[Kurzlogbuch] Laptop-Upgrade HDD auf SSD

Iceananas

BIOS-Overclocker(in)
Meine liebe Community,

vor wenigen Tagen habe ich mich dazu durchgerungen, mir eine SSD zu kaufen. Ich bin dermaßen begeistert, dass ich die Ergebnisse mal gerne mit euch teilen möchte :)

Vorgeschichte: Ich arbeite im Moment mit einem Laptop aus dem Hause Acer, der 3810T (T wie Timeline). Ich bin Student an einer technischen Universität und muss sehr viel mit dem Laptop arbeiten, daher der Besitz dieser schlanke Dauerläufer. Jedoch forderte zu viel Mobilität ihren Tribut, die große HDD, die eingebaut war, reagierte nach monatelangen Erschütterungen durch den Transport nicht mehr so freundlich, sondern gab öfter ein Klackern vor sich und produzierte auch hier und da mal ein Bluescreen. Auch gabs vereinzelt Datenverluste, die besonders ätzend sind, wenn man z.B. einen Quellcode vorstellen möchte, dieser sich aber ausgerechnet nicht mehr öffnen ließ.

Als Lösung dieses Problems kam mir eine SSD in den Sinn, die ohne jegliche bewegliche Teile absolut schockresistent ist und dazu, wenn man die Berichte im Internet glaubt, einen unglaublichen Performanceschub bringen soll.

Der Grund, wieso ich doch wochenlang gezögert habe, ist der hohe Preis. Für durchschnittlich 2,5€/GB ist eine SSD mehr Luxusgut als Massenprodukt. Da meine HDD langsam, aber sicher bald den Geist abgibt und mich die Leistung der SSD doch neugierig macht und verlockt, habe ich mich dazu durchgerungen. Man gönnt sich ja schließlich sonst nichts und außerdem bekomme ich Bafög :ugly:

Bei der langwierigen Suche nach einer günstigen, aber großen SSD bin ich dann nach €/GB gegangen und schließlich auf die Samsung PB22-J mit 128GB gestoßen. Zunächste wollte ich eine Intel G2 Postville aufgrund ihrer enormen I/O Performance holen, jedoch ist mir 80Gb zu klein, da ich im Laptop nur eine Platte einbauen kann und somit sehr viel draufpassen muss und die 160GB Variante einfach zu teuer.
Die Samsung-SSD ist im Ramdom-Performance einer IntelSSD unterlegen, dafür hat sie sonst eigentlich ähnliche Leseperformance und übertrumpft die Intel-SSD beim Schreiben und einiges.
Eigentlich wollte ich nicht mehr als 250€ ausgeben, und die SSD passt gerade noch in den Preisrahmen. Für etwas mehr bekäme man auch eine Sandforce SSD, dennoch habe ich die nicht für Schwanzvergleich gekauft, sondern wollte "nur" möglichst viel für wenig Geld und natürlich mit einer nicht inakzeptablen Performance (wie SSDs mit diesen JMicron-Controllern).
Ein Paar Tests der Samsung-SSD findet ihr hier:
SSD 2009, act 1: OCZ Apex and Samsung PB22-J (page 1: Introduction) - BeHardware
Hardwareoverclock.com | Test: Corsair P128 SSD
Falls einige sich wundern, wieso die Corsair P128 verlinkt ist: sie ist baugleich mit der Samsung SSD und ist lediglich umgelabelt worden. Im direkten Preisvergleich war die Samsung viel billiger (da BULK, die SSD kam lediglich in einem Plastikbeutel) und ich einfach mal die von mir gewohnte Samsung-Qualität vertraue.


Doch nun genug vorgeplänkel. Am Mittwoche drückte ich mit breitem Grinsen den Postboten 260€ in die Hand und verschwand schnell im Zimmer. In aller Vorfreude setzte ich den Schraubenzieher an der HDD-Schacht an. Ein Foto habe ich natürlich nicht vergessen zu schießen: :D

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Beschwert euch übrigens nicht über die Qualität, ich finde für ein HandyCAM sind die Bilder schon ordentlich (außer das erste verschwommene Bild :ugly:) :D

Bei der Original-HDD handelt es sich übrigens um ein Hitachi 5K500, da die völlig uninteressant für uns ist, gehe ich nicht mehr allzuviel darauf ein.

Dafür eine Nahaufnahme der Samsung SSD, mit der aktuellen Firmware, die schon TRIM unterstützt:

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Und als PC-Bastler wird natürlich alles sofort auseinander genommen, hier mal die SSD entkleidet:

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Ein letzter Anblick der HDD, die schon in wenigen Minuten in Rente gehen wird:

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Beide Platten im Vergleich:

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Und mit wenigen Handgriffen hat die brandneue High-Speed-Platte im Laptop Platz gefunden :hail:

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Danach folgte die Windows 7 x64 Professional Installation und damit die erste faustdicke Überraschung: Das komplette Betriebssystem wurde binnen 15 Minuten komplett aufgesetzt!! 15 Minuten von der Partitionsauswahl bis zum Desktop, das habe ich noch nie erlebt :what:

Windoof fährt in weniger als 30 Sekunden hoch, und jeder Start ist ein Genuss im Gegensatz zu meiner alten HDD. Der Geschwindigkeitsvorteil ist überwältigend, alles läuft ein Tick flüssiger, Programmfenster erscheinen, ehe ich die Maustaste losgelassen habe... einfach nur genial.

