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BIOS-Overclocker(in)
Das Deskbook: Desktop-Hardware im Notebook-Gehäuse
Hallo Leute,
hier möchte ich unser aktuelles Projekt vorstellen: Das Deskbook
Dabei handelt es sich um ein PC-Gehäuse mit Notebook-Abmessungen, in das aber ganz normale ITX-Hardware verbaut werden kann.
Nun erstmal ein paar Worte zum Grundkonzept und zur Geschichte.
1. IDEE
Die Idee kam auf, als ich mal wieder auf eine LAN-Party gegangen bin und dabei 5 (in Worten: Fünf) Gepäckstücke dabei hatte: Isomatten, PC, Monitor, eine Tasche für Kabel und Peripherie und eine Tasche für meinen anderen Kram. "Das muss sich doch reduzieren lassen", dachte ich und fing an nachzudenken. Ein Gehäuse, das PC und Monitor vereint und dabei auch noch die Peripherie-Tasche mit einschließt... Ein Laptop! Also habe ich losgesurft und mich über Laptops informiert: Mindestens 1000€ hätte ich bezahlen müssen, um einigermaßen die Leistung meines Towers zu erhalten. Dabei stolperte ich auch immer wieder über Berichte von Nutzern, die die extreme Lautstärke ihrer Gamingnotebooks bemängeln, die man, im Gegensatz zu Desktops, auch nicht selbst beeinflussen kann. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die absolut mangelhafte aufrüstfähigkeit der meisten aktuellen Notebooks, was einen solchen dann leider sehr uninteressant gemacht hat.
Ich hörte nicht auf nachzudenken (das kann oftmals ein ziemlich langwieriger Prozess sein ) und fand, es müsse möglich sein, ein Gehäuse zu bauen, das ganz normale PC-Hardware aufnimmt - inklusive leistungsstarker Grafikkarte. Beeinflusst von bigdaniels Mini-PC-Ideen, kam ich zum folgendem Konzept...
2. KONZEPT
Das Ziel ist es also, in einem möglichst notebookartigen Gehäuse möglichst viel Platz für universelle PC-Hardware zu ermöglichen. Das Gehäuse hat einen Bildschirm aus einem Notebook verbaut, der ganz normal genutzt werden kann. Natürlich gibt es auch eine Tastatur. Ich kam zur folgenden Anordnung in der Baseunit:
Einige Probleme mussten gelöst werden:
Problem 1: Wie kann eine Grafikkarte verbaut werden? Lösung: Die Grafikkarte muss mithilfe einer Risercard um 90° gedreht installiert werden. Das ist bei vielen Projekten schon so gelöst worden und sollte dementsprechend keine große Schwierigkeit darstellen.
Problem 2: Wie stellt man auf dem eingebauten Laptop-Bildschirm die Bilder des PCs dar? Lösung: Ein Controllerboard bietet VGA-, DVI-, und HDMI-Schnittstellen, mit denen man einfach über ein Kabel das Signal der Grafikkarte auf den Schirm bringen kann.
Problem 3: Und wie zur Hölle versorgt man den ganzen PC mit Strom??? Lösung: Da bediente ich mich bigdaniels exzellenter Vorarbeit: Ein Notebooknetzteil wandelt 230V Wechselstrom zu 12V Gleichstrom um und gibt diese an eine Wandler-Platine. Diese stellt alle in einem PC benötigten Anschlüsse und Spannungen bereit.
Problem 4: Das Controllerboard braucht eine eigene Stromversorgung. Das sähe nicht schön aus, wenn man zwei Netzteile an den PC anschließen müsste... Lösung: Aus einem Molex-Sata-Adapter basteln wir ein Adapterkabel. Dieses schließt man an den Sata-Anschluss der Wandlerplatine an und sie bietet 12V Versorgung für das Controllerboard. Das ganze haben wir schon gebaut, aber noch nicht getestet. Bislang funktioniert es also nur in der Theorie
Ich muss noch dazu sagen, dass das Deskbook, weil es auf Gaming-Anwendungen ausgerichtet ist, weder Touchpad noch Akku haben wird. Ein normaler Akku wäre extrem teuer und würde mit PC-Hardware nur einige Minuten halten. Deswegen ist er sinnfrei. Doch jetzt genug Theorie, es folgt die Praxis.
