Dass das MCM-Konzept bei Zen2 so gut und reibungslos funktioniert, war auch eine kleine Überraschung. Genauso wie die guten Preise trotz 7 nm beziehungsweise, wenn man den 14-nm-Anteil zuvor im Fokus hatte, das gute Verhältnis aus Taktrate und Verlustleistung (vor allem im Server-Segment). Umgekehrt war auch von Zen1 bekannt, dass es viele Kerne geben würde und auch hier hat erst der Preis den richtigen Schlag draus gemacht.
Hmm unter Yieldrate habe ich immer die Zahl der (unter gewissen Bedingungen) funktionierenden Chips verstanden. Quasi die Rate an guten Chips, also das Gegenteil der Ausfallrate. Die ist durchaus auch Taktabhängig. Erreicht man eine hohe Taktrate nur selten, ist die Yieldrate einer bestimmten, hoch getakteten CPU halt sehr niedrig. Natürlich auf den Chip selbst gerechnet, sofern man ihn mit geringerer Taktrate dann verscherbeln kann, kann die Yieldrate immer noch hoch sein, aber auf eine (angenommene) 8 Core 5 Ghz CPU kann die Yieldrate dann niedrig sein. Gut, das ergibt dann am Ende natürlich eine Produktionskapazität. Aber unter Produktionskapazität verstehe ich eher den theoretisch möglichen Output, die Yieldrate ist ja nur eine Variable dazu.
Strenggenommen hast du recht: Ein Die, der den geforderten Takt nicht hält, ist ebenfalls Ausschuss und zieht den Yield nach unten. Allerdings ist es im CPU-Geschäft allgemein üblich, zumindest am günstigen Ende des Embedded- oder Mobile-Bereich irgendwelche extra lahme SKUs anzubieten, sodass selbst Dies mit weniger als 50 Prozent des maximal anvisierten Taktes verkauft werden können. Derart stark schwankt die Produktion aber eigentlich nicht, sodass in der Praxis eigentlich nur funktionsunfähige Einheiten den Yield beeinträchtigen. Hier hatte Intel wohl lange Zeit große Probleme mit 10 nm, seit gut einem Jahr hört man aber nichts mehr diesbezüglich. Die Taktziele für Ice Lake U sind dagegen für i3 auf Augenhöhe mit Canon Lake U und für i7 nur wenig darüber. Hier hat Intel also keine großen Sprünge gemacht beziehungsweise wenn das ihr einziges Problem gewesen wäre, hätten sie mit 10 nm und noch einmal ein paar 100 MHz weniger schon vor Jahren den Ulta-Mobile-Markt fluten und so etwas mehr Leistung bieten und 14-nm-Ressourcen freimachen können. Konnten sie aber nicht, die Taktbarkeit ist ein neues Problemfeld, nachdem das alte weitestgehend gelöst wurde.
In Anbetracht der sich erhährtenden Hinweise auf Rocket Lake bis möglicherweise 2022 würde ich sogar sagen: Intel sieht diesmal selbst keinen schnellen Ausweg. 2015 wurde die erste 10-nm-Generation für 2016 erwartet. 2016 für 2017. 2017 für 2018 und 2018 für 2019. Jetzt haben wir zum ersten Mal seit 2014 einen Moment, in dem es nicht heißt "10 nm Desktop ist gleich fertig", sondern "erst in zwei Jahren".
Ist doch nix dramatisches, kommen halt EinstiegsCPU's mit 2 oder 4 Kernen im 22nm Prozess. Die OEM's werden wohl gesagt haben, schickt uns 4 Kerner egal ob die 35 oder 45 Watt TDP haben für die Officekisten / Massengeschäft. So what, dann halt so gegen die Lieferschwierigkeiten ankämpfen...
Die gleichen OEMs, denen wir es zu verdanken haben, dass jährliche Rebrands identischer Produkte erscheinen, um etwas mit einer neuen Bezeichnung vermarkten zu können, sollen im Jahr 2019 begeistert einen Pentium G3420 abnehmen?
Ich sag mal: [Citation needed]
Erstausbeute – Wikipedia
Kleiner Tipp, was du da in letzter Zeit abziehst ist zu offensichtlich......
Ich gebe zu, dass ich mich selbst nicht ganz eindeutig ausgedrückt habe, sondern voraussetzte, dass der Leser den Schluss von "Anzahl der belichtbaren Chips ist durch die verfügbaren Fertigungsstraßen fix limitiert" + "Anteil der verkaufbaren unter den belichteten Chips fällt" zu "schlechte Produktionsausbeute = wenig verkaufbare Chips" dem Leser überlassen habe.
Aber was du mit deinem zweiten Satz aussagen willst, ist mir umgekehrt vollkommen unklar.
Ich freu mich jetzt schon wieder, wenn wir in der Arbeit demnächst mit "neuer" Hardware ausgestattet werden. Der Staat kauft ja stets den billigsten Schrott ein, wegen europaweiten Ausschreibungspflicht. Bis 1.000 Euro darf man sich auf örtlicher Ebene noch selber Gedanken machen und muss halt nur dokumentieren, im Internet mindestens 3 Vergleichsangebote rausgesucht zu haben. Bei höheren Bestellungen "kümmert" sich jedoch die vorgesetzte Behörde darum und es gibt plötzlich keinen Preis/Leistungsvergleich mehr (die Spezifikationsanforderungen beim Staat werden nach GHz bemessen, nix Benchmarkleistung) und nur noch der billigste Schrott wird angekarrt. War im Jahr 2012 auch so, als Altschrott mit technischen Stand 2006 angekarrt wurde. Solche "Kunden" habe die Partner von Intel gerne, für die reichen 22mm. Die Gewinnmarge explodiert da geradezu, wenn gleich mal 6.500 Stück eingekauft werden ohne dass jemals jemand den Thin Client und/oder Notebook und/oder Serverhardware getestet hat. Ich wollte nur deutlich machen, dass es genug Absatzmärkte für "neue alte" Hardware gibt.
Wenn ihr in eure Ausschreibungen hohe Anforderungen an Leistung und Stromverbrauch schreibt, sollte alter Schrott keine Chance haben.
Gar nicht kann es sein. AMD werkelt ja auch schon mit 7nm bei unter 100 Euro.
Halt wieder blödes Geschwätz aus der Hardwarekartelllandschaft. Da läßt man nun eben AMD etwas "Luft" und die dürfen ein bißerl Dampf machen. In einem Kartell kannst ja eine deiner Firmen mit technischer Entwicklung, Zulieferer etc., beglücken, während die andere dann halt verknappt wird. So hat immer mal einer die Nase vorn und es entsteht der Eindruck von "Markt".
Der einfach gestrickte Depp nimmt das dann für bare Münze.
Die günstigste AMD-CPU mit 7-nm-Anteil ist der Ryzen 5 3600 und der kostet 190 Euro, besteht aber flächenmäßig zu circa 60 Prozent aus 14-nm-Silizium. Bei Grafikkarten mit 100-Prozent-7-nm-GPU beträgt der Einstiegspreis 300 Euro. Unter 100 Euro dürfte 7 nm noch auf sich warten lassen.