[Review] Phobya WaCoolT Benchtable Black – Aluminium Edition

hitzestau

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[Review] Phobya WaCoolT Benchtable Black – Aluminium Edition

Hier stellen wir Euch in einem Review unser Benchtable-Gehäuse vor, welches wir seit einiger Zeit benutzen.

Inhaltsverzeichnis
Verpackung
Wer sich für den Phobya WaCoolT Benchtable in der Aluminium Edition entscheidet, bekommt eine grosse und rund 10 kg schwere Schachtel geliefert. Der Benchtable kommt sicher bei Euch an, da alles gut verpackt und gepolstert ist.



Lieferumfang
Das Auspacken geht auch sehr schnell, da das meiste Zubehör bereits vormontiert geliefert wird. Dazu gehören:
  • Netzteilhalterung
  • Platte für Pumpenmontage
  • Halterung 5.25-Zoll (3 Höheneinheiten)
  • Halterung 3.25-Zoll (3 Höheneinheiten)
  • Abstandshalter für Mainboard-Montage (M3-Gewinde)

Dies alles kann natürlich nach Belieben verschoben oder herausgenommen werden. Separat verpackt sind:
  • Slothalterung fürs Mainboard
  • Schraubenset
  • Halterungen für 120mm-Lüfter





Wasserkühlungs-spezifisches Montage-Zubehör wie beispielsweise Halterungen für einen AGB, die Radiatoren oder eine Lüftersteuerung werden nicht mitgeliefert.

Bleiben wir zuerst mal bei den Schrauben. Beim Benchtable werden zwei Typen von Schrauben verwendet:
  • M4, 11mm lang, Sechskant mit passenden Muttern (für Zubehör wie Lüfterhalter, Netzteilhalter usw.)
  • M3, 6mm, Sechskant (10 Stk. für PCI-Blende)
Die M3-Schrauben sind bereits in der PCI-Blende vormontiert, Ersatzschrauben sind keine dabei. Für die M4-Schrauben und Muttern ist ein Säckchen mit Reserveschrauben im Lieferumfang dabei.

Benötigtes Werkzeug
Um mit dem Benchtable zu arbeiten, braucht Ihr auf jeden Fall folgendes Werkzeug:
  • Sechskantschlüssel Grösse 3
  • Nuss Grösse 7 (für M4 Muttern)
  • Nuss Grösse 6 (für Mainboard-Abstandshalter)
  • Nuss Grösse 5,5 (falls man auf dem M3 Gewinde der MB-Halter von unten eine Mutter aufziehen will)
Natürlich empfiehlt sich ein Werkzeugset als Grundausstattung, inkl. Aufbewahrungsmöglichkeiten für nicht benutze Schrauben, Muttern und Abstandshalter.

Fakten gemäss Händler
  • Material: Aluminium
  • Farbe: schwarz
  • Abmessungen ohne Aufbauten (L x B x H): 500 x 500 x 225mm
  • Schraubengrössen: M4 / M3
  • Tasteröffnung: 2x 19mm
  • Radiatormontage: je 2x 360 oder 2x 280
  • Mainboardkompatibilität: ATX, mATX (Micro-ATX), eATX, µATX, SR-2
  • Laufwerksschächte (5.25): 3 Höheneinheiten
  • Festplattenschächte (3.25): 3 Höheneinheiten
  • Netzteilplatz: 1
  • Zusätzliche Lüfterhalterung: 1 x 120mm
  • Gewicht: 6,5kg

Gehäuse im Überblick
Wenn man alles ausgepackt hat, schaut man sich den Benchtable am besten erstmal von allen Seiten in Ruhe an. Im Grossen und Ganzen ist das Gehäuse sehr sauber verarbeitet. Bei der Verarbeitung der Unterkanten der oberen und unteren Ebene, der Montageschlitze sowie der Kabel- und Schlauchöffnungen haben wir bei unserem Gehäuse festgestellt, dass diese zum Teil nicht sauber entgratet sind. Der gesamte Benchtable ist aus Aluminium gefertigt und schwarz gebürstet. Die gelöcherten Seitenwände stehen etwas unter Spannung und sind deshalb leicht nach aussen bzw. nach innen gebogen.



