Ratlosigkeit vor anstehendem Upgrade von Ryzen 5/3600 auf Ryzen 7 5800X oder höher?

olli-hn

Schraubenverwechsler(in)
Moin liebes PCGH - Forum!

Um alle Fragen bezüglich meines Builds vorab zu klären hier die Specs:

CPU: Ryzen 5 3600 + Boxed Lüfter (shame on me :D)
Mainboard: MPG X570 Gaming Edge WiFi
Netzteil: Cooler Master Reactor 550
GPU: XFX RX570 8GB
RAM: G.Skill RipJaws 5 DDR4-3200 (2x16 GB)

Ich benutze den PC predominantly für Anwendungen, nicht für Spiele. Konkret handelt es sich bei der Anwendung um Ableton Live 10, der Build soll also einen DAW-PC verkörpern (Musikproduktion). Nun haben aber meine Projekte mittlerweile eine Größe und Form angenommen, die die CPU, die ich jetzt verbaut habe nicht mehr stemmen kann, ohne das es zu Belastungsspitzen kommt.

Das Problem bei diesen Spitzen ist, dass die Audiospuren dann während des Recordens bspw. knacken, fiepen, etc. mit aufnehmen oder beim Abspielen des Arrangements auf Grund der relativ hohen Anzahl an Instrumenten / Plug-Ins / Spuren generell einfach anfängt zu knistern oder komplett inaudible wird.

Da ich denke, dass der Arbeitsspeicher bei der Sache nicht limitiert und die restlichen Komponenten beim Verarbeiten von Audiospuren nicht großartig zum Zuge kommen (externe Soundkarte bzw. Audio-Interface ist vorhanden) hab ich Nachforschungen angestellt und bin soweit sicher, dass es die CPU sein muss, die hier limitiert.

Für Audio-PCs ist, so das Internet, ein sehr hoher Single-Core Takt notwendig und an dieser Stelle türmen sich auch meine Fragen:

- Kann ich den Boost-Angaben von AMDs CPUs trauen?
- Wie wahrscheinlich, oder anders gefragt, wie häufig geht der einzelne Kern in den höheren Takt?
- Ich bin weiß Gott kein Ass, aber wie anspruchsvoll wäre ein mildes OC mit dem neuen CPU? (Ich sage nicht, dass ich es machen werde, sondern frage nur, auf einer Skala von sagen wir 1-10 wie anspruchsvoll es wäre :D)
- Was für einen Tower-Kühler könnt ihr empfehlen? Ich bin irgendwo bei Alpenföhn Brocken und Scythe Mugen rausgekommen. Gibt es da Erfahrungswerte?
- Abschließend bleibt die Frage, welche CPU es denn nun werden soll, im Titel steht ja der 5800X - aber ich habe langsam ehrlich gesagt jeden Ratgeber was es AMD CPUs angeht gewälzt (Danke PCGH an dieser Stelle!) und scheine langsam den Wald vor lauter Taktraten nicht mehr zu sehen. :huh:
Zur Absteckung meiner Vorstellung ist das Budget erstmal nebensächlich, aber mit Kühler wären unter 500-550 Euro toppi. Gerne auch günstiger, wenn geht.. :D

Ansonsten bleibt gesund ♥
Vielen Dank fürs lesen!

Olli
 
- Kann ich den Boost-Angaben von AMDs CPUs trauen?
Ja. Man muss sie nur verstehen.
FALSCH ist: "Die CPU muss immer den Boost erreichen/halten"
RICHTIG ist: "Die CPU muss zu jedem zeitpunkt den BASIStakt erreichen, wenn die Umgebungsbedingungen besser sind kann/wird sie sich bis maximal zur Boostangabe selbst übertakten"

