr stellt seit 2016 dauerhaft Kampftruppe ab und Russland im Baltikum abzuschrecken... Weil das Baltikum Angst davor hat, dass dort dasselbe wie in der Ostukraine passieren könnte.
Und du sagst, das würde uns nicht betreffen.

Hast du nicht eben gerade gesagt, dass die Anwesenheit der NATO im Baltikum selbst der Grund dafür ist, dass dort jetzt Gefahr droht? Jetzt auf einmal doch nicht mehr und alles wäre Friede-Freude-Eierkuchen und die Osterweiterugn vollkommen okay, wenn da nur nicht diese Raketenbasis in Rumänien aufgebaut worden wäre? Wenn du schon von die These von starren, für Russland unvermeidbaren Reaktionen auf von allein vom Westen zu verantwortende Antagonismen hochziehen willst, dann solltest du wenigstens bei einem Bauplan bleiben.

Und das Baltikum hat übrigens Angst, dass das gleiche wie Ossetien oder Abschasien passieren könnte, nicht dass sich plötzlich aus dem nichts eine Teilautonome Republik in ihnen gründet, in deren Mitte zufällig einige hunderttausend russische Soldaten stationiert sind, denen plötzlich die Hoheitsabzeichen runterfallen.

Wir haben also eine extrem hypothetische Bedrohung durch iranische Raketen gegen eine aktive Beteilligung unserer Streitkräfte an einer dauerhaften Stationierung 600km vor St.Petersburg getauscht.

Sag Bescheid, wenn wir alle Truppeneinsätze und sonstigen Bemühungen, die mit iranischen Aktivitäten im mittleren Osten zu tun haben, beendet haben. (Stichworte: Syrien, Jemen, Irak, diverse Konfliktregionen in Afrika sowie die jeweils resultierenden Wanderungsbewegungen)

Ich bin kein Fan von Militär, aber mir sind 1000 Soldaten, die in Europa den Alarmzustand üben, immer noch lieber als 10, die sich außerhalb Europas begraben lassen.

Ich will dich nicht dumm anmachen, aber du hast das theoretische Problem der Raketenabwehr nicht begriffen.

1.) Es gibt keine defensive Rüstung, es gibt keine Defensivwaffen.

Mit dem, was du willst, bist du grandios gescheitert. Ich fühle mich definitiv dumm angemacht, wenn man mir eine Behauptung vorsetzt, die ein stationäres, an einen Standort gebundenes und dadurch ausschließlich zur Zerstörung von angreifenden gegnerischen Waffen geeignetes System, mit ausschließlich zur vollständigen Vernichtung gegnerischer Städte konstruierten Waffen gleichsetzt oder mit zur Besetzung gegnerischen Territoriums geeigneten Einheiten.

2.) Eine funktionierende Raketenabwehr welche tatsächlich in der Lage ist ballistische Raketen abzufangen lässt das Gleichgewicht der nuklearen Abschreckung kippen.

Schon wieder gescheitert, denn der Satz ist so unvollständig, dass er falsch wird. "Eine funktionierende Raketenabwehr, die in der Lage ist, Nuklearraketen am Flug von einem Staat in einen anderen abzufangen, bringt das Gleichgewicht der nuklearen Abschreckung zwischen diesen Staaten ins Wanken." wäre richtig gewesen. Aber darum gehts ja nicht. Es geht um ein System, dass Raketen von Russland nach z.B. Marokko abfangen könnte. Oder von Schweden nach Ägypten. Oder vom Iran nach Deutschland. Alles Länderpaare, zwischen denen es gar kein Gleichgewicht nuklearer Abschreckung gibt. Was die gebauten Stationen nicht können: Balistische Raketen am Flug aus Russland in die USA hindern. Das hätte das Gleichgewicht massiv gestört, stimmt, aber genau deswegen wurden auch nie Stellungen in Kanada oder Skandinavien geplant und der Bau der in Polen angedachten Anlage wurde wegen russischer Bedenken gestoppt. (Obwohl sie konzeptionell quasi nicht in der Lage gewesen wäre, die USA vor russischen ICBMs zu schützen)


Nur dass die "US-Defensivwaffen gegen den Iran" zufällig vor der Haustür Russlands abgestellt werden und ein Defensivsystem kleineren Maßstabs, aber desselben Prinzips jüngst 176 Todesopfer forderte. Anders gesagt, was angeblich gegen iranische Raketen gedacht ist, lässt sich auch trefflich zur Durchsetzung allgemeiner Lufthoheit einsetzen.

Wenn Russlands Haustür in Rumänien liegt, ist Estlands Haustür dann in Moskau? Und darf die finnische Regierung da auch jegliche Rüstung verbieten? Oder gibt es vielleicht doch noch so etwas wie "nicht russische Hoheitsgebiete"?

Und der Standort in Rumänien liegt rund 900 km von Russland entfernt, die verwendeten Raketen werden offiziell auf gut 500 km Reichweite geschätzt und sind ein reines Wuchtprojektil. Wenn du weißt, wie man damit Luftüberlegenheit über Russland erreicht, solltest du das lieber nicht mir, sondern deinen Vorgesetzten erklären. (Die Reichweitenstärkste Rakete mit Sprengkopf wird übrigens auf 370 km geschätzt. Das würde nicht einmal bis über das schwarze Meer und nur ganz knapp bis Moldau reichen.)

:rollen:

Die einzige Bedrohung, die von diesem System ausgehen könnte: Die gleichen Launcher können auch mit Marschflugkörpern bestückt werden, die kämen sogar bis Moskau. Aber 800-km/h-Tomahawks sollten für Russland kinderleicht abzufangen sein und die 24 Zellen machen gegenüber den diversen anderen potentiellen Startsystemen in Europa auch in einem Overload-Szenario keinen Unterschied. Eine einzelne B-1 über der Ukraine könnte exakt die gleiche Schlagkraft mit 24 JASSM auf den Weg schicken und das ohne verdächtige Ummunitionierungsvorgänge an einem im Fokus der Aufmerksamkeit stehenden Stützpunkt.

Oder anders: Hätte es die Kuba-Krise verhindert, wenn Russland nominell ein Defensivsystem stationiert hätte, welches eigentlich zur Abwendung der (behaupteten) Bedrohung durch einen Dritten gedacht wäre? Nix da, die USA hätten keine Stationierung irgend eines russischen Waffensystems mit Reichweite über US-Grenzen geduldet.

