News Cyberpunk 2077: Ist der Ruf von CDPR dauerhaft geschädigt?

PCGH_Thilo

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Der Fall Cyberpunk 2077 hat Entwickler CD Projekt Red einige schlaflose Nächte bereitet, denn der Ruf der Firma stand auf dem Spiel.

Was sagt die PCGH-X-Community zu Cyberpunk 2077: Ist der Ruf von CDPR dauerhaft geschädigt?

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Ich fand den Shitstorm schon immer übertrieben.

Man sieht dem Spiel eine unglaubliche Detailliebe an, was die Welt, die Backgroundstory und viele kleine Dinge angeht.

Man sieht wie sehr engagiert das Entwicklungsteam war. Und auch, dass man sich in einigen Dingen übernommen hat.

Aber die Art und Weise wie man sich dem Spiel auch nach dem Release verschrieben hat ist nahezu einmalig. Speziell für ein Single Player Non-Service Game.

Dadurch hat CDPR in meinen Augen eher an Ansehen gewonnen als verloren. Ich fand auch Witcher gut, aber nie so absolut herausragend, wie es viele hinstellen. Da hat CP:2077 deutlich mehr herausragende Elemente.
 
Cp2077 hat schon ne Menge unfassbar gute Momente gehabt.
Auch das Basisspiel schon.
Die Erweiterung hat da nochmal eins oben drauf gesetzt und meinen persönlichen absoluten Lieblingsmoment jemals hervorgebracht.

Trotzdem kommt man nicht drumherum und sieht an vielen kleinen Ecken das CDPR schlicht gelogen hat was einige features angeht.

Es ist ein großartiges Spiel aber es ist nicht das geworden was versprochen wurde und es hat immer ein Geschmäckle irgendwie.
 
Ich stimme Grestorn zu.
CP2077 war ein Megaprojekt. Tonnen von Features kommen da von selber auf einen zu. Ich habe es, was sehr selten vorkommt, gepreordered und asap losgedaddelt. Zwei, drei Wochen später war ich durch und der Run war nahezu bugfrei. Ein, zwei Abstürze, hier und da Minibugs. Die alberne Verkehrs KI an einigen Stellen ignorierte man eher.
Was kümmern mich die PS4 Klageweiber?
Alles in allem war es ein absolut umwerfendes AAA Vergnügen, so ziemlich ohne Peers.
Mit bereitet viel mehr Kopfzerbrechen, ob CDPR jetzt woke ist. Diverse Verrücktheiten lassen sich in einer Dystopie prima ignorieren, mehr noch, es passt zur Kaputtheit des Szenarios. Hingegen ein W4 mit diversen Inhalten würde das Aus für CDPR bedeuten, und das nicht nur für mich, siehe Star Wars, siehe LotR, und demnächst vermutlich auch 40K.
 
Trotzdem kommt man nicht drumherum und sieht an vielen kleinen Ecken das CDPR schlicht gelogen hat was einige features angeht.
Ich finde hier das Wort "lügen" unangebracht. Lügen bedeutet, dass ich wider besseres WIssen die Unwahrheit sage.

CDPR hat Versprechen gebrochen, da geh ich mit.

Aber das ist bei Spielen nicht ungewöhnlich, dass man in der Produktion Visionen hat, die sich nicht einhalten lassen. Man kann das schon als ein gebrochenes Versprechen sehen, aber es gehört nun mal dazu, dass man sich ambitionierte Ziele setzt und auch manchmal an einigen scheitert.

Das einzige was wirklich nicht gut kam ist das Versprechen, dass das Spiel auch auf der PS4 gut laufen würde. Das war echt daneben, aber auch hier: Das kam von einer Person und ich denke, die ist hier einfach einer Fehleinschätzung aufgesessen. Vermutlich lief das Spiel vorher noch wesentlich schlechter auf der PS4, und dass sie es zum Release überhaupt irgendwie hingebracht haben, hat der Mensch dann irgendwie als "läuft erstaunlich gut" empfunden :)
 
Man darf aber auch nicht vergessen, dass CDPR aktiv dazu beigetragen hat, dass CP2077 zu der Katastrophe wurde, die es zum Release geworden ist. Der Publisher wusste, dass das Spiel ein Bugfest allererster Güte war, hat die Entwickler teilweise bis zum Burnout crunchen lassen (obwohl schon zum Release von "The Witcher 3" versprochen wurde, das dem eigenen Entwicklerteam nicht mehr zuzumuten... *Upps*) und schlussendlich das Spiel im kaputten Zustand veröffentlicht, weil man noch unbedingt die Weihnachtsverkäufe am Dezember mitnehmen wollte.