Von oben gesehen bietet der Phobya WaCoolT Benchtable zwei breite Öffnungen für Kabel und 11 runde Löcher für Schläuche oder Kabel mit schmalen Steckern.


Parallel zu den Seitenwänden verlaufen zwei Schlitze, an denen die Lüfterhalterungen montiert werden können. Im unteren Boden verlaufen vier Reihen von Löchern, um die Halterungen für Pumpe, Mainboard und die beiden Einbauschächte zu verschrauben. Die gelöcherten Seitenwände kann man zur Montage von Radiatoren nutzen. In der Front befinden sich zudem zwei Lochbohrungen zur Schaltermontage. Schalter selber sind aber keine im Lieferumfang enthalten. Der Boden lässt sich komplett herausnehmen, was zur Montage von einzelnen Komponenten sicher praktisch sein kann.


Wir danken Aquatuning für die Bereitstellung des Phobya WaCoolT Benchtables.

 
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[Review] Phobya WaCoolT Benchtable Black - Unsere Praxis-Erfahrungen

Dieser Abschnitt vom Thread schildert unsere Praxis-Erfahrungen.
Lüfterhalterungen
Bevor man anfängt einzelne Komponenten einzubauen, sollte man sich gut über die Reihenfolge Gedanken machen. Ganz besonders betrifft dies die Montage der Lüfterhalterung auf der oberen Ebene. Da muss man aufpassen, dass man sie richtig herum zusammenbaut (wie unten abgebildet), sonst stösst der waagerecht montierte Lüfter eventuell mit Komponenten wie der Grafikkarte zusammen. Entgegen den Händlerangaben kann man in dieser Konfiguration jedoch nur einen 120mm-Lüfter montieren, und zwar einen, der von oben auf das Mainboard herunterbläst.



Zudem sollte man einplanen, dass man die Schrauben für die Befestigung der Lüfterhalterung nicht mehr erreichen kann, wenn man in der unteren Ebene einen Radiator befestigt hat. Daher unser Tipp: Zuerst die Lüfterhalterung montieren, dann kann diesbezüglich nichts mehr schief gehen. Um dies zu tun, sollte man kurz das Mainboard mal provisorisch an seine zukünftige Stelle legen, um die gewünschte Position der Halterung zu bestimmen.

Kabel- und Schlauchöffnungen
Wenn man ein Mainboard hat, das grösser als eATX ist, wird die vordere der beiden breiten Kabelöffnungen verdeckt, bei einem eATX-Board wie in unserem Fall dürfte die Öffnung ruhig etwas weiter vorne sein.



Sind auf dem Mainboard mehrere PCI-Slots belegt (zum Beispiel GPU und Soundkarte oder SLI / CrossFireX mit 2 oder 3 GPU), werden die Öffnungen schnell zu eng. Gerade heutzutage, wo beim Benchen SLI / CrossFireX-Systeme eine Rolle spielen, ist das sehr unpraktisch. Bei einem Wasserkühlungs-System kommen dann noch zusätzliche Kabel für Daten und Sensoren dazu. Durch die runden Öffnungen passt maximal je ein Kabel mit einem 8pin-Stecker.



Wir haben mit 16/10-Schlauch gearbeitet, der sich gut durch die Gummilippen führen lässt. Sie halten den Schlauch auch in seiner Position fest, was bei der Schlauchführung hilfreich sein kann. Schläuche mit grösseren Abmessungen, zum Beispiel 19/13, passen nur durch die Öffnungen, wenn man die Gummiringe entfernt. Dann sollte man allerdings wegen den unsauber gearbeiteten Unterkanten etwas vorsichtig sein, dasselbe gilt auch für gesleevte Kabel. Bei den drei Öffnungen an der hinteren Kante ist eine gute Planung der Verschlauchung gefragt, damit die Schläuche und die am Mainboard angeschlossenen Kabel wie HDMI oder USB ohne Probleme aneinander vorbeikommen.




Pumpenhalterung
Die Platte verfügt über eine ganze Serie von Löchern und ist somit für eine Vielzahl von Pumpen-Modellen geeignet. Gemäss Händler sind dies: Laing DDC, Laing D5, Eheim 1046 (HPPS, Aquastream, Watercool 12V), Eheim 1048, Magicool 12V, Phobya DC 260 & DC 400, EK-DCP 2.2, EK-DCP 4.0. Wir haben für unseren Zusammenbau eine Laing DDC verwendet.



