Ausm Kopf jede einzelne Eingabe kann ich dir nicht mehr nennen.
In Richtung DOS booten (ich hab für sowas noch Start-Disketten, USB-Stick oder im einfachsten Fall ne Win9x CD gehen natürlich auch), Testdisk starten (Hinweis: Je nach Bootmedium ist amerikanische Tastaturbelegung aktiv). Iirc kommt zu Anfang die Abfrage, ob man eine Log-Datei aller Schritte erstellen möchte - natürlich nicht, jeder Schreibvorgang ist ein Fehlerrisiko. Und hinterher nachlesen zu können, was man nicht hätte machen sollen, nützt eh nichts
Dann die Option wählen, mit der die Festplatte durchsucht wird. Man kann Laufwerks-/Partitionstypen vorgeben, afaik nutzen alle Desktop-Mainboards die Intel-Standards. Irgendwo gab es auch eine Wahlmöglichkeit intensiv oder schnell zu suchen (möglich, dass er immer erst schnell sucht und man danach eine zweite, intensivere Runde machen kann). Ersteres dauert ewig und letzteres reicht immer, wenn lediglich die Paritionsinformationen verloren gegangen sind.
Egal wie man sucht: Am Ende liefert Testdisk einem eine Liste von gefundenen Partitionierungsinformationen. Typischerweise mit genau einem Eintrag, nach einer intensiveren Suche ggf. auch mit zusätzlichen uralten oder fehlerhaften Ergebnissen. Iirc konnte man die Dateistruktur dieser Suchergebnisse durchgehen und anhand dessen (hoffentlich) erkennen, was die vermissten Inhalte sind, und was Falschmeldungen.
Den richtigen Informationssatz wählt am Ende aus und weißt Testdisk an, die Paritionsinformationen auf die Festplatte zu schreiben. Das sollte das erste (und letzte) Mal überhaupt sein, dass man irgend etwas schreiben lässt, alle vorrangegangenen Schritte müssen reine Lesevorgänge sein und sind somit ungefährlich für Daten auf physisch intakten Laufwerken. (Wenn nicht/unklar bei irgend einer Aktion, die man machen möchte: Erst nachfragen.)
Hat man die richtigen Partitionierungsinformationen gefunden und geschrieben, sollte nach einem Rechnerneustart eigentlich alles wieder in gewohnten Bahnen verlaufen. Ggf. muss man mit Windows-Bordmitteln/-Automatismen noch mal was nachbessern, aber in großem und ganzen sollte das Laufwerk mindestens so gut laufen, wie nach einem x beliebigen Windows-Crash.
Das Ganze ist eigentlich kein großer Akt. Testdisk ist komplett Kontext-basiert und gibt einem klaren Optionen vor. Wer lesen und eine Tastatur bedienen kann, kann sich eigentlich alles selbst erschließen, man muss keine Befehle vorher kennen. Aber man Mitdenken und Vorsicht sind wichtig, denn Testdisk kann auch massenhaft Daten vernichten und im Gegensatz zur Windows-Kuschelwelt gibt es hier vor mächtigen Optionen maximal eine einzelne Sicherheitsabfrage, keinen "wollen sie das wirklich holen sie ihren admin und fordern sie bei der UNO ein passenden passwort an"-Hürdenlauf. Also immer genau lesen, was da steht und bei Unsicherheiten nachfragen.
(Wie gesagt: All das gilt nur, wenn die Paritionsinformationen überschrieben wurden, das Laufwerk sonst aber in Ordnung ist. Wenn die Elektrik oder gar die Mechanik beschädigt ist oder weitere Bereiche überschrieben wurden, dann kann Testdisk auch nicht mehr helfen.)