Da es damals keine Luftabwehrraketen dieser Art gab: Schwer zu sagen. Diese Rolle nahmen damals eher Jagdflugzeuge mit vergleichbarer Reichweite ein und die gab es in Kuba. Eine massive Aufrüstung vor der Haustür hätte sicherlich trotzdem den Namen "Krise" verdient, aber die Welt hätte nicht in den nuklearen Abgrund geschaut, wenn keine Nuklearwaffen im Spiel gewesen wären.
Ich glaube aber, die eigentliche Aussage meines Posts wurde überlesen, zumindest klingt es eher so, als hätte man "erfolgreich" nach vermeintlichem Russland-Bashing gesucht. Ich wollte nicht sagen, dass die UdSSR viel, viel böser war und die Sache nicht vergleichbar wäre, sondern ich habe darauf hingewiesen, dass die UdSSR damals 1:1 in gleicher Weise reagiert hat. Also sich moralisch auf Augenhöhe mit den USA bewegte. Eine Analoge Reaktion auf das Raketenabwehrsystem der USA in Rumänien wäre also ein russisches Raketenabwehrsystem in z.B. Venezuela gewesen. Aber kein Einmarsch, denn die USA sind nirgendwo einmarschiert, und vor allem nichts in der Ukraine, denn die Ukraine hatte rein gar nichts damit zu tun. Abgesehen von der allgemein aggressiven Lage und dem Geltungsbedürfniss Putins, der Großmachtmuskeln spielen lassen wollte, sehe ich ehrlich gesagt überhaupt keinen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen, so unangemessen ist die Sache. Die Krim wurde ganz banal erobert, weil man sie vollständig kontrollieren wollte und weil die politische Neuausrichtung des ukrainischen Volkes den nicht-vollständigen Einfluss mittelfristig eher noch verkleinert hätte. Nichts weiter, rumänische Raketen waren bestenfalls ein Feigenblatt. Die einen erfinden Massenvernichtungswaffen, die anderen schicken grüne Männchen. :ka:
(Unterschied: Einer von beiden setzt danach wenigstens Einheimische als Regierung ein, schränkt keine Grundrechte ein und vertreibt niemanden.)

Die gibt es natürlich von jeder Seite. Nach russischer Lesart wurden Truppen zu Verteidigung (also Defensive) russischstämmiger Bevölkerungsteile in der Ukraine entsandt. Jüngst verteidigten die USA die Ermordung eines iranischen Würdenträgers bei seinem offiziellen Besuch in einem Drittland als Akt der Selbstverteidigung.

Und beides waren Brüche des Völkerrechts. Nicht wegen "Verteidigung" oder "Angriff", sondern weil in beiden Fällen auf dem Territorium eines anderen Staates eigenmächtig, ohne Absprachen und zu dessen Schaden agiert wurde. (Im russisch-ukrainischen Fall: Zu einem sehr nachhaltigen Schaden, der nach der Initialaktion systematisch ausgebaut wurde)
Die richtige Vorgehensweise: Lokale Regierung auf das Problem hinweisen und Umsatz von Schutzmaßnahmen fordern. Erst wenn der Staat seiner Verantwortung nicht gerecht wird und Dinge geschehen lässt, ohne seine Institutionen einzuschalten, kann ein Einsatz auf fremden Territorium gerechtfertig sein. Dann aber auch nur, wenn der betroffene Staat seine Institutionen eben abgezogen hat, sodass umgekehrt durch den Einsatz dem Staat kein Schaden entsteht. Weder das eine noch das andere war im Irak oder auf der Krim der Fall. Wem das nicht passt, dem bleibt aber nur Option B:
Den Staat offiziell für das Geschehene verantwortlich machen und ihm somit einen Angriff auf die eigenen Interessen vorwerfen, gegen man sich verteidigen muss. Wie man das mit ein paar Jahren internationale Glaubwürdigkeit hinbekommt, hat man im Golf von Tonkin gesehen, mit ein paar Minuten in Gleiwitz. Auf der Krim und im Irak wurde eine Legitimation nicht einmal versucht.

Ich finde es grundsätzlich gut, dass du und ich und andere nach ethischen moralischen Kategorien an diese Dinge herangehen, weil es bedeutet, dass unser ethischer Kompass funktioniert. Leider arbeitet Realpolitik nicht danach.

Auf alle Fälle sorgt es, in Kombination mit der deutlich abweichenden Informationsgurndlage, dafür, dass wir gegenseitig die Lücken in unseren Sichtweisen stopfen können. Leider hat Realpolitik mit Moral rein gar nichts zu tun (außer vielleicht Loylität und Kadavergehorsam unter den Genossen...). Aber ich finde es wichtig, dass sich jeder bewusst ist, wie knallhart die Realität an den davor geäußerten Sprüchen vorbeigeht. Das ist eben nicht nur eine Frage von "der ist böse" oder "der ist nicht böse", was man nach ein paar Jahrtausenden Menschheitsgeschichte immer mit "aber der andere hat angefangen" totdiskutieren kann. Sondern es ist ganz oft eine ziemlich klare Frage entlang klarer Grenzen von Rechtsstaatlichkeit, Selbstbestimmung und der Unterscheidung zwischen Aktionen, Intentionen und Befürchtungen. Und es macht meiner Meinung nach einen riesen Unterschied, ob man dafür plädiert, nach Putins Pfeife zu tanzen, um "Russland legitimes Sicherheitsbedürfnis angemessen zu achten", weil "ein (mental hochfähgier) Psychopath mit großem Atomarsenal wegen Ereignisse, die ihn gar nicht betreffen, ausflippen könnte" oder wegen "offensichtlich größerer Profite, wenn wir im Strom russischer Geopolitik mitschwimmen anstatt uns um Schwächere zu bemühen".
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Wenn sie eine exakte Vorhersage der Ereignisse bis 2015 enthält oder eine ausführliche Darlegung, warum Russland Hoheitsrechte über die Ukraine hat: Immer her damit.
Wenn du nur dargelegt hast, warum Russland bestimmte Ereignisse nicht mag, verzichte ich. Das ist, wie du selbst sagst, trivial. Was, und damit sind wir wieder beim Begriff "Putinversteher", der ausdrücklich nicht "Auch-Putin-Versteher" heißt, nur eine Seite diverser Fragestellungen beschreibt. Die andere Seite sind zusammengerechnet über eine halbe Milliarde Menschen, die umgekehrt die gegenteilige, von Russland geliebte Entscheidungsoption ablehnen. In diesem Spannungsfeld gilt es eine gerechte Entscheidung zu treffen, wobei es nicht zuletzt auch um das Selbstbestimmungsrecht einer ganzen Reihe von Nationen geht. Ein Selbstbestimmungsrecht, dass Völkerrechtlich weit über russischen Sicherheitsgefühlen steht und militärische Aktionen, wie Putin sie mehrfach abgezogen hat, ausdrücklich verbietet. Denn "etwas nicht mögen" und "einmarschieren" sind zwei verschiedene Dinge. (siehe den Eingangs erwähnten Iran: Den sowie seine Aktionen mag die EU definitiv und aus gutem Grund auch nicht. Trotzdem begegnet man sich an Verhandlungstischen, nicht auf dem Schlachtfeld. So funktioniert Frieden. So, wie Putin es macht, funktioniert Krieg.)

