Krieg in Jemen und die Welt sieht weg

Mir ist das Thema nicht wichtig und ich habe nichts davon eingeschalten, da es mich schlicht nervt, wenn ich ständig Benachrichtigungen bekomme, ob ich es daher lese kommt ganz darauf an ob ich noch mal in den Thread reinschaue, was hier eben erst später passiert ist.

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Sie haben letztendlich immer gewonnen und sind letztendlich nur abgezogen,weil es sich schlicht nicht rentiert hat, es war heute wie damals ein nutzloses Stück Land, in welches man nur ab und an Mal einmarschiert ist um aufzuräumen. Sie hätten es durchaus halten können, wenn es für sie irgendeinen Nutzen gehabt hätte, hatte es aber schlicht nicht.
1919 haben die Briten den Zenit ihrer Macht sowieso schon überschritten.
Es kostet auch weniger Leben mit harter Hand durchzugreifen, als Aufständische gewähren zu lassen, die Nazis haben verstanden wie es funktionierte.
Ganz abgesehen davon ist es sowieso die bessere Möglichkeit sich komplett rauszuhalten, sollen sie sich doch gegenseitig abschlachten, ist nicht unser Bier.

Sie haben einzelne Kämpfe gewonnen (und die auch nicht alle), aber das ist bekanntermaßen nicht das Gleiche, wie einen Krieg zu gewinnen. Wenn du gegnerische Aktiväten in einem Land verhindern willst (und das musst du, wenn da Frieden nach deinen Vorstellungen herrschen soll, wie hier vorgeschlagen), dann musst du ihm im gesamten Territorium gleichzeitig in Schach halten können. Soweit waren die Briten in Afghanistan nie, dass haben sie wie gesagt gerademal in Palästina geschafft. Sicherlich hätte es das Empire schaffen können, wenn sie einen Großteil ihrer Macht darauf konzentriert hätten, aber das hätte sie im Gegenzug die ebenfalls nicht flächendeckende Kontrolle über mehrere Kolonialgebiete in Afrika gekostet. Für die vergleichsweise kleine saudische Armee wäre es im Jemen vollkommen unmöglich. Selbst bei Einsatz der gesamten Truppe nur dafür würde es Enden wie der US-Einmarsch in Vietnam: Außerhalb von Gebieten mit hoher Präsenz würde die gegnerische Partei weitermachen, wie bisher und jedesmal wenn sich eine zu kleine Gruppe eigener Truppen hervorwagt, endet es mit schwerene Verlusten.
 
Sie haben einzelne Kämpfe gewonnen (und die auch nicht alle), aber das ist bekanntermaßen nicht das Gleiche, wie einen Krieg zu gewinnen. Wenn du gegnerische Aktiväten in einem Land verhindern willst (und das musst du, wenn da Frieden nach deinen Vorstellungen herrschen soll, wie hier vorgeschlagen), dann musst du ihm im gesamten Territorium gleichzeitig in Schach halten können. Soweit waren die Briten in Afghanistan nie, dass haben sie wie gesagt gerademal in Palästina geschafft. Sicherlich hätte es das Empire schaffen können, wenn sie einen Großteil ihrer Macht darauf konzentriert hätten, aber das hätte sie im Gegenzug die ebenfalls nicht flächendeckende Kontrolle über mehrere Kolonialgebiete in Afrika gekostet. Für die vergleichsweise kleine saudische Armee wäre es im Jemen vollkommen unmöglich. Selbst bei Einsatz der gesamten Truppe nur dafür würde es Enden wie der US-Einmarsch in Vietnam: Außerhalb von Gebieten mit hoher Präsenz würde die gegnerische Partei weitermachen, wie bisher und jedesmal wenn sich eine zu kleine Gruppe eigener Truppen hervorwagt, endet es mit schwerene Verlusten.


Nun ja, so schlimm wäre es nicht gewesen, sonderlich etwas abgeben hätten sie dafür nichts müssen, das Hauptproblem ist und bleibt, dass Afghanistan ein Shithole (um sich mal der Sprache des US-Präsidenten zu bemächtigen) war, ist und auf absehbare Zeit auch bleiben wird, es ging damals um Politik, aber das Land zu besetzen hatte und hat keinen realen Nutzen.
Jemen ist damit nicht zu vergleichen, in Jemen gibt es zwei von Teilen des Volkes unterstützte Parteien, die Saudische Armee müsste nur eine große Bodenoffensive an der Seite einer der Seiten beginnen und der Krieg wäre relativ bald zuende, da die eine Seite auch ohne großen Truppenaufwand eigenes Gebiet sichern könnte und die Bewohner sich nicht fühlen würden als würden sie besetzt sein, eine Streitmacht mit nur ausländischen Kräften hätte es bedeutend schwieriger.
 