3. REALISIERUNG
Das Projekt ist natürlich noch nicht fertig, weswegen es hier immer wieder Aktualisierungen geben wird. Ich zeige jetzt den aktuellen Stand und gliedere es grob in die einzelnen Arbeitsabschnitte, die wir bis jetzt erledigt haben.
3.1 Der Anfang
Vorweg: Das ganze Projekt mache ich zusammen mit meinem Großvater. Wir treffen uns eigentlich immer nur samstags, weswegen es auch nur recht selten Updates geben wird.
Am Anfang, als das grobe Konzept stand, war die erste Frage, welches Material das beste sei. Holz war meine erste Idee, mein Opa brachte Weißblech ins Spiel. Aufgrund der besseren Möglichkeiten zur Verarbeitung entschieden wir uns für Holz. Wir rätselten, wie wir den Grundkasten am besten realisieren könnten. Plötzlich hatte meine Oma einen komischen Einfall: Sie habe noch eine Art ungenutzte Schublade, die doch super passen würde. Ich hielt sie für verrückt, aber wie die Dinge so sind, passte die Schublade größentechnisch perfekt, weswegen wir sie genommen haben.
Danach ging es in den Baumarkt (Schande über uns), um einen Boden und einen Deckel für die Schublade zu besorgen. Ich kürze die Diskussion um die Stärke des Holzes jetzt mal ab, es wurde letztendlich 8mm starkes Buchen (?) Sperrholz, das wir uns gleich im Baumarkt genau zuschneiden ließen.
An weiteren Tagen schlugen wir zuerst den alten Boden der Schublade raus und schraubten und leimten den neuen Boden fest. Eine Öffnung für das I/O-Shield wurde gesägt und wir nahmen Maß für das Mainboard (danke für die Leihgabe, wiitii1000 ). Wir drehten Abstandshalter in den Boden und konnten so auch das Controllerboard installieren.
Der letzte wichtige Punkt bis jetzt ist die Tastatur: Ich nahm eine alte Desktoptastatur mit kleinem Layout und Slimmaßen meines Vaters und entfernte das Gehäuse. Wir sägten eine Aussparung in das Holz des Deckels und raspelten die Kanten rund, um die Benutzung so angenehm wie möglich zu machen. Dann hatte ich die gloriose Idee, das USB-Kabel zu kürzen, um so wenig Kabelsalat wie möglich im Gehäuse zu haben. Gedacht, getan. Die Kürzung war prima, allerdings hatten sich auf der Platine der Tastatur zahlreiche (fast alle) Kabel gelöst. Da sie sehr fein waren, konnten wir sie auch nicht mehr wieder dran löten - die Tastatur war defekt. Ich schaute mich auf eBay um und fand zum Glück die gleiche Tastatur nocheinmal. Sie kostete leider 6€ plus 6€ Versand, aber das war es wert. Als sie angekommen ist, haben wir erstmal die Kabel, die sich letztes Mal verabschiedet haben, mit einer dicken Schicht Heißkleber fixiert Sicher ist sicher. Bislang haben wir uns allerdings nicht mehr dran getraut, die Kabel erneut zu kürzen. Es ist also jetzt erstmal ein langes Kabel in der Kiste.
3.2 Samstag, 24.01.15
An diesem Tag hat sich einiges getan. Am Anfang haben wir an den Seiten des Kasten Griffe montiert, um den Transport so einfach wie möglich zu gestalten. Zugegebenermaßen ist das Deskbook ein ziemlich großer Brocken und ohne die Griffe wäre es einfach unhandlich.
