_chiller_
BIOS-Overclocker(in)
[Review]Eine spieletaugliche Grafikkarte für 25 Euro? Der Selbstversuch!
Autor: _chiller_
Kann eine Grafikkarte für einen Kaufpreis von 25 Euro aktuelle Spiele flüssig darstellen? Dieser Test wird es zeigen!
1. Intro
Was tut man, wenn die neue Grafikkarte auf sich warten lässt und die iGPU des Prozessors schon mit Minesweeper überfordert ist? Genau in dieser Situation befinde ich mich seit etwa 4Wochen, die HD5450 begleitet mich seitdem. In diesem Test möchte ich zeigen zu was diese kleine Grafikkarte imstande ist.
Zugegeben, meine Erwartungen waren im Vorfeld relativ gering, denn schon für 50-60 Euro Kaufpreis gibt es Grafikkarten deren technischen Eckdaten weit besser ausfallen. Das lässt dem Testkandidaten allerdings genug Raum für Überraschungen!
Ich habe mich für die AMD Radeon HD5450 von HIS entschieden, da diese passiv gekühlt wird und aktuell mit 24 Euro Kaufpreis eine der günstigsten Grafikkarten auf dem Markt ist.
Das Inhaltsverzeichnis in diesem Test:
Um schon ein wenig vor zu greifen: Es wird in diesem Test ein paar Überraschungen geben! Ich wünsche euch daher viel Spaß beim Lesen!
2. Eckdaten und Lieferumfang
Eckdaten
Das Release der AMD Radeon HD5450 fand im Februar 2010 statt, der Grafikchip ist also mittlerweile 4 Jahre alt. Es war AMDs erste DirectX 11-fähige GPU im unteren Preisbereich, diese sollte durch seine Energieeffizienz punkten und sich daher problemlos passiv kühlen lassen. Spieletauglichkeit stand damals nicht im Vordergrund, aber genau dieser Aspekt soll in diesem Test beleuchtet werden. HIS hat der Grafikkarte ein paar zusätzliche Features spendiert, die auf der Referenzkarte nicht verfügbar waren.
Die Features im Überblick:
HIS hat der Radeon HD5450 also einen doppelt so großen und schnelleren Speicher spendiert. Ob die Karte von dem größeren Speicher profitiert, wird der Test zeigen.
Lieferumfang
Angesichts des geringen Preises fällt auch der Lieferumfang relativ spärlich aus. Die Verpackung ist vergleichsweise klein und flach, allerdings ist die Grafikkarte auch nicht sehr groß. HIS verpackt die Grafikkarte in einer Luftpolsterfolie und legt sie auf eine Schaumstoffoberfläche.
Im Karton befindet sich eine übliche Treiber-CD, auf der sich auch das Programm HIS iTurbo befindet. Dieses Programm wird im Punkt „Overclocking und Undervolting“ genauer beschrieben. Desweiteren befindet sich ein Faltblatt im Karton, welches die Bedienungsanleitung darstellt. Dieses Blatt ist sehr allgemein gehalten und dürfte wahrscheinlich auch anderen HIS-Grafikkarten beiliegen. Der Einbau der Grafikkarte und der Anschluss eventueller Stromstecker wird grob erklärt.
Die Grafikkarte kommt in einem Low-Profile Format daher, hierfür finden sich zwei Adapterblenden im Karton, sodass man die Grafikkarte auch in entsprechende PCs einbauen kann.
Die Herstellergarantie beträgt zwei Jahre.
Insgesamt fällt der Lieferumfang knapp, aber vollständig aus. Für einen Preis von 24 Euro geht das allerdings in Ordnung.
3. Äußere Impressionen
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Radeon HD5450 um eine Low-Profile Grafikkarte. Somit passt diese auch in sehr flache Gehäuse, allerdings wird die Grafikkarte dadurch auch etwas länger. Mit einer Länge von 17cm sollte sie jedoch in die meisten Gehäuse passen.
