Eben. So viel hat ein PC in den 90ern auch gekostet. Wer war schon dabei zu 386er, 486er Zeiten und dem ersten Pentium? Es ist also gar nicht wirklich teuer, man will sich nur aus Nostalgie den Preisen von vor 30 Jahren angleichen.
Ich denke, das kann man nicht mehr als Argument bzw. Vergleich heranziehen.
In den 90ern, der Sturm- und Drangphase, als Personal Computer so langsam massentauglicher wurden, waren diese damals aufgrund der geringen Stückzahlen, der sich überschlagenden Entwicklungsschritte usw. preislich ganz anders aufgestellt. Der Markt war ein anderer und von einer anderen Dynamik erfasst.
Heute sind wir durchaus mit einem gewissen Sättigungsgrad unterwegs, wir haben sogar sogenannte smarte Endgeräte, die Teile des ehemaligen PC Marktes übernommen haben. Gaming ist keine Nische mehr, sondern ein Milliardenmarkt und damit ein relevanter Wirtschaftsfaktor geworden.
Damit einher gehen aber auch Produktzyklen, die mittlerweile eher künstlich limitiert denn technisch bedingt sind und schlicht der Umsatzsteigerung dienen. Produkte, hier Grafikkarten, sollen doch bitte regelmäßig neu gekauft werden und die Kundenbedürfnisse nicht "ewig" befriedigen.
Ich finde, es ist mehr als legitim, das auch zu hinterfragen und ggf. zu kritisieren.
Immerhin sind, wie schon gesagt, technologische Innovationen mE immer weniger Grund dafür, dass der Kauf aus dem letzten Jahr heute schon veraltet ist. Kann man doch sehr gut am CPU Markt feststellen: hier geht es nur noch in kleinen Schritten voran und der Bedarf an immer höherer CPU Leistung (zumindest für den durchschn. Endanwender) ist immer kleiner geworden. Was passiert also? CPUs werden teurer, Mainboards werden teurer, um Margen zu halten oder zu verbessern. Mitnichten ist der Hauptgrund hierfür nur in der Inflation oder R&E zu suchen.
Der Miningboom und die Pandemie sind doch hoffentlich auch noch nicht vergessen, als Grafikkartenpreise völlig irrationale Sphären erreicht haben - diese Goldgräberstimmung hat auch ihre Spuren hinterlassen.
Am Ende gibt es aber beides:
Leute, die sowieso immer über Preise meckern und Leute, welche die Preisgestaltung zurecht anprangern.
Nur das auseinander zu halten ist wohl schwierig.