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[Review] ESI nEar 08 Classic - aktive Nahfeldmonitore
Bei den nEar 08 Classic handelt es sich um aktive Nahfeldmonitore der Firma ESI. Die hier getesteten 08er sind die derzeit größten dieser Art die ESI produziert. Solche "Nahfeldmonitore" kommen ursprünglich aus dem Tonstudio-Bereich und bieten deshalb einen neutralen, ehrlichen Klang.
Verpackung:
Die Aktiv-Monitore werden in einem großen Karton ausgeliefert. In diesem befinden sich wiederrum 2 kleinere Kartons, in denen jeweils einer der Monitore seinen Platz findet, gut eingebettet in stoßdämpfenden Schaumstoff.
Lieferumfang:
Im Lieferumfang befinden sich lediglich 2 Kaltgerätekabel zur Stromversorgung. Man sollte also beachten, dass man 2 Steckdosen
oder eine Steckdosenleiste zur Verfügung stehen hat. Es ist kein Y-Kabel von 2x6.3mm Klinke auf 1x3.5mm im Lieferumfang
enthalten, deshalb sollte man dieses unbedingt mit bestellen, um die Boxen in Betrieb nehmen zu können.
Als kleines Extra sind einige Filzfüße beigelegt, um den Boden/die Boxen zu schonen.
Technische Daten:
- Tieftöner: 8" Kevlar Membran
- Hochtöner: ferro-fluid gekühlter 1" Soft Dome Hochtöner
- Frequenzgang: 40Hz - 24kHz
- Verstärkerleistung für Tieftöner: 70W
- Verstärkerleistung für Hochtöner: 70W
- Signalrauschabstand: > 100dB below full output, 20kHz Bandbreite
- Eingangsanschlüsse: 1 x XLR (symmetrisch) und 1 x 6.3mm-Klinke (symmetrisch / unsymmetrisch)
- Eingangsimpedanz: 20k Ohms symmetrisch,10k Ohms unsymmetrisch
- Eingangsempfindlichkeit: 250 mV am Eingang ergibt Maximalpegel bei voll vollem Lautstärkepegel
- Gehäuse: mit Vinyl beschichtetes MDF
- blaue Power LED auf der Vorderseite
- Maße: 358 mm (H) x 255 mm (B) x 322 mm (T)
- Gewicht: ca. 10.0 kg pro Lautsprecher
Betrachtung:
ESI's 08er sind einfach nur riesig, im Vergleich zu herkömmlichen Satteliten.(35,8cmx25,5cmx32,2cm)
Jeder der Monitore besteht aus schwarzem mit Vinyl beschichtetem MDF, daraus resultiert ein Gewicht von 10kg pro Kanal.
Insgesamt kann man sagen, dass die 08er äußerlich sehr schlicht gehalten sind, aber einen sehr stabilen und hochwertigen Eindruck machen.
Auf der Vorderseite befinden sich jeweils nur die 2 Membranen: Ein 1" Soft Dome Hochtöner und ein 8"
Mitten- und Tieftöner bestehend aus Kevlar.
Zusammen sind die Membranen in der Lage ein Klangspektrum von 40Hz-24kHz gut abzudecken.
Die Verstärkerleistung beträgt jeweils 70W für den Hoch- und 70W für den Mittel- und Tieftöner.
Daraus ergeben sich entsprechend 140W pro Aktiv-Monitor und insgesamt 280W für das gesamte System.
Auf der Rückseite befinden sich dementsprechend nur die Lautstärkeregler, sowie Einstellschrauben für Tief- und Hochtonbereich.
Neben den bereits erwähnten Kaltgeräteanschlüssen zur Stromversorgung
und den 6.3mm-Klinke Anschlüssen, befindet sich auch ein XLR-Anschluss. Der Bass-Reflex-Kanal ist auch
auf der Rückseite beheimatet, deshalb sollte man beim Aufstellen der Monitore etwas Platz zur Wand wahren.
Testraum:
Mein Zimmer ist etwa 24 Quadratmeter groß.(4m x 6m) Die Wände der kürzeren Seiten bestehen aus Dachschrägen, welche bis knapp 30cm an den Boden reichen.
