Die Flagge wurde damals einfacht nicht so heftig diskutiert und mittlerweile tendiert die Gesellschaft glaube eher dazu sie als rassistisch anzusehen. Vielleicht war es damals nicht Rockstars Intention diesen Charakter rassistisch darzustellen und hat sich deshalb für den Cut entschieden. Aber erinnere mich auch nicht mehr so ganz gut an den Charakter.
Sehe das jetzt eigtl nicht so eng.
Phil Cassidy ist ein hinterwäldlerischer Waffenhändler. [...] Phil Cassidy ist ein Waffennarr und Mitglied verschiedener Organisationen für den zweiten Verfassungszusatz und verschiedener Waffenclubs in Vice City. Angeblich destilliert er auch Boomshine in seinen eigenen Brennblasen. Phil führt einen Krieg gegen mexikanische Waffenschmugglerbanden.
Ich kann auch mit einem anderem Shirt von Phil Cassidy leben, aber :
Für mich unterstützt das Logo das Storytelling und die Lore des Characters. Ich sympatisiere nicht mit ihm, aber ich finde die Charakterdarstellung gelungen. Ich verstehe nicht, weshalb man in einem Spiel, in dem man einen amoklaufenden Massenmörder spielt, solche politischen Spitzen herauskürzt. Jeder Spieler sollte zwischen dem Spielinhalt und dem echten Leben differenzieren können und meiner Meinung nach sensiblisieren gerade solche Details, fördern damit eine Auseinandersetzung mit gewissen Thematiken und schlagen damit Brücken in die echte Welt.
Ähnliches Beispiel sind die Rotterdamer Motorradgang "Flaming Windmills" in Hitman:
Beim Spielen habe ich mich damals gefragt, weshalb das Logo an ein Hakenkreuz angelehnt ist und warum dieser Charakter Thors Hammer als Kette trägt. Diese Details haben die Gang für mich facettenreicher gemacht und mit Tiefe versehen. Plötzlich sind da (politische) Elemente in einem Spiel, die da nicht sein müssten, aber mit denen ich im echten Leben auch teilweise konfontiert wurde und es einer Auseinandersetzung bedrufte, da ich wissen wollte, womit ich es da zu tun hatte und wofür gewisse Symbole stehen (können).
Klar kann man jetzt alles darauf herunterbrechen und sagen, dass das Spiel durch das Fehlen solcher Symboliken nicht schlechter wird, da es spielerisch keinen Einfluss nimmt. Für mich gehören aber auch gerade solche pikanten Details zu den Highlights des Worldbuildings und schaffen damit eine gewisse Authentizität. Man muss sich nur mal umsehen und man trifft auch heute noch auf Menschen, die wirklich so ticken. Ich schaue da in Richtung der bewaffneten Aufmärsche der Proud Boys, die noch gar nicht lange her sind. Das meine ich in meinem ersten Beitrag mit dem
(extremen) Spiegelbild der USA. Man unterstützt ja mit dem Spielen von VC keine rassistischen Motive, weil ein Charakter, zu dem es passt, ein bestimmtes Logo auf dem Shirt trägt.
Mich haben einige Spiele, genauso wie andere Kulturgüter -ob das jetzt Film, Musik oder Kunst ist- dahingehend erst auf Umstände und Zusammenhänge aufmerksam gemacht. Wenn Hersteller ihre Inhalte nun nachträglich abändern, um nicht anzuecken und mehr Profit einzufahren, finde ich es unendlich schade.
Heute ist es vielleicht nur ein T-Shirt, morgen beinhaltet das Remaster von GTA IV aber nur noch das "
Ballad of Tony" DLC und übermorgen wird Trevor aus dem GTA V Remaster geschmissen, weil er den Archetypen der politischen Unkorrektheit darstellt.