HIS-typisch ist die Platine in blau gehalten, auf der GPU sitzt ein schwarzer Kühlkörper, der mit einem HIS-Schriftzug versehen ist. Der Kühlkörper reicht bis zu den Speicherbausteinen, die jedoch keinen Kontakt zum Kühler haben.
Auf der Rückseite der Karte befinden sich ebenfalls zwei Speicherbausteine die ohne Kühlkörper auskommen müssen. Ein Lüfteranschluss befindet sich ebenfalls auf der Karte, jedoch wird dieser nicht benötigt. Andere Partnerkarten der HD5450 greifen jedoch auf eine aktive Kühlung zurück.
Theoretisch unterstützt die Grafikkarte Crossfire, es sind also zwei Grafikkarten parallel lauffähig. Auf der Platine befindet sich jedoch kein Anschluss für eine Crossfire-Bridge, hier läuft also alles über den PCI-Express Bus des Mainboards.
HIS stattet die Karte neben dem blauen D-Sub und dem DVI-Ausgang auch mit einem HDMI-Anschluss aus. Auf der Grafikkarte befindet sich hierzu auch ein 7.1 HD Audio-Controller.
Wenn man den schwarzen Kühlkörper von der Platine entfernt, fällt der sehr kleine Die des Grafikchips auf. Allerdings sollte man diese Grafikkarte auch nicht mit aktuellen Pixelschleudern vergleichen, hier werden andere Maßstäbe nötig. Der Chip wird im 40nm Verfahren gefertigt.
4. Das Testsystem
Der Test wird in einem geschlossenen Gehäuse durchgeführt um möglichst realistische Temperaturwerte zu erreichen. Als Gehäuse kommt das Xigmatek Asgard Pro zum Einsatz, ein typischer Vertreter der sogenannten „Gaming“-Gehäuse.
Insgesamt 6 Gehäuselüfter finden im Testsystem Platz, jedoch wird sich im Test nur ein be quiet! Silent Wings 2 140mm im Gehäusedeckel befinden. Alle Lüfter im PC laufen auf der niedrigst möglichen Einstellung.
Die Messungen erfolgen bei 21 °C Raumtemperatur.
Das Testsystem im Überblick:
Die CPU konnte mit Hilfe des Multiplikators auf 4,0GHz übertaktet werden, in diesem Test sollten daher die Grafiklösungen limitieren.
5. Der etwas andere Umbau
Die HIS Radeon HD5450 wird passiv gekühlt was angesichts der technischen Eckdaten auch völlig ausreichend ist (vgl. 8. Temperaturen). Allerdings fehlen dem Kühler für Übertaktungsversuche die Reserven, außerdem kann die Kühlleistung in kleineren Gehäusen mit schlechtem Airflow deutlich schlechter ausfallen. In diesem Teil des Tests möchte ich zeigen, wie die Kühlung der Grafikkarte massiv verbessert werden kann.
Da es sich um eine Low-Profile Karte handelt, ist der Kühlkörper ebenfalls entsprechend klein. Ich habe mich daher für ein 80mm-Modell von be quiet! entschieden das mit maximal 1400rpm dreht. Dieser Lüfter ist aktuell für knapp 8 Euro bei bekannten Händlern erhältlich. Der Lüfter bleibt sehr leise, bei 12V ist ein leichtes Luftrauschen vernehmbar, bei 5V und 7V bleibt der Lüfter unhörbar leise. Lagergeräusche traten dank der hervorragenden be quiet!-Qualität nicht auf, ich habe diesen Lüfter in den Tests daher auf 7V geregelt.
Der Lüfter passt erstaunlich gut auf die kleine Karte und steht kaum über. Ich habe den Lüfter mit Kabelbindern auf der Karte fixiert, indem ich diese zwischen Kühlkörper und Platine steckte und dann die Ecken umklammerte.
