Noch einmal: Das Problem hat nichts oder nur sehr am Rande mit Zinsrechnung zu tun, oder wie gut/schlecht jemand darin ist.
Der Kunde sieht, dass das Produkt mit - sagen wir mal der einfachen Rechnung wegen - 100 Euro ausgepreist ist.
Das ist der, dem nicht gewerblichen Endverbraucher bekanntzugebende, Brutto-Preis einschließlich Märchensteuer.
Dann liest der Kunde, dass der Händler ihm angeblich die Märchensteuer von 19% schenkt.
Sprich, der Zinsrechnung beherrschende Kunde zieht 19% vom ausgewiesenen Preis ab, denn die will der Händler ihm ja angeblich schenken.
Damit kommt er nach Adam Riese, Eva Zwerg, Konrad Duden und den Brüdern Grimm ganz zu recht auf 81 Euro, die er für das Produkt zu zahlen hätte.
Der Händler rechnet aber anders. Er bestimmt die Höhe des Rabatts, indem er den Prozentsatz der "geschenkten Mehrwertsteuer" auf den Netto-Preis anlegt, der noch gar keine Mehrwertsteuer gesehen hat. Und diesen Rabatt zieht er dann wiederum vom Brutto-Preis ab. Because of reasons.
Sprich, er kommt bei einem Bruttopreis von 100 Euro nicht auf einen Rabatt von 19 Euro, sondern auf einen Rabatt von 15,39 Euro und damit auf einen geminderten Endpreis von 84,61 Euro statt 81,00 Euro.
Sinn ergibt das nur aus kaufmännischer Sicht, während Verbraucher und Semantiker gleichermaßen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Den Mathematikern hingegen ist das komplett egal, weil beide Rechnungen stimmen. Was sich unterscheidet, ist die angenommene/behauptete Berechnungsgrundlage.