Einstieg in „PC-Themen“ für Kinder/Jugendlich

der-wastl

Kabelverknoter(in)
Hallo zusammen,

mein Sohn, 12 Jahre, wird zu Weihnachten einen „Gaming-PC“ bekommen.
Damit einhergehend frage ich mich nun, wie ich ihn sinnvoll für bestimmte Sicherheitsthemen sensibilisiere.

Bitte installiere nicht jede Software.
Bitte folge nicht jedem Link.
Bitte teile keine vertraulichen Daten inkl. Bilder von dir oder anderen.
Beteilige dich nicht an Cybermobbing

Das ist ja ein weites Feld.
Manche Themen haben wir natürlich bereits heute, da er ein Smartphone (iPhone) hat.

Ich vermute, dass sich hier sicher viele schon diese Gedanken gemacht haben.
Wie kann ich meinem Sohn diese Themn sinnvoll nahe bringen?

Danke und viele Grüße!,
der-wastl
 
Ich denke Irgend etwas verbieten wird schwer. Grad im Technik Bereich sind die Kids uns um Welten voraus. Einen Link nicht anzuklicken wird schon schwer zu vermitteln. Die Neugier ist bekanntlich größer. Cybermobbing ist am PC eher nicht zu erwarten. Das Problem ist eher am Smartphone zu suchen. Ein großes Problem sind USK18 Seiten die recht leicht für die Kids zu erreichen sind. Aber das Problem ist auch am Smartphone vorhanden. Ein gefährliches Problem bei Kids das kaufen von Online Gegenständen für Games. Da sollten die Eltern Unbedingt ein Auge drauf werfen. Sonst kann es sehr schnell, sehr ,sehr teuer werden.
Um sicher zu gehen würde ich mit 12 Jahren noch kein PC kaufen. In dem alter würde ich ne Konsole bevorzugen. Die Dinger sind etwas sicherer. Und vor allem leichter zu bedienen.
 
Hi,

erstmal klasse, dass Du Dir da wirklich Gedanken machst. :)

1. Den Windows-Pin kennst nur Du.
2. Maximal z.B. 1 Std. pro Tag (~je nach dem)
3. Erst Hausaufgaben oder freiwilliges Lernen, dann Zocken -sonst kein Pin
4. Jedes Programm installierst Du bzw. Du nimmst ihn mit und erklärst es ihm, aber Du bist der Chef
5. Aufklären über Gefahren im Netz, Viren, schädlich Software etc.
=> manchmal hilft das gemeinsame Ansehen eines seriösen YT-Beitrags dazu
6. Spiele-Auswahl einschränken.
7. Zocken macht Kinder "süchtig". Es schüttet sofort Dopamin aus.
Das Gehirn gewöhnt sich daran und will mehr und mehr.
Hausaufgaben schütten kein Dopanin aus. Folglich verzweifeln Eltern und Kinder dabei.
Serotonin (das gesündere Glückshormon) ist nachhaltiger und wird nur dann ausgeschüttet, wenn man eine Aufgabe erfolgreich gelöst hat. (das glücklich sein mit Serotonin will konditioniert werden)
8. Dem Kind sagen, dass ihr die Regeln macht und was andere Kinder dürfen, nicht zählt.
9. Immer auch aufklären, warum es diese Regeln gibt, und dass sie dazu da sind das Kind zu schützen.
Du bist deswegen etwas "streng" und passt auf, weil Du Dein Kind liebst und Dir nur das beste für es wünscht.
10. Wenn nach einigen Monaten alles gut läuft, kann man dem Kind mehr und mehr Freiheit geben und Kontrolle lockern.
11. Es wird ein "Kampf". :) Das ist normal. Den viele Kinder werden es anders machen und da wird es gewisse Gruppendynamiken geben. Durchhalten und konsequent bleiben. Lässt Du einmal locker, wird es sehr schwer die Regeln wieder zu etablieren.
Aber es lohnt sich Zeit und Anstrengungen in seine Kinder zu investieren!