Der Krieg im Jemen dauert an, weil eine Seite nicht eigenes Territorium sichern konnte und die andere Seite (die Seite, die SA nicht an der Macht sehen möchte) es aber auch nicht erobern konnte. Vollkommen egal, auf wessen Seite man sich schlägt: Die anderen werden sich nicht einfach so unterdrücken lassen. Afghanistan mag Landesweit etwas komplizierter sein, weil es mehr lokale Interessensgruppen gibt, aber das Grundproblem bleibt das Gleiche: Wenn eine Gruppierung in einem Gebiet lebt und dieses Gebiet auf Leben und Tod* kontrollieren möchte, dann schaffst du entweder genug Personal von außerhalb heran, um das gesamte Gebiet rund um die Uhr überwachen und jegliche Aktivitäten kontrollieren zu können, oder es wird keinen Frieden geben. Vollkommen egal ob Afghanistan, Palästina, Syrien, Lybien, Nordirland oder Ostland: Einmal durchmarschieren bringt jede Menge Zerstörung und Opfer, aber damit nur noch mehr Hass und Widerstand, der in Gegenschlägen und Kontrollverlust ausbricht, sobald an irgend einem noch so kleinen Punkt die Truppenstärke der einmarschierenden deutlich unter die Zahl der Widerständler liegt. Und das ist, wenn die einmarschierende Partei nicht mehrere Größenordnungen größer ist und/oder einen Genozid veranstaltet, unvermeidbar.

*: Den Leben-und-Tod-Aspekt darf man dabei nicht unterschätzen. Z.B. in den französischen oder deutschen besetzten Gebieten des zweiten Weltkriegs konnten relativ kleine Besatzungstruppen relativ viel Einheimische soweit kontrollieren, dass es halbwegs friedlich war - auch wenn weiterhin hinter jeder Ecke der Tod lauern konnte. Aber da hatten die Leute noch einiges, das sie durch Widerstandsaktionen/Strafmaßnahmen verlieren konnten, Drohungen funktioniert also. Wenn jemand auf "ich erschieß dich" mit "so what? was glaubt du, was ich mit dem Bombengürtel hier vor hatte?" reagiert, steigt der Bedarf an Kontrollierenden um mehrere Zehnerpotenzen. Deswegen sind auch Todestrakte im Gefängniss so schweine teuer. Einen lebenslänglichen kannst du mit bedrohen und er wird sich in den meisten Fällen selbst kontrollieren - einen zum Tode verurteilten musst du physisch unter Kontrolle haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Halte ich jetzt für ein Gerücht, dass der Iran über Cruise Missiles verfügt, die nur mit GPS Anbindung Ziele in 1.000 km Entfernung auf den Meter genau treffen können.

GPS hat auch kommerziell (also nicht das Zeugs im billigen Autonavi) nur eine Genauigkeit von knapp über 5 m.

Da hätte es Fehltreffer über die Entfernung geben müssen.
 
Der Krieg im Jemen dauert an, weil eine Seite nicht eigenes Territorium sichern konnte und die andere Seite (die Seite, die SA nicht an der Macht sehen möchte) es aber auch nicht erobern konnte. Vollkommen egal, auf wessen Seite man sich schlägt: Die anderen werden sich nicht einfach so unterdrücken lassen. Afghanistan mag Landesweit etwas komplizierter sein, weil es mehr lokale Interessensgruppen gibt, aber das Grundproblem bleibt das Gleiche: Wenn eine Gruppierung in einem Gebiet lebt und dieses Gebiet auf Leben und Tod* kontrollieren möchte, dann schaffst du entweder genug Personal von außerhalb heran, um das gesamte Gebiet rund um die Uhr überwachen und jegliche Aktivitäten kontrollieren zu können, oder es wird keinen Frieden geben. Vollkommen egal ob Afghanistan, Palästina, Syrien, Lybien, Nordirland oder Ostland: Einmal durchmarschieren bringt jede Menge Zerstörung und Opfer, aber damit nur noch mehr Hass und Widerstand, der in Gegenschlägen und Kontrollverlust ausbricht, sobald an irgend einem noch so kleinen Punkt die Truppenstärke der einmarschierenden deutlich unter die Zahl der Widerständler liegt. Und das ist, wenn die einmarschierende Partei nicht mehrere Größenordnungen größer ist und/oder einen Genozid veranstaltet, unvermeidbar.