Durch zwei Scharniere ist es möglich, den Deckel (in dem die Tastatur integriert ist), wie eine Wartungsklappe aufzumachen. Ein wiederverwendbarer Kabelbinder dient vorne als Verschluss, damit die Klappe hält.
Jetzt kommt ein sehr heikler Punkt, bei dem ich mir vorher nicht sicher war, ob es klappen würde: Die Installation des Displays. Dazu bohrten wir vier Löcher in die Wartungsklappe, die genau den Abstand haben wie vier Befestigungsstifte am Display. Da es natürlich alles nicht ganz genau gepasst hat und der Durchmesser der Löcher zu klein für die Stifte war, mussten wir uns von der Idee verabschieden, das Display einfach reinzustecken. Wir vergrößerten die Löcher also um einen Milimeter, sodass es locker reinpasste und noch wackelte. Dann füllten wir die Löcher mit Heißkleber auf (Heißkleber ist dein Freund) und steckten das Display einfach rein. eine Schraube mit Unterlegscheibe von unten in einen der Stifte und jeweils eine Schraube in die Halterung des Displays machten das Ganze sehr stabil. Durch ein Loch in der Wartungsklappe werden die Kabel des Displays nach innen zum Controllerboard geführt.
Jetzt war es Zeit für einen ersten Test...
3.3 Montag, 26.01.15 bis Freitag, 30.01.15
Da das Gehäuse mangels Stromversorgung noch keine Hardware aufnehmen kann, musste eine andere Lösung her. Durch die Öffnung für die Mainboardblende konnte ich das Kabel der Tastatur raus- und ein HDMI- und ein Stromkabel reinführen. Jetzt konnte ich meinen normalen Tower über das Deskbook bedienen, es fühlte sich aber praktisch so an, als ob die Hardware schon eingebaut wäre. Der Test war sehr zufriedenstellend, alles funktionierte prima. Es stellte sich allerdings heraus, dass das Display a) etwas zu klein ist (15,6"), b) eine zu geringe Auflösung (1360x768) besitzt und c) glare, also glänzend ist. Beim internetsurfen war das alles (fast) kein Problem, in Spielen allerdings störte die geringe Auflösung und die glänzende Oberfläche führte zu Ermüdungserscheinungen. Das finale Gerät sollte also ein mattes 17,3" FullHD Display haben.
Störend war außerdem, dass das ganze Gehäuse gewackelt hat wie blöd (ein bisschen zusammengeknülltes Klebeband hat geholfen) und, dass man sich an der scharfen Kante der Handballenablage leicht "schneiden" konnte. Natürlich war die große Höhe des Gehäuses wie erwartet störend, nach einiger Zeit gewöhnt man sich allerdings daran. Das macht es immernoch nicht gut, aber schon ein bisschen besser.
3.4 Samstag, 31.01.15
Heute machten wir uns vor allem an Usability Verbesserungen. Zuerst raspelten und feilten wir die Kante der Handballenauflage rund, was das Bedienen um einiges bequemer macht. Außerdem kauften wir sogenannte "Rutschstopper", die eigentlich für Möbel gedacht sind. Wie es sich heraussstellte, funktionieren sie aber auch sehr gut an Deskbooks. Um dem Wackeln entgegenzuwirken, mussten wir die eine Ecke unterfüttern, was wir mit einem modifiziertem Filzgleiter für Stühle taten. Die Aktion war sehr erfolgreich: Nichts wackelt mehr, es rutscht nicht mehr und die Schrauben am Boden können nicht mehr den Tisch zerkratzen.
Außerdem haben wir heute einen Haken angebracht, der die Wartungsklappe festhält, wenn man am Innenleben arbeitet. Man kann die Klappe nämlich nicht ganz aufklappen, weil die Kabel des Displays sonst strapaziert und reißen würden.