Hierbei fallen die abstehenden Ecken des Lüfters positiv auf, normalerweise werden hier die entkoppelten Plastiknägel eingeschoben. Die Kabelbinder können in dieser Vorrichtung nicht verrutschen, am Ende sitzt der Lüfter erstaunlich fest auf dem Kühlkörper. Natürlich sieht diese Vorrichtung nicht besonders schön aus und kann ästhetisch nicht mit Herstellerlösungen mithalten, jedoch wird es vermutlich keine so leise aktiv gekühlte HD5450 auf dem Markt geben. Bastler werden hier mit Sicherheit glücklich, der Rest darf sich an dem Temperaturdiagramm am Ende des Tests überzeugen.
Mit dem Lüfter blockiert die Grafikkarte übrigens 2,5Slots auf dem Mainboard, in kleinen PCs könnte es hier also knapp werden.
6. Overclocking und Undervolting
Normalerweise befindet sich dieser Punkt in Testberichten immer am Ende, denn viele Nutzer möchten ihre Grafikkarte nicht übertakten, zumal die Garantie dabei erlischt.
Ich habe diesen Punkt jedoch vorgezogen um die Grafikkarte mit Übertaktung direkt in allen Tests vergleichen zu können. Die Übertaktung habe ich mit dem angebrachten Lüfter durchgeführt, ich rate außerdem davon ab die Karte mit der passiven Kühlung zu übertakten da die Karte sonst sehr heiß wird.
HIS bringt auf der Treiber-CD das hauseigene Programm iTurbo mit. Im Prinzip unterscheidet sich dieses Programm nicht besonders von anderen Programmen dieser Art. Wie beim MSI Afterburner kann man die Grafikkarte nach Möglichkeit übertakten, eigene Lüfterprofile anlegen oder sich über die technischen Eckdaten der Grafikkarte informieren.
Wie auch im Catalyst Control Center und im MSI Afterburner lässt sich die GPU-Voltage nicht verändern, einzig mit dem Programm Sapphire Trixx konnte ich diese etwas erhöhen sodass ich dieses Programm für meine Tests verwendet habe. Die Karte läuft problemlos mit diesen Programmen, auch wenn ein anderer Hersteller der Namensgeber hierfür ist.
Als Belastungstest habe ich den Unigine Heaven Benchmark verwendet, dieser stellt einen Extremfall für die Belastung der Grafikkarte dar.
Overclocking
Hier folgt eine faustdicke Überraschung, denn die kleine Grafikkarte birgt ein gewaltiges Overclocking-Potential!
Ich habe die GPU-Voltage von 1,113V auf das Maximum 1,150V angehoben. 900MHz Chiptakt und 900MHz Speichertakt liefen ohne direkte Abstürze, allerdings stürzte nach etwa 10 Minuten der Treiber ab. Mit einer Reduzierung auf 875MHz/875MHz liefen alle Tests problemlos, das ist eine prozentuale Übertaktung von 34,6% beim Chiptakt und satten 75% beim Speichertakt!
Overclocking Ergebnisse:
Das Programm Sapphire Trixx zeigte im Test ein sehr erfreuliches Verhalten. Während die Balken im MSI Afterburner und im Catalyst Control Center schnell ans Limit geschoben waren, erweitert das Programm von Sapphire einfach den zulässigen Bereich, sodass man ohne Probleme weiter übertakten konnte.
Einzig der Balken für die GPU Voltage veränderte sich nicht, was etwas schade ist, denn so lassen sich die letzten Reserven nicht aus der CPU kitzeln. Einen BIOS-Mod verweigert die Karte, sodass man auch an dieser Stelle nicht mehr weiter kommt.
Undervolting
HIS gibt bei der HD5450 eine TDP von 19Watt an. Undervolting macht daher aus stromsparenden Gründen relativ wenig Sinn, allerdings sollte die Temperatur des Grafikchips deutlich sinken. Den Test habe ich mit den Standard-Taktraten durchgeführt.
So überragend der Overclocking-Test ablief, genau so gut lies sich die Karte auch undervolten. Der Grafikchip wird im Normalfall mit 1,113V versorgt. Der Balken im Sapphire Trixx lies sich bis auf 0,900V setzen, was die Karte auch problemlos akzeptierte. Auf die Temperatur des Grafikchips hat dies jedoch keine großen Auswirkungen.