Hohheitsrechte? Nein.
Einen Sicherheitspolitisch selbst wahrgenommenen Anspruch? Ja. Mein Fazit von 2008:

Unter dem Gesichtspunkt, dass Russland seine maritime Stärke im Schwarzen Meer erhalten will, bekommt Sewastopol eine enorme Bedeutung für die russischen Pläne.

Erstens, es gibt im Schwarzen Meer kaum angemessene Alternativen um eine Flotte von der Größe der aktuellen Schwarzmeerflotte Russlands aufzunehmen. Sewastopol und vor allem der militärische Hafen Sevmorverf, wurden über die Jahrzehnte erbaut und weiterentwickelt. Eine Flotte zu versorgen ist eine umfangreiche logistische Aufgabe und benötigt die entsprechenden Vorraussetzungen an Material. All dieses ist eben dort vorhanden und müsste in einem neuen Standort erst neu auf-gebaut werden. Während des Kalten Krieges war der Standort Sewastopol unumstritten, einen Ersatzhafen innerhalb des Schwarzen Meeres aufzubauen war somit unnötig. Ein weiterer Faktor sind die Kosten die aufge-wendet werden müssten um Sewastopol zu ersetzen.

Zweitens, ein Ersatzhafen außerhalb des Schwarzen Meeres ist für Russ-land nicht akzeptabel. Zwar wurden mehrere Alternativen vorgeschlagen und diskutiert, alle diese Vorschläge sind jedoch mit gravierenden Nach-teilen behaftet. Die Mittelmeerlösungen, mit Häfen in Syrien oder Libyen würden die Schwarzmeerflotte von ihren Einsatzgebieten isolieren. Die Mobilität in Richtung Atlantik wäre weiterhin durch die Beschaffenheit des Mittelmeeres eingeschränkt, gleichzeitig jedoch wäre ein Einsatz im Schwarzen Meer nur mit Zustimmung der Türkei, aufgrund der Transit-problematik durch den Bosporus, möglich. Eine solche Lösung dürfte für Russland nicht akzeptabel erscheinen.
Weiter entfernte Standorte wie z.B. im Jemen oder gar in Vietnam sind ebenfalls ungeeignet um die russischen Interessen im Schwarzen Meer zu vertreten. Diese Standorte können im Zuge der Errichtung weltweiter Standorte eine Möglichkeit darstellen, den Heimathafen für die russische Schwarzmeerflotte jedoch können sie nicht stellen.

Um also die russische Vorherrschaft im Schwarzen Meer zu sichern, bleibt Russland kaum eine Alternative als darauf zu beharren, Sewastopol weiter nutzen zu können. Hierdurch ergeben sich immer wieder Spannungen zwischen den beiden Ländern, wie jüngst während des Krieges in Georgien, als Präsident Juschtschenko russischen Marineeinheiten die Rückkehr nach Sewastopol zu verweigern drohte.

Wenn ICH Depp das 2008, aus den damals vorliegenden Daten, erkennen kann... Bin ich jetzt Putin Versteher, oder Realist?

Putin Versteher setzt das Wissen um den Grund einer russischen Handlung mit deren Billigung gleich, das ist der dämliche Teil daran.
Findet man es richtig dass die Russen die Krim annektiert haben? Nein. Kann man aus russischer Sicht rational erklären warum? Ja. Letzeres ist extrem wichtig, findet aber in der Meinungsgesteuerten Debatte überhaupt keinen Raum.

Kurzfassung:
Orange Revolution, Pro westliche Regierung, ständige Spannungen um die Krim
erneute Wahl von Janukowitsch, Verlängerung der Pacht der Krim - Euromaidan
Und das ist der Moment im dem Russland davon ausgeht (ausgehen muss), dass eine erneute pro westliche Regierung Russlands Militär aus der Krim raushaben will, was für Russland eine extreme Schwächung im Schwarzen Meer wäre, weil es keinen alternativen Hafen gibt. Wer Russland versteht, der konnte voraussagen, dass die Russen die Krim nicht einfach so aufgeben, das konnte man doch 2004 - 2010 immer wieder beobachten.

Ja, ist Völkerrechtswidrig, toll, kann man sich drüber freuen.
Fakt bleibt: Die EU hat mit dem an die Ukraine gerichteten Ultimatum, welches den Euromaidan ausgelöst hat, diese Ereignisse entweder ignoriert, oder bewusst in Kauf genommen.
Russlands Reaktion auf eine Aktion der EU. Und hier müssen wir endlich besser werden und uns klar positionieren. Wollen wir Stabilität in Europa, dann müssen wir aufhören Dinge wie den Beitritt der Ukraine in die EU mit der Brechstange erzwingen zu wollen.

Selbstbestimmungsrecht der Nationen... Gehts noch größer. Und das ausgerechnet in einem Zusammenhang indem die EU ein Land vor die Wahl gestellt hat, anstatt dieses selbstbestimmt wählen zu lassen.:daumen:



Hast du nicht eben gerade gesagt, dass die Anwesenheit der NATO im Baltikum selbst der Grund dafür ist, dass dort jetzt Gefahr droht? Jetzt auf einmal doch nicht mehr und alles wäre Friede-Freude-Eierkuchen und die Osterweiterugn vollkommen okay, wenn da nur nicht diese Raketenbasis in Rumänien aufgebaut worden wäre? Wenn du schon von die These von starren, für Russland unvermeidbaren Reaktionen auf von allein vom Westen zu verantwortende Antagonismen hochziehen willst, dann solltest du wenigstens bei einem Bauplan bleiben.

Wow wie wirr du das darstellst:
NATO Osterweiterung als erster Schritt, der Abstand zwischen NATO und Russland verringert sich, NATO verpflichtet sich aber, nicht dauerhaft Kampftruppe an der Grenze Russlands zu stationieren.
Irgendwann kommt Raketenschild, seitdem massive Aufrüstung Russlands und gezielte Destabilisierung in Europa.
Euromaidan - Invasion der Krim - Europas Reaktion darauf, rotierende Stationierung von Kampftruppe im Baltikum.

Schau doch nur mal, was Russland alles unternommen hat im Zeitraum Osterweiterung - 2008 und von 2008 - Krim und dann Krim - heute. Du wirst feststellen, Raketenschild und Krim / Euromaidan sind Punkte an denen sich die Russische Aktivität in allen Bereichen steigert. Aufrüstung, Destabilisierung anderer Länder, Unterstützung Dritter, Destabilisierung der NATO (Waffen an die Türkei).

Schau es Dir doch einfach auf der Zeitlinie an.


Und das Baltikum hat übrigens Angst, dass das gleiche wie Ossetien oder Abschasien passieren könnte, nicht dass sich plötzlich aus dem nichts eine Teilautonome Republik in ihnen gründet, in deren Mitte zufällig einige hunderttausend russische Soldaten stationiert sind, denen plötzlich die Hoheitsabzeichen runterfallen.