3.5 Samstag, 21.02.15
Es geschah nicht viel, aber einige recht entscheidende Sachen. Zum einen ist der Halter, der die Wartungsklappe bei Benutzung offen hält, jetzt mit einem Magnet befestigt, wenn er nicht gebraucht wird. Das funktioniert gut und zuverlässig und ist deutlich besser als die Öse, die wir vorher hatten.
Außerdem ist klar geworden, dass wir keine Front-Anschlüsse verbauen werden, weil sie nirgendwo hinpassen. Vorne ist es doof, an der Seite sind die Griffe und hinten macht es keinen Sinn, weil man es dann auch direkt in das Mainboard stecken kann. Deswegen lassen wir es weg.
Außerdem haben wir die Scharniere des Bildschrims verdeckt, durch kleine Abdeckungen, die beim Notebook dabei waren.
Für eine Grafikkarte ist wegen eines Messfehlers (stupid is as stupid does) keinen Platz, höchstens ohne Blende. Bilder gibt es hier:
3.6 Sonntag, 08.03.15
Heute gibt es wieder einige Neuigkeiten: Die Stromversorgung ist da! Wir haben uns auch gleich an den Einbau gemacht, wobei es mit der Befestigung der Netzteilbuchse losging. Eine stabile Blende aus Kunststoff hält ihn an Ort und Stelle. Außerdem haben wir eine Vorrichtung für die Installation der Festplatte gebaut, die ich in der nächsten Woche fertig machen werde. Ein sehr schöner Punkt ist meiner Meinung nach ein Loch, durch das man die CAPS-LOCK LED sehen kann, die auf der sonst verdeckten Tastaturplatine sitzt.
Es klingt komisch, aber mit den Arbeiten, die ich die Woche über mache, ist das Deskbook soweit als fertig zu bezeichnen. Es folgt ein Test mit Hardware, worauf ich mich schon sehr freue.
3.7 Samstag 28.03.15 und Montag 30.03.15
Da das Hauptproblem des Deskbooks immer die zu hohe Handballenablage gewesen ist, haben wir uns diesem angenommen. Die Idee war, die Ablage abzuschrägen, um so eine geringere Anfangshöhe zu erreichen und dadurch ein angenehmeres Gefühl zu bekommen. zuerst haben wir alles vor der Tastatur abgesägt und uns dann mithilfe von Büchern einen ersten Eindruck verschafft. Es war bequemer als vorher, weswegen wir es umgesetzt haben.
Desweiteren haben wir zum einfacheren Zugriff auf die Festplattenschrauben zwei Löcher in die Front gebohrt. Die sitzten leider nicht genau passend, tun aber trotzdem, was sie sollen.
3.8 April bis Juni 2015
Wie ihr sicher schon bemerkt habt, gab es sehr lange kein Update mehr. Es hat sich aber dennoch einiges getan - zum Guten wie zum Schlechten. Zuerst das Gute: Ich habe die Hardware eingebaut und sie läuft! Jetzt zum Neutralen: Der Innere Aufbau wurde geändert: Das Mainboard wurde um 90° gedreht, sodass alle Anschlüsse innen liegen. Der Vorteil daran ist, dass keine Kabel mehr nach außen geführt werden müssen und es mehr "Notebookartig" ist. Außerdem ist der Kabelsalat im inneren dadurch bedeutend weniger geworden und man kann intern WLAN-Antennen verbauen. Der Nachteil ist, dass keine Grafikkarte mehr verbaut werden kann. Das war aber nach den letzten Erkenntnissen aber sowieso unwahrscheinlich geworden. Auch schlecht: Ich habe das Grafikboard zerstört. Unser Stromadapter von SATA auf Hohlbuchse hatte die falsche Polung (sie ist nicht genormt, aber wir hatten es anch Aufschrift gemacht). Deswegen muss ein neues her und das ist leider wieder teuer. Aus diesem Grund stockt es auch gerade etwas.
Ich habe ein Album erstellt, in dem ihr sämtliche Bilder findet.
