naja wenn man alles passiv kühlt heizt sich langsamm aber sicher ein gedämmter Tower auf.
Habe nach langem testen Noctua und Noiseblocker eloop lieb gewonnen.
Von einem komplett sehr leisen PC habe ich Abstand genommen da das eine Aufgabe ist die man eigendlich nicht gewinnen kann
wenn man eine bestimmte Leistungsgegend haben will.
Wenn man vollpassiv anstrebt, sollte man keinen gedämmten Tower, sondern einen möglichst offenen Aufbau nehmen. Boden und Deckel maximal Mesh sind praktisch Pflicht, seitliche Öffnungen hilfreich. Das ist mit einer der Gründe, warum sich "ein bisschen passiv" nicht lohnt: Baut man auf dieser Grundlage ein System, dass die meiste Zeit über dann doch einen Lüfter braucht (und sei es nur im Netzteil), dann ist der Rechner schnell störender als ein gut gedämmtes Aktiv-Konzept. Von diesem ausgehend den letzten Schritt zu lautlos zu gehen ist ab einer gewissen Wattklasse* einfach sehr aufwendig und teuer und somit nur mit einem gewissem Fanatismus rechtfertigbar.
*: Unterhalb von 50 W Leistungsaufname für das gesamte System dreht sich der Spieß um. Da bleibt jedes "semi-"passiv-Netzteil dauerhaft leise oder man hat gleich einen externen Ziegelstein und ein passiver Kühlkörper für einen 35-W-Prozessor ist praktisch nicht teurer als ein aktives Modell mit High-End-Lüfter.
Die einzige Situation in der ich lüfterlos kühlen würde, wäre bei der Verwendung einer Wasserkühlung mit einem externen Radiator. Um zu verhindern, dass die VRMs auf dem Mainboard geröstet werden, sollte ich dann auch noch eines der wenigen Boards mit Wasserkühlung kaufen. Nach dem Blick in meinen Geldbeutel habe ich mich aber gegen diese Maßnahme entschieden.
Es gibt von Anfi-Tec modulare Kühler, von Watercool anpassbare (siehe PCGH 05/20) und von mehreren Herstellern (EKWB, Bitspower, Barrow, Bykski) Nachrüst-Monoblöcke. Billig wird es auch damit nicht (wobei man Watercool und insbesondere Anfi-Tec günstig auf kommende Platinen übernehmen kann, was die Anschaffung relativiert), aber man muss nicht zwingend "500 Euro für die Platine und 100 Euro für den Wasserkühler" zahlen, nur weil die Hersteller keine 200-Euro-Platine mit Wasserkühlung ab Werk anbieten. Je nach Plattform und Ausstattung ist ein wassergekühltes Mainboard für unter 300 Euro gut, für unter 200 Euro in Einzelfällen machbar. Verglichen mit der restlichen Wasserkühlung und den circa drei Mo-Ra, die man für ein lüfterloses High-End-Gaming-System einplanen muss, sind das Peanuts.
Weiß jemand mit einem höheren IQ in Thermodynamik als ich, ob die dickeren Kühlrippen mit größerem Abstand eine Art Luftumwelzung wie zB bei Heizkörpern erzeugen?
Ein normaler Heizkörper, wie man ihn heutzutage in jedem Baumarkt bekommt (nicht die alten klobigen und auch nicht die niedrigtemperaturheizkörper mit Lüfter) haben ja diese geschwungenen Heizrippen innen, welche dazu führen das der Heizkörper eine Luftumwelzung erzeugt (oben warme luft raus und unten kalte Luft rein).