"Aus dem Nichts" 1991–1992 South Ossetia War - Wikipedia
Es sind solche Schwarz-Weiß Betrachtungen welche die Debatte um den Umgang mit Russland nicht weiterbringen, bzw. immer wieder die gleichen Ergebnisse liefern.
Fun Fact: Wer hat denn den Krieg 2008 begonnen? Russland, oder Georgien. Und was könnte der Grund dafür gewesen sein? Hat Georgien etwa angeboten, Teile des geplanten Raketenschilds in Georgien zu errichten... Welch Zusammenhang.
Was sagt der damalige Deutsche Außenminister dazu:
Westerwelle mahnte, wer jetzt das Gespräch mit Russland abbreche, werde weder den Betroffenen noch dem Frieden nutzen. Jetzt seien "Diplomaten gefragt und keine Muskelspiele".

Zudem sah Westerwelle viele Fehler der US-Regierung in ihrer Außenpolitik. Die US-Pläne für einen Raketenschild in Polen und Tschechien bezeichnete er als große Gefahr, die Lage abermals zu verhärten.
Kaukasus-Konflikt: OSZE-Beobachter machen Georgien schwere Vorwuerfe - DER SPIEGEL


Sag Bescheid, wenn wir alle Truppeneinsätze und sonstigen Bemühungen, die mit iranischen Aktivitäten im mittleren Osten zu tun haben, beendet haben. (Stichworte: Syrien, Jemen, Irak, diverse Konfliktregionen in Afrika sowie die jeweils resultierenden Wanderungsbewegungen)

Nenne einen konkreten Einsatz an dem Deutsche Soldaten beteiligt sind der sich gegen den Iran richtet.
Nur einen.

In Syrien sind wir nicht aktiv, höchstens im Rahmen von Counter Daesh (Die Anti ISIS Koalition) - Irak, dasselbe.
In den Jemen liefern wir höchstens indirekt Waffen, über Saudi / VAE.

Bitte, wo sind "wir" dabei den Iran einzudämmen?



Mit dem, was du willst, bist du grandios gescheitert. Ich fühle mich definitiv dumm angemacht, wenn man mir eine Behauptung vorsetzt, die ein stationäres, an einen Standort gebundenes und dadurch ausschließlich zur Zerstörung von angreifenden gegnerischen Waffen geeignetes System, mit ausschließlich zur vollständigen Vernichtung gegnerischer Städte konstruierten Waffen gleichsetzt oder mit zur Besetzung gegnerischen Territoriums geeigneten Einheiten.
Und der Standort in Rumänien liegt rund 900 km von Russland entfernt, die verwendeten Raketen werden offiziell auf gut 500 km Reichweite geschätzt und sind ein reines Wuchtprojektil. Wenn du weißt, wie man damit Luftüberlegenheit über Russland erreicht, solltest du das lieber nicht mir, sondern deinen Vorgesetzten erklären. (Die Reichweitenstärkste Rakete mit Sprengkopf wird übrigens auf 370 km geschätzt. Das würde nicht einmal bis über das schwarze Meer und nur ganz knapp bis Moldau reichen.)

Du bist nicht in der Lage die Theorie dahinter zu verstehen, du argumentierst immer nur an dem was gerade da ist, nicht an den Möglichkeiten die sich ergeben. So funktioniert Sicherheitspolitik aber nicht.

Es gibt keine defensive Rüstung. Jedes System kann so eingesetzt werden um einen Angriff zu ermöglichen. Ruestungsdynamik – Wikipedia Bitte vor allem das Buch von Sauer / Masala lesen.
Und John Mearsheimer: The Tragedy of Great Power Politics - extrem wichtig.

Das Flugabwehrsystem-Beispiel sollte Dir aufzeigen wie ein vermeintlich defensives System die offensive Schlagkraft einer Streitmacht erhöhen kann. Das Beispiel ist so ziemlich das klassischste in diesem Bereich.
Nochmal für dich: Eine Theorie, welche Dir erklären sollte wieso ein Raketenschild, obwohl er aktuell diese Fähigkeiten nicht hat, zu einem wahrgenommenen Problem wird. Jetzt kommst du uns sagst "pff wahrgenommen". Richtig, die Perzeption einer Sache entscheidet wie ich darauf reagiere. Manche nehmen den Baum auf der Grundstücks-grenze zum Nachbarn als kostenlosen Schattenspender wahr, andere als extremes Ärgernis welches unbedingt beseitigt werden muss. So ist es auch in der Rüstung.

Warum ist das für den Raketenschild wichtig:
Russland nimmt die Entwicklungen ~2008 als Versuch wahr, die USA immun gegen einen Angriff durch Atomraketen (Vereinfachung) zu machen.
Ist das zu diesem Zeitpunkt realistisch? Nein.
Aber, würde Russland das laufen lassen mit der Gefahr, dass sich der russische Worst Case bestätigt, dann wäre es zu spät um zu reagieren und die eigene Sicherheit wäre massiv bedroht.

Wir machen dasselbe. Wir schicken NATO Truppen ins Baltikum um Russland abzuschrecken. Würden wir warten bis das Baltikum ebenfalls Besuch von grünen Männchen bekäme, (obwohl hier Artikel 5 im Weg steht) wäre es ebenfalls zu spät.

Wer jetzt sagt: Ühh soll sich Russland doch nicht so anstellen.
Naja, die USA und Israel sehen das mit einem Iranischen Atomprogramm auch nicht so richtig entspannt und versuchen dieses Risiko frühzeitig zu mitigieren, weit bevor der Iran diese Fähigkeit überhaupt erlangt (dann wäre es zu spät).
Dasselbe Theorem steckt hinter dem Raketenschild.... Nur wird es dort nicht akzeptiert, Stichwort, warum müsse man immer auf Russland Rücksicht nehmen, im Iran Fall wird die mögliche Bedrohung jedoch akzeptiert.
Oh und jeder sollte sich bewusst sein, dass eine iranische Atomwaffe zum Erhalt des iranischen Regimes verwendet wird. Ein Angriff auf Israel hätte das Ende des iranischen Staates zur Folge.
Wenn man jetzt versteht, warum sich Israel darauf nicht verlassen kann und will, der hat im Grunde auch verstanden warum Russland sich nicht drauf verlassen will, dass der Raketenschild in Zukunft nicht genau die befürchteten Fähigkeiten erlangt, obwohl er IM MOMENT dazu nicht in der Lage ist.

Schon lustig, dass wir jetzt Marktschreier haben die kritische Stimmen als "Putin Versteher" bezeichnen, aber niemand den "Netanyahu-Versteher" Artikel verfasst.

Und solange du nicht in der Lage bist mit Theorien zu arbeiten wirst du die Problematik dahinter nicht verstehen. Ich kanns nicht anders ausdrücken, empfehle Dir aber z.b. den Podcast Sicherheitshalber zu hören, oder Bücher von den oben beschriebenen Akademikern zu dem Thema zu lesen (die machen auch den Podcast).
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Hohheitsrechte? Nein.
Einen Sicherheitspolitisch selbst wahrgenommenen Anspruch? Ja. Mein Fazit von 2008:

...