Liebe Grüße, sky
Hallo Leute,
hier möchte ich unser aktuelles Projekt vorstellen: Das Deskbook
Dabei handelt es sich um ein PC-Gehäuse mit Notebook-Abmessungen, in das aber ganz normale ITX-Hardware verbaut werden kann.
Nun erstmal ein paar Worte zum Grundkonzept und zur Geschichte.
1. IDEE
Die Idee kam auf, als ich mal wieder auf eine LAN-Party gegangen bin und dabei 5 (in Worten: Fünf) Gepäckstücke dabei hatte: Isomatten, PC, Monitor, eine Tasche für Kabel und Peripherie und eine Tasche für meinen anderen Kram. "Das muss sich doch reduzieren lassen", dachte ich und fing an nachzudenken. Ein Gehäuse, das PC und Monitor vereint und dabei auch noch die Peripherie-Tasche mit einschließt... Ein Laptop! Also habe ich losgesurft und mich über Laptops informiert: Mindestens 1000€ hätte ich bezahlen müssen, um einigermaßen die Leistung meines Towers zu erhalten. Dabei stolperte ich auch immer wieder über Berichte von Nutzern, die die extreme Lautstärke ihrer Gamingnotebooks bemängeln, die man, im Gegensatz zu Desktops, auch nicht selbst beeinflussen kann. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die absolut mangelhafte aufrüstfähigkeit der meisten aktuellen Notebooks, was einen solchen dann leider sehr uninteressant gemacht hat.
Ich hörte nicht auf nachzudenken (das kann oftmals ein ziemlich langwieriger Prozess sein ) und fand, es müsse möglich sein, ein Gehäuse zu bauen, das ganz normale PC-Hardware aufnimmt - inklusive leistungsstarker Grafikkarte. Beeinflusst von bigdaniels Mini-PC-Ideen, kam ich zum folgendem Konzept...
2. KONZEPT
Das Ziel ist es also, in einem möglichst notebookartigen Gehäuse möglichst viel Platz für universelle PC-Hardware zu ermöglichen. Das Gehäuse hat einen Bildschirm aus einem Notebook verbaut, der ganz normal genutzt werden kann. Natürlich gibt es auch eine Tastatur. Ich kam zur folgenden Anordnung in der Baseunit:
Einige Probleme mussten gelöst werden:
Problem 1: Wie kann eine Grafikkarte verbaut werden? Lösung: Die Grafikkarte muss mithilfe einer Risercard um 90° gedreht installiert werden. Das ist bei vielen Projekten schon so gelöst worden und sollte dementsprechend keine große Schwierigkeit darstellen.
Problem 2: Wie stellt man auf dem eingebauten Laptop-Bildschirm die Bilder des PCs dar? Lösung: Ein Controllerboard bietet VGA-, DVI-, und HDMI-Schnittstellen, mit denen man einfach über ein Kabel das Signal der Grafikkarte auf den Schirm bringen kann.
Problem 3: Und wie zur Hölle versorgt man den ganzen PC mit Strom??? Lösung: Da bediente ich mich bigdaniels exzellenter Vorarbeit: Ein Notebooknetzteil wandelt 230V Wechselstrom zu 12V Gleichstrom um und gibt diese an eine Wandler-Platine. Diese stellt alle in einem PC benötigten Anschlüsse und Spannungen bereit.
Problem 4: Das Controllerboard braucht eine eigene Stromversorgung. Das sähe nicht schön aus, wenn man zwei Netzteile an den PC anschließen müsste... Lösung: Aus einem Molex-Sata-Adapter basteln wir ein Adapterkabel. Dieses schließt man an den Sata-Anschluss der Wandlerplatine an und sie bietet 12V Versorgung für das Controllerboard. Das ganze haben wir schon gebaut, aber noch nicht getestet. Bislang funktioniert es also nur in der Theorie
Ich muss noch dazu sagen, dass das Deskbook, weil es auf Gaming-Anwendungen ausgerichtet ist, weder Touchpad noch Akku haben wird. Ein normaler Akku wäre extrem teuer und würde mit PC-Hardware nur einige Minuten halten. Deswegen ist er sinnfrei. Doch jetzt genug Theorie, es folgt die Praxis.
