RAM-Speed bei Ryzen 9

Royaleron

Kabelverknoter(in)
Hallo an die Community,

ich habe ein Frage zum RAM. Und zwar steht in den Spezifikationen des Ryzen 9 3900X, dass die maximale Speichertaktfrequenz bei 3200 MHz liegt. (https://www.amd.com/de/products/cpu/amd-ryzen-9-3900x)
Ich habe mir ein Mainboard dazu geschnappt, (MSI MEG X570 Unify) welches als RAM bis zu "4x DDR4 DIMM, dual PC4-36800U/​DDR4-4600" angibt. Jetzt kann man ja zum Beispiel 3600 MHz RAM relativ klassisch kaufen. Aber wenn der CPU nur 3200 nimmt, bringt das dann überhaupt was? Ich glaube ich habe dort ein technisches Detail nicht verstanden und würde mich sehr darüber freuen, wenn mir das jemand erklären könnte :)

LG
Royaleron
 
Für Ryzen wäre das beste 3600mhz ram.

Da der infityfabric 1800mhz mal 2 am besten ist also 3600mhz.



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Was das Board angibt ist das maximale, was man im BIOS anwählen kann - die Angabe kannste quasi vergessen.

Wichtig ist, was der Speichercontroller in der CPU kann - und das ist (abhängig von Art und Anzahl der RAM-Riegel: Ryzen 9 3900X - AMD - WikiChip) DDR4-3200 offiziell. Bedeutet AMD garantiert diesen Takt bei entrspechender Bestückung.

Inoffiziell geht auf eigene Gefahr mehr. Erfahrungsgemäß sind bei 1:2 Teiler zum InfinityFabric (also ohne künstliche Teiler die Performance kosten trotz immens hohen RAM-Taktraten) 3600 MHz quasi immer drin, mit etwas Glück (und wenig RAM-Riegeln) gehen öfter mal bis 3800 MHz RAM (entsprechend 1900 MHz IF) stabil. Wie schon geschrieben wurde ist 3600 aber der SweetSpot im Sinne von geht quasi immer und bietet die beste Leistung fürs Geld.
 
Was ist mit 1:2 Teilern gemeint? Kannst du mir da nochmal kurz eine technische Aufklärung geben?

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe im Sinne der Praxis. CPU garantiert mir 3200. Üblicherweise bekommen die Geräte aber auch gut 3600 hin, was auch das bessere Preis-Leistungs Verhältnis und damit die Empfehlung ist. Right?
Wenn ich kein Glück habe, kann dann was schief gehen? Oder drosselt der im Worst Case einfach auf 3200 runter? Was könnten den Probleme bei zu hohen Taktraten des RAMs sein? Grundsätzlich lese ich aus dem Wiki raus, dass auch hier immer 2 Riegel im Dual Channel betrieben werden sollten. Vier Riegel haben ja scheinbar einen Leistungsdrop. Oder intepretiere ich das falsch. (Double Rank eine Eigenschaft der RAM-Bänke und daher des Mainboards?)

BTW. Danke für eure unglaublich schnellen Antworten :D

PS: Ich hoffe meine Fragen sind nicht verwirrend gestellt :P
 
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Wenn Du Pech hast schafft Deine CPU (wie mein 3800X) keine 1800Mhz Infityfabric. Dann musst Du mit dem Ram-Takt runter um den PC stabil betreiben zu können. Bei mir äußerten sich 1800Mhz Infityfabric in Abstürzen u. sporadischen Neustarts unter Last. RAM-Fehler konnte ich ausschließen u. jetzt läuft der PC halt bei 1600Mhz Infityfabric u. DDR4 3200 mit sehr schnellen Timings absolut stabil.

Vielleicht bekomme ich die 1800mhz FCLK mit einer späteren Bios-Version stabil. Aber zur Zeit läuft bei mir nur der garantierte Takt stabil.
 
PCGH schrieb mal folgendes:

Auf der einen Seite lassen sich so RAM-Geschwindigkeiten von DDR4-4000 und mehr erreichen, auf der anderen Seite wird so die Kommunikation von Ryzen 3000 empfindlich gebremst, denn der Infinity Fabric läuft immer mit vollem RAM-Takt oder eben über den Teiler.