7. Spiele-Benchmarks
Die Grafikkarte unterstützt DirectX 11.0, außerdem läuft der aktuelle Treiber von AMD(derzeit Catalyst 13.12) problemlos auf der Karte. Theoretisch sollten daher auch aktuelle Grafikkracher laufen, jedoch wird man keine spielbaren Frameraten erreichen. Aus diesem Grund habe ich auf einen derartigen Test verzichtet, ich habe stattdessen beliebte Spiele mit moderaten Grafikanforderungen gewählt.
Die Auflösung beträgt bei allen Spielen 1920x1080 ohne AA/AF. Für den Test wurden jeweils einmal die minimalen und maximalen Grafikeinstellungen verwendet.
Das beliebte Multiplayer-Rennspiel ist in niedrigsten Details problemlos auf der HD5450 spielbar. Stellt man die Details jedoch auf die höchste Einstellung, bricht die Bildwiederholrate spürbar ein und das Spiel wird unspielbar. Auf mittleren Einstellungen erreicht wenigstens die übertaktete Karte noch spielbare Frameraten, diese kann sich außerdem deutlich von der Version ohne Overclocking absetzen.
Auch im beliebten Multiplayer-Titel von Valve sieht das Bild ähnlich aus. Auf minimalen Details ist Dota 2 problemlos spielbar, allerdings trüben bei der Stock-Variante der HD5450 viele Nachladeruckler das Bild. Die übertaktete Variante verkraftet auch noch eine etwas höhere Detailstufe.
Der Multiplayer-Shooter stellt hier einen Sonderfall dar. In diesem Spiel skaliert die HD5450 relativ schlecht mit dem erhöhten Takt, auch der Unterschied zwischen minimalen und maximalen Details ist vergleichsweise niedrig. In hektischen Szenen mit Explosionen bricht die Framerate deutlich ein, jedoch merkt man im Spiel nichts davon.
Valves Puzzlespiel mit den Portalkanonen zeigt sich hinsichtlich der Grafikanforderungen sehr genügsam. Auf der übertakteten Karte laufen selbst die maximalen Details (fast) flüssig.
Die Gesamtübersicht kann sich für die übertaktete HD5450 sehen lassen, die getesteten Spiele laufen spürbar schneller als bei der normalen Version. Bei maximalen Details fällt der Unterschied etwas geringer aus, hier wird vermutlich die geringe Speicherbandbreite limitieren.
8. Temperaturen
Die Temperaturwerte wurden über den Sensor auf der Grafikkarte erfasst und per MSI Afterburner ausgelesen.[/align]
Legende:
OC = Overclocking
UV = Undervolting
Der Lüfter zeigt seine Wirkung deutlich, Undervolting bringt im idle allerdings kaum einen Vorteil da der Grafikchip sich bei niedriger Last herunter taktet und die Spannung verringert.
Die Temperaturen wurden im Spiel TrackMania² Stadium gemessen. Hier macht sich das starke Overclocking bemerkbar, auch wenn die Temperaturen jederzeit weit unter den Werten der passiven Kühlung liegen.
Dieser Benchmark wird häufig für Belastungstests genommen, um zum Beispiel auszutesten ob eine Grafikkarte auch mit erhöhten Taktraten läuft. Die Temperaturen sind allerdings nur minimal höher als im Spielebenchmark.
Der Furmark erzeugt die maximale Wärmeentwicklung einer Grafikkarte. Dieser Test ist zwar nicht besonders realitätsnah, kann aber die Schwächen einer Kühlung aufzeigen. Insgesamt wurden hier die höchsten Temperaturwerte gemessen, die allerdings auch mit der passiven Kühlung noch im grünen Bereich liegen.
Fazit Temperaturen:
Insgesamt macht schon die passive Kühlung eine gute Figur, für Overclocking fehlen allerdings die Reserven. Der Lüfter zeigt hier sein ganzes Potential, schon auf der niedrigsten Drehzahl bleiben alle Temperaturwerte weit unter denen der passiven Kühlung.
