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cryptochrome
Guest
Ob sie gesondert stehen oder integriert werden ist unabhängig von der Frage nach der Existenz. Aktuell hat Google aber keinen Bedarf an 3D-Beschleuniger in den öffentlichen Serverfarmen und eine Stadia-Entwicklungsumgebung am Hauptsitz hätte viel zu lange Latenzen in andere Teile der Welt. Also gilt für Großtests wie Stadia auf der Gamescom sowieso: Es müssen extra Racks in Betrieb genommen. Das machen sie garantiert nicht an einem entfernten Standort, der den Durschnitts- oder gar Worst-Case-Fall des späteren Roll-Outs entspricht, sondern idealerweise auf dem gleichen Gelände. Warum sollte ich für eine global übertragene Live-Demo einen kölner Internet-Anschluss anbieten und die extra herbeigekarte Hardware in einem externen Rechenzentrum installieren, wenn sich auch in Ethernet-Reichweite aufbauen kann?
Im Best Case stand der Server direkt hinter der Bühne
Und genau hier liegt deine wirklich krasse Fehleinschätzung. Es gibt nicht "den" Stadia Server. Erst recht nicht den einen, den man schnell mal irgendwo hinter einer Bühne verstaut. Stadia ist ein extrem komplexes Gebilde aus unterschiedlichsten Diensten, die allesamt verteilt laufen und nicht auf einzelnen Servern konzentriert sind. An der Stelle nochmal der Hinweise auf die GDC Breakout Sessions mit der detaillierten Erklärung der Architektur.
Google hätte ein halbes RZ auf die Gamescom schaffen und installieren müssen, um Dein skizziertes Szenario zu verwirklichen.
Nix für Ungut, aber das geht jetzt echt alles ziemlich in Richtung Aluhut.
Aktuell hat Google aber keinen Bedarf an 3D-Beschleuniger in den öffentlichen Serverfarmen
Doch, haben sie. Seit Jahren. Die Google Datacenters stehen voll mit nVidia GPUs, die für Machine Learning eingesetzt werden. Übrigens ein Service, den man auch den Geschäftskunden auf der Google Cloud Platform anbietet. Google entwickelt zwar seit ein paar Jahren schon eigene Hardware dafür (Tensor Processing Units), das ändert aber nichts an der Tatsache, dass bereits heute regelrechte GPU Farmen in den GCP Pods sitzen:
NVIDIA und Google Cloud Platform | Google Cloud
Grafikprozessorbeschleunigte Google Cloud Platform
Für Stadia werden zusätzlich GPUs von AMD (auf Basis Vega 56) eingesetzt. Und auch das in Massen. Und da Google bereits seit rund 5 Jahren an Stadia baut, kannst Du davon ausgehen, dass diese auch in den Deutschen Rechenzentren bereits ausgerollt sind - erst recht so kurz vor dem Marktstart. Hatten sie auf der Gamescon einen eigenen Internet Uplink? Vielleicht. Aber dass sie Stadia Ressourcen direkt auf der Messe aufgebaut haben, ist - mit Verlaub - ziemlicher Mumpitz.