3. REALISIERUNG
Das Projekt ist natürlich noch nicht fertig, weswegen es hier immer wieder Aktualisierungen geben wird. Ich zeige jetzt den aktuellen Stand und gliedere es grob in die einzelnen Arbeitsabschnitte, die wir bis jetzt erledigt haben.
3.1 Der Anfang
Vorweg: Das ganze Projekt mache ich zusammen mit meinem Großvater. Wir treffen uns eigentlich immer nur samstags, weswegen es auch nur recht selten Updates geben wird.
Am Anfang, als das grobe Konzept stand, war die erste Frage, welches Material das beste sei. Holz war meine erste Idee, mein Opa brachte Weißblech ins Spiel. Aufgrund der besseren Möglichkeiten zur Verarbeitung entschieden wir uns für Holz. Wir rätselten, wie wir den Grundkasten am besten realisieren könnten. Plötzlich hatte meine Oma einen komischen Einfall: Sie habe noch eine Art ungenutzte Schublade, die doch super passen würde. Ich hielt sie für verrückt, aber wie die Dinge so sind, passte die Schublade größentechnisch perfekt, weswegen wir sie genommen haben.
Danach ging es in den Baumarkt (Schande über uns), um einen Boden und einen Deckel für die Schublade zu besorgen. Ich kürze die Diskussion um die Stärke des Holzes jetzt mal ab, es wurde letztendlich 8mm starkes Buchen (?) Sperrholz, das wir uns gleich im Baumarkt genau zuschneiden ließen.
An weiteren Tagen schlugen wir zuerst den alten Boden der Schublade raus und schraubten und leimten den neuen Boden fest. Eine Öffnung für das I/O-Shield wurde gesägt und wir nahmen Maß für das Mainboard (danke für die Leihgabe, wiitii1000 ). Wir drehten Abstandshalter in den Boden und konnten so auch das Controllerboard installieren.
Der letzte wichtige Punkt bis jetzt ist die Tastatur: Ich nahm eine alte Desktoptastatur mit kleinem Layout und Slimmaßen meines Vaters und entfernte das Gehäuse. Wir sägten eine Aussparung in das Holz des Deckels und raspelten die Kanten rund, um die Benutzung so angenehm wie möglich zu machen. Dann hatte ich die gloriose Idee, das USB-Kabel zu kürzen, um so wenig Kabelsalat wie möglich im Gehäuse zu haben. Gedacht, getan. Die Kürzung war prima, allerdings hatten sich auf der Platine der Tastatur zahlreiche (fast alle) Kabel gelöst. Da sie sehr fein waren, konnten wir sie auch nicht mehr wieder dran löten - die Tastatur war defekt. Ich schaute mich auf eBay um und fand zum Glück die gleiche Tastatur nocheinmal. Sie kostete leider 6€ plus 6€ Versand, aber das war es wert. Als sie angekommen ist, haben wir erstmal die Kabel, die sich letztes Mal verabschiedet haben, mit einer dicken Schicht Heißkleber fixiert Sicher ist sicher. Bislang haben wir uns allerdings nicht mehr dran getraut, die Kabel erneut zu kürzen. Es ist also jetzt erstmal ein langes Kabel in der Kiste.
3.2 Samstag, 24.01.15
An diesem Tag hat sich einiges getan. Am Anfang haben wir an den Seiten des Kasten Griffe montiert, um den Transport so einfach wie möglich zu gestalten. Zugegebenermaßen ist das Deskbook ein ziemlich großer Brocken und ohne die Griffe wäre es einfach unhandlich.