Wenn ICH Depp das 2008, aus den damals vorliegenden Daten, erkennen kann... Bin ich jetzt Putin Versteher, oder Realist?

Weder noch, da du quasi keine Aussagen über resultierende Geopolitik machst. Inhaltlich vermisse ich aber ein paar Ausführungen zu den Baukosten von Häfen auf der einen und Aussagen zur territorialen Selbstbestimmung auf der anderen Seite. Desweiteren fehlt zumindest im verkürzten Fazit eine Beurteilung der Bedeutung von Seestreitkräften mit eingeschränktem Operationsgebiet in einem von Luftkriegen geprägtem Zeitalter, in dem alle potentiellen Konfliktparteien über Seezielflugkörper mit ettlichen 100 km Reichweite und Boden-Boden-Arsenale mit mehreren 1000 km verfügen. Was 2008 natürlich auch noch fehlte, aber hier von belang wäre, wenn du die Diskussion von ICBMs auf die Schwarzmeerflotte ausweiten willst: Das Charkiw-Abkommen von 2010, dass Russland bis mindestens 2042 vollumfängliche Nutzung des Stützpunktes zusicherte. Ist ja nicht so, als wäre desse mittelfristige Bedeutung in den 0er Jahren negiert und den Russen eine Aufrechterhaltung des Status Quo verweigert worden.

Nur die Ausweitung russischer Interessen außerhalb Russlands, die ist nicht gern gesehen.

Putin Versteher setzt das Wissen um den Grund einer russischen Handlung mit deren Billigung gleich, das ist der dämliche Teil daran.
Findet man es richtig dass die Russen die Krim annektiert haben? Nein. Kann man aus russischer Sicht rational erklären warum? Ja. Letzeres ist extrem wichtig, findet aber in der Meinungsgesteuerten Debatte überhaupt keinen Raum.

Ich habe mich aus der hiesigen meiunungsgesteuerten Debatte irgendwann wegen der Putinversteher zurückgezogen; an einer faktenbasierten Unterhaltung zur durchaus begrenzten Rationalität des russischen Handels bestand damals nur wenig Interesse.

Kurzfassung:
Orange Revolution, Pro westliche Regierung, ständige Spannungen um die Krim
erneute Wahl von Janukowitsch, Verlängerung der Pacht der Krim - Euromaidan
Und das ist der Moment im dem Russland davon ausgeht (ausgehen muss), dass eine erneute pro westliche Regierung Russlands Militär aus der Krim raushaben will, was für Russland eine extreme Schwächung im Schwarzen Meer wäre, weil es keinen alternativen Hafen gibt. Wer Russland versteht, der konnte voraussagen, dass die Russen die Krim nicht einfach so aufgeben, das konnte man doch 2004 - 2010 immer wieder beobachten.

Ja, ist Völkerrechtswidrig, toll, kann man sich drüber freuen.
Fakt bleibt: Die EU hat mit dem an die Ukraine gerichteten Ultimatum, welches den Euromaidan ausgelöst hat, diese Ereignisse entweder ignoriert, oder bewusst in Kauf genommen.

Weitestgehend ignoriert, da es nicht wirklich zum Thema gehörte: Die EU-Ukraine-Beziehungen drehten sich um die langfristige soziopolitische Ausrichtung des Landes, nicht um seine kurzfristige militärdiplomatischen Vereinbarungen. Die waren für die nächsten drei Jahrzehnte sowie festgeschrieben und niemand (außer Russland) hatte vor, daran etwas zu ändern.


Schau doch nur mal, was Russland alles unternommen hat im Zeitraum Osterweiterung - 2008 und von 2008 - Krim und dann Krim - heute. Du wirst feststellen, Raketenschild und Krim / Euromaidan sind Punkte an denen sich die Russische Aktivität in allen Bereichen steigert. Aufrüstung, Destabilisierung anderer Länder, Unterstützung Dritter, Destabilisierung der NATO (Waffen an die Türkei).

Schau es Dir doch einfach auf der Zeitlinie an.

Wieso gerade 2008? Weil russische Soldaten da in Georgien einmarschiert sind?
Aber ja: Die russische Eroberung der Krim war definitiv ein Punkt markant intensivierter Aktivitäten durch Russland, dem dann entsprechend Verteidigungsvorbereitungen in anderen Russland-Anrainern folgten, die ungern Landesteile abgeben wollen.

Bezüglich des Raketenschirms finde ich für 2008 nichts festes. Pläne und Experimente gab es Jahre vorher, die Protestnoten von russischer Seite steigerten sich stetig, beschlossene Sache ist der Bau erst ab 2010. Und zwar ohne Standorte in Polen und Tschechien, deren Ausschluss 2009 der erste markante Einschnitt in der Zeitlinie ist. Der nächste wäre 2016 mit Inbetriebnahme des ersten und einzigen Standortes auf dem europäischen Kontinent, wo ich aber auch keinen Bezug zu russischen Aktionen sehen kann.

Nenne einen konkreten Einsatz an dem Deutsche Soldaten beteiligt sind der sich gegen den Iran richtet.
Nur einen.

Ausbildung irakischer Truppen gegen iranische Milizen, Aufklärungsflüge bei Syrien gegen iranische Milizen, deutsche Waffen gegen iranische Verbündete im Jemen, [lange Liste] deutscher Unterstützung Isreals gegen iranische Aggressionen, ...
Weiß nicht, wie du deine Freunde behandelst.

Du bist nicht in der Lage die Theorie dahinter zu verstehen

Und du nicht eine Disskusion ohne Beleidigungen zu führen. Dabei wäre es so einfach, seine eigenen Standpunkte zu erläutern, anstatt sein Gegenüber persönlich anzugreifen. Natürlich müsste man dafür selbst Argumente haben und nicht nur Verweise und Wiederholungen.

Das Flugabwehrsystem-Beispiel sollte Dir aufzeigen wie ein vermeintlich defensives System die offensive Schlagkraft einer Streitmacht erhöhen kann. Das Beispiel ist so ziemlich das klassischste in diesem Bereich.

So what? Es gibt noch weitaus ältere Beispiele, wie beispielsweise ein Stahlwerk oder ein Wasserkraftwerk das militärische Potential eines Staates erhöhen kann. Was deinem narrativ fehlt ist entweder eine Begründung, warum es bestimmten Staaten, nicht aber deren Gegenseite, untersagt sein sollte, ihr militärisches Potential auszubauen oder alternativ, warum eine, diese, bestimmte Maßnahme eine ganz besonders große Steigerung der Angriffsfähigkeiten darstellt. Und da werde ich dir weiterhin anhand konkreter Beispiele wiedersprechen: Es gibt bei jedem Waffensystem für eine bestehende Ausgangslage klare klaren offensive und klare defensive Möglichkeiten und die sind, gerade bei statinären Einrichtungen, meist sehr einseitig verteilt.