Der Schwung der Rippen ist eher ein Designmerkmal und auch an klassischen Gusseisenmonstern steigt warme Luft nach oben. Neuere Heizkörper bringen nur einfach mehr Oberfläche in einem geringeren Volumen unter, ohne der aufsteigenden Luft einen größeren Widerstand entgegenzusetzen, sodass man mit einem kleinerem Heizkörper oder aber mit deutlich niedrigeren Wassertemperaturen die gleiche Raumtemperatur erreicht. Das ist hier ähnlich, nur dass es um eine niedrige Wasser- beziehungsweise Heatpipe-Innentemperatur bei gleichbleibender Raumtemperatur geht. Die dicke der Lamellen beim Prototypen trägt zur Wärmeabgabe aber nichts bei. Da geht es eher um Wärmeleitung innerhalb des Kühlkörpers – man sieht ja wie riesig das Teil ist, aber trotzdem kommen nur sechs Heatpipes zum Einsatz. Die Feinverteilung über die gesamte Kühlfläche muss also durch Wärmeleitung im Aluminium erfolgen. Für einen Gegenentwurf kann man sich Scythes Orochi angucken: Dünne Lamellen, aber viel mehr Heatpipes.
Ein positiver Nebeneffekt ist auch die höhere Stabilität, gerade auch beim handgefertigten und viel herumgereichten Prototypen. Durch den großen Lamellenabstand wird so ein Kühler eher mal an nur 1-2 Lamellen gegriffen oder stößt mit nur einer an und dann verbiegt natürlich viel leichter etwas als bei einem Kühler mit einem Millimeter Lamellenabstand, wo jede Berührung ihre Last auf 4-5 Lamellen verteilt.
Cool.. was passiert wenn ich auf diesen passiv Monster noch 2 140mm (vllt sogar n 200mm) Lüfter drauf Klatsche?
Kann es dann das Ding mit ner sehr guten AIO aufnehmen?
Vermutlich nicht. Der Kühlkörper verteilt seine Oberfläche nur in einem größeren Volumen, aber er hat er weniger denn mehr Heatpipes und Gesamtoberfläche. Entsprechend profitiert er weniger von starker Belüftung als ein Kühler mit vielen, engstehenden Lamellen. Vergleiche Thermalright HR-22/Le Grand Macho, Noctua NH-D15, Deepcool Assassin III und Thermaltake Frio 14 Dual.
Der Olymp is aber ein schlechtes Beispiel. Es is ein sehr leistungsstarker aber auch nicht gerade leise Kühler. Hatte das Teil selber und genug Erfahrung damit gesammelt. Es liegt wohl an derunglücklichen Kombination der Lüfter von EKL mir dem Kühlkörper, da entstehen irgendwelche Resonanzen oder was auch immer, jedenfalls war der Olymp immer zu hören, selbst bei niedrigsten Drehzahlen im Idle. Man konnte mit den Lüfterkurven spielen wie man wollte, unhörbar bekam ich den nie. Wenn die Lüftersteuerung des Mainboards auch ein Abschalten der Lüfter erlaubt ist es kein Problem, dann könnte man den Olymp semipassiv betreiben. Wenn das nicht geht ist es aber im Idle und Teillast relativ laut im Vergleich zur Konkurrenz. Man müsste mal andere Lüfter an den Olymp klemmen und schauen ob das auch leiser geht.
Ich habe jetzt eine Wasserkühlung für CPU und GPU im Einsatz mit insgesamt sieben Lüftern (Arctic P14) im Einsatz und die sind in Idle und Teillast mit ~200 U/min absolut unhörbar. Kein Vergleich zum Alpenföhn Olymp, dessen zwei Lüfter waren bei solchen Drehzahlen bereits deutlich hörbar.
Die schräggestellten Lamellen des Olymp sorgen für starke Vorverwirbelung. Aber die Kombination mit den Wing Boost 2 ist unter diesen Bedingungen sogar eine ziemlich gute Idee, die sind nämlich relativ unempfindlich gegenüber diesem Problem. Bestückt man den gleichen Kühlkörper dagegen mit zum Beispiel NF-A15, dann dröhnt er nur noch und ich will gar nicht wissen, was mit einem Eloop als Zentrallüfter los wäre.