Genau,
deswegen sollten wir uns mal aus dem Schlamassel raushalten. :daumen:

1 Billion USD hat alleine das Engagement der USA in Afghanistan bis jetzt gekostet,
was hat es gebracht?
Richtig, gar nichts.

Und unsere Soldaten sind da genauso sinnlos gefallen. :ugly:

Wir sollten uns jetzt mal auf den Klimawandel konzentrieren,
das wird schon eine Herausforderung,
da brauchen wir keine "Nebenkriegsschauplätze".

Lasst die doch einfach machen,
wer nicht will, will halt nicht.
 
Das Problem ist das im Jemen viele Unschuldige sterben (darunter viele Kinder) und die Hilfsorganisationen quasi machtlos sind.

Ja, und ?

Mir tut es auch leid, wenn die Zivilbevölkerung massakriert wird. :ugly:

Solange nicht jeder Unterstützer der jeweiligen Seite aufhört,

dort Waffen reinzupumpen,

wird das niemals aufhören.

Die Amis rüsten die Saudis hoch,

die Russen die Iraner.

Die Menschen im Jemen haben halt das Pech,

sie sind geopolitisch und wirtschaftlich einfach uninteressant :ugly:
 
wieso schlachten die ganzen Muslime sich gegeseitig ab ? Seit gefühlten 100 Jahren .

vielleicht sollte man da mal ansetzen anstatt Waffen zu liefern.

Man muss aber auch sehen die Kiddies dort brauchen keinen 3000 € High-End-Rechner um BF5 zu spielen , und dann noch mit der Besten Grafik ever .

bitte kein extra Punkt , warspaß
 
Zuletzt bearbeitet:
wieso schlachten die ganzen Muslime sich gegeseitig ab ? Seit gefühlten 100 Jahren .

Das hängt wahrscheinlich ab,
wer nun die Deutungshoheit besitzt im Islam. ;)

Sunniten oder Schiiten?

:ka:

Hier geht es darum,

wer nun letztendlich den regulären Nachfolger des Propheten Mohameds stellt.

Das ist quasi eine innerliche Zerstrittenheit des Glaubens,

und da sollten wir uns mal raushalten. :daumen:
 
wieso schlachten die ganzen Muslime sich gegeseitig ab ? Seit gefühlten 100 Jahren .

Das geht schon deutlich länger so.

vielleicht sollte man da mal ansetzen anstatt Waffen zu liefern.

Mit Waffen kannst du aber mehr Geld verdienen als mit Waschmaschinen.

Man muss aber auch sehen die Kiddies dort brauchen keinen 3000 € High-End-Rechner um BF5 zu spielen , und dann noch mit der Besten Grafik ever .

Die wollen erst mal zur Schule gehen ohne Angst zu haben, erschossen zu werden.
 
Halte ich jetzt für ein Gerücht, dass der Iran über Cruise Missiles verfügt, die nur mit GPS Anbindung Ziele in 1.000 km Entfernung auf den Meter genau treffen können.

GPS hat auch kommerziell (also nicht das Zeugs im billigen Autonavi) nur eine Genauigkeit von knapp über 5 m.

Da hätte es Fehltreffer über die Entfernung geben müssen.

1000 km Reichweite sollten für den Iran kein Problem sein. Was Raktentechnik angeht haben die sich (notgedrungen) sehr viel Know How angeeignet. Und nur mit Inertialnavigation unter 5 m Abweichung zu bleiben, wäre afaik schon nach 100 km eine sehr reife Leistung. Mit Kombination von GLONASS (der Iran könnte möglicherweise sogar Zugriff auf militärische Codes haben) und GPS sowie jeweils mehreren Empfängern sollte 1 m aber unter guten Bedingungen (und ein Flugkörper über der Wüste hat verdammt gute Bedingungen) auch so zu schaffen sein. Alternativ kämen optische Methoden in Frage - eine Raffinerie ist nun wirklich leicht zu erkennen, der Mittelpunkt eines Tanks leicht automatisch ansteuerbar.