Es gibt (weder bei Intel noch bei AMD) irgendeine Garantie für irgendwelche Boosttaktraten auch wenn das viele glauben. Ein 5800X wird je nach Belastung/Stromstärken/Temperatur/Powerlimits/usw. irgendwo zwischen 3,8 und 4,7 GHz takten (Angabe AMD). Realistisch in der Praxis sieht man Taktraten zwischen 4 und in seltenen Spitzen 4,8 GHz.
- Wie wahrscheinlich, oder anders gefragt, wie häufig geht der einzelne Kern in den höheren Takt?
Zwischen nie und dauerhaft - je nachdem wie deine Last ist.
aber wie anspruchsvoll wäre ein mildes OC mit dem neuen CPU?
Ein gut trainierter Orang-Utan sollte es hinbekommen (im BIOS PBO auf "on" stellen - fertig).
Es ist aber Unsinn einen 5800X zu übertakten da er ab Werk sowieso an seinem Limit ist. OC dieser CPU bedeutet übertrieben gesagt doppelter Verbrauch für 100 MHz mehr.
Viel sinnvoller ist es, die CPU etwas einzubremsen, da man wenn man 2-3% weniger Performance akzeptiert ggf. 30% und mehr an Verbrauch und Temperatur einsparen kann.
Was für einen Tower-Kühler könnt ihr empfehlen?
Der Mugen5 RevB den du nennst bietet für den Preis schon sehr viel.
welche CPU es denn nun werden soll,
Das können wir dir nicht beantworten - das weiß nur dein Geldbeutel ;-)
 
mit Kühler wären unter 500-550 Euro toppi
Ja dann ist die Sache ja nun wirklich einfach:
+
:ka:

Vorher nicht ein aktuelles UEFI für dein Mainboard vergessen! :nicken:
 
Ich würde persönlich den Mugen5 dem DarkRock4 jederzeit vorziehen.
Der Grund: Die gefühlte 3 Grad die der DarkRock4 mehr bringt stehen in keinem Verhältnis zum Mehrpreis. Ein 5800X wird unter einem Mugen5 niemals Temperaturprobleme haben (also echte, nicht die die nur in den Köpfen der User sind - die CPU wird unter egal welchem Kühler deutlich über 80°C gehen^^) und von der Lautstärke her geben sich die Kühler auch nix. Die 30€ kann man sich einfach sparen finde ich.
 
Der Brocken 3 sollte es ebenso tun.
Edit: Laut PCGH Test erreicht der Mugen 5 bei 0,9 Sone (lauter ist er nicht) 52,1°C und der DRP4 bei 1 Sone 49,8°C. Der Brocken 3 liegt bei 52,5°C.

Was man bei den Ryzen 5000er beachten sollte, sind Audio und USB Probleme in Verbindung mit X570 und B550 Boards. PCGH hat das interessanterweise bei keinem Test erwähnt. https://www.pcwelt.de/news/AMD-USB-Fehler-verbindung-bricht-ab-chipsatz-b550-x570-10982051.html
Erst in diesem Monat sollen die Probleme mit einem Bios Update behoben werden: https://www.anandtech.com/show/1655...agesa-firmware-usb-fix-for-ryzen-coming-april

Generell kann man über den Taskmanager die Auslastung des Systems grob verfolgen. Erreicht die Auslastung des Arbeitsspeichers beispielweise etwa 75%, fängt Windows mit dem Auslagern an, was sich in Form von hakenden oder stockenden Anwendungen äußern kann. Generell reagiert das System dabei etwas träger.
Die Anzeige der Kernauslastung kann etwas irreführend sein, wenn nur ein Kern belastet wird. Da Windows die Last wechselnd zwischen Kernen verschiebt, verzerrt die Anzeige des Taskmanager, der immer nur den Durchschnitt einer gewissen Zeit zeigt, die tatsächliche Auslastung. Werden aber alle oder die meisten Kerne mit Vollast (oder mehr als 85%) angezeigt, kann die CPU wirklich am Limit sein.
 
Der DRP4 war nur ein Vorschlag, weil er genau in die Budgetgrenze passt :D
Nötig ist der auf keinen Fall, das stimmt.
 