Die höhere Speichergeschwindigkeit verpufft in der Anbindung des Speicher-Controllers selbst: Bei DDR4-3200 und 1:1-Teiler läuft das Infinity Fabric mit 1.600 MHz und kann gut 51 GB/s von und zum Speichercontroller transportieren. Das entspricht exakt der Geschwindigkeit von Dual-Channel-DDR4-3200. Bei DDR4-4000 und 2:1 Teiler liefert der RAM zwar bis zu 64 GByte/s, der auf 1.000 MHz eingebremste IF-Link vom Speichercontroller zu den Rechenkernen arbeitet aber nur mit 32 GByte/s. Laut AMD gibt es einige Spezialfälle, die trotzdem profitieren, 99 Prozent der Anwendungen laufen mit schnellerem Speicher im 2:1-Modus aber langsamer.


Ich hoffe, das beantwortet ein wenig deine Frage nach dem Teiler.
 
Was ist mit 1:2 Teilern gemeint? Kannst du mir da nochmal kurz eine technische Aufklärung geben?
Eiin 3900X besteht aus 3 Chips unter dem Deckel. Einem I/O-Chip und zwei "Chiplets" die die Rechenkerne enthalten (jedes Chiplet 8 Stück wovon bei dir je 6 aktiv sind was 12 Kerne macht). Diese Chips müssen miteinander kommunizieren - das tun sie über den "InfinityFabric", kurz IF. Dieser IF muss aus technischen Gründen synchron mit dem RAM laufen - und tut das normalerweise im Teiler 1:2, bedeutet der IF läuft mit 1600 MHz wenn dein RAM 3200 MHz läuft. Wenn du nun den RAM auf 3600 erhöhst muss der IF zwingend auch auf 1800 übertaktet werden - was fast immer kein problem ist. Mehr als 1900 schafft der IF aber meist nicht so dass auch mehr als 3800 MHz beim RAM so nicht geht.
Abhilfe ist ein größerer teiler, nämlich etwa 1:4. Bedeutet wenn man 4000 MHz-RAM nutzt und der IF synchron sein muss erhöht man den Teiler auf 4 und der IF taktet mit entspannten 1000 MHz. Auf die Art sind extreme Taktraten bis 5000 MHz und darüber möglich, aber das hat einen Haken. Angenommen du nutzt sauteuren 5000 MHz-RAM. Dann haste eine irre Bandbreite vom RAM zur CPU - aber der IF taktet nur mit 1250 MHz - das sind 350 MHz WENIGER als normalerweise bei 3200er RAM. Bedeutet die Kommunikation CPU-intern ist langsamer - daher kanns passieren, dass am Ende der teure 5000 MHz-RAM in weniger Leistung resultiert als normaler 3200er RAM weil die CPU sich intern anders aufstellen muss um die 5000 MHz überhaupt anzusteuern.

Aus all dem Geraffel entsteht die Empfehlung, 3600er RAM zu nutzen weil das mit nem IF von 1800 quasi immer geht und 3600er RAM auch nicht besonders teuer ist.

EDIT: Um Verwirrung vorzubeugen: Der von Einwegkartoffel geepostete Text stimmt, der Grund warum man hier von 1:1 teiler redet ist, weil der REALE Takt von DDR4-3200 echte 1600 MHz sind. Da ich von den effektiven Taktraten ausging habe ich die IF-Teiler 2 und 4 genannt, technisch korrekt sinds 1:1 und 1:2. ;-)

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe im Sinne der Praxis. CPU garantiert mir 3200. Üblicherweise bekommen die Geräte aber auch gut 3600 hin, was auch das bessere Preis-Leistungs Verhältnis und damit die Empfehlung ist. Right?
Richtisch. :D

Wenn ich kein Glück habe, kann dann was schief gehen?
Wenn du beispielsweise 3800er Riegel nutzt, die CPU das aber nicht stabil schafft wirst du Systemabstürze haben oder der PC erst gar nicht booten mit der Einstellung. Dann stellste eben auf 3600 runter. ;-)
 
Kommando zurück. Jetzt hab ich es verstanden. Danke für die super Erklärung Incredible Alk. Wenn ich mir 3600er einsetze und es sollte wie bei Micha zu Systemabstürzen kommen, muss ich dann einen neuen RAM kaufen oder könnte ich den im zweifel auf 3200 runter regeln? (Übers Mainboard zum Beispiel?)

