Intel hat von Anfang an gesagt, ARc wird eine Einstiegskarte. Leistung schätze ich beim Endprodukt bei einer RTX3060 ein. Dafür aber dann zu einem Bombenpreis von c.a. 200 Euro.
Nein, haben sie nicht. Xe-HPG wurde explizit als Product for Enthusiasts geteasert. Streiten kann man sich lediglich darüber wo man hier die Grenze zieht.
Darüber hinaus liegen halbwegs belastbare Quellen, wenn man bspw. MLiD Glauben schenken darf, im Bereich einer RTX 3060 Ti bis RTX 3070 Ti als Leistungsäquivalent.
Der vermeintliche "Bombenpreis" ist in aktuellen Zeiten wohl subjektiv, aber es gab tatsächlich Gerüchte zu einem angeblich aggresiven Pricing. Ob Intel das beibehalten wird, weiß man erst, wenn die Produkte da sind, denn die könnten diese Planung mit ihren gesicherten Abnahmemengen über die OEMs auch jederzeit verwerfen. Das ist auch der einzige Punkt, der es ihnen erlauben könnte, dass sie sich nicht 100%ig den exakt gleichen Marktmechanismen wie AMD unterwerfen müssen, also gleiche oder mehr Leistung für weniger Geld als der Platzhirsch.
"was laut Geekbenchs eigenen Leistungstabellen nahe an der Geforce RTX 2060"
Jetzt weiß ich weshalb nVidia den 2060 Refresh bringt ...
Sehr unwahrscheinlich. Deutlich plausibler ist der Erklärungsansatz, dass nVidia hier noch an TSMC-Kapazitäten herankam im 12nm-Node bzw. deren bestehende (in Teilen?) Buchung fortsetzen konnte und so nutzt man nun die Chance den Markt mittels beider Hersteller in dieser schwierigen Zeit zu beliefern und nutzt die derzeit beschränkten Möglichkeiten von AMD optimal aus. Darüber hinaus weiß man aber auch gar nicht wie hoch das 12nm-Volumen von nVidia überhaupt noch ist. Vielleicht haben die dort wirklich die Fertigung fortgesetzt, das Volumen liegt jedoch möglicherweise weit unter dem, was Samsung für Ampere verarbeitet? - Man weiß es einfach nicht.
Intel wird/muss und kann auch nicht von Anfang an ganz vorne mitspielen.
Sowohl das "Müssen" als auch "Können" dürften in diesem konkreten Fall eher unzutreffend sein, denn der Halbleiterplatzhirsch hätte durchaus die Ressourcen dafür. Dass das nicht unbedingt wirtschaftlich ist, ist dagegen ein anderes Thema, das "Werden" wird also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zutreffen, denn etwas wie ein MCM-Design wird man absehbar erst mit einer NextGen erwarten können (
möglicherweise schon in 2023 mit Battlemage).
Bei einer Firma wie AMD dagegen sieht das dagegen deutlich anders aus, da die im Vergleich dazu immer noch deutlich ressourcenbeschränkt sind, entwicklungs-, fertigungs, wie auch softwaretechnisch.
Letzten Endes alles eine Frage der Priorisierung. Bereits zu Vega's-Entwicklungszeit shiftete man nennenswerte Entwicklungsressourcen auf das Konsolenprojekt. Für eine dedizierte PC-Entwicklung hatte man nicht das Geld und möglicherweise zu der Zeit auch nicht die Möglichkeiten (sowie den Markt), sodass man den sicheren Pfad mit Sony/Microsoft wählte, sich damit aber vertraglich einschränkte, sodass RDNA2 erst Ende 2020 auf den Markt kommen durfte. (RDNA2 Ende 2019 gegen Turing wäre schon ein Knaller gewesen). Und aktuell haben sie das Problem, dass sie ihre Wafer-Kontingente eher für andere Produkte nutzen (müssen) und somit auf einem Langzeittief beim GPU-Marktanteil liegen.
Man darf gespannt sein, ob es mit RDNA2 überhaupt noch einen fertigungstechnischen RampUp geben wird oder ob die Gen stückzahlmäßig eher "nur ein Fall fürs Technikmuseum" wird und man erst mit RDNA3 einen "Neustart/Angriff" versuchen wird.