Aber warum überhaupt so kompliziert? Man braucht keinen Fire & Forget Überschallflugkörper um ein ziviles Ziel in einem nicht umkämpften Gebiet anzugreifen. Erst recht nicht, wenn ein paar 100 km weiter ein failed State als Ausgangspunkt zur Verfügung steht. Da reicht im einfachsten Fall ein simples Propeller-UAV mit Fernsteuerung, wahlweise via Kamera (je nach Verbindungsqualität mit assistierendem Autopiloten) oder ganz banal mit eingeschleusten Bodenpersonal in Sichtweite des Ziels.

Deswegen ist die Schuldzuweisung auf den Iran ja auch so schwierig - unter den herrschenden Bedingungen könnte fast jeder (nicht nur jeder Staat, sondern sogar Privatleute die ein Bißchen Geld und Kontakt zu Schmuggleren oder alternativ ein Bißchen mehr Geld haben) so einen Angriff durchführen. Und mit Blick auf laufenden und drohenden Krieg kann man eine große Auswahl potentieller Nutznießer.


Ja, und ?

Mir tut es auch leid, wenn die Zivilbevölkerung massakriert wird. :ugly:

Solange nicht jeder Unterstützer der jeweiligen Seite aufhört,

dort Waffen reinzupumpen,

wird das niemals aufhören.

Die Amis rüsten die Saudis hoch,

die Russen die Iraner.

Die Menschen im Jemen haben halt das Pech,

sie sind geopolitisch und wirtschaftlich einfach uninteressant :ugly:

Am Rüsten ist auch Deutschland fleißig beteiligt. Das jetzt endlich mal ein paar Lieferungen an SA eingeforen wurden, ist verdammt spät und verdammt wenig. Zahlreiche "gute Handelspartner" und "beste Freunde" Deutschlands sind weiter fleißig daran, dass Pulverfass weiter zu stopfen. Ich gebe dir Recht, dass ein militärischer Einsatz Deutschlands (und auch nahezu aller anderen) sinnlos wäre. Aber wenn die USA deutsche Firmen sanktionieren kann, weil die Medikamentenlieferungen in den Iran ermöglichen, wieso kann Deutschland dann keine US-Firmen sanktionieren, die Panzer nach Saudi Arabien schicken?


wieso schlachten die ganzen Muslime sich gegeseitig ab ? Seit gefühlten 100 Jahren .

Aus dem gleichen Grund, aus dem "die ganzen" Christen, Hindus, Buddhisten, Taoisten und in der fernen Vergangenheit noch einige mehr, vor allem aber auch diverse Atheisten seit Jahrtausenden machen: Geld und Macht.

Die (scheinbare) Konzentration auf den mittleren Osten seit Mitte des 20. Jhd. geht auf Öl und das (mehr oder minder) Ende des Kolonialismus zurück; dürfte hinsichtlich absoluter Todeszahlen aber weit hinter den afrikanischen Konflikten, dem politischen Wechsel in China, den meisten der US-geführten Kriegen an anderen Orten und vermutlich sogar der Summe der lateinamerikanischen Konflikte zurückbleiben. Nur interessiert es Deutsche für gewöhnlich nicht die Bohne, wenn Leute sterben. Nachrichten werden erst draus, wenn der Sprit deswegen teurer werden könnte.
 
Ja leider ist das so. Egoismus wird in Deutschland groß geschrieben!
Solange es einen nicht direkt selber betrifft ist es egal.

Ach komm, was soll dieses unsinnige Geschreibsel schon wieder?
Es ist nirgendwo auf der Welt anders, das die Probleme anderer niemanden interessieren solange sie einen nicht selbst direkt vor der eigenen Haustür betreffen.
Egoismus ist schlicht eine allgemein menschliche Eigenheit, weil alles weit weg scheint, was er nicht direkt mit eigenen Augen passiert und das eigene unmittelbare Leben tangiert, aber sicher nichts was explizit eine "deutsche" Eigenschaft wäre.
 
Ach komm, was soll dieses unsinnige Geschreibsel schon wieder?
Es ist nirgendwo auf der Welt anders, das die Probleme anderer niemanden interessieren solange sie einen nicht selbst direkt vor der eigenen Haustür betreffen.
Egoismus ist schlicht eine allgemein menschliche Eigenheit, weil alles weit weg scheint, was er nicht direkt mit eigenen Augen passiert und das eigene unmittelbare Leben tangiert, aber sicher nichts was explizit eine "deutsche" Eigenschaft wäre.
So unsinnig ist das gar nicht.
Guck mal wie wenig in Deutschland auf die Straße gehen und demonstrieren (ausser neuerdings bei den jungen Leuten "Fridays for Future").
Viel weniger als in anderen Ländern.
Weil es sie nicht direkt betrifft und/oder ihnen noch zu gut geht.
 
