1000 Leute fragen klappt nicht aus verschiedenen Gründen. Die Meinungen sind je nach Gruppe mittlerwile extrem gespalten. Ausserdem sind solche Themen dermassen politisiert, dass sich mitterlweile die Oma-Generation schon gar nicht mehr traut auch nur irgendetwas zu sagen. Erst letztens wieder eine Kundin erlebt die lange Pausen machen musste weil sie wirklich begriffsverwirrt war (das geht nicht mehr, das schickt sich nicht mehr...).
Du findest es verändert die Atmosphäre. I
Aktuelles Beispiel: Wheel of Time ist dermassen schräg, dass man überhaupt nicht einsteigen kann. Ein Bergdorf ist der Disney Kids Club, vertrete mit allen grossen Ethnien, die sich im Gegensatz zur kompletten Weltgeschichte auch nicht darum zu scheren scheinen. Ja, woher kommen die denn da her? Und warum sind die immer noch TV-gerecht seperat vertreten?
Das ergibt überhaupt keinen Sinn! Von mir aus gabs das gerne eine Migration, sofern die Geschichte das hergibt kann das ein spannendes Story Element sein. Dann muss man das erklären oder veranschaulichen und die entsprechenden Darsteller sind bitteschön entsprechend gemischt. Weil Gesellschaften eben so funktionieren. Sie können gar nicht anders.
Diese Fake Diversity ist supermodern - davon abgesehen, dass sie ein komplett künstliches Produkt von wirklich zynischen Weltkonzernen und Schleppern darstellt. Niemand braucht auf der Fantasy Alm illegale Arbeitskräfte weil es noch keine Industrialisierung gibt, sondern Familienbetriebe.
Das Problem ist doch, dass ihr darin eine politische Botschaft seht, die damit vermittelt werden soll. Ihr unterstellt da immer sofort automatisch eine böse Agenda. Wäre mal interessant wie ihr diese formulieren würdet.
"What we were trying to do was to analyze what was important to Tolkien and to try to honor that" Ihr unterstellt damit auch, dass es Tolkien wichtig gewesen ist, dass es keine dunkelhäutigen Elben und Zwerge gibt. Ich glaube Peter Jackson meinte damit wohl eher inhaltliche Änderungen.
Die Medien schreiben heute so einen Quatsch (ab), dass man das Gefühl nicht los wird, immer bei Adam und Eva anfangen zu müssen.
Diverse Vorposter argumentieren deshalb auch wie herumstampfende Kinder und genau so wurde in den 20ern (Sowjetunion) und 60ern (China) auch ideologisch verfahren: Kinder erklärten spiessigen, reaktionären Erwachsenen unter Gewaltandrohung die Welt mit Fingerfarben.
Tolkien war Philologe. Die "Fantasy Welt" war ein recht ernsthaftes Unterfangen, welches untrennbar mit seiner angelsächsischen Heimat verflochten war. Dekadenlang arbeitete der Mann an seinem mythologischen-poetischen Kunstwerk. Tolkien war der der Meinung, er müsse die literatische Lücke schliessen, welche die Christianisierung hinterlassen hatte. Da war nämlich nicht mehr viel übrig. König Artus stufte er als Import vom Festland ein.
Von daher ist "Der Herr der Ringe" zum grossen Teil Germanische Mythologie mit tolkinschen Zusatzelementen, die man heute der populären Fantasy zuordnen würde. Die wesentlich Europäisch-Heidnischen Strukturen entschärfte er nach Rücksprache u.a. mit bekannten Geistlichen angeblich sogar.
Tolkien würde, falls er Stellung nehmen könnte, sofort von sämtlichen Platformen gebanned werden. Sein Werk ist, sicherlich wenigstens zum Teil richtig, von den Hippies als anti-industrielle Denkschrift aufgefasst worden. Das empfand der Autor zwar als unpassende Reduktion, trotzdem war er ein unapologetischer Schwärmer und Verteidiger des britischen Landidylls.
Die Idee, er hätte es gut gefunden, dass Industriebosse sein Werk als hübsche Kulisse für ihre Gewinnstrategien missbrauchen können ist deswegen hahnebüchen.