Warum ist das für den Raketenschild wichtig:
Russland nimmt die Entwicklungen ~2008 als Versuch wahr, die USA immun gegen einen Angriff durch Atomraketen (Vereinfachung) zu machen.
Ist das zu diesem Zeitpunkt realistisch? Nein.
Aber, würde Russland das laufen lassen mit der Gefahr, dass sich der russische Worst Case bestätigt, dann wäre es zu spät um zu reagieren und die eigene Sicherheit wäre massiv bedroht.

Wir machen dasselbe. Wir schicken NATO Truppen ins Baltikum um Russland abzuschrecken. Würden wir warten bis das Baltikum ebenfalls Besuch von grünen Männchen bekäme, (obwohl hier Artikel 5 im Weg steht) wäre es ebenfalls zu spät.

Nein, es ist eben nicht dasselbe. Und daher mein "pff":
Die NATO-Truppen im Baltikum sind, genauso wie die russischen Militärübungen auf der anderen Seite der Grenze, auf die sie eine Reaktion darstellen, eine von internationalen Abkommen und internationalem Recht gedeckte Handlung. Solange sich alle an dieses Recht halten, und dass man Maßnahmen innerhalb dieses anstelle zahlreicher möglicher Aktionen außerhalb dieses durchführt, bekräftigt die Absicht es einzuhalten, kommt auch niemand zu Schaden. Desweiteren sind es Maßnahmen, die sich direkt gegen ein klare Aktion mit hohem Bedrohungspotential richten. Wir stationieren Truppen an einer Stelle, die von Streitkräften, die uns selbst als "Feind" bezeichnet haben, binnen weniger Stunden erreicht werden könnten. Wir halten aber keine Manöver z.B. an der amerikanisch-mexikanischen Grenze ab.

Putins Einmarsch in Georgien, ganz besonders aber der auf der Krim, sind grundsätzlich anders gelagert: Sie waren nicht im geringsten von internationalem Recht gedeckt. Sie senden die Botschaft "ich bin nicht bereit, mich an irgendwelche Absprachen zu halten. Bei mir gilt nur das Recht des Stärkeren und wer schwach ist, den Vernichte ich nach belieben, solange er sich mir nicht vollständig unterwirft". Damit hat Putin die Tür für einvernehmliche, diplomatische Lösungen mit voller Wucht zugeschlagen. Wohlgemerkt während Litauen, Estland und Lettland ihre zur Begrüßung ausgestreckte Hand noch im Türrahmen hatten. Der zweite, weitaus schwerer wiegende Faktor ist aber: Weder die Ukraine noch Georgien haben irgendwelche Kontrolle über die bisherige NATO-Osterweiterung, NATO-Manöver, die Entwicklung oder die Installation des Raketenschirms gehabt oder irgend einen Beitrag dazu geleistet. Es gab zwar auch Überlegungen, letzteren im Kaukasus zu installieren (eben gerade weil er hier sehr gut iranische Waffen hätte abfangen können, aber keinerlei Einfluss auf das Kräfteverhältnis zwischen USA und Russland gehabt hätte), aber daraus ist nie etwas konkretes geworden. Bezüglich des gesamten Bedrohungsszenarios, aus dem sich Russlands Ängste ableiten (ich sage bewusst nicht "erklären", da Ängste irrational sind), sind die von Russland angegriffenen Staaten unschuldig.

Während die NATO also mit einer ggf. unangemessenen Verfestigung ihrer eigenen, heimischen Sicherheit provoziert, erobert Russland kurzerhand fremdes Territorium, um sich materielle Vorteile zu verschaffen. Und materielle Vorteile kann man überall haben. Norwegisches Öl? Estnische Häfen? Polnische Kohle? Stützpunkte in Tschechien? Hätten ganz sicher alle auch Vorteile für Russland. Und da Putin sich nachweislich nicht von so Belanglosigkeiten wie "internationales Recht", "gültige Vereinbarungen", etc. davon abhalten lässt, sich Vorteile einfach zu nehmen, bleibt nur noch die Möglichkeit, ihn durch einhergehende Nachteile davon abzuhalten. Und das ist dann eben militärische Verteidigung.
Die einzige andere Lesart, die sich sehe: Russland hat Georgien und die Krim nicht primär angegriffen, um fremdes Eigentum unter seine Kontrolle zu bringen, sondern um seine militärische Stärke zu demonstrieren. Abgesehen davon, dass es "dank" der zahlreichen Kriege der USA eigentlich immer bessere/weniger zusätzliche Leid schaffende Möglichkeiten für solche Stellvertretermanöver gibt (wie sie jetzt z.B. in Syrien genutzt werden), gilt hier aber das Gleiche: Zwei Länder wurden willkürlich Opfer einer Lage, zu der sie nichts beitragen gehaben. Und solange sich nicht alle internationalen Spannungen in Regenbögen auflösen, kann das jederzeit jedem anderen Land erneut passieren, solange es nicht a) ein Vasall Moskaus wird oder b) zu einem aktiven Militärbündniss gehört, auf dass sich Putin keine Angriff erlauben kann (s.o.)

Die EU hat nur die Ukraine vor die Wahl gestellt, sich wirtschaftlich für einen Raum zu entscheiden (was zolltechnisch aus rein praktischen Gründen kaum vermeidbar ist) und in diesem Zusammenhang ein paar lasche innenpolitische Forderungen (Demokratie, Menschenrechte, Minderheitenschutz) gestellt. Putin hat alle Staaten überall dazu gezwungen, sich militärisch und außenpolitisch für einen großen Block zu entscheiden und damit schnurstracks die Weichen zurück in den kalten Krieg gestellt. Dessen Zeiten er schon vorher in vielerlei anderer Hinsicht gehuldigt hat.

Wer jetzt sagt: Ühh soll sich Russland doch nicht so anstellen.
Naja, die USA und Israel sehen das mit einem Iranischen Atomprogramm auch nicht so richtig entspannt und versuchen dieses Risiko frühzeitig zu mitigieren, weit bevor der Iran diese Fähigkeit überhaupt erlangt (dann wäre es zu spät).
Dasselbe Theorem steckt hinter dem Raketenschild.... Nur wird es dort nicht akzeptiert,

Abgesehen davon, dass ich die Iranpolitik von Israel und den USA mit nichten akzeptiere, hat bislang weder der eine noch der andere deswegen fremdes Territorium erobert. Umgekehrt wurden und werde beide vom Iran regelmäßig als Todfeinde bezeichnet und ihre totale Vernichtung gefordert. Russland dagegen wurde fast ein Vierteljahrhundert von der EU hoffiert, ehe Putin selbst unmissverständlich klargemacht hat, dass er uns als seien Feind ansieht.