Ach komm, was soll dieses unsinnige Geschreibsel schon wieder?
Es ist nirgendwo auf der Welt anders, das die Probleme anderer niemanden interessieren solange sie einen nicht selbst direkt vor der eigenen Haustür betreffen.
Egoismus ist schlicht eine allgemein menschliche Eigenheit, weil alles weit weg scheint, was er nicht direkt mit eigenen Augen passiert und das eigene unmittelbare Leben tangiert, aber sicher nichts was explizit eine "deutsche" Eigenschaft wäre.

Der Egoismus ist global weit verbreitet (aber in diesem Ausmaß keineswegs universell - subjektiv sehe ich eine gewisse Korrelation mit der Ausprägung des modernen westlichen Kapitalismus, aber da kann die Kausalität in beide Richtungen gehen), aber die fehlenden Anteilnahme und noch schlimmer die aus der eigenen, löchrigen Informationslage abgeleitete Überheblichkeit und Verurteilung anderer Volksgruppen, die ist schon relativ selten.
 
So unsinnig ist das gar nicht.
Guck mal wie wenig in Deutschland auf die Straße gehen und demonstrieren (ausser neuerdings bei den jungen Leuten "Fridays for Future").
Viel weniger als in anderen Ländern.
Weil es sie nicht direkt betrifft und/oder ihnen noch zu gut geht.

Ah ja, sorry, aber das ist ja wohl mal eine äußerst schwache Basis um es es als Beweis für einen in Deutschland wesentlich ausgeprägteren Egoismus ranziehen zu können. ;)
Andere Länder haben schon geschichtlich bedingt eine wesentlich längere und ausgeprägte Protestkultur, die ist in Deutschland weit weniger vorhanden und viele Deutsche glauben auch das Demos sowieso nichts bewirken (was sogar durchaus für Deutschland zutreffend ist, da Demos inder Vergangenheit auf politische Entscheidungen in Deutschland überproportional wenig Einfluss hatten, ganz anders als z.B. in Frankreich).

Der Egoismus ist global weit verbreitet (aber in diesem Ausmaß keineswegs universell - subjektiv sehe ich eine gewisse Korrelation mit der Ausprägung des modernen westlichen Kapitalismus, aber da kann die Kausalität in beide Richtungen gehen)...

Der Zusammenhang zwischen deutlich ausgebildeten Egoismus und Kapitalismus ist definitiv gegeben, was daran liegen mag das ausgeprägter Kapitalismus halt egoistische Denkmuster fördert und begünstigt, da diese für einen gewissen persönlichen Erfolg innerhalb des Systems vorteilhaft sind.

...aber die fehlenden Anteilnahme und noch schlimmer die aus der eigenen, löchrigen Informationslage abgeleitete Überheblichkeit und Verurteilung anderer Volksgruppen, die ist schon relativ selten.

Würde ich so nicht sehen....
Pauschale Verurteilungen / Abwertungen ganzer Volksgruppen findest du häufig und auch durchaus stark ausgeprägt in anderen Ländern, nimm z.B. Chinas Rassismus gegen Farbige, oder den us-amerikanischen Rassismus gegen Latinos und Farbige, oder die Geschichte mit den Rohingya in Myanmar, oder aktuell der türkische Fremdenhass gegen syrische Flüchtlinge, oder die völlig entmenschlichte Behandlung von Gastarbeitern in Saudi Arabien, oder der Rassismus gegen deutsche Gastarbeiter in der Schweiz, oder der Rassismus von Farbigen gegen Farbige Zuwanderer aus Nachbarländern in Südafrika, oder, oder, oder...
Das sind nur einige Beispiele die mir da jetzt unmittelbar in Erinnerung sind.

Ich würde daher ehr die Behauptung aufstellen wollen das dieses pauschale abwerten und der alltägliche Rassismus, in anderen Ländern, einfach weniger stark bei einer Person hier ankommen (auch weil es dort von einer breiten Masse vieleicht weniger kritisch als problematisch angesehen wird) und wahrgenommen werden, wie verbreitet das doch auch in anderen Ländern ist, während dieser Sachverhalt bei einem vor Ort wesentlich Alltagspräsenter und verfolgbarer ist. ;)
 
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