  • Vorabversionen für Tester war knapp bemessen, und zum Releasezeitpunkt durfte mW. nur die PC-Version getestet werden (die noch am ehesten spielbar war), was beides schonmal sehr, sehr schlechte Vorzeichen sind.
  • Die LastGen-Versionen waren praktisch kaum spielbar. MS erlaubte unbregrenzte Refunds, Sony nahm das Spiel zwischenzeitlich sogar aus dem Store. Für die LastGen-Versionen wurde mW. auch der Patch-Support komplett eingestellt, und das AddOn "Phantom Liberty" erscheint für diese garnicht erst.
  • Der Hype war - selbst verglichen mit dem heutigen, gepatchten Zustand des Spiels - völlig übertrieben, Leute haben sich regelrechte Luftschlösser um das Spiel gebaut. Was ansich kein Problem ist, wenn CDPRs Marketingabteilung da nicht voll drauf eingestiegen wären und nicht mitgemacht hätten.

Bei aller Liebe um das Spiel (was auch tatsächlich Qualitäten hat, die man in anderen Spielen vergeblich sucht) sind das alles Punkte, die man mMn. nicht vergessen sollte. Es hatte ja auch einen Grund, weshalb in der Community praktisch einstimmig die technischen Mängel kritisiert wurden und sogar der Aktienkurs bei CDPR zwischenzeitlich einbrach. Ich zolle Respekt gegenüber der Führungsriege, die danach eine Art "Grundsanierung" des Spiels in Auftrag stellte und jetzt tatsächlich großteils bugfrei ist. Aber das musste CDPR auch, um auch nur halbwegs wieder das "Good Guy"-Image wiederherzustellen, die CDPR in der Branche hat.
 
Ganz ehrlich? Selbst schuld wenn man die Entscheidung trifft etwas so zu veröffentlichen. Mittlerweile ist das Game ja echt geil, habe es auch mit Phantom Liberty durchgezockt und fand die Story spitze. Dennoch steht für mich fest, dass ich von denen ein Game erst mindestens 1 Jahr nach release kaufe.
 
Ich fand den Shitstorm schon immer übertrieben.

Man sieht dem Spiel eine unglaubliche Detailliebe an, was die Welt, die Backgroundstory und viele kleine Dinge angeht.

Man sieht wie sehr engagiert das Entwicklungsteam war. Und auch, dass man sich in einigen Dingen übernommen hat.

Aber die Art und Weise wie man sich dem Spiel auch nach dem Release verschrieben hat ist nahezu einmalig. Speziell für ein Single Player Non-Service Game.

Dadurch hat CDPR in meinen Augen eher an Ansehen gewonnen als verloren. Ich fand auch Witcher gut, aber nie so absolut herausragend, wie es viele hinstellen. Da hat CP:2077 deutlich mehr herausragende Elemente.
Sie hätten die Leute nicht hinters Licht führen sollen, mit Trailern usw. Der Hype war selbst kreiert und somit auch der Shitstorm. Ja, Todesdrohungen und Beleidigungen usw. müssen ehrlich nicht sein. Aber wenn sich Kunden Luft machen über einen offensichtlich moralischen Betrug, dann ist das einfach nur selbstverschuldet.

Eine gute Tat wiegt eine schlechte nicht auf, sie haben Phantom Liberty released, das ehrlich gut ist. Nur das Ding ist, im Gegensatz zu früher habe ich reviews geschaut. Kamm früher nicht vor, zumindest nicht für CDPR Spiele. Witcher 2&3 und Cyberpunk77 hatte ich vorbestellt, ohne reviews zu sehen. Das kann ich jetzt nicht mehr.

Es ist leider nun mal so, dass man früher oder später von jedem Hersteller mal mehr oder weniger vera****t wird. Die Lektion, die ich als Kunde gelernt habe, ist, Vertrauen ist gut, gut Informieren ist besser.
 
Sie hätten die Leute nicht hinters Licht führen sollen, mit Trailern usw. Der Hype war selbst kreiert und somit auch der Shitstorm. Ja, Todesdrohungen und Beleidigungen usw. müssen ehrlich nicht sein. Aber wenn sich Kunden Luft machen über einen offensichtlich moralischen Betrug, dann ist das einfach nur selbstverschuldet.
Ich fand das Spiel auch bei Release gut. Auf dem PC war es das auch. Nicht bugfrei, bei weitem nicht, aber die meisten der Verprechen waren durchaus eingehalten.