Bei der Pumpenmontage sollte man das Thema Entschwingung natürlich nicht vergessen, da die Pumpe ihre Vibration sonst auf das Gehäuse überträgt. Wie Ihr auf dem Bild unten seht, haben wir die Laing DDC direkt auf die Platte geschraubt. Zur Entschwingung haben wir sie ganz einfach mit vier Entkoppelungsschrauben in der Bodenplatte des Benchtables verschraubt. Ein Mehrfachpumpen-System ist mit dem mitgelieferten Zubehör nicht vorgesehen.



Netzteilhalterung
Die Halterung ist ein einfaches L-Stück, das mit vier Schrauben an der Bodenplatte verschraubt wird. An der Vorderseite bietet sie ebenfalls vier Öffnungen, um das Netzteil zu befestigen.



Allerdings kann es passieren, wenn man von der Vorderseite durch den Benchtable fasst, um ein Kabel anzuschliessen, dass die Netzteilhalterung nach hinten nachgibt. Besonders wenn man alleine arbeitet, ist das eher unpraktisch, da muss man schon den ganzen Benchtable wortwörtlich umarmen.

Schrauben und Abstandshalter
Die Abstandshalter für das Mainboard lassen sich gut ein- und ausschrauben. Bei uns ist es vorgekommen, dass bei 2 oder 3 Gewinden sich die Halter nicht festziehen liessen. Mit einer Mutter von unten konnten wir das Problem schnell lösen.



Alle Schrauben des Benchtable sind Sechskantschrauben. Das hat uns erst etwas irritiert, aber schlussendlich eine praktische Sache.




Wenn man die diversen Halterungen auf der Bodenplatte lösen oder montieren will, ist es einfacher, mit einem Sechskantschlüssel die Schraube festzuhalten als mit einem Schraubenzieher. Auf der PCI-Blende haben wir die Sechskant-Schrauben gegen Schrauben mit einem normalen Kreuzschlitz ausgetauscht, da hier die Arbeit mit einem Sechskantschlüssel etwas fummelig ist.

5.25 / 3.25-Zoll Halterungen
Von der Handhabung sind beide Halterungen identisch. Wenn man Laufwerke oder Festplatten verschrauben will, empfiehlt es sich aus Platzgründen, die Halterungen dafür aus dem Benchtable herauszunehmen, da man sonst mit den Schraubenziehern einfach keinen Platz hat.



Die 3.25-Halterung wäre natürlich für Festplatten gedacht. Da es bei uns in der unteren Ebene mit zwei Radiatoren, Kabeln und Schläuchen schon sehr eng war, haben wir sie komplett weg gelassen. Die SDD liegt einfach mit einem Schaumstoff als Unterlage oben auf der 5.25-Halterung.
So sah unser erster Testaufbau mit nur einem Radiator, dafür beiden Halterungen aus:




Beim fertig zusammengebauten System sah es dann so aus:



Montage eines AGB
Für unseren Benchtable haben wir die 5.25-Halterung für den AGB (Phobya 5,25 Dual Bay Reservoir Black) benutzt.



Er belegt aber schon gleich zwei der insgesamt drei Höheneinheiten. Will man den AGB einfach herausziehen können um ihn durch die Öffnung des Deckels zu befüllen, muss man die oberste Höheneinheit frei lassen. Wir haben den AGB deshalb nicht verschraubt, sondern ein zugeschnittenes Stück Schaumstoff daruntergelegt.

Wer lieber einen Röhren-AGB verbauen will, baut sich am besten eine eigene Halterung. Dank seiner Grösse sollte es kein allzu grosses Problem sein, auf dem Benchtable dafür einen geeigneten Platz zu finden.