Über Design kann man bekanntlich streiten, rein von der Performance her ists bei der CPU aber völlig wurscht ob DarkRock, Brocken oder Mugen. Ich würde (bzw habe :ugly:) einfach den günstigsten nehmen. Deswegen hab ichn Brocken3 aufm 5950X weil ich den für 35€ oder sowas bekommen hatte. Es ist einfach Quatsch mehr für nen dickeren Kühler auszugeben weil bei den CPUs nicht die Gesamtwärmeleistung der Flaschenhals ist (von härteren OC-Eskapaden bei 5900/5950X-CPUs mal abgesehen).
 
Was man beim Dark Rock Pro 4 (neben dem hohen Preis) auch Bedenken sollte, ist die deutlich fummeligere Installation.
Das ist bei den EKL- und Scythe-Kühlern deutlich besser gelöst.

Für einen versierten Bastler kein Problem und selbst für Anfänger mit ruhigen Fingern gut zu schaffen, aber ich emfand die Montage des Dark Rock Pro 4 bei einem Bekannten schon als nervig.
Das ist aber wohl hauptsächlich der Optik des Dark Rock Pro 4 geschuldet, die BeQuiet wichtiger zu sein scheint als eine einfache Montage.

Die Optik des Dark Rock Pro 4 war für meinen Bekannten aber auch der Hauptgrund sich für den Kühler zu entscheiden:ka:

->Am Ende sind alle genannten Kühler absolut ausreichend für einen vernünftigen, leisen Betrieb des 5800X:daumen:
 
Wäre ein 3900x nicht Leistungsstärker als der 5800x ? Preislich gleich
In Anwendungen, die von 24 Threads gegenüber 16 profitieren ja, in allen anderen nein.

Ist halt die Frage was man genau vorhat. Bei der genannten Audioproduktion ist aber wahrscheinlich IPC/Singlecore weit wichtiger als Multithread weswegen ein 5800X schneller als ein 3900X sein sollte.
Wenn der PC nur dafür verwendet wird sollte man sich eher ansehen wie viele Kerne die Software überhaupt nutzt - denn wenn weniger als 12 Threads ausgelastet werden können ist ein billigerer 5600X auch nicht langsamer als ein 5800X.
 
Das mit dem Mugen 5 kann ich nur bestätigen. Mein 5800X wird seltenst wärmer wie 85°C und ich hab die PCGH Version inkl. Silent Lüfterabstimmung.
 
@Threshold : Ich war für die Installation des Dark Rock Pro 4 bei einem Bekannten und hatte leider vergessen eigenes Werkzeug mitzunehmen... [Das war mein Hauptfehler:wall:]

Der magnetisierte Schraubenzieher der beim Dark Rock Pro 4 beilag war leider nicht in der Lage die Schrauben zuverlässig zu halten. Mit der Folge das die Schrauben immer wieder in den Kühler gefallen sind...

Hätte ich mein eigenes Werkzeug (sprich magnetischer Schraubenzieher mit vernünftiger Haltekraft für die Schrauben) dabeigehabt, wäre mir die Installation des Dark Rock Pro 4 wahrscheinlich nicht in so nerviger Erinnerung geblieben.

Trotzdem empfinde ich die Monatage der EKL- und Scythe-Kühler als durchdachter und einfacher:ka:

->Ist aber wohl auch geschmachssache, außerdem montiert man den CPU-Kühler ja nicht andauernd neu...
Aber nervige Erinnerungen bleiben einem halt im Gedächtnis haften...

Gruß
Micha
 
Der magnetisierte Schraubenzieher der beim Dark Rock Pro 4 beilag war leider nicht in der Lage die Schrauben zuverlässig zu halten. Mit der Folge das die Schrauben immer wieder in den Kühler gefallen sind...
Ich hab einen Schraubendreher mit magnetischen Kopf. Daher war das sehr leicht.
Aber stimmt schon, wenn man sowas nicht hat, braucht man vermutlich drei Hände.
 
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