[Review] Antec High Current Pro 750

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Gast1111

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Das Antec High Current Pro im PCGH-Preisvergleich
Einleitung:

Antec kennt man bisher eigentlich nur aus dem Gehäusemarkt, ein paar Netzteile gab es schon - diese waren aber mehr schlecht als Recht. Eher overpowered und teuer, also nicht an den PC Gamer gerichtet, sondern an Overclocker oder Sparfüchse. Mit Antecs 3 neuen Netzteilreihen soll sich das ändern: Die Basiq Reihe zielt auf Office Rechner ab, die High Current Gamer (HCG) ist an Gamer gerichtet wie der Name schon verrät und zu guter Letzt die High Current Pro - diese Reihe zielt auf Enthusiasten und betuchte Gamer ab. Endlich sind Features wie 80 Plus Gold, DC-DC und Kabelmanagment mit dabei, somit tritt es direkt gegen große Netzteilhersteller wie Seasonic, Enermax, Cougar und BeQuiet an. Ob es sich gegen diese behaupten kann, werde ich hier klären.

Inhaltsverzeichnis:
Das Inhaltsverzeichnis ist Interaktiv nutzbar, das heißt mit einem Klick auf den ensprechenden Eintrag kommt man zum benannten
Kapitel und unter jeden Kapitel gibt es einen Link zurück.
-Der erste Eindruck
-Technische Daten
-Lieferumfang
-Das Netzteil
-Kabel
-Das Innenleben
-Messergebnisse




-Danksagungen
Der erste Eindruck:
Das High Current Pro wird in einer schwarz-gelb gestalteten Verpackung geliefert, das Design weiß zu gefallen. Auf der hauptsächlich schwarzen Verpackung sind nur 2 Werbelogos aufgedruckt, hier wird also auf Schlichtheit gesetzt. Die Schrift wurde in einem "elektrischen" Design abgedruckt, das "High" erinnert entfernt an einen Blitz mit seinem zackigen Stil. Auf der rechten Verpackungsseite finden sich dann doch die "vermissten" Werbelogos wie "Intel/AMD multi-core CPU ready". Auf die linke Verpackungsseite wurden verschiedene Angaben zur Lautstärke im Bezug zur Last gemacht, während auf der Rückseite neben den beiliegenden Kabeln auch nochmal wichtige Features aufgelistet wurden. Im Vergleich zum äußeren ist die Verpackung innen sehr spartanisch gehalten, das Netzteil liegt in einer Verpackung aus brauner Pappe. Während die Kabel vorbildlich in einer schwarzen Kabeltasche verstaut sind.
Technische Daten:

  • Abmessungen
    - 86 mm (H) x 150 mm (B) x 180 mm (T)
  • Gewicht
    - Netto : 2,5 kg / 5,5 lbs
    - Brutto : 3,9 kg / 8,5 lbs
  • MTBF: 100,000 Stunden
  • Überstromschutz (OCP)
  • Überspannungsschutz (OVP)
  • Schutz vor Kurzschlüssen (SCP)
  • Überlastungsschutz (OPP)
  • Überhitzungsschutz (OTP)
  • DC-DC Technologie
Lieferumfang:
Neben dem Netzteil liegt des Weiteren noch eine Kabeltasche bei, die man sonst nur von den Seasonic X Netzteilen kennt. Außerdem befinden sich noch 4 Schrauben zum fixieren des Netzteils im Gehäuse sowie ein Handbuch im Zubehör. Damit ist das Antec HCP 750 zwar nicht gerade üppig bestückt, aber immerhin die Kabeltasche ist ein dienliches Zubehör, wenn gleich sie auch nur aus billig wirkendem Stoff gefertigt wurde.
Das Netzteil:
Nach aktuellem Maßstab ist das Netzteil natürlich modular aufgebaut, leider wird hier jedoch auf das billigere und bei Herstellern beliebtere Teilmodulare System gesetzt. Dort sind wie der Name schon sagt nur die unwichtigen Kabel wie Molex und SATA modular, während beim Vollmodularen System alle Kabel einschließlich des 24 poligen ATX Steckers abnehmbar sind. Das hat vorallem ästhetische Aspekte, ist beispielsweise aber auch beim "sleeven" sehr hilfreich. Im Netzteildeckel ist ein 135mm Lüfter der Marke ADDA verbaut, dieser arbeitet relativ laut, ist also sowohl unter Last als auch im Idle immer zu hören.
Kabel:
Die Kabel wirken sehr wertig verarbeitet, alle Pins an den Steckern sind gerade und lassen sich auch mit Druck nicht verbiegen. Der Sleeve ist in einem schlichten Schwarz gehalten, ist allerdings wie bei OEM Sleeve üblich nicht besonders blickdicht und nicht bis zu den Kabelenden ausgeführt. An der Anzahl der Kabel gibt es aber nichts zu meckern, so befinden sich sowohl genug PCI E Stecker für ein SLI/CF Gespann als auch genug SATA/Molex Stecker für eine üppige Gehäusebeleuchtung oder ein Festplattenraid an Bord.
Das Innenleben:
Da Antec ihre Netzteile nicht selber fertigt, müssen sie auf andere Hersteller zurückgreifen. Hier gibt es mehr oder weniger gute Wahlen, Antec hat beim HCP 750 auf Delta Electronics als Fertiger zurückgegriffen - damit wurde eine gute und vorallem bewährte Wahl getroffen. Antec verbaut zur Eingansfilterung acht Y-Kondensatoren, zwei Gleichtaktdrosseln, zwei X-Kondensatoren, ein Längsdrossel und ein MOV. So ist Antec sicher gegangen, dass wirklich jedes Störsignal unterdrückt wird. Die zwei Gleichrichterbrücken teilen sich einen Kühlkörper, diese können 25 Ampere RMS gleichrichten. Die MOSFETs werden nicht von einem Kühler bedeckt, sondern sind auf die Platinenrückseite gelötet, hier werden sie durch das Netzteilgehäuse gekühlt. Bei den Primärkondensatoren hat Antec nicht gespart, es werden gleich 3 Modelle von Rubycon mit einer Speicherkapazität von 180 mikroFarad bei einer Spannungsfestigkeit von 450V verbaut. Damit hat Antec auch hier in die "High-End Kiste" der Bauteile gegriffen. Zur Spannungsglättung wird ein ganzer Haufen von Nippon Chemicon Kondensatoren, die mit 105° spezifiziert sind, verbaut. Der Lüfter wird von ADDA gefertigt und ist mit 0.44 Ampere bei 12V spezifiziert, damit ist eine maximale Leistungsaufnahme von ca. 5.28 Watt gegeben. Der Lüfter wird allerdings per PWM (schön zu sehen an den 4 Kabelstängen) am Netzteil angeschlossen, allerdings ist der PWM Stecker "geschrumpft" und somit ohne Adapter inkompatibel zu anderen Lüftern. Auch beim HCP 750 verwendet Antec die DC-DC Technologie, so werden die 5V und 3.3V Spannung aus der 12V Schiene heruntertransformiert.