12. Alles nur meine Meinung und Erfahrung. :) :) Jeder darf abweichende Meinungen haben und andere Dinge umsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schön das es doch noch Menschen mit Moral und Weitsicht gibt, denen ihre Kinder nicht egal sind.
  1. In Windows für das Kind ein Eingeschränktes Konto einrichten
  2. Ein Passwort für die Administratorrechte erstellen
  3. Das Installieren von Software nur mit Administratorrechte gestatten
  4. Für den Browser eine Whitelist anlegen
 
Es gibt da aus meiner Sicht eigentlich nur eins: mit dem Kind zusammen die Zeit verbringen und dabei vermitteln, was wichtig ist. Zusammen ein Thema aussuchen (z. B. zusammen ein Spiel coden oder für ein Schulthema was erarbeiten), zusammen was zocken, zusammen Open Source installieren und benutzen (etwa Blender) und dann beim gemeinsam im Netz unterwegs sein erklären und zeigen wo die Probleme herkommen könnten. Blocker und Verbote halten meiner Erfahrung nach nicht lange, sorgen aber für eine hohe Motivation im Erlangen von Skills beim Umgehen von Endpoint Security. Und was meiner Meinung nach das Allerwichtigste ist: dem Kind zu vermitteln, das auch wenn es was Verbotenes getan oder was verbockt hat man immer da ist und hilft da rauszukommen, selbst wenn es illegal war. Groomer nutzen sowas aus, verleiten Kinder und Jugendliche dazu und nutzen das dann als Druckmittel, damit das Kind das Gefühl hat, sich nicht seinen Eltern anvertrauen zu können. Wenn das Kind das Gefühl hat "der Papa verbuddelt zur Not mit mir die Leiche", dann hat man wenigstens eine Chance zu reagieren und zu helfen, wenn es übel wird.
 
Hallo zusammen,

zunächst danke für eure Antworten, über die ich gestern wirklich viel nachgedacht habe und in einige Sachverhalte habe ich mich auch bereits "reingefuchst" (oder das zumindest versucht). Deswegen möchte ich auch dazu kurz antworten:

Ich denke Irgend etwas verbieten wird schwer. Grad im Technik Bereich sind die Kids uns um Welten voraus. [...]
Um sicher zu gehen würde ich mit 12 Jahren noch kein PC kaufen. In dem alter würde ich ne Konsole bevorzugen. Die Dinger sind etwas sicherer. Und vor allem leichter zu bedienen.

Die konkrete Benutzung einzelner Apps ist meinem Sohn sicher geläufiger als mir. Der Hintergrund und die Funktionsweise und die Zusammenhänge allerdings versteht er natürlich noch nicht. Und insofern hast du recht: Das ist eine womöglich gefährliche Mischung. Umso wichtiger ist die Begleitung zu diesem Themen.
Was die Konsolen angeht: Mein Sohn hat eine Nintendo Switch und ich dachte ursprünglich, dass das wohl ähnlich einfach sein müsste wie damals der Gameboy. Spielekassette rein und los geht's. Um's kurz zu machen: So einfach ist es leider nicht mehr. :nene:

erstmal klasse, dass Du Dir da wirklich Gedanken machst. :)
[...die 11 Gebote...]
Aber es lohnt sich Zeit und Anstrengungen in seine Kinder zu investieren!

Du hast 11 "Regeln" genannt, die alle wichtig sind. Vieles davon ist ja auch völlig unabhängig vom Thema Gaming-PC und gilt ganz allgemein. Und ich teile auch deine Einschätzung, dass man da restriktiv beginnen sollte und dann, wenn es gut läuft, es langsam lockern kann.
Dass die Medien vor allem für Kinder ein Suchtpotenzial haben, ist leider mehr als offensichtlich. (Meine persönliche Befürchtung ist ja, dass wir als Menschheit insgesamt durch Instagram und Brawl Stars verblöden, aber das wird wohl nicht jeder teilen. Außerdem gelingt es uns ja vielleicht, uns schon vorher durch Kriege oder Klimakatastrophen vom Planeten Erde auszulöschen. Sorry, das ist zynisch.

Schön das es doch noch Menschen mit Moral und Weitsicht gibt, denen ihre Kinder nicht egal sind.
  1. In Windows für das Kind ein Eingeschränktes Konto einrichten
  2. Ein Passwort für die Administratorrechte erstellen
  3. Das Installieren von Software nur mit Administratorrechte gestatten
  4. Für den Browser eine Whitelist anlegen