Manche lassen sich aber auch von Trailern verleiten und stellen sich sonst was für Dinge vor, die dann gar nicht da sind. So haben wohl viele gedacht, da wäre eine voll ausmodellierte Stadt bei der man überall in die Häuser gehen kann usw.

Das wurde nie versprochen und ist auch völlig unrealistisch. So etwas könnte man nur sehr generisch und mit dem Einsatz von AI realisieren. Aber ob wir das wirklich wollen...?
 
Meine Einschätzung zu CP2077:

Ich habe tatsächlich meine Erwartungen lange vor Release runter geschraubt. All die Pre-Release-Infos klangen mir zu ambitioniert und ich wurde vorsichtig. Das Spiel gekauft habe ich mir trotzdem und es hat Spaß gemacht. Es war nie ein schlechtes Spiel und heute ist es besser.

Negativ fiel mir - neben der Technik - vor allem auf:

Story und Charaktere waren gut, kamen aber irgendwie zu kurz. Und diese ganzen kleinen Mini-Quests hätte man sich sparen können. Phantom Liberty hat gezeigt, wie das Hauptspiel abseits der Story hätte aussehen können. Da haben mir die Nebenaufgaben wirklich sehr gut gefallen, waren gut geschrieben und man hat sich Zeit dafür genommen. Qualität vor Quantität.

CDPR hat sich mit Cyberpunk 2077, wie ich finde, scheinbar ziemlich übernommen. Lediglich der Hype hat ihnen geholfen, so viele Einheiten verkaufen zu können. Denn das Spiel hatte, auch wenn ich es gut fand und immernoch finde, definitiv seine Macken und Mängel gehabt, die nicht hätten sein müssen.

CDPR hat das Spiel nicht nur gepflegt und gefixt, was das absolute Minimum war, sondern auch neue Inhalte eingefügt, technisch auf ein höheres Niveau gebracht, als nötig (Pathtracing etc.) und für ein hübsches nVidia-Showcase gesorgt. Und durch die völlige Überarbeitung der Charakterentwicklung, der Überarbeitung der Klamotten, Stats, Cyberware usw. wurde daraus auch spielerisch ein besseres Spiel.

Die Pflicht der Entwickler war es, das Spiel nach Release auf ein spielbares Niveau zu heben. D.h. Fehlerbehebung und Mängel ausmerzen. CDPR hat aber mehr draus gemacht und das halte ich ihnen definitiv zugute.

Nichtsdestotrotz handhabe ich es zukünftig bei CDPR genau so, wie ich es schon vor dem Release von CP2077 tat: Erstmal abwarten, Erwartungen herunterschrauben und hoffen, dass sie sich nicht übernehmen. Vertrauen muss man sich zurückverdienen. Wäre schade, wenn sie das nicht schaffen.​
 
Ich fand das Spiel auch bei Release gut. Auf dem PC war es das auch. Nicht bugfrei, bei weitem nicht, aber die meisten der Verprechen waren durchaus eingehalten.
Stimme ich zu.

Das Spiel ließ sich am PC direkt nach Release gut spielen, zumindest wenn man in der Hauptstory blieb.
Da hielten sich die Bugs in Grenzen.
Auf die Nebenquests hatte ich anfangs aber schnell gelernt zu verzichten, da kamen oft Bugs die das vollenden der Mission unmöglich machten...
 
Bei mir haben die kein bißchen an Ruf verloren. Auf (m)einem ordentlichen PC lief/läuft es gut und ist ein Fest. :daumen:
Einzig hätten sie meiner Meinung nach damals die Eier gegenüber den beiden Druck machenden Sony und Microsoft haben und sich hätten weigern sollen, ihr Spiel auf deren grottig alte Konsolen runter zu verkrüppeln. Was nicht geht, geht eben nicht. :ka:
 
Dazu auch bitte dieses Video schauen, das hält sehr interessante Hintergründe bereit:
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Gib mal ein paar Beispiele. Mit Quelle wenns geht. Ich kann mich an keine konkreten "Lügen" erinnern. Außer vielleicht "läuft auf der PS4 erstaunlich gut".
Bei den Marketingversprechen wurde sehr dick aufgetragen. Es wurde von "der glaubwürdigsten Stadt aller bisherigen Open World-Spiele" versprochen, oder dass das NPC-Verhalten im Vergleich zu Witcher 3 enorm aufgebohrt wurde.

Ein konkretes Beispiel, was mir spontan einfällt: Gelogen wurde bei der Metro (die es garnicht gab u. erst in eine der letzten Patch-Versionen hinzugefügt wurde). Anderes Beispiel: Im Trailer wurde Wall-Running gezeigt, was es im Spiel garnicht gibt.
 
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