Datenarchivierungs- und Back Up Konzept

Aerohead

Komplett-PC-Käufer(in)
Liebe Forenmitglieder,
es wäre sehr nett, wenn Ihr mir ein paar Tipps hinsichtlich der Archivierung und -sicherung meiner Dateien geben könntet.

Zum einen möchte ich gern meinen PC (256 GB SSD für das System und 3 TB HDD als Datengrab) regelmäßig sichern, zum anderen habe ich noch mehrere externe Festplatten (je 2 bzw. 3TB) mit einer etwas umfangreicheren Videosammlung sowie einigen weiteren Dateien (nein, ich spreche nicht von einer Pornosammlung ;-)) auf welche ich gern vom Netzwerk aus Zugriff hätte.

Ich habe mir ein NAS mit vier bereits installierten Festplatten besorgt. In diesem Fall habe ich eine Komplettlösung dem Eigenbau vorgezogen, da ich das Risiko des Datenverlusts möglichst gering halten möchte und deshalb nicht experimentieren wollte.
Ab Werk ist dabei RAID 5 voreingestellt (was auch dazu passt, dass mir von den 16 Terabyte installierten Speicher nur 11,7 als frei angezeigt werden, nicht?).
Nun ist das mit dem RAID-Systemen ja so eine Sache...
Mein Wunsch wäre, meinen kompletten PC möglichst automatisch regelmäßig zu sichern, sowie meine weiteren Daten möglichst sicher gespeichert zu haben. Mir ist bewusst, dass Redundanz natürlich deutlich mehr Sicherheit schafft, allerdings würde ich ungern beispielsweise gleich auf die Hälfte der 16 Terabyte NAS Kapazität verzichten.

Was würdet Ihr mir denn raten? Braucht Ihr noch zusätzliche Infos?

Herzlichen Dank schon mal und viele Grüße,
Aero
 
Es kommt natürlich grundsätzlich darauf an, wie sicher du sein willst auf der Skala von "Keine Sicherung" bis "Paranoid". ;)

Ein NAS zu betreiben, dass dir deinen gesamten PC (mit entsprechender Software) immer mitsichert (inkrementelle Sicherung ist hier normalerweise kein Problem). ist sicherlich ein guter Start.

RAID5 bietet auch eine gewisse Sicherheit gegen Datenausfall, dieser ist aber nicht 100%tig und es kann recht aufwendig werden, Daten zu rekonstruieren. Wenn du also die totale Sicherheit haben willst sozusagen wäre ein RAID1 (gespiegelte HDDs) das Mittel der Wahl - in dem Falle ist eine spontan tote HDD kein Thema - natürlich ist wie du weißt die halbe Speicherkapazität dann weg.

Die Frage ist aber, ob du wirklich alle deine Daten so sichern willst/musst oder ob es "Kategorien" gibt was wichtig und was weniger wichtig ist. Bei mir ists auch so, dass zwar meine wichtigen Daten (mehrfach) gesichert sind, weniger wichtige Daten bzw. Daten an die ich leicht wieder rankommen könnte sind es dagegen kaum oder gar nicht - es gibt beispielsweise keinen Grund meinen STEAM-Ordner zu sichern... wenn der mal weg ist muss ich die Spiele eben neu runterladen. Wenn dagegen die Bandfotos der letzten 10 Jahre weg wären wären sie das erstens für alle Ewigkeit und ich würde vom Rest der Band als ernannter DV-Verantworlicher verprügelt werden (die sind entsprechend mehrfach gesichert, auf verschiedenen Datenträgern, an verschiedenen Orten... paranoid eben).
 
Ich habe jüngst wieder einmal vor einer ähnlichen Fragestellung gestanden. Meine Wahl für die Sicherung des Systemdatenträgers (256GB SSD, Win7) ist letztendlich auf Shadowprotect Desktop von Storagecraft gefallen. Meiner Meinung nach gibt es derzeit keine bessere Software zur Lösung dieser Aufgabe.

Für das Sichern von 75GB sind ca. 3 Minuten zu veranschlagen, wobei man ganz normal weiterarbeiten kann, da die Sicherung im normalen Betrieb erfolgen kann. Die inkrementelle Sicherung ist dann meist in wenigen Sekunden erledigt. Aus 75GB werden dann ca. 30GB komprimierter Daten.

Shadowprotect Desktop sichert auf Wunsch alle 15 Minuten im Hintergrund, wobei so ziemlich jedes andere Intervall (stündlich, alle x-Stunden, täglich, alle 2 Tage etc.) möglich ist.
Ich bemerke die Software nicht, wenn ich in Photoshop o.ä. arbeite, aber bei Bedarf kann man dem Programm nur eine bestimmte CPU-Leistung zuweisen. Natürlich lassen sich zeitgesteuerte Backup-Routinen festlegen.