Montieren von Radiatoren
Auf dem oberen Bild erkennt man die 360-Radiatoren und die einseitige Bestückung mit Lüftern (Alphacool NexXxoS UT60 Full Copper 360mm / NB-eLoop 1200rpm Bionic Lüfter). Die Radiatoren passen von der Länge her gut in den Benchtable. Der Händler gibt 280-Radiatoren als Alternative für den Einbau ein. Wie die Handhabung mit längeren Radiatoren wäre, haben wir nicht ausprobiert. Auf jeden Fall positiv zu vermerken ist, dass zwei Radiatoren im Benchtable Platz haben.

Wie sich die Lüfter der 360-Radiatoren am Lochgitter verschrauben lassen, erkennt Ihr auf diesem Bild sehr gut:



Leider sind die äussersten Löcher links und rechts nicht ganz präzise positioniert, so dass die Schraubenköpfe nicht sauber durchpassen. Zur Montage haben wir Schrauben aus dem Lieferumfang der Radiatoren bzw. der Lüfter verwendet. Den Einbau macht man am besten zu zweit.

Beim Verschrauben der Radiatoren merkt man sehr gut, wie die Seitenwände des Benchtable leicht unter Spannung stehen. Beim Herausdrehen der Schrauben löst sich die Spannung wieder und die Schrauben springen regelrecht vom Radiator ab. Um dies zu vermeiden, sind ein Paar Hände mehr hilfreich, die gegen die Seitenwand drücken.

Montieren einer Lüftersteuerung
Die Unterbringung einer Lüftersteuerung – in unserem Fall ein Aquaero 5 – ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Arbeiten mit einem Benchtable kreative Lösungen erfordert. Natürlich könnte man den Aquaero in der 5.25-Halterung verbauen. In unserem Fall war diese jedoch schon mit dem AGB besetzt. Wir haben eine Abdeckung eines 5.25-Einbauschachtes von unserem alten Lian Li-Gehäuse verwendet, um den Aquaero angewinkelt zu montieren.



Damit lässt sich von vorne das Display gut ablesen. Von hinten kommt man gut an die Anschlüsse dran, um Kabel ein- und auszustecken, wenn man zum Beispiel später zusätzliche Sensoren anschliessen will.

Fazit
Der Phobya WaCoolT ist ein grundsolider Benchtable, der viel Raum für individuelle Montagen oder Anpassungen bietet (Beispiel unsere Aquaero-Halterung). Er verfügt über viel Platz für den Einbau von Hardware und Wasserkühlungs-Komponenten inklusive zwei Radiatoren. Dank seiner Grösse sind die verbauten Komponenten auch gut zugänglich, wenn man etwas umbauen oder verändern will. Die Grösse ist auch eine seiner Stärken, auch wenn er dadurch recht wuchtig wirkt.

Ein Benchtable-Gehäuse kann unserer Erfahrung nach nur eine Basis sein, beim Aufbau eines Wasserkühlungs-Systems sind immer individuelle Lösungen und Improvisation gefragt. Es gibt schlicht zu viel verschiedene Hardware-Komponenten und Kombinationsmöglichkeiten, als dass ein Benchtable für alle Besonderheiten eine fixfertige Lösung bereit halten könnte.

Wünschenswert wäre Zubehör für die Montage von mehr als einer Pumpe oder dass man die mitgelieferten Halterungen separat nachkaufen könnte, falls man zum Beispiel ein zweites Netzteil verbauen möchte. So wäre man mit dem Benchtable noch flexibler.

Den Benchtable gibt es ausser der hier vorgestellten Aluminium Edition auch in einer Varianten aus Stahl, die aber nochmals rund vier Kilogramm mehr auf die Waage bringt. Wir denken, dass sich hierbei aus schon Gewichtsgründen die Alu-Version lohnt, denn je mehr Komponenten man verbaut, desto schwerer wird das gesamte System.

Die Verarbeitung der Unterkanten im gesamten Gehäuse ist noch verbesserungswürdig. Auf jeden Fall war dies bei unserem Gehäuse der Fall und wir wissen nicht, ob das immer so ist. Für Kabel dürften auch ruhig mehr oder grössere Öffnungen vorhanden sein.

Aber abgesehen davon erhält man mit dem Phobya WaCoolT Benchtable ein sehr flexibles und solides Gehäuse, das zwar keinen Designpreis gewinnen wird, aber sich durch eine hohe Funktionalität im harten Wasserkühlungs- und Benchalltag auszeichnet.

 
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