Absolute Zustimmung, so habe ich es gemacht. Allerdings dazu zwei Anmerkungen:
Zunächst dachte ich, ich richte Windows 11 mit einem Microsoft-Konto für ein Kind ("Kinderaccount") ein und dann füge ich diesen Account als Familienmitglied zu meinem Account hinzu und dann wird es irgendwie gehen (so wie ich das beim iPhone über die "Familie" mache). Ich habe dann ewig dort rumversucht, hat alles nicht geklappt. Letztendlich gibt es jetzt zwei lokale Konten auf dem neuen Rechner, einer als Admin (Kennwort habe ich) und einer für meinen Sohn mit eingeschränkten Rechten. Das ist dann am Anfang unbequem und macht Diskussionen, aber so ist das eben, wenn man Kinder hat und einem nicht alles egal ist. :D

Und zu der Whitelist für den Browser: Ich weiß nicht, ob das praktikabel ist. Bislang habe ich hier daheim im WLAN/LAN den Pihole laufen. Dieser wird als DNS an die Clients verteilt und ist mit Blockinglisten versorgt, die den Zugriff auf allerhand Unsinn unterbinden. Ja, man kann das umgehen.

Es gibt da aus meiner Sicht eigentlich nur eins: mit dem Kind zusammen die Zeit verbringen und dabei vermitteln, was wichtig ist. [...]
Und was meiner Meinung nach das Allerwichtigste ist: dem Kind zu vermitteln, das auch wenn es was Verbotenes getan oder was verbockt hat man immer da ist und hilft da rauszukommen, selbst wenn es illegal war. Groomer nutzen sowas aus, verleiten Kinder und Jugendliche dazu und nutzen das dann als Druckmittel, damit das Kind das Gefühl hat, sich nicht seinen Eltern anvertrauen zu können. Wenn das Kind das Gefühl hat "der Papa verbuddelt zur Not mit mir die Leiche", dann hat man wenigstens eine Chance zu reagieren und zu helfen, wenn es übel wird.

Absolut und super wichtig! Zusammenhalten und Vertrauen schaffen. Gilt offline wie online. Und neben den moralischen Fragen und dem emotionalen Zusammenhalt von Eltern und Kindern ist es ja auch rechtlich so: Eltern haften für ihre Kinder. Will sagen: Wir sitzen da ja wirklich im gleichen Boot. Wenn der Sohnemann illegal Filme runterlädt und die Abmahnung vom Anwalt reinflattert, dann sind ja zunächst mal die Eltern dran. Da wäre es aus vielen Gründen idiotisch, die Augen davor zu verschließen und damit nichts zu tun haben zu wollen. Obwohl ich nicht weiß, ob man heutzutage noch illegal Filme runterlädt. Früher hat man das ja gemacht.


Eine Frage habe ich vielleicht noch: Bei Apple habe ich als Erziehungsberechtigter die Möglichkeit, unter "Bildschirmzeit" bestimmte (Inhalts-)Beschränkungen für meinen Sohn einzustellen. Gibt es das in irgendeiner Form im Windows 11 / Microsoft-Konto auch? Vielleicht hat jemand einen Link oder so als Einstieg in das Thema für mich?

Danke für den Austausch, das war sehr hilfreich.
Viele Grüße,
der-wastl
 
Ich denke Irgend etwas verbieten wird schwer. Grad im Technik Bereich sind die Kids uns um Welten voraus. Einen Link nicht anzuklicken wird schon schwer zu vermitteln. Die Neugier ist bekanntlich größer. Cybermobbing ist am PC eher nicht zu erwarten. Das Problem ist eher am Smartphone zu suchen. Ein großes Problem sind USK18 Seiten die recht leicht für die Kids zu erreichen sind. Aber das Problem ist auch am Smartphone vorhanden. Ein gefährliches Problem bei Kids das kaufen von Online Gegenständen für Games. Da sollten die Eltern Unbedingt ein Auge drauf werfen. Sonst kann es sehr schnell, sehr ,sehr teuer werden.
Um sicher zu gehen würde ich mit 12 Jahren noch kein PC kaufen. In dem alter würde ich ne Konsole bevorzugen. Die Dinger sind etwas sicherer. Und vor allem leichter zu bedienen.
Sehr guter Punkt mit den Smartphone. Extrem schädlich für die Entwicklung bei Kindern.

Und bei Erwachsenen auch, aber darum geht es hier ja nicht.

Was wir beobachten ist, dass Kinder dauerbeschallt werden mit lauter aufputschender Musik. Mit Kopfhörern oder Bassboxen.

Zwanghafter Griff zum Handy und unkontrolliertes Zocken bis Mitternachts.

Da gibt es viel, bei dem Eltern aufpassen müssen.
 
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