9. Fazit
Wie soll man nun eine Grafikkarte für knapp 24 Euro bewerten? Nüchtern betrachtet schafft es die Karte nicht mal technisch eher anspruchslose Spiele in hohen Grafikdetails flüssig darzustellen.
Natürlich ist diese Karte nicht für Spieler gedacht, jedoch schlägt sie sich in den Beispielen angesichts des Preises achtbar. Mit Overclocking gerät die HD5450 zwar auch nicht auf die Überholspur, das Leistungsplus lässt allerdings aufhorchen. Die eingangs erwähnten eher niedrigen Erwartungen hat diese Karte auf jeden Fall deutlich übertroffen, alleine die Overclocking-Ergebnisse lassen die Herzen von Übertaktern und Bastlern höher schlagen.
Allerdings schrumpft der Markt für diese Grafikkarten zusehends. Aktuelle APUs von AMD sowie Intels Grafiklösungen bieten heutzutage eine deutlich höhere Rohleistung, sodass sich diese Grafikkarte nur an PC-Besitzer mit einer älteren CPU richtet oder CPUs ohne integrierte Grafikeinheit.
Insgesamt komme ich zu folgendem Ergebnis:
Positiv aufgefallen ist mir:
- die passive, also lautlose Kühlung
- das extrem hohe Overclocking-Potential
- die geringe TDP
- die kompakte Bauform der Karte
- der extrem niedrige Preis
Negativ aufgefallen ist mir:
- die eher geringe 3D Leistung
- keine hohen Sprünge bei der GPU-Voltage möglich
[/font]
[font='Verdana, Helvetica, sans-serif']Eine spieletaugliche Grafikkarte für 25 Euro? Der Selbstversuch!
Autor: _chiller_
Kann eine Grafikkarte für einen Kaufpreis von 25 Euro aktuelle Spiele flüssig darstellen? Dieser Test wird es zeigen!
1. Intro
Was tut man, wenn die neue Grafikkarte auf sich warten lässt und die iGPU des Prozessors schon mit Minesweeper überfordert ist? Genau in dieser Situation befinde ich mich seit etwa 4Wochen, die HD5450 begleitet mich seitdem. In diesem Test möchte ich zeigen zu was diese kleine Grafikkarte imstande ist.
Zugegeben, meine Erwartungen waren im Vorfeld relativ gering, denn schon für 50-60 Euro Kaufpreis gibt es Grafikkarten deren technischen Eckdaten weit besser ausfallen. Das lässt dem Testkandidaten allerdings genug Raum für Überraschungen!
Ich habe mich für die AMD Radeon HD5450 von HIS entschieden, da diese passiv gekühlt wird und aktuell mit 24 Euro Kaufpreis eine der günstigsten Grafikkarten auf dem Markt ist.
Das Inhaltsverzeichnis in diesem Test:
- Intro
- Eckdaten und Lieferumfang
- Äußere Impressionen
- Das Testsystem
- Der etwas andere Umbau
- Overclocking und Undervolting
- Spiele-Benchmarks
- Temperaturen
- Fazit
Um schon ein wenig vor zu greifen: Es wird in diesem Test ein paar Überraschungen geben! Ich wünsche euch daher viel Spaß beim Lesen!
2. Eckdaten und Lieferumfang
Eckdaten
Das Release der AMD Radeon HD5450 fand im Februar 2010 statt, der Grafikchip ist also mittlerweile 4 Jahre alt. Es war AMDs erste DirectX 11-fähige GPU im unteren Preisbereich, diese sollte durch seine Energieeffizienz punkten und sich daher problemlos passiv kühlen lassen. Spieletauglichkeit stand damals nicht im Vordergrund, aber genau dieser Aspekt soll in diesem Test beleuchtet werden. HIS hat der Grafikkarte ein paar zusätzliche Features spendiert, die auf der Referenzkarte nicht verfügbar waren.
Die Features im Überblick:
HIS hat der Radeon HD5450 also einen doppelt so großen und schnelleren Speicher spendiert. Ob die Karte von dem größeren Speicher profitiert, wird der Test zeigen.