Testbedingungen:
Alle Klang-Tests werden bei 75-85db Lautstärke durchgeführt.(gemessen aus 50cm Entfernung)
Für die 5.1 Boxen ist im Creative Treiber Dolby DTS Neo-PC aktiviert, um alle 5 Lautsprecher zu nutzen.
Philips MMS 460: Überblick
Produktmerkmale:
Audio-In Klinke: 3 x 3.5mm
Betriebskontrollanzeige: LED
Center Anzahl: 1
Center Frequenz [Hz]: 180 - 20000
Geräteart: Subwoofer System
Kanäle: 5.1
Lautstärkeregler: Ja
Netzschalter: Ja
Satelliten Anzahl: 4
Satelliten Frequenz [Hz]: 180 - 20000
Soundsystem Bauart: Subwoofer
Subwoofer Anzahl: 1
Subwoofer Frequenz [Hz]: 20 - 180
Systemleistung PMPO [W]: 160
Systemleistung RMS [W]: 80
Der Klang im Detail(Verschiedene Musikstücke sowie Vergleich zum Philips MMS 460 5.1 System)
Nickelback: Fight for all the wrong reasons(256 kBit/s)
Die ESI nEar 08 leisten in diesem Lied nur bedingt gute Arbeit. Bereits nach kurzer Zeit macht sich vor allem in den Mitten und somit der Darstellung der E-Gitarren Unsauberkeit bemerkbar. Hier wünscht man sich noch mehr Auflösungsvermögen. Der Tieftonbereich am Anfang wird präzise
Wiedergegeben, während der Subwoofer des Philips 5.1 Systems schon leicht übersteuert.
Desweiteren begeistern vorallem die Höhen der 08er. Diese überzeugen fein und detailiert.
Das Philips spielt kaum höhen und wenn sind diese nicht ansatzweise so differenziert herauszuhören wie bei den ESi's.
Ganz besonders profitieren die E-Gitarren und das Schlagzeug. Die 08er lassen allgemein Instrumente viel
getrennter voneinander erscheinen, sodass man diese bewusster wahrnimmt.
Die MMS 460 geben ein viel "verschwommeneres" Klangbild ab.
ESI: 6/10
Philips: 4/10
Hurts: Stay(256 kBit/s)
Die Bühnendarstellung erfolgt präzise - jedes Instrument bleibt räumlich gut ortbar.
Zudem erscheint die Stimme des Frontsänger sehr viel detailierter. Man merkt also Feinheiten
und besonders die Charakteristik der Stimme.
Insgesamt ist das Philips System in diesem Stück aber relativ nah an den ESI's, denn der Klang
wirkt wesentlich ausgewohgener als zuvor bei Nickelback. Auch der Tieftonbereich kann hier einigermaßen zufriedenstellen.
Man muss aber trotzdem festhalten, dass die 08er natürlich in jeder Disziplin die Nase vorn haben, wenn auch knapper.
ESI: 8/10
Philips: 7/10
Michael Jackson: Childhood(320 kBit/s)
Auch hier steht die Stimme wieder im Mittelgrund, bei den 5.1 Boxen geht Michaels Stimme hingegen etwas verloren
und wird von den zahlreichen Streichern übertönt. Zudem treten die Xylophone präsenter auf, was auch wieder eine Folge der
stärkeren Höhen ist. Die Philips Boxen hingegen machen in diesem Lied viel durch den Surround Eindruck wett.
ESI: 8/10
Philips 6/10
Creed: Weathered(168 kBit/s)
Dieses Lied profitiert wie alle Rockstücke von der guten Ausgewogenheit der 08er, jedoch wieder mit der teils auftretenden Schwammigkeit in der Mitteltonlage.
Deshalb hören sich die ESI's im Refrain um Welten besser an, als die Philips. Was bei den Monitoren abwechslungsreich und dynamisch klingt, ist bei den Philips ein "Klangbrei". Man kann kaum musikalische Akzente wahrnehmen.
ESI: 7/10
Philips: 5/10
Celine Dion: I'm alive(192 kBit/s)
Gleich am Anfang des Liedes treten die ESI's mit präzisen Bässen in den Vordergrund, und wissen so zugefallen.
Bei den Philips hingegen, übersteuert der Subwoofer und stört die Stimmung des Liedes damit erheblich.
Wie auch in den vorherigen Stücken, überzeugen die ESI's auch hier wiedereinmal mit sehr vielen Details.
Besonders gut kommt der Chor zur Geltung. Er ist sehr fein rauszuhören und selbst die verschiedenen Stimmen des
Chors, meint man heraushören zu können. Bei den Low-Budget 5.1 Boxen hingegen tritt der Chor arg weit in den Hintergrund.
ESI: 8/10
Philips: 5/10
Pink Floyd: The happiest Days of my Live(320 kBit/s)
Hier kann besonders der generell sehr klare Klang überzeugen, denn die MMS 460 spielen dieses Lied sehr dumpf, wodurch kaum Feinheiten
bemerkbar werden. Die 08er spielen den Bass, sowie die Stimme sehr präzise. Ab 1:35 fehlt es den Philips vorallem an Volumen.
Man merkt richtig wie mickrig der Klang aus den Boxen schallt.
ESI: 9/10
Philips: 3/10
Klang in Filmen und Games:
Angehört/geguckt/gespielt habe ich mir als Film "Salt" und als Spiele Call of Duty: Modern Warfare 2 sowie Battlefield: Bad Company 2.
Der Klang in Filmen ist ebenfalls sehr ansprechend. Synchronsprecher treten sehr natürlich auf, fast schon zu natürlich,
sodass man anfänglich etwas verwundert ist. Das legt sich aber schnell und man gewöhnt sich dran. Wechselt man dann
wieder auf die Philips merkt man mit welch dumpfen Klang man früher zufrieden war.
Explosionen und Schüsse werden von den ESI's ausreichend stark abgebildet. Zwar nicht so stark, wie es
beispielsweise ein Teufel Concept E400 vermag, aber doch sehr angemessen. Was ein E400 kann ist schön und gut,
allerdings wird der normale Anwender den Subwoofer herunterregeln auf ein Niveau, welches auch die ESI nEar 08 problemlos liefern.
Erfahrungen und Anmerkungen:
Grundrauschen: Die ESI nEar 08 Classic weisen ein doch recht deutliches Grundrauschen auf. Einige Menschen wird das garantiert stören,
aber ich denke das ist sehr viel Gewöhungssache. Mich stört es nicht, da meine alten Boxen ein noch etwas lauteres Grundrauschen hatten und
ich mich somit an dieses Grundrauschen gewöhnt habe.
Neutralität: Generell weisen Nahfeldmonitore einen neutralen Klang auf, welcher einigen Personen nicht gefallen kann.
Ich für meinen Teil finde diese Neutralität wird nach ca. 2 Stunden kaum noch wahrnehmbar.
Danach hört es sich einfach nur noch klasse an!
Fazit:
Mit den nEar 08 Classic weiß ESI zu begeistern. Sie bieten gegenüber anderen Boxen ein wesentlich ausgewogeneres Klangbild, was mir gerade bei
Musik durchaus positiv aufgefallen ist. Desweiteren ist die Bühnendarstellung der 08er wirklich gut, sodass sowohl Stimmen als auch Instrumente eindeutig ihrer Position zugeordnet werden und klar differenziert erscheinen. Zusätzlich hätte ich nicht gedacht, dass die ESI's doch so stark im Bereich Film & Games sind.
Gerade dort hatte ich Schwächen erwartet, wurde jedoch positiv überrascht.
Die ESI nEar 08 Classic sind für mich also ein echter Volltreffer in allen Bereichen, sodass ich den Preis von
nur 222 Euro sehr angemessen, wenn nicht sogar als zu günstig empfinde.
Ich hoffe ich konnte Euch einen guten Eindruck von den ESI nEar 08 und allgemein von den noch vielleicht unbekannten Nahfeldmonitoren vermitteln
und bei der Kaufentscheidung helfen. Feedback ist erwünscht!
Ein sehr großes Danke geht an Re4dt für den grandiosen Banner
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