R
Rotkaeppchen
Guest
Endlich leise: Umbau Zotac GTX 980TI AMP! Omega auf 2 x 120mm Noctua Lüfter
Ich wollte auf Wunsch eines Users einen kurzen Erfahrungsbericht vom Umbau und resultierenden Temperaturen und Geräuschen geben. Es geht um diese Karte, der Kühlkörper ist baugleich zur AMP! Extreme
Quelle: Zotac GeForce GTX 980 Ti AMP! Omega | Preisvergleich Geizhals Deutschland
1. Einleitung:
Die ansich wunderschöne Karte mit weiterhin viel Leistung hat leider sowohl eine miserabele Lüftersteuerung, als auch hörbare Lüfter. Die Kühlleistung selber ist sehr gut, da die originalen Lüfter bis 2800U/min einstellbar sind, der Krach wird dann aber infanalisch. Bis ca. 1600U/min sind die Originalken Lüfter erträglich, bis 1350U/min als wirklich ruhig zu bezeichnen. Leider haben sie auch bei geringen Drehzahlen (Minimaldrehzahl 800U/min) leicht hörbare Lagergeräusche, die einen Silentfreund in den Waaaahnsinn treiben. Man kann die Lüfter zwar problemlos im Idle abstellen, das rächt sich in meinem Fall aber mit einer unter der Grafikkarte eingebauten Msata SSD, die dann die Temperatur des Grafikkartenkühler annahm, also gegen 50°C tendierte.
Die Lösung waren neue gute Lüfter. Der erste Versuch sollte mit 3 x 92mm Noctualüftern umgesetzt werden, schaut man sich den Kühlkörper (Bild 4) aber an, hat dieser zwei ziemlich genau 120 x 120mm große Kühlbereiche, was soll man da mit 92mm Lüftern? Erster Fehlkauf. Also neue Lüfter bestellt, dieses mal die neuen grauen hochdrehenden P12 redux, da mit die neuen NF-A12x25 PWM definitiv zu teuer sind. Sie wären aber noch eine Spur besser.
2. Notwendige Bauteile
2 x Noctua NF-P12 redux-1700 PWM ab €'*'12,93 (2018) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
1 x Gelid VGA PWM Adapter: Amazon.de: Computer & Zubehor
1 x Y-Adapter für 4-PIN Lüfter
8 x Kabelbinder schmal
Zeitaufwand: ca. 30 min
3. Umbau:
Bild 1: Originalzustand
Bild 2: Unter der Grafikkarte liegende Msata Karte
Bild 3: 6 x Schrauben lösen, um das Lüftergehäuse zu demontieren
Bild 4: demontiertes Lüftergehäuse
Bild 5: Originallüfter
Bild 6: Probeliegen der Lüfter
Bild 7: Bewerten, ob der Kühlkörper der Spannungswandler genug Luft bekommt => rechter Lüfter so weit wie möglich nach rechts
Bild 8: Kabelbinder vorbereiten, Köpfe einmal antrennen, einmal kürzen
Bild 9: Kabelbinder einstecken
Bild 10: Fertig
4. erste Bewertung
Ziel erreicht, Ruhe ist und kühl ist es auch. Die Lüfter lassen sich mit dem Afterburner perfekt regeln. Der Drehzahlbereich mit Afterburnerregelung liegt zwischen 500U/min (20%) und 1650U/min (60%). Diese Lüfterkurve wählte ich im ersten Ansatz, kleine Optimierungen werden folgen. Die Lüfter sind bis ungefähr 1100U/min nicht aus dem gedämmten Fractal R5-PCGH zu hören, bis 1350 wirklich ruhig und auch bei Maximaldrehzahl zwar gut hörbar, aber es werden keine Turbinen. Die Lüfter sollten eingelaufen noch eine Spur leiser werden. Lagergeräusche sind aber auch so schon nicht zu hören.
Bild 11: Afterburner Lüfterkurve
Im schnellen Test mit einer Stunde Spielen eines grafikkartenintensiven Spieles, das bei 100% GPU-Leistung mit dem Standardstakt von 1380 MHz ca. 80% des möglichen Powerlimit erreicht, erreichen die Temperaturen um 70°C mit unhörbaren 1000U/min der Lüfter, allerdings mit 27°C Raumtemperatur. Die MSata blieb im Betrieb mit ca. 46°C über 10°C kälter, als mit den original Lüftern. Im selben Szenario waren die Originallüfter mit reduzierter Drehzahl merklich lauter und die Temperatur ging bei aktueller Raumtemperatur gegen 80°C mit Lüfterdrehzahlen um 1600U/min. Höhere Drehzahlen der originallüfter senken zwar das Temperaturniveau auf ähnliche werte, es wird dann aber laut, ganz im Gegensatz zum Geräuschentwicklung der beiden Noctualüfter.
Der Umbau ist darum sehr erfolgreich, das Ziel erreicht.
5. Optimierungsschleifen
Auffällig ist, dass Drehzahlen über 1100U/min kaum noch eine Verbesserung der Chip-Temperatur bringen. Die Menge der durchgesetzten Luft scheint schon hoch genug, die Luft erwärmt sich kaum noch und das Begrenzende scheint die Lamellenfläche zu sein. Aktuell, mit geöffneter vorderer Gehäusetür bleibe ich in meinen Spielen mit max. 80% der Powerlimitgrenze (die von Zorac schon original massiv erhöht ist) und Standardtakt auf 67°C, die Lüfter sind dann mit ca. 1100U/min kaum höhbar. Das Zotac-Originalgehäuse verschließt einen Teil der Lamellen und erhöht damit die Kühlwirkung mit gleichzeitig erhöhtem Strömungswiderstand. Da die Lüfter noch erhebliche Drehzahlreserven haben, scheint es ein erster Ansatz zu sein. Ich werde ein Gehäuse aus Pappe bauen.
Weiter hat User zinki als Konsequenz der bei Toms Hardware tendenziell hohen Spannungswandler Temperaturen über Wärmeleitpads die Backplate mit in die Kühlung integriert. Das scheint sinnvoll, zur Demontage muss aber der Kühler abmontiert werden, was ich aktuell aus Garantiegründen noch nicht machen will, es steht aber auf der ToDo-Liste
Messung Spannungswandlertemperatur: Zotac GeForce GTX 980 Ti AMP! Extreme Edition: Leistung satt – auch an der Steckdose – Seite 4 – Tom's Hardware Deutschland
Bild 12: Optimierte Wärmeleitung zur Backplateintegration in die Kühlung
Alternativ zu dem Wärmeleitpads habe ich einen 60mm Lüfter auf die Backplate der Grafikkarte geklebt. Auch der geringe Luftstrom hilft, da es ein großes Temperaturgefälle gibt. Wenn die Platinenrückseite, wie bei Toms Hardware gemessen, gegen 90°C geht, hilft jeder kleine Luftzug, um die Temperaturen zu reduzieren. In der aktuellen Umsetzung ohne eine räumliche Trennung von CPU und GPU
Bild 13: Finale Umsetzung mit 60mm Lüfter auf Backplate
Bild 14: Lüftschlitze unterhalb des zusätzlichen Lüfters
5. Fazit
In der aktuellen Umsetzung ohne eine räumliche Trennung im Gehäuse von CPU und GPU wie in Bild 1 zu sehen, erreiche ich in ausgedehnten Spieleszession mit ausgenutztem originalem Powerlimit von 100% und 1380MHz Takt max. 72°C°C bei einer Raumtemperatur von 23°C und einer Drehzahl der Grafikkarten Lüfter um 1300U/min, allerdings bringt schon eine Öffnung der Gehäusetür 2-4°C. Das Ergebnis ist gut, die Lüfter bleiben aus 50cm Abstand zum geschlossenem Gehäuse kaum hörbar. Der Umbau kostete keine 30,-€ und die neu gewonnene Ruhe bei gleichzeitig merklich gesunkenem Temperaturniveau ist mir jedem Cent wert.
Ich wollte auf Wunsch eines Users einen kurzen Erfahrungsbericht vom Umbau und resultierenden Temperaturen und Geräuschen geben. Es geht um diese Karte, der Kühlkörper ist baugleich zur AMP! Extreme

