AW: BND will 100 Millionen Euro in Internetüberwachung investieren
Die Comments dieses Artikels bewegen sich durchwