Es gibt doch 10GBaseT-Karten, und -Switche, es kann also jeder sowas aufbauen, ist nur noch recht teuer.
Richtig und da das ganze nicht in die Massenproduktion kommen wird, dürfte das noch einige Zeit lang so bleiben. Wesentlich problematischer ist jedoch, dass auf den ganzen Boards nur 2,5GBit Netzwerk verbaut wird, während vor einiger Zeit sich immer mehr 10GBit durzusetzen schienen. Damit darf man sich jetzt noch zum Switch auch die passende Netzwerkkarte kaufen und das für jeden Rechner.
Dass man soetwas aufbauen kann ist eine Sache, dass es die Leute auch machen eine andere Sache.
10Base2 bzw.5 wurde meines Erachtens eher deswegen nicht mehr weiterentwickelt, weil bei 10Base2 Störungen durch offene Kabel schwer zu finden sind und man zum Verbinden/Trennen das ganzes Segment für die Dauer der Änderung lahmlegt. Bei 10Base5 gibt es dann andere unschöne Probleme wie den Mindestabstand der Transceiver und das unflexible dicke Koaxialkabel. Diese Technik wurde in den meisten Fällen durch Sternverkabelung mit 10BaseT ersetzt, kann aber auch noch heute genutzt werden.
Das Hauptproblem waren die Kollisionen. Ein Netzwerk mit 30 Teilnehmern hat dann nur noch 30% der Bandbreite zur Verfügung, was auch der Hauptgrund war, warum in den 90ern überhaupt 100MBit Netzwerk Verbreitung fand. Lösen lies sich das Problem lange Zeit nur über Token Ring.
Dann kam jedoch der Switch und schaffte das Problem elegant aus der Welt. Nicht nur, dass die Netzwerk Kapazität nicht mehr beeinträchtigt wurde, jeder hatte im Switch auch die volle Bandbreite und konnte mit jedem in beide Richtungen kommunizieren. Full Duplex kannte man lange Zeit von Cross Over Kabeln. Ein 10 MBit Switch, mit 48 Ports, hatte so also eine theoretische Kapazität von 960MBit und war damit 100MBit Base2 oder einem 100MBit Hub, um Welten überlegen, die bei Vollbelegung nur auf etwa 20 MBit kamen. Zusätzlich wurden die Pakete auch nur an die Leute ausgeliefert, die das auch etwas angeht (wenn man den MAC Speicher nicht überlaufen lies).
Das war dann Ende des Hubs und des Koaxkabels im allgemeinen.
Der Rest war nur noch Bonus, wobei das Base2 Netzwerk da mit seiner extrem einfachen Art überzeugen konnte. Toll für LAN Partys: niemand brauchte einen Hub oder gar Switch finanzieren und das ganze war unkompliziert aufzubauen. Falls jemand sein Kabel vergessen hatte, dann konnte man sogar mit Alufolie und zwei Nadeln selbst eines Basteln. (herrliche Erinnerungen an eine untergegangene Technologie).
Dafür wurde das Netzwerk unterbrochen, wenn jemand abgereist ist und sein Kabel und das T Stück mitnehmen wollte. Bei großen Netzwerken war dann auch problematisch, dass die PCs wie auf einer Perlenkette aufgereiht sein mußten. 185m kling erstmal lang, aber wenn man dann zu einem PC mit 20m Kabel hin und 20m Kabel zurück mußte, dann relativierte sich das ganze doch etwas.
Base5 Netzwerk war, dank seiner Vampirklemmen, quasi nur fest zu gebrauchen und ließ sich so bequem verlegen, wie eine Wasserleitung.