Verstehe ehrlich gesagt nicht was das ändert.
Ich verstehe auch bereits nicht, dass der 5950X 19% mehr Strom in Anwendungen braucht als der 5900X, wenn beide spätestens bei 142 Watt abriegeln. Der 5950X läuft afaik mitunter sogar früher in das EDC-Limit und drosselt dann noch früher. Mehr Performance pro Watt als der 5950X holt in Multithread Anwendungen eigentlich keine CPU heraus. Höchstens Cezanne @15 Watt kann da noch mithalten:
https://www.computerbase.de/forum/t...iency-suite-pes.2031876/page-12#post-26207589
Edit: Was eigentlich auch nicht sein kann: Wenn der 5800X 18% schneller in Anwendungen als der 5600X ist, aber nur 15% mehr Energie benötigt, spricht jede Logik dagegen, dass der 5800X so weit hinter dem 5600X im Effizienzindex Anwendungen liegt.
Die CPUs werden selten , insbesondere von Ethusiast-Boards hart bei 142 W gedeckelt, schließlich sieht man nicht umsonst regelmäßig bei typischen Tests die 12- und 16-Kerner in bspw. dem Cinebench bei 160 - 180 W herum.
Darüber hinaus ist das aber auch schon ein alter Hut, dass die 2-CCD-Zen-Chips i. V. z. ihren 1-CCD-Vertretern signifikant ineffizienter sind und diese Ineffizienz nimmt deutlich sichtbare Ausmaße an, wenn man sich von einer 100%igen Auslastung wegbewegt (
dem Idealfall für dieses CPU-Design), übrigens ein Szenario, das nur für relativ wenige Workloads zutrifft.
Beispielsweise im Gaming schneiden die 2-CCD-Chips signifikant schlechter ab als der 5800X, denn sie bieten nur unverhältnismäßig wenig mehr FPS, benötigen dafür jedoch überproportional mehr Watt.
Die Aussage "
Mehr Performance pro Watt als der 5950X holt in Multithread Anwendungen eigentlich keine CPU heraus" ist übrigens pauschal nicht zutreffend, wie Igor recht unmissverständlich darlegt. ALD auf 125 W limitiert schneidet bspw. in Blender besser als jede Zen3-CPU ab (
und rendert immer noch so schnell wie ein 5900X). *)
Der 5950X liefert hier tatsächlich in Blender in der Zen3-Linie das beste Ergebnis in Watt pro Stunde ab. Beispielsweise in der komplexen Testszene benötigen sowohl der 12900K auf 125 W als auch der 5900X beide recht genau 0,08 h für die Fertigstellung des Renderings. ADL verbraucht hier im Mittel jedoch über diesen Workload nur 138 W, während der 5900X hier 183 W zieht um das gleiche Ergebnis zu erreichen (0,08 h Renderdauer). Der 5950X schafft es zwar das Bild in 0,062 h fertigzustellen, benötigt dafür jedoch in dem Testszenario im Mittel 217 W.
Leider hat Igor den 5950X nicht noch zusätzlich näher am SweetSpot getestet, klar ist aber auch, dass eine PowerReduktion Leistung kostet. Vermutlich könnte man den großen Ryzen noch näher an ADL heranbringen, jedoch absehbar nur bis zu einem gewissen Grade, weil dann die niedrigere Auslastung sich kontraproduktiv auf die Effizienz auswirken wird.
Zudem, die angezweifelte Aussage in deinem nachgereichten "
Edit" wird von Igor ebenso bestätigt, der hier vorrechnet, dass der 5800X und 5600X eine recht vergleichbare Effizienz aufweisen. Ersterer rendert schneller, zieht aber auch für den konkreten Workload gemittelt +37 % mehr Watt, letzterer ist langsamer aber sparsamer und beide kommen am Ende nahezu zu einem identischen Watt-pro-Stunde-Ergebnis.
Schlussendlich liegen aber alle Zen3-CPUs in einem recht vergleichbaren Rahmen,
wenn man sie unter nahezu voller Auslastung testet, denn andernfalls tritt das 2-CCD-Design nachteilig hervor und umso deutlich, je weiter man sich von einem dauerhaften Hochlastszenario entfernt.
Will man sich dieses Phänomen in extremster Ausprägung ansehen, lohnt ein Blick auf den Epyc. Ein 8280 Cascade Lake (28 C) oder 8380 Ice Lake (40 C) liegen Idle bei 26 W respektive 27 W Package Power. Dagegen ein Epyc 7763 (64 C) liegt Idle bei 99W, ein Epyc 75F3 (32 C, Zen3) liegt gar bei 111 W Idle, was schlicht dem CCD-Design geschuldet ist.
Beispielsweise im Gaming ist ADL derzeit tatsächlich absolut gesehen die leistungsfähigste und dazu noch effizientere CPU. Das Bild ändert sich erst nennenswert, wenn man TSMCs N7 in den Vordergrund rückt, indem man die Zen3-CPU maximal auslastet, aber das setzt voraus, dass man dafür auch passende Workloads hat, etwas, was bei den meisten Consumern eher nicht der Fall ist.
*) Im Gaming dagegen spielt es nahezu keinerlei Rolle ob man den 12900K mit 125 W- oder 241 W-Limit betreibt, da sich Leistung (Fps) und der real gemessene Verbrauch in beiden Betriebsmodi bei derartigen Workloads kaum voneinander unterscheiden.
**) Die Effizienz im Gaming und ähnlichen Workloads sieht man auch bei Igor im Gaming-Test, der W pro Fps ausweist. Die 1-CCD-Chips halten noch sehr gut mit ADL mit (
selbst die ADL-241W-PL1-Tests liegen hier im exakt gleichen Bereich), die 2-CCD-Chips von AMD dagegen schneiden deutlich schlechter ab, sowohl als die eigenen 1-CCD-Modelle als auch i. V. z. ADL.
Und ähnlich zu dem Ergebnis hier kam auch Igor schon vor Wochen zu dem Schluss, dass der 12700K selbst mit 241W PL1 im Gaming die effizienztechnisch beste CPU ist und ebenso vor jedem Zen3-Modell liegt, d. h. auch den in diesem Kontext effizientesten Chip der Serie, den 5600X, schlägt.
Intel in schnell UND sparsam? Ja, seit der 12. Generation, also Alder Lake S, passt auch das wieder zusammen. Und so wird der heutige Text faktisch zum Narrativ für eine Art Trendwende…
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Heute also mache auch ich Ernst und zeige Euch, wo Alder Lake S abseits bunter Gaming-Pixel so richtig punkten kann. Gaming was? Komplett überbewertet, wenn man sich zumindest einen Teil der heutigen…
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