Was bei uns im Forum nicht fehlen darf sind natürlich Benches :D Ich habe ATTO und CyristalDiskMark mal durchlaufen lassen:

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Der Performanceunterschied ist wahrlich ein Quantensprung, die Werte sprechen für sich. Die SSD ist trotz der hohen Preis die beste Investition seit langem, und ich würde es jedem empfehlen, der einen Performanceschub für den PC braucht. Den wenn der Unterschied in meinem vergleichweisen schwachen Laptop schon so gravierend ist, dann ist in einem Spielerechner die HDD erst recht der Flaschenhals.

Und netter nebeneffekt: ich kann mein Laptop so oft transportieren wie ich möchte :ugly:

In dem Sinne,

einen guten Morgen :)

P.S.: Einen schönen Dank übrigens an Elementardrache für diese schöne Anleitung zur Einstellung der SSD
 
Zuletzt bearbeitet:
ja ich habe auch schon ne ganze weile ne ssd für os+programme+paar spiele. macht schon spass muss man sagen. ^^
 
Naja bis auf die niedrigereren Ladezeiten braucht ein Spielepc eigentlich keine SSD
Aber 260€/128GB~2 €/GB was ich für die Performance beachtlich finde
 
jo ich hab die oben angesprochene Postville in mein MBP 13" gekauft und gleich eingebaut und bin auch total begeistert ;-) ich finde in nem Laptop ist ne ssd ne pflicht geworden zumindest für mich.
 
Mich würde interessieren: Macht sich die niedrigere Leistungsaufnahme bemerkbar? Hast du die Akkulaufzeiten verglichen?
Gibts einen Signifikanten Unterschied oder kannst du aufgrund deiner Nutzungsmerkmale keinen erkennen?
 
Also ich denke schon das sie evtl länger geworden sind aber des kann man so nicht vergleichen weil hatte mit normaler hdd 2 akkuzyklen und die kapazität variert da ja auch immer.
 
Ich konnte bisher nichts gravierendes feststellen. Im Moment (90% geladen) läuft er im Stromsparmodus beim Surfen noch etwa 7 Stunden, sind eventuell ein bisschen mehr als vorher, macht aber nicht sehr viel aus. Es kommt sowieso darauf an, was man gerade macht. Meistens verbrät die CPU eh das meiste an Leistung als die Festplatte, denn beim Surfen wird meistens nicht darauf zugegriffen und da ist der Anteil an Stromverbrauch echt minimal.

Doch etwas gutes hat es doch: das Arbeiten geht viel flotter, das heißt man wartet nicht mehr ewig auf irgendein Fenster, und man schafft viel mehr in der gleichen Zeit =)

Als Extrembeispiel das CAD-Programm CATIA, das wir benutzen. Auf meiner HDD kann man kurz Kaffee kochen gehen, wenn man den Icon angeklickt hat, nach einer halben Minute kommt vielleicht das Fenster und dann vergeht nochmal 10 Sekunden, bis alles bereit ist. Auf der SSD startet alles binnen 8(!) Sekunden, einfach herrlich.
 
hehe bei mir gehts nächstes semester auch mit catia und co los :-D lohnt sich ja die ssd gleich doppelt :-) ma schaun wie´s aufm mac läuft via bootcamp
 
Meiner auch ^^ Ich glaube der Knackpunkt ist eher, in welchem Anteil der Stromverbrauch der Festplatte mit einberechnet wird.

Ich nehme mal an dein Macbook hat ein Core2Duo, die typischerweise 25W oder mehr TDP haben. Inklusive Chipsatz, Grafik usw. kommt schon einiges Zusammen. Eine HDD kommt typischerweise auf 5W unter Last, eine SSD 1W. Diese 4 W Ersparnis macht in der Energiebilanz wohl nicht mehr so viel aus.

Anders die Netbooks, die Atoms haben 5,5W TDP, das heißt eine HDD verbrät schon mal genauso viel wie der Prozessor, da kann eine SSD natürlich viel mehr Akkulaufzeit bringen, vor allem weil die Netbooks auch einen kleineren Akku haben.

So gesehen müsste ich aber auch ziemlich viel merken, denn ich habe einen CULV mit ebenfalls 5,5W TDP. Mein Akku hat 54Wh, das heißt bei 10W Stromverbrauch (was ungefähr Volllast bei mir bedeutet) hält der Akku 5 einhalb Stunden. Allerdings ist es so, dass ich nicht permanent Daten kopiere oder die Festplatte sonstwie beanspruche, dass sie unter Volllast ist. Eine HDD hat im Idle vielleicht 1W Verbraucht, eine SSD 0,1W. Ist zwar ein zehntel, allerdings auch nur 0,9W Ersparnis. Insofern sollte man keinen großen Unterschied merken, und wenn überhaupt, dann auch nur bei permanenter Beanspruchung.
 
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