Quelle: Zotac GeForce GTX 980 Ti AMP! Omega | Preisvergleich Geizhals Deutschland
1. Einleitung:
Die ansich wunderschöne Karte mit weiterhin viel Leistung hat leider sowohl eine miserabele Lüftersteuerung, als auch hörbare Lüfter. Die Kühlleistung selber ist sehr gut, da die originalen Lüfter bis 2800U/min einstellbar sind, der Krach wird dann aber infanalisch. Bis ca. 1600U/min sind die Originalken Lüfter erträglich, bis 1350U/min als wirklich ruhig zu bezeichnen. Leider haben sie auch bei geringen Drehzahlen (Minimaldrehzahl 800U/min) leicht hörbare Lagergeräusche, die einen Silentfreund in den Waaaahnsinn treiben. Man kann die Lüfter zwar problemlos im Idle abstellen, das rächt sich in meinem Fall aber mit einer unter der Grafikkarte eingebauten Msata SSD, die dann die Temperatur des Grafikkartenkühler annahm, also gegen 50°C tendierte.
Die Lösung waren neue gute Lüfter. Der erste Versuch sollte mit 3 x 92mm Noctualüftern umgesetzt werden, schaut man sich den Kühlkörper (Bild 4) aber an, hat dieser zwei ziemlich genau 120 x 120mm große Kühlbereiche, was soll man da mit 92mm Lüftern? Erster Fehlkauf. Also neue Lüfter bestellt, dieses mal die neuen grauen hochdrehenden P12 redux, da mit die neuen NF-A12x25 PWM definitiv zu teuer sind. Sie wären aber noch eine Spur besser.
2. Notwendige Bauteile
2 x Noctua NF-P12 redux-1700 PWM ab €'*'12,93 (2018) | Preisvergleich Geizhals Deutschland
1 x Gelid VGA PWM Adapter: Amazon.de: Computer & Zubehor
1 x Y-Adapter für 4-PIN Lüfter
8 x Kabelbinder schmal
Zeitaufwand: ca. 30 min
3. Umbau:

Bild 1: Originalzustand

Bild 2: Unter der Grafikkarte liegende Msata Karte

Bild 3: 6 x Schrauben lösen, um das Lüftergehäuse zu demontieren

Bild 4: demontiertes Lüftergehäuse

Bild 5: Originallüfter

Bild 6: Probeliegen der Lüfter

Bild 7: Bewerten, ob der Kühlkörper der Spannungswandler genug Luft bekommt => rechter Lüfter so weit wie möglich nach rechts

Bild 8: Kabelbinder vorbereiten, Köpfe einmal antrennen, einmal kürzen

Bild 9: Kabelbinder einstecken

Bild 10: Fertig
4. erste Bewertung
Ziel erreicht, Ruhe ist und kühl ist es auch. Die Lüfter lassen sich mit dem Afterburner perfekt regeln. Der Drehzahlbereich mit Afterburnerregelung liegt zwischen 500U/min (20%) und 1650U/min (60%). Diese Lüfterkurve wählte ich im ersten Ansatz, kleine Optimierungen werden folgen. Die Lüfter sind bis ungefähr 1100U/min nicht aus dem gedämmten Fractal R5-PCGH zu hören, bis 1350 wirklich ruhig und auch bei Maximaldrehzahl zwar gut hörbar, aber es werden keine Turbinen. Die Lüfter sollten eingelaufen noch eine Spur leiser werden. Lagergeräusche sind aber auch so schon nicht zu hören.

Bild 11: Afterburner Lüfterkurve
Im schnellen Test mit einer Stunde Spielen eines grafikkartenintensiven Spieles, das bei 100% GPU-Leistung mit dem Standardstakt von 1380 MHz ca. 80% des möglichen Powerlimit erreicht, erreichen die Temperaturen um 70°C mit unhörbaren 1000U/min der Lüfter, allerdings mit 27°C Raumtemperatur. Die MSata blieb im Betrieb mit ca. 46°C über 10°C kälter, als mit den original Lüftern. Im selben Szenario waren die Originallüfter mit reduzierter Drehzahl merklich lauter und die Temperatur ging bei aktueller Raumtemperatur gegen 80°C mit Lüfterdrehzahlen um 1600U/min. Höhere Drehzahlen der originallüfter senken zwar das Temperaturniveau auf ähnliche werte, es wird dann aber laut, ganz im Gegensatz zum Geräuschentwicklung der beiden Noctualüfter.
Der Umbau ist darum sehr erfolgreich, das Ziel erreicht.
5. Optimierungsschleifen
Auffällig ist, dass Drehzahlen über 1100U/min kaum noch eine Verbesserung der Chip-Temperatur bringen. Die Menge der durchgesetzten Luft scheint schon hoch genug, die Luft erwärmt sich kaum noch und das Begrenzende scheint die Lamellenfläche zu sein. Aktuell, mit geöffneter vorderer Gehäusetür bleibe ich in meinen Spielen mit max. 80% der Powerlimitgrenze (die von Zorac schon original massiv erhöht ist) und Standardtakt auf 67°C, die Lüfter sind dann mit ca. 1100U/min kaum höhbar. Das Zotac-Originalgehäuse verschließt einen Teil der Lamellen und erhöht damit die Kühlwirkung mit gleichzeitig erhöhtem Strömungswiderstand. Da die Lüfter noch erhebliche Drehzahlreserven haben, scheint es ein erster Ansatz zu sein. Ich werde ein Gehäuse aus Pappe bauen.
Weiter hat User zinki als Konsequenz der bei Toms Hardware tendenziell hohen Spannungswandler Temperaturen über Wärmeleitpads die Backplate mit in die Kühlung integriert. Das scheint sinnvoll, zur Demontage muss aber der Kühler abmontiert werden, was ich aktuell aus Garantiegründen noch nicht machen will, es steht aber auf der ToDo-Liste
Messung Spannungswandlertemperatur: Zotac GeForce GTX 980 Ti AMP! Extreme Edition: Leistung satt – auch an der Steckdose – Seite 4 – Tom's Hardware Deutschland

Bild 12: Optimierte Wärmeleitung zur Backplateintegration in die Kühlung
Alternativ zu dem Wärmeleitpads habe ich einen 60mm Lüfter auf die Backplate der Grafikkarte geklebt. Auch der geringe Luftstrom hilft, da es ein großes Temperaturgefälle gibt. Wenn die Platinenrückseite, wie bei Toms Hardware gemessen, gegen 90°C geht, hilft jeder kleine Luftzug, um die Temperaturen zu reduzieren. In der aktuellen Umsetzung ohne eine räumliche Trennung von CPU und GPU

Bild 13: Finale Umsetzung mit 60mm Lüfter auf Backplate

Bild 14: Lüftschlitze unterhalb des zusätzlichen Lüfters
5. Fazit
In der aktuellen Umsetzung ohne eine räumliche Trennung im Gehäuse von CPU und GPU wie in Bild 1 zu sehen, erreiche ich in ausgedehnten Spieleszession mit ausgenutztem originalem Powerlimit von 100% und 1380MHz Takt max. 72°C°C bei einer Raumtemperatur von 23°C und einer Drehzahl der Grafikkarten Lüfter um 1300U/min, allerdings bringt schon eine Öffnung der Gehäusetür 2-4°C. Das Ergebnis ist gut, die Lüfter bleiben aus 50cm Abstand zum geschlossenem Gehäuse kaum hörbar. Der Umbau kostete keine 30,-€ und die neu gewonnene Ruhe bei gleichzeitig merklich gesunkenem Temperaturniveau ist mir jedem Cent wert.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: