News : Eiweißkörper aus der Muttermilch auf dem Weg zu einem Superantibiotikum

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News : Eiweißkörper aus der Muttermilch auf dem Weg zu einem Superantibiotikum

Grazer Forscher entwickeln Superantibiotikum

Ein Grazer Forscherteam hat ein Superantibiotikum entwickelt. Der neue Wirkstoff hat den Vorteil, dass die gefährlichen Keime dagegen nicht resistent werden können. In sieben Jahren könnte das Antibiotikum in Apotheken erhältlich sein.
Seit zehn Jahren forscht das Team des Grazer Institutes für Biophysik und Nanosystemforschung der Akademie der Wissenschaften an dem neuen Superantibiotikum aus modifizierten Peptiden. Mittlerweile haben die Forscher einen Wirkstoff entwickelt und bereits in den USA patentieren lassen.

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Karl Lohner leitet das Forschungsteam


Wirkstoff schlägt Löcher in Bakterien

Das neue Superantibiotikum, das auf antimikrobiellen Peptiden basiert, wirkt völlig anders als alle herkömmlichen Wirkstoffe, erklärt Karl Lohner, vom Institut für Biophysik und Nanoforschung: „Wir haben einen Wirkstoff gefunden, der in Bakterien Löcher hineinschlägt, wie man mit einem Hammer in eine Wand ein Loch macht, und dadurch diese Bakterien sehr schnell zerstört. Sie können sich dagegen nicht wehren.“
Keine Resistenzen mehr möglich

Herkömmliche Antibiotika arbeiten wie ein Schlüssel, der ins Schlüsselloch der Bakterien passt. Wenn die Bakterien sich verändern, passt dieser Schlüssel allerdings nicht mehr und das Antibiotikum kann nicht mehr wirken - so entstehen Resistenzen.

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Am Grazer Institut wird intensiv am neuen Superantibiotikum gearbeitet

Das könne mit dem neuen Wirkstoff nicht passieren, so Lohner: „Wir haben das der Natur abgeschaut. Wir sind ausgegangen von einem Eiweißkörper aus der Muttermilch, dem Lactoferrin, von dem man wusste, dass er antibiotische Eigenschaften hat. Wir haben jenen Teil, der dafür verantwortlich ist, genommen und haben ihn wesentlich vereinfacht und verkleinert, damit wir eine ganz spezifische Wirkung erzielen.“
Durch Koppelung einer Fettsäure an das Peptid werde nicht nur die Effizienz bei der Zerstörung der bakteriellen Membran gesteigert, sondern auch die Bindung an giftige Bruchstücke der Bakterien (Endotoxine) extrem erhöht, erklärt Forscherin Dagman Zweytick. Der neue Wirkstoff kann durch diesen dualen Mechanismus sowohl die Zellhüllen von Antibiotika-resistenten Bakterien zerstören als auch vor septischen Komplikationen schützen.
Zehn Millionen Euro für Entwicklung

Rund fünf Millionen Euro stecken bisher im Forschungsprojekt Superantibiotikum. Noch einmal so viel ist für die vorklinischen und klinischen Studien notwendig, rechnet der Projektleiter. Wenn alles so gut weiterläuft wie bisher, könnte der neue Wirkstoff der Grazer Forscher in sieben Jahren bereits als Medikament in den Apotheken erhältlich sein




QUELLE :

Grazer Forscher entwickeln Superantibiotikum - steiermark.ORF.at
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... mal schauen was daraus wird

Lactoferrin (eigentlich ganz genau Lactotransferrin) kennt man ja schon relativ lange als "Proteinkiller" gewisser Keime wie zum Beispiel Haemophilus influenzae (verantwortlich unter anderem für die Bronchitis)
Entsprechen intensiv wurde es auch erforscht; es ist eines der wichtigsten "Schutzmittel" in der Muttermilch
Die Natur ist einfach clever; wirklich entscheidende Dinge (wie zum Beispiel Penizillin) konnte man nur dort abschauen und kopieren
 
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Das bemerkenswerteste an diesem Artikel ist mitunter, dass das Patent in den USA eingereicht wurde, bzw. es wohl nur dort möglich war ein Patent auf diesen Wirkstoff zu bekommen.
 
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Das bemerkenswerteste an diesem Artikel ist mitunter, dass das Patent in den USA eingereicht wurde, bzw. es wohl nur dort möglich war ein Patent auf diesen Wirkstoff zu bekommen.

ein schelm, der böses dabei denkt...
 
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@nfsgame: Ein wahres Wort! Aber dennoch sind wir momentan zum Scheitern verurteilt, da superresistente Bakterien Jahr für Jahr (in Europa) auf dem Vormarsch sind. Die Allgemeinheit erfährt davon immer in den Medien, wenn sich wieder jemand in einem Krankenhaus oder dergleichen mit diesen angesteckt hat und daran womöglich sogar gestorben ist. Länder wie die Niederlande sind dank ihrer pingeligen Sauberkeit in Krankenhäusern uns Deutschen um Längen voraus.

Also trage ich jetzt das Jahr 2018 in meinen Kalender ein, da dann der Wirkstoff bei meinem Händler des Vertrauens steht? Na ich bin ja mal gespannt!^^
 
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@TheRealBecks: Das war nicht immer so in Deutschland! Früher zu DDR Zeiten haben in Krankenhäusern nicht die polnischen Putzkräfte mit dem Klolappen überall lang gewischt, sondern da musste die Krankenschwestern selber alles pingelig sauber halten. Und da gabs sowas wie "Krankenhauskeime" garnicht. Da wurde alles desinfiziert undsoweiter. Heute muss man sich von einem Arzt sagen lassen, dass KKH Keime doch normal seien. So ein Pfeffer!!! Mangelnde Hygiene und technische Rückschritte sind Ursache von solche Bakterien.

Es gibt eine neue Entwicklung um solche Bakterien einzudämmen: ULNA - Der Hygiene-Türgriff den Sie auch mit dem Unterarm bedienen können.

Hat jemand so etwas schonmal in einem Krankenhaus gesehen? US-Studien haben belegt, dass es durch diesen Türgriff sogar möglich ist, dass diese "KKH-Keime" komplett ausgerottet werden konnten. Aber sowas kostet ja Geld. Lassen wir lieber alte und kranke Menschen dran glauben... Könnt ich mich aufregen. Meine Oma war schwer krank ins Krankenhaus gekommen. Und dort hat sie sich noch son Scheiß Keim geholt. Die wäre beinahe drauf gegangen.

Hoffen wir, dass die Pharmaforschung nicht zu sehr gebremst wird und das SuperAntibiotikum bald rauskommt...
 
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Problem mit der Hygiene ist auch, früher waren Desinfektionmittel erlaubt, welche heutzutage verboten sind.
Zum Beispiel auch bei OPs --> Carbol (Phenollösung)
 
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