Lieferumfang
Angesichts des geringen Preises fällt auch der Lieferumfang relativ spärlich aus. Die Verpackung ist vergleichsweise klein und flach, allerdings ist die Grafikkarte auch nicht sehr groß. HIS verpackt die Grafikkarte in einer Luftpolsterfolie und legt sie auf eine Schaumstoffoberfläche.
Im Karton befindet sich eine übliche Treiber-CD, auf der sich auch das Programm HIS iTurbo befindet. Dieses Programm wird im Punkt „Overclocking und Undervolting“ genauer beschrieben. Desweiteren befindet sich ein Faltblatt im Karton, welches die Bedienungsanleitung darstellt. Dieses Blatt ist sehr allgemein gehalten und dürfte wahrscheinlich auch anderen HIS-Grafikkarten beiliegen. Der Einbau der Grafikkarte und der Anschluss eventueller Stromstecker wird grob erklärt.
Die Grafikkarte kommt in einem Low-Profile Format daher, hierfür finden sich zwei Adapterblenden im Karton, sodass man die Grafikkarte auch in entsprechende PCs einbauen kann.
Die Herstellergarantie beträgt zwei Jahre.
Insgesamt fällt der Lieferumfang knapp, aber vollständig aus. Für einen Preis von 24 Euro geht das allerdings in Ordnung.
3. Äußere Impressionen
HIS-typisch ist die Platine in blau gehalten, auf der GPU sitzt ein schwarzer Kühlkörper, der mit einem HIS-Schriftzug versehen ist. Der Kühlkörper reicht bis zu den Speicherbausteinen, die jedoch keinen Kontakt zum Kühler haben.
Auf der Rückseite der Karte befinden sich ebenfalls zwei Speicherbausteine die ohne Kühlkörper auskommen müssen. Ein Lüfteranschluss befindet sich ebenfalls auf der Karte, jedoch wird dieser nicht benötigt. Andere Partnerkarten der HD5450 greifen jedoch auf eine aktive Kühlung zurück.
Theoretisch unterstützt die Grafikkarte Crossfire, es sind also zwei Grafikkarten parallel lauffähig. Auf der Platine befindet sich jedoch kein Anschluss für eine Crossfire-Bridge, hier läuft also alles über den PCI-Express Bus des Mainboards.
4. Das Testsystem
Insgesamt 6 Gehäuselüfter finden im Testsystem Platz, jedoch wird sich im Test nur ein be quiet! Silent Wings 2 140mm im Gehäusedeckel befinden. Alle Lüfter im PC laufen auf der niedrigst möglichen Einstellung.
Die Messungen erfolgen bei 21 °C Raumtemperatur.
Das Testsystem im Überblick:
Die CPU konnte mit Hilfe des Multiplikators auf 4,0GHz übertaktet werden, in diesem Test sollten daher die Grafiklösungen limitieren.
5. Der etwas andere Umbau
Der Lüfter passt erstaunlich gut auf die kleine Karte und steht kaum über. Ich habe den Lüfter mit Kabelbindern auf der Karte fixiert, indem ich diese zwischen Kühlkörper und Platine steckte und dann die Ecken umklammerte.
Mit dem Lüfter blockiert die Grafikkarte übrigens 2,5Slots auf dem Mainboard, in kleinen PCs könnte es hier also knapp werden.
6. Overclocking und Undervolting
Normalerweise befindet sich dieser Punkt in Testberichten immer am Ende, denn viele Nutzer möchten ihre Grafikkarte nicht übertakten, zumal die Garantie dabei erlischt.
Ich habe diesen Punkt jedoch vorgezogen um die Grafikkarte mit Übertaktung direkt in allen Tests vergleichen zu können. Die Übertaktung habe ich mit dem angebrachten Lüfter durchgeführt, ich rate außerdem davon ab die Karte mit der passiven Kühlung zu übertakten da die Karte sonst sehr heiß wird.
Als Belastungstest habe ich den Unigine Heaven Benchmark verwendet, dieser stellt einen Extremfall für die Belastung der Grafikkarte dar.
Overclocking
Hier folgt eine faustdicke Überraschung, denn die kleine Grafikkarte birgt ein gewaltiges Overclocking-Potential!
Overclocking Ergebnisse:
Das Programm Sapphire Trixx zeigte im Test ein sehr erfreuliches Verhalten. Während die Balken im MSI Afterburner und im Catalyst Control Center schnell ans Limit geschoben waren, erweitert das Programm von Sapphire einfach den zulässigen Bereich, sodass man ohne Probleme weiter übertakten konnte.
Einzig der Balken für die GPU Voltage veränderte sich nicht, was etwas schade ist, denn so lassen sich die letzten Reserven nicht aus der CPU kitzeln. Einen BIOS-Mod verweigert die Karte, sodass man auch an dieser Stelle nicht mehr weiter kommt.
Undervolting
HIS gibt bei der HD5450 eine TDP von 19Watt an. Undervolting macht daher aus stromsparenden Gründen relativ wenig Sinn, allerdings sollte die Temperatur des Grafikchips deutlich sinken. Den Test habe ich mit den Standard-Taktraten durchgeführt.
7. Spiele-Benchmarks
Die Grafikkarte unterstützt DirectX 11.0, außerdem läuft der aktuelle Treiber von AMD(derzeit Catalyst 13.12) problemlos auf der Karte. Theoretisch sollten daher auch aktuelle Grafikkracher laufen, jedoch wird man keine spielbaren Frameraten erreichen. Aus diesem Grund habe ich auf einen derartigen Test verzichtet, ich habe stattdessen beliebte Spiele mit moderaten Grafikanforderungen gewählt.
Die Auflösung beträgt bei allen Spielen 1920x1080 ohne AA/AF. Für den Test wurden jeweils einmal die minimalen und maximalen Grafikeinstellungen verwendet.
8. Temperaturen
Die Temperaturwerte wurden über den Sensor auf der Grafikkarte erfasst und per MSI Afterburner ausgelesen.[/align]
Legende:
OC = Overclocking
UV = Undervolting
Fazit Temperaturen:
Insgesamt macht schon die passive Kühlung eine gute Figur, für Overclocking fehlen allerdings die Reserven. Der Lüfter zeigt hier sein ganzes Potential, schon auf der niedrigsten Drehzahl bleiben alle Temperaturwerte weit unter denen der passiven Kühlung.
9. Fazit
Wie soll man nun eine Grafikkarte für knapp 24 Euro bewerten? Nüchtern betrachtet schafft es die Karte nicht mal technisch eher anspruchslose Spiele in hohen Grafikdetails flüssig darzustellen.
Natürlich ist diese Karte nicht für Spieler gedacht, jedoch schlägt sie sich in den Beispielen angesichts des Preises achtbar. Mit Overclocking gerät die HD5450 zwar auch nicht auf die Überholspur, das Leistungsplus lässt allerdings aufhorchen. Die eingangs erwähnten eher niedrigen Erwartungen hat diese Karte auf jeden Fall deutlich übertroffen, alleine die Overclocking-Ergebnisse lassen die Herzen von Übertaktern und Bastlern höher schlagen.
Allerdings schrumpft der Markt für diese Grafikkarten zusehends. Aktuelle APUs von AMD sowie Intels Grafiklösungen bieten heutzutage eine deutlich höhere Rohleistung, sodass sich diese Grafikkarte nur an PC-Besitzer mit einer älteren CPU richtet oder CPUs ohne integrierte Grafikeinheit.
Insgesamt komme ich zu folgendem Ergebnis:
Positiv aufgefallen ist mir:
- die passive, also lautlose Kühlung
- das extrem hohe Overclocking-Potential
- die geringe TDP
- die kompakte Bauform der Karte
- der extrem niedrige Preis
Negativ aufgefallen ist mir:
- die eher geringe 3D Leistung
- keine hohen Sprünge bei der GPU-Voltage möglich
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