Zwei kleine Fragen noch.
1) Double Rank? Was ist das? Und laut Wiki scheint ein 2er-Kit besser als ein 4er-Kit (Bei gleichem Speicher). Ist das richtig und immer so?
2) Merkt man den Unterschied zwischen 3200 und 3600 oder reden wir hier von 1% mehr Leistung? Letztendlich sind die Preisunterschiede ja bei 50€ (32 Gb). Für 1% könnte man das eventuell nochmal überlegen, wenn man irgendwo an einer Ecke sparen muss.
 
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Jeder RAM kann immer langsamer als angegeben. Wenn 3600 nicht laufen kannste den gleichen RAM selbstverständlich mit 3200 betreiben.

"Ranks" haben was mit der Anordnung der Speichersteine auf den Riegeln zu tun. Ranks sind das, was der Speichercontroller "sehen" kann und parallel ansprechen muss. Wenn beispielsweise ein "Rank" auf 8GB besteht wäre ein solcher 8GB-Riegel "single-ranked", ein 16GB-Riegel "Double-Ranked". Grundsätzlich ist es für den Speichercontroller umso einfacher, je weniger Ranks und Riegel er gleichzeitig ansprechen muss (deswegen sind die möglichen/garantierten Taktraten dann auch höher).

Der Performanceunterschied ist nicht sehr groß, aber stark abhängig davon was du tust. Es gibt Anwendungen/Spiele/Situationen wo der Unterschied zwischen 2400 und 3600 MHz auf dem RAM genau Null ist - einfach weil Bandbreite nicht limitiert (etwa Videoencoding mit harten Einstellungen oder wenn du im GPU-limit spielst). Ebenso gibts andere Extreme wo dieser Unterschied 30% Mehrleistung ausmacht wenn etwas sehr bandbreitenlastig ist (etwa Dateikompression mit sehr großen Wörterbüchern die im RAM liegen). Im Mittel sinds einstellige Prozentwerte - also durchaus messbar aber meist nicht fühlbar.
 
Wie Incredible Alk sagt runtertakten geht bei RAM immer.
Wenn Du 3600èr kauftst, den aber wie ich doch mit 3200 betreiben musst, kannst Du immer noch die Timings (Latenzen) schärfer einstellen als normal im XMP-Profil für DDR4-3600 vorgesehen. Dann bist im Preis u. bei der Geschwindigkeit wieder bei schnellem 3200. Das muß dann leider manuell eingestellt werden.
Guter Ram bringt also immer Vorteile/Flexibilität, spürbare FPS aber nur in bestimmten Scenarien.
 
Solange der Ram Teiler 1;1 betreiben wird,ich glaube bis 3733Mhz war das.Aber sobald der Ramteiler auf 2:1 geht und höhere Ramfrequenzen eingestellt wird.
Dann hat das einen negativen einfluß auf die Funktion des IF-Link zum Speicherkontroller bzw. auf den durchsatz in GBytes/s.Lese Speicherteiler: Nett gemeint, für wenige Anwendungsfälle

https://www.pcgameshardware.de/Mati...C-Potenzial-und-empfiehlt-RAM-und-IF-1294694/

Und auch höherer Ramfrequenzen mit Ryzen 3000 CPU mit z.B. 4000Mhz ist nicht immer schneller (je nach Anwendungen)als ein Ram-Kit mit 3600Mhz.Wenn Ramlastige Anwendungen(kopieren) genutzt wird,
dann können sich Ram-kit mit 2;1 minimal absetzen.Aber das ist das Geld nicht Wert und ist sehr kostspielig.Kannst auch hier schaun.
RAM-OC auf AMD Ryzen 3000 im Test,

RAM-OC auf AMD Ryzen 3000 im Test: Testergebnisse - ComputerBase

grüße Brex
 
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