Durch zwei Scharniere ist es möglich, den Deckel (in dem die Tastatur integriert ist), wie eine Wartungsklappe aufzumachen. Ein wiederverwendbarer Kabelbinder dient vorne als Verschluss, damit die Klappe hält.
Jetzt kommt ein sehr heikler Punkt, bei dem ich mir vorher nicht sicher war, ob es klappen würde: Die Installation des Displays. Dazu bohrten wir vier Löcher in die Wartungsklappe, die genau den Abstand haben wie vier Befestigungsstifte am Display. Da es natürlich alles nicht ganz genau gepasst hat und der Durchmesser der Löcher zu klein für die Stifte war, mussten wir uns von der Idee verabschieden, das Display einfach reinzustecken. Wir vergrößerten die Löcher also um einen Milimeter, sodass es locker reinpasste und noch wackelte. Dann füllten wir die Löcher mit Heißkleber auf (Heißkleber ist dein Freund) und steckten das Display einfach rein. eine Schraube mit Unterlegscheibe von unten in einen der Stifte und jeweils eine Schraube in die Halterung des Displays machten das Ganze sehr stabil. Durch ein Loch in der Wartungsklappe werden die Kabel des Displays nach innen zum Controllerboard geführt.
Jetzt war es Zeit für einen ersten Test...
3.3 Montag, 26.01.15 bis Freitag, 30.01.15
Da das Gehäuse mangels Stromversorgung noch keine Hardware aufnehmen kann, musste eine andere Lösung her. Durch die Öffnung für die Mainboardblende konnte ich das Kabel der Tastatur raus- und ein HDMI- und ein Stromkabel reinführen. Jetzt konnte ich meinen normalen Tower über das Deskbook bedienen, es fühlte sich aber praktisch so an, als ob die Hardware schon eingebaut wäre. Der Test war sehr zufriedenstellend, alles funktionierte prima. Es stellte sich allerdings heraus, dass das Display a) etwas zu klein ist (15,6"), b) eine zu geringe Auflösung (1360x768) besitzt und c) glare, also glänzend ist. Beim internetsurfen war das alles (fast) kein Problem, in Spielen allerdings störte die geringe Auflösung und die glänzende Oberfläche führte zu Ermüdungserscheinungen. Das finale Gerät sollte also ein mattes 17,3" FullHD Display haben.
Störend war außerdem, dass das ganze Gehäuse gewackelt hat wie blöd (ein bisschen zusammengeknülltes Klebeband hat geholfen) und, dass man sich an der scharfen Kante der Handballenablage leicht "schneiden" konnte. Natürlich war die große Höhe des Gehäuses wie erwartet störend, nach einiger Zeit gewöhnt man sich allerdings daran. Das macht es immernoch nicht gut, aber schon ein bisschen besser.
3.4 Samstag, 31.01.15
Heute machten wir uns vor allem an Usability Verbesserungen. Zuerst raspelten und feilten wir die Kante der Handballenauflage rund, was das Bedienen um einiges bequemer macht. Außerdem kauften wir sogenannte "Rutschstopper", die eigentlich für Möbel gedacht sind. Wie es sich heraussstellte, funktionieren sie aber auch sehr gut an Deskbooks. Um dem Wackeln entgegenzuwirken, mussten wir die eine Ecke unterfüttern, was wir mit einem modifiziertem Filzgleiter für Stühle taten. Die Aktion war sehr erfolgreich: Nichts wackelt mehr, es rutscht nicht mehr und die Schrauben am Boden können nicht mehr den Tisch zerkratzen.
Außerdem haben wir heute einen Haken angebracht, der die Wartungsklappe festhält, wenn man am Innenleben arbeitet. Man kann die Klappe nämlich nicht ganz aufklappen, weil die Kabel des Displays sonst strapaziert und reißen würden.
3.5 Samstag, 21.02.15
Es geschah nicht viel, aber einige recht entscheidende Sachen. Zum einen ist der Halter, der die Wartungsklappe bei Benutzung offen hält, jetzt mit einem Magnet befestigt, wenn er nicht gebraucht wird. Das funktioniert gut und zuverlässig und ist deutlich besser als die Öse, die wir vorher hatten.
Außerdem ist klar geworden, dass wir keine Front-Anschlüsse verbauen werden, weil sie nirgendwo hinpassen. Vorne ist es doof, an der Seite sind die Griffe und hinten macht es keinen Sinn, weil man es dann auch direkt in das Mainboard stecken kann. Deswegen lassen wir es weg.
Außerdem haben wir die Scharniere des Bildschrims verdeckt, durch kleine Abdeckungen, die beim Notebook dabei waren.
Für eine Grafikkarte ist wegen eines Messfehlers (stupid is as stupid does) keinen Platz, höchstens ohne Blende. Bilder gibt es hier:
3.6 Sonntag, 08.03.15
Heute gibt es wieder einige Neuigkeiten: Die Stromversorgung ist da! Wir haben uns auch gleich an den Einbau gemacht, wobei es mit der Befestigung der Netzteilbuchse losging. Eine stabile Blende aus Kunststoff hält ihn an Ort und Stelle. Außerdem haben wir eine Vorrichtung für die Installation der Festplatte gebaut, die ich in der nächsten Woche fertig machen werde. Ein sehr schöner Punkt ist meiner Meinung nach ein Loch, durch das man die CAPS-LOCK LED sehen kann, die auf der sonst verdeckten Tastaturplatine sitzt.
Es klingt komisch, aber mit den Arbeiten, die ich die Woche über mache, ist das Deskbook soweit als fertig zu bezeichnen. Es folgt ein Test mit Hardware, worauf ich mich schon sehr freue.
3.7 Samstag 28.03.15 und Montag 30.03.15
Da das Hauptproblem des Deskbooks immer die zu hohe Handballenablage gewesen ist, haben wir uns diesem angenommen. Die Idee war, die Ablage abzuschrägen, um so eine geringere Anfangshöhe zu erreichen und dadurch ein angenehmeres Gefühl zu bekommen. zuerst haben wir alles vor der Tastatur abgesägt und uns dann mithilfe von Büchern einen ersten Eindruck verschafft. Es war bequemer als vorher, weswegen wir es umgesetzt haben.
Desweiteren haben wir zum einfacheren Zugriff auf die Festplattenschrauben zwei Löcher in die Front gebohrt. Die sitzten leider nicht genau passend, tun aber trotzdem, was sie sollen.
3.8 April bis Juni 2015
Wie ihr sicher schon bemerkt habt, gab es sehr lange kein Update mehr. Es hat sich aber dennoch einiges getan - zum Guten wie zum Schlechten. Zuerst das Gute: Ich habe die Hardware eingebaut und sie läuft! Jetzt zum Neutralen: Der Innere Aufbau wurde geändert: Das Mainboard wurde um 90° gedreht, sodass alle Anschlüsse innen liegen. Der Vorteil daran ist, dass keine Kabel mehr nach außen geführt werden müssen und es mehr "Notebookartig" ist. Außerdem ist der Kabelsalat im inneren dadurch bedeutend weniger geworden und man kann intern WLAN-Antennen verbauen. Der Nachteil ist, dass keine Grafikkarte mehr verbaut werden kann. Das war aber nach den letzten Erkenntnissen aber sowieso unwahrscheinlich geworden. Auch schlecht: Ich habe das Grafikboard zerstört. Unser Stromadapter von SATA auf Hohlbuchse hatte die falsche Polung (sie ist nicht genormt, aber wir hatten es anch Aufschrift gemacht). Deswegen muss ein neues her und das ist leider wieder teuer. Aus diesem Grund stockt es auch gerade etwas.
Ich habe ein Album erstellt, in dem ihr sämtliche Bilder findet.
Liebe Grüße, sky
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