Das ganze Interface ist etwas kryptisch und man merkt, daß das Tool nicht für Einsteiger gedacht ist, sondern daß Storagecraft seine Wurzeln im Profibereich hat. Aber da die Optionen überschaubar sind, arbeitet man sich schnell ein.

Am meisten begeistert mich die Recovery CD, da ich nicht nur alle Devices des Onboard-Controllers, sondern auch mein LSI Megaraid-Controller sowie sowie 2 NAS problemlos eingebunden werden. Gerade auch die Möglichkeit auf ein NAS zu sichern, bietet ja nicht jede Software. Das Rückspielen habe ich mehrfach erfolgreich durchgeführt und auch die korrekte Einbindung bzw. Erstellung der Boot-Partition läuft so wie es sein soll. Hier kann ich von Acronis und Konsorten ganz andere Lieder singen.

Im Prinzip funktioniert Shadowprotect Desktop natürlich auch für jeden anderen Datenträger im System und ist nicht auf die Systempartition beschränkt.

Die Diskussion ob Raid-Level nun für Datensicherung geeignet sind, lasse ich einmal aussen vor (Thema Redundanz ist keine Datensicherung). Ich selbst nutze auch ein Raid 5 mit einem Synology-NAS für die temporäre Sicherung, aber die wichtigen Daten werden regelmäßig auf einen räumlich getrennten Datenträger überspielt (in doppelter Ausführung...das Stichwort paranoid war ja schon gefallen ;)). Für den privaten Bereich reicht mir das.

Shadowprotect Desktop ist im Vergleich zu anderen Lösungen deutlich teurer, aber die Mehrausgabe lohnt sich für meinen Geschmack. Es gibt eine 30 Tage-Testversion, die aber leider kein Rücksichern erlaubt (etwaige Backups, die mit der Testversion erstellt wurden, können aber mit der Vollversion zurückgespielt werden).
 
Danke Euch beiden.
Ich bin mir noch nicht schlüssig, wie ich's am besten aufziehe...
Mich irritiert ein wenig, dass es sich überall so liest als fallen ständig HDDs (in NAS) aus.
In all meinen Jahren ist mir noch nicht eine einzige Festplatte abgeraucht. Weder intern, noch extern. Nicht mal die in meinem schrottigen alten iPod Classic, der mehrfach schwere Erschütterungen auhalten musste. Hmmm.
Ist ne Abwägungssache: Wichtigkeit der Daten vs. Fehleranfälligkeit vs Paranoia. :-D
 
Es ist halt echt die Frage wie wichtig dir welche Daten sind.

Das Raid 5 bietet dir keine Datensicherheit, es gibt dir nur eine Datenverfügbarkeit.
Denn schleicht sich ein Virus in das Nas sind auch dort die Daten futsch.
geht bei Rebuild nach einem Plattenausfall auch eine andere Platte kaputt sind die daten auch futsch.


Ich mache es daher so:

im Server läuft ein RAID 5, auf das kommen alle Sicherungen sowie Filme Musik usw.

Zu meinem Server habe ich dann aber noch externe Festplatten welche ich 1x die Woche anstöpsel und backups mache.

Die Platten liegen eigentlich nur im Schrank.


Bzgl. Plattenausfällen.
hatte ich bisher auch nur eine und das war eine die ich dummerweise bei Ebay gekauft hatte, war irgendwie absehbar :-D

Meine 3x2TB Platten von vor 4 Jahren (können auch mehr sein) laufen heute noch ohne Probleme.


Du musst abwägen wie wichtig dir deine Daten sind und wie viel Geld du in backupplatten investieren kannst und willst.

Das Raid bietet dir aber wie gesagt keine Sicherheit, es bringt dir eigentlich nur was, wenn die Daten auch beim Ausfall einer einzigen Platte noch zur Verfügung stehen sollen.
 
Mich irritiert ein wenig, dass es sich überall so liest als fallen ständig HDDs (in NAS) aus.
In all meinen Jahren ist mir noch nicht eine einzige Festplatte abgeraucht. Weder intern, noch extern.

Das hat nen einfachen Grund: Über kaputte Platten wird geschrieben, über laufende Platten berichtet niemand. ;)

Die Ausfallrate von normalen Desktop-Festplatten innerhalb der ersten 5 Jahre ist normalerweise im kleinen einstelligen Prozentbereich. Entsprechend ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine Platte einfach so stirbt - es ist aber eben möglich (und wenn man lange genug wartet auch unvermeidlich), deswegen ist ein Backup bei wichtigeren Daten unumgänglich.
 
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