Schon lustig, dass wir jetzt Marktschreier haben die kritische Stimmen als "Putin Versteher" bezeichnen, aber niemand den "Netanyahu-Versteher" Artikel verfasst.

Solche Artikel gibt es zu hauf. Weniger in Bezug auf den Iran, aber grob 50% der Texte, in denen das Kürzel "BDS" vorkommt, gehen in diese Richtung. Vernünftige Diskussionen sind dagegen quasi unmöglich - einerseits wegen der deutschen Vorgeschichte, die unweigerlich (trotz fehlender Relevanz) ausgegraben wird und andererseits weil alle praktisch am weitgefassten Konflikt beteiligten Parteien ihrerseits alle naslang irrational und unvernünftig agieren.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Russland dagegen wurde fast ein Vierteljahrhundert von der EU hoffiert, ehe Putin selbst unmissverständlich klargemacht hat, dass er uns als seien Feind ansieht.

Hmmm...

Glaube weniger als Feind, als jemanden, der im Weg der eigenen Interessen steht.

ICH glaube, dass das Fernziel von Putin darin besteht, die "alte Größe" im Sinne Geografie der einstigen UdSSR wieder herzustellen.

Und klar ist die EU oder auch die USA, z. B. im Bestreben, die Ukraine in "Richtung Westen" zu bewegen, da im Wege.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Putin Versteher setzt das Wissen um den Grund einer russischen Handlung mit deren Billigung gleich, das ist der dämliche Teil daran.

Und der "daemliche" Teil an Deiner Sicht ist, dass Du Putin und Russland gleichsetzt und unterstellst, dass eine Verhaltenskorrektur der einen Seite unvermeidlich auch zu einer auf der anderen gefuehrt haette. Ich neige dazu zu glauben, dass Putin russische Interessen nur insoweit interessieren, wie sie den seinen dienlich sind. Und ein waffenstarrendes, mit den funkelnden neuen Saebeln rasselndes Russland hilft eher Putin als Russland. Warum wohl haben sich seine "Gegensanktionen" gegen Waren des taeglichen Lebens gerichtet und nicht etwa gegen Nobelkarossen? Weil sie ausschliesslich innenpolitisch motoviert waren und auf gar keinen Fall seine Buddies treffen sollten. Hat "der Westen" in Richtung Russland immer klug agiert? Vermutlich nicht. Aber haette ein anderes Verhalten notwendigerweise zu einem anderen Ergebnis gefuehrt oder haette Putin nur andere Gruende fuer dasselbe Gebaren konstruiert?

Die Antwort ist relativ simpel: Wir wissen es nicht.

Findet man es richtig dass die Russen die Krim annektiert haben? Nein. Kann man aus russischer Sicht rational erklären warum? Ja.

Nur wenn man bereit ist, auch zu Friedenszeiten der Logik des Krieges zu folgen. Da mag es dann "rational" erscheinen, sich strategisch bedeutsame Landmasse notfalls auch um den Preis einer internationalen Aechtung mit Gewalt zu nehmen. Allerdings hat man die unmittelbaren Nachbarn damit tuechtig aufgeschreckt und die Praesenz von NATO-Truppen, auch wenn es nur Verdunstungsmengen sind, begruendet und auf voraussichtlich lange Zeit auch zemebtiert. Womit die russische Handlung Dir "rational erklaerbar" erscheinen mag, aber am Ende zu einem nicht wuenschenswerten Ergebnis gefuehrt hat?

Fakt bleibt: Die EU hat mit dem an die Ukraine gerichteten Ultimatum, welches den Euromaidan ausgelöst hat, diese Ereignisse entweder ignoriert, oder bewusst in Kauf genommen.
Russlands Reaktion auf eine Aktion der EU. Und hier müssen wir endlich besser werden und uns klar positionieren. Wollen wir Stabilität in Europa, dann müssen wir aufhören Dinge wie den Beitritt der Ukraine in die EU mit der Brechstange erzwingen zu wollen.

Der sog. Euro-Maidan war eine Reaktion der Bevoelkerung vor Ort auf den sich abzeichnenden Bruch eines Wahlversprechens - naemlich der Zuwendung zur EU - und vor allem anderen eins: eine innere Angelegenheit der Ukraine. Wir sind auch nicht in Ungarn oder Oesterreich einmarschiert, als die 2015 de facto aus Dublin II ausgestiegen sind. Und wir haben auch nicht Radio Gleiwitz wieder angeschaltet, nachdem PIS in Polen den Praesidenten gestellt hat.

Klarer positionieren? Absolut. Wir sollten uns in der Tat sehr klar positionieren, wenn Putin auf der Krim Potemkinsche Doerfer voller Faschisten aufstellt, waehrend er den echten Faschisten in Europa die Taschen mit Geld fuellt. Denn so wie die Dinge liegen - Stichwort "Verfassungsreform" - wird uns Zar Wladimir noch eine Weile erhalten bleiben.

Schau es Dir doch einfach auf der Zeitlinie an.

Kann man machen, Ja. Entscheidend ist dabei, wo die Zeitlinie beginnt. In Falle Deiner Argumentation ist das ca. 1990, als KGB-Offizier Putin das Ende von UdSSR und Warschauer Pakt von Dresden aus erlebt hat. Wenn man das als Normalnull zugrunde legt, kann man Russland in der Rolle des darniederliegenden, bedraengten Landes sehen, dass irgendwann anfing um sich zu schlagen, um sich seiner Haut zu wehren. Immer noch unverhaeltnismaessig und kontraproduktiv, aber für das Verhältnis Russland / Westen und aus russischer Perspektive mag das vielleicht noch zulässig sein, für das Verhältnis Russlands zu seinen Nachbarn aus deren Perspektive eher nicht. Aber so veraechtlich wie Du das "Selbstbestimmungsrecht der Voelker" abtust, scheinen Dir ukrainische Befindlichkeiten ohnehin nicht so wichtig zu sein?

Und dann gibt es da ja noch das Zitat Putins, demzufolge der Zusammenbruch der Sowjetunion die groesste geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts gewesen sei. Groesser demnach noch als zwei Weltkriege und ein Holocaust, immerhin. Mag sein, dass auch das wieder eher innenpolitisch motiviert war. Mag aber auch sein, dass seine Zeitleiste frueher beginnt als Deine.

Es sind solche Schwarz-Weiß Betrachtungen welche die Debatte um den Umgang mit Russland nicht weiterbringen, bzw. immer wieder die gleichen Ergebnisse liefern.

Und es ist die unbedingte Suche nach Graustufen, die vom Anschluss in die Katastrophe gefuehrt hat.

Es ist nicht so, dass ich Aspekte Deiner Auffassung nicht auch teile; etwa die Umdeutbarkeit defensiver Waffensysteme als Komponente in einem offensiven Gesamtpaket. Ich teile nur nicht Deine Auffassung, das wir die eigene Aussen- und Sicherheitspolitik der Paranoia eines Nachbarn unterordnen sollten, die am Ende ja eher eine Aussage ueber den Nachbarn als ueber uns trifft: weil das eine sehr militaerisch gefaerbte Sicht auf die Dinge ist und nur den Status Quo verfestigen wird. Hier waere ich eher fuer diplomatische Initiativen. Wie auch immer die funktionieren sollen.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Die Russen dürfen so ein Spielzeug meiner Meinung nach gerne besitzen. Müssen sich ja wehren können falls mal was ist

mit atombomben?
wie kommt die normale zivilbevölkerung dazu?

mit einer atombombe triffst du keine militärischen ziele, das ist eine massenvernichtungswaffe und diese sind weltweit verboten.

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AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Und weil die Russen diese Waffengattung für sich allein beanspruchen, sind es auch die bösen. Ich verstehe.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Na ja, ist das nicht alles ein wenig Propaganda?

Mit 27-facher Schallgeschwindigkeit erreichen die russischen Raketen im Jahre 2020 nun das, was die Amerikaner seit 30 Jahren im Arsenal haben.

Die Minutemann II (da haben die irgendwie 400 Stück davon) erreichen maximal 29.000 km/h und fliegen, so what, um 11.000 km weit und haben alle ein MIRV System mit 8-12 Atombomben an Bord.

Abfangen kann keine Nation dieser Welt MIRVs, vor allem, wenn die zu Hunderten herunterregnen.

Selbst der israelische Irondom hört bei ca. 8000 km/h Angriffsgeschwindigkeit auf, zu funktionieren und die Viecher kommen auf Russland oder Amerika oder Europa mit grob 12-facher Schallgeschwindigkeit herunter.

Was wir haben ist schlichtweg schwachsinniges und pubertierendes "wer hat den Längsten" Gehabe.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Naja, militärisch gesehen macht solch eine Abschreckung schon Sinn,

solange es 2 oder mehr Parteien gibt,

welche über Atombomben verfügen.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Ja, die Frage ist aber, warum es der Abschreckung überhaupt bedarf.

Es reichen ja schon 5 oder 10 Sprengköpfe und wir spielen hier in Europa Fallout 5 und für Russland und USA braucht es auch keine 30 Sprengköpfe je Land mit dem gleichen Effekt.

Im Ernstfall lassen aber beide Seiten gleich Mal mehrere Hundert aufeinander los - danach ist der Klimawandel definitiv kein Thema mehr...

Sorry, aber mehr als "Schwachsinn" habe ich zu dieser Art von Strategie der nuklearen Abschreckung nicht zu sagen.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Ja, die Frage ist aber, warum es der Abschreckung überhaupt bedarf.
Naja, Wettrüsten eben. Wenn Dein Nachbar 20 Kanonen auf Dein Grundstück richtet, würdest Du doch auch nicht nur eine aufstellen, um ihn zu kontern, obwohl ein einziger Treffer aus Deiner einen Kanone mit Glück auch genügen würde, oder?
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Siehe es so, werter keinick,

klar - Wettrüsten.

45 Jahre kalter Krieg mit endlosem Wettrüsten, irrsinnigen Militärausgaben, so hoch, dass der eine irgendwann nicht mehr konnte.
Alles für die Müllhalde produziert.
Und keine 25 Jahre später fangen wir mit dem Schwachsinn wieder an, das muss ich jetzt nicht verstehen...

Und es spielt gar keine Rolle, wer diesmal wieder angefangen hat, alle miteinander in einen großen Sack und immer feste mit dem Besen draufhauen, du triffst zu 100% immer den Richtigen.

Again, nix aus der Geschichte gelernt.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Und es spielt gar keine Rolle, wer diesmal wieder angefangen hat, alle miteinander in einen großen Sack und immer feste mit dem Besen draufhauen, du triffst zu 100% immer den Richtigen.

Again, nix aus der Geschichte gelernt.

So sieht es aus, leider :ugly:

Wenn Despoten nur daran denken,
ihr eigenes Vermächtnis in die Geschichtsbücher eintragen zu wollen,
wird da nichts Gescheites rauskommen.

Ohne diese gigantischen Rüstungsausgaben, hätten wir
jetzt schon die Armut in Afrika,
und diese Klimakrise im Griff.
 
AW: Rußlands Atombomben kommen mit 27-facher Schallgeschwindigkeit

Na ja, ist das nicht alles ein wenig Propaganda?

Mit 27-facher Schallgeschwindigkeit erreichen die russischen Raketen im Jahre 2020 nun das, was die Amerikaner seit 30 Jahren im Arsenal haben.

Die Minutemann II (da haben die irgendwie 400 Stück davon) erreichen maximal 29.000 km/h und fliegen, so what, um 11.000 km weit und haben alle ein MIRV System mit 8-12 Atombomben an Bord.

Abfangen kann keine Nation dieser Welt MIRVs, vor allem, wenn die zu Hunderten herunterregnen.

Selbst der israelische Irondom hört bei ca. 8000 km/h Angriffsgeschwindigkeit auf, zu funktionieren und die Viecher kommen auf Russland oder Amerika oder Europa mit grob 12-facher Schallgeschwindigkeit herunter.

Was wir haben ist schlichtweg schwachsinniges und pubertierendes "wer hat den Längsten" Gehabe.

MIRV haben die Russen nicht seit 30, sondern seit 45 Jahren, und die Minuteman III kann maximal drei Sprengköpfe tragen - das war aber noch die Angabe aus der Zeit bevor Täuschkörper üblich wurden und bereits da gab es Gewicht-/Reichweitenprobleme. Vielleicht meinst du die Peacekeaper, das war afaik die einzige stationäre US-ICBM mit mehr als fünf RVs. Bei den seegestützten gibt es noch einige Versionen mit deutlich mehr, aber das sind dann 50-kT-Knallfrösche, während die UdSSR häufig 10-14 * 0,5-1 Mt genutzt hat, solange keine Rüstungsverträge dagegen sprachen, weswegen sie auch nicht 450 Stück von einer Rakete stationieren mussten.
Abfangsysteme gibt und gab es übrigens auf beiden Seiten gegen diese Designs, allerdings wurde die Zahl in Abrüstungsverträgen auf 12 Stützpunkte beschränkt und glücklicherweise mussten wir nie herausfinden, wie gut diese Technik wirklich ist.

Das alles hat aber wenig mit Avangard zu tun. Das geht's um eine angetriebene Form von MARV, die zehnmal längere Strecken im manövrierfähigen, aerodynamischen Flug zurücklegt (scheinbar etabliert sich HGV als Bezeichnung für solche Gleiter, auch wenn mir da irgendwie der Bezug zum Einsatz als ICBM-Payload fehlt). Sowas haben die USA bislang gar nicht, zumindest nicht offiziell und definitiv nicht getestet. Auch wenn X-41, X-43 und X-51 sicherlich Forschungen in dieser Richtung waren.
 
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