Messergebnisse:
Die Messwerte sind natürlich das wichtigste an dem Review, bei Netzteilen über 700W kommt daher folgendes Testsystem zu Einsatz:
-i7 2600K @ 4.5GHz @ SMT On@ 1.32V
-GTX 580 @ 950/1900/2300 @ 1.2V
-12 GiB DDR3 1333er RAM @ 1.7V (2x2+2x4 GiB)
-3 Gehäuse Lüfter
-2 HDDs (Spinpoint F3&Ecogreen F2)
-Asus Maximus 4 Extreme
Während dem Leerlauf habe ich folgende Programme laufen lassen:
-Skype
-ein MS Office Fenste
-Steam
Unter Spielelast wurde in Bad Company 2 immer das selbe Level wiederholt um eine möglichst Realitätsnahe Spielelast zu erzeugen.
-Leistungsaufnahme:
Die Leistungsaufnahme ist durchwachsen, das HCP 750 liegt immer im guten Mittelfeld. Gegen Kontrahenten wie das X-760 oder das Aurum 750 kann es sich aber nur selten durchsetzen. Allerdings muss man Antec zugestehen, dass hier ein gelungener Angriff auf die High-End Spitze anderer Hersteller unternommen wurde.
-Spannungen:
Ebenso wie bei der Leistungsaufnahme verhält es sich bei den Spannungswerten, Antec plaziert sich hier mit dem High Current Pro 750 im Mittelfeld. Somit werden zwar nicht immer Top Werte erzielt, aber durchaus repräsentative Resultate erreicht, mit denen man sich auch hier nicht vor anderen Herstellern verstecken muss.
-Lautstärke:
Die Lautstärke ist wie bereits im Test erwähnt nicht besonders gut, allerdings lässt sie sich auch nicht als besonders störend bezeichnen. Das HCP 750 liegt hier definitiv nicht im Silentbereich, ist aber auch nicht mit einem Düsenjet vergleichbar wie beispielsweise das Aurum CM 750 von FSP. Wer nicht allzu großen Wert auf die Lautstärke legt, ist mit dem HCP 750 gut beraten.
Fazit:

Das Antec High Current Pro 750 ist ein durchaus gelungenes Netzteil, mit ein paar Schwachstellen. Hierzu gehört zu allererst, dass es nicht gerade leise aggiert. Zum Anderen die leider nur Mittelmäßigen Messergebnisse im Vergleich zu anderen Highend Netzteilen, wer sich hieran allerdings nicht stört erhält ein sehr zuverlässiges und robustes Netzteil für einen guten Preis.

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Danksagungen:
Mein Herzlicher Dank gilt bei diesem Review Mafalda für die Bereitstellung des Testsamples!
Außerdem geht mein Dank Re4dt für das tolle Banner!

 
Zuletzt bearbeitet:
Besser spät als nie? Naja sry für die lange Wartezeit, trotzdem viel Spaß :)

mfg
 
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