Gigabyte ohne UEFI Bios?

McFly0815

Komplett-PC-Käufer(in)
Hallo
Ich bin total erstaunt. Heute war ich bei einem Bekanntem, welcher sich ein System zusammenstellen ließ. Er hatte einen Core 2600 sowie das passende Gigabyte Board (Bezeichnung ist mir entfallen). Als ich ins Bios ging erwartete ich eigentlcih ein UEFI Bios. Dem war aber nicht so. Hat Gigabyte noch keins?
 
Nein bei Gigabyte gibt es das noch nicht, das wird auch wohl eine Weile so bleiben.
 
Gigabyte hat momentan noch ein Hybrid EFI. Sie bieten also Unterstützung für 3TB-Festplatten, aber keine GUI wie bei den UEFIs der anderen Hersteller und auch keine Mausunterstützung.
 
Für was braucht man jetzt UEFI nochmal? Kann es wirklich etwas sinnvolles mehr als das normale BIOS?



Fragen über Fragen.....
 
Soweit ich weiß, sind die einzigen Vorteile die grafische Oberfläche und die Mausunterstützung. Bei der Leistung gibt es keine Vorteile. EFI-Code braucht man allerdings um Festplatten mit 3TB anzusprechen. Klassisches BIOS kann nur 2TB.
 
UEFI benutzt GPT anstatt MBR :) - Daher ist es auch Möglich von Festplatten über 2.26TB davon zu booten. UEFI hat zudem den Vorteil, dass man Treiber bereits in EFI integrieren kann und diese nicht mehr vom Betriebssystem geladen werden müssen :)
Extensible Firmware Interface
 
Wenn die Gerüchte stimmen zwecks Win8, also das UEFI/EFI vorausgesetzt wird, sollten doch die Gigabyte da auch kompatibel sein. Oder sehe ich da was falsch?
 
Wenn es wirklich UEFI kann, dann sollte dem nichts im Wege gehen. Die Oberfläche hat damit nicht zu tun. Es ist nicht Pflicht für EFI, eine klickbare, kunterbunte GUI zu bieten. Mich würde das eher nerven, wenn ich mir die GUIs mancher Boardhersteller so ansehe.
Bei meinem Board ist die Oberfläche auch mausbedienbar und hat ein paar nette Icons für die verschiedenen Einstellungssektionen wie Boot, OC, Security usw., aber die Aufteilung ist im Grunde genauso wie beim klassischen BIOS-Setup im Textmodus.
 
Ich kann mit beidem leben :)

Ich verbringe nicht so viel Zeit im Bios, das ich diese bunte Oberfäche bräuchte ;)

Wichtig ist mir aber, das ich beim nächsten System was habe das auch noch Win8 stemmen kann.
 
Das sog. "BIOS-Setup" und dessen Oberfläche sowie der "wichtige" BIOS- oder UEFI-Code haben nur sehr bedingt miteinander etwas zu tun. Ein BIOS-GUI mit Maus und Icons oder Multitouchbedienung ist für BIOS genauso denkbar wie ein Textinterface für UEFI.

Historisch (auf dem IBM-PC) lag bzw. liegt das BIOS auf einem Abstraktionslevel zwischen DOS (welches zwingend auf ein BIOS angewiesen ist) und den Hauptplatinenressourcen. Es gab z.B. DOS-Systemaufrufe, einen Festplattensektor x anzufahren. DOS hat diesen Aufruf an das BIOS weitergeleitet, und dieses hat dann den Befehl für den Controllerchip auf dem Board und die installierte Festplatte übersetzt.

Der Controllerchip war dabei fest vorgegeben, und die Ansprache im hauptplatinenspezifischen Code des BIOS implementiert. Die Festplatte konnte man früher aus einer Reihe von Typen auswählen, bzw. musste sie als Typ 47 mit Sektoren, Köpfen etc. im BIOS eintragen. Heute läuft das per Autodetect...

Jedenfalls wusste das BIOS so alles, um allgemein gehaltene Aufrufe von DOS für die Hauptplatine zu übersetzen. Es gab da noch viele weitere Aufrufe, z.B. für den Druckerport oder die Systemzeit, welche schon früher prinzipiell alle mit verschiedenen Chips realisiert werden konnten.

Mit modernen Betriebssystemen wird diese Architektur überflüssig, weil die Geräte- und Chipsatztreiber wesentliche Funktionen des BIOS übernehmen. Vor allem sind die BIOS-Aufrufe oft lahm, weil sie nicht im Protected Mode des Prozessors funktionieren. Es gab aber durchaus bis zu Win95/98 Fälle, wo der Festplattenzugriff über "MS-DOS/16-Bit-Real Mode" lief, wenn das System schlecht konfiguriert war oder ein Treiber zickte. In diesem Fall griff auch Windows noch über das BIOS auf die Festplatte zu, was langsam war.

Heute ist eigentlich nur noch der Festplatten- und MBR-Zugriff über das BIOS relevant. Dieser wird nur beim Hochfahren des Systems benötigt, und lädt das Betriebssystem. Dieses lädt dann sehr schnell einen eigenen Treiber für den Laufwerkscontroller, und ab dann ist das BIOS eigentlich überflüssig.

All die BIOS-Funktionen für Ansteuerung für Diskettenlaufwerken, seriellen Schnittstellen, Steuerung des Textmodus der Grafikkarte etc. und was sonst noch alles beim IBM-PC dabei war, werden nur noch unter DOS benötigt. Das BIOS erfüllt gewissermaßen die Funktion der Boardtreiber für DOS. Daneben enthält es den Code, den der Prozessor beim Starten zuerst abarbeitet und welcher im Starten eines Betriebssystems endet (mit den "Boardtreiber-Mitteln" bzw. Laufwerksroutinen des BIOS).

Weil das BIOS im wesentlichen seit 1981 so existiert und verwendet wird, sehr alt ist und schwächen hat (z.B. bezgl. Protected Mode oder eben >2TB MBR) hat man sich jetzt gesagt man macht einen radikalen Schnitt, und entwickelt eine komplett neue Firmwarearchitektur. UEFI kann AFAIK diverse Plugins laden und ist nichtmal mehr auf x86 angewiesen. Und und und... ;)


Fürs tägliche Arbeiten unter Windows ist es im Prinzip egal. Und ob ich die Festplatte in einem Textmodus als Typ 47 im Bios konfiguriere wie 1992, sie wie 2005 im "Auto Detect" Modus konfiguriere, sie per Multitouch-BIOS als Typ 47 konfiguriere, per Textmodus im UEFI konfiguriere, oder per Multitouch im UEFI - alles ist theoretisch möglich. Es ist nur die Benutzer- bzw. Konfigurationsoberfläche der Firmware, entscheident ist aber die Funktionalität der Firmware selbst.
 
Ich weiß es eben nicht, hatte nur mal Gerüchte aufgeschnappt. Als Grund wurde bessere/einfachere? Überwachung des Benutzers bzgl. legaler/illegaler Windowsinstallationen genannt
 
Was die Hersteller mehr stört: Sie müssen für jedes "klassische" BIOS Lizenzgebühren an IBM zahlen. ;)
Manches wird sich auch mit EFI nicht ändern, ein BIOS im wörtlichen Sinne ist es eigentlich immer noch (wenn auch nur "unter anderem" - das B kann man im Grunde streichen - bleibt IOS :)), nur nicht mehr kompatibel zu IBMs vermurkster BIOS-Implementation, die (IBM-kompatible) PCs dreißig Jahre lang mit sich herum geschleppt haben und mit sehr viel mehr Funktionalität, die dem BS schon so manche Aufgabe abnimmt bzw. abnehmen kann.

Was Win8 angeht - einfach mal eine Minute nachdenken, welche Konsequenzen es hätte, wenn nur noch Efi ginge. Kleine Hilfe: Bei den Rechnern, die von der Leistung und Ausstattung in der Lage wären, Win8 zu stemmen, liegt die Anzahl der mit EFI ausgestatteten Geräte im praktisch nicht wahrnehmbaren Bereich (die Apfelrechner mal nicht gerechnet).
 
DEnken? Wozu soll ich denken? :D

Wer sagt mir das MS so denkt wie ich denken würde wenn ich letzteres täte? Kommen vielleicht Mainboard-Hersteller zu MS und sagen das sie gerne neue Produkte verkaufen würden?
 
Ich weiß es eben nicht, hatte nur mal Gerüchte aufgeschnappt. Als Grund wurde bessere/einfachere? Überwachung des Benutzers bzgl. legaler/illegaler Windowsinstallationen genannt

Der Grund ist, dass bei UEFI ein eigener Netzwerkstack für TCP/IP eingeplant wurde, der "unterhalb" von Windows direkt und unabhängig auf der Hauptplatine läuft. Da sind dann einige Möglichkeiten denkbar, das System zu manipulieren, zu infizieren oder zu überwachen, ohne dass man es aus Windows kontrollieren oder einschränken kann.

Was die Hersteller mehr stört: Sie müssen für jedes "klassische" BIOS Lizenzgebühren an IBM zahlen.
Manches wird sich auch mit EFI nicht ändern, ein BIOS im wörtlichen Sinne ist es eigentlich immer noch (wenn auch nur "unter anderem" - das B kann man im Grunde streichen - bleibt IOS ), nur nicht mehr kompatibel zu IBMs vermurkster BIOS-Implementation, die (IBM-kompatible) PCs dreißig Jahre lang mit sich herum geschleppt haben und mit sehr viel mehr Funktionalität, die dem BS schon so manche Aufgabe abnimmt bzw. abnehmen kann.

Es ist natürlich auch ein Hybrid-IOS denkbar, was sowohl EFI als auch BIOS-Aufrufe verarbeiten kann. Allerdings hab ich keine Ahnung, wie es in der Praxis aussieht. Das BIOS wurde AFAIK niemals von IBM lizenziert, sondern in einem Closed-Room-Prozess nachgebaut.
 
Du meinst wohl das nachgebaute BIOS der frühen IBM-Kompatiblen, damals in den 80ern.
Aber "ordentliche" Hersteller konnten sich später sowas nicht leisten - schon allein wegen der ganzen IBM-Patente zum BIOS. Also wird afaik bis heute gezahlt.

Z.B.:
IBM begann 1988, sein Patent-Portfolio in der PC-Branche `auszuwerten´. Die großen Hersteller machten nach einigem Sträuben ihren Frieden mit Big Blue - teils mit Lizenzaustauschabkommen, wie etwa Compaq, teils mit millionenschweren Pauschalverträgen. Mit einigen fernöstlichen Clonern ist IBM aber bis heute nicht im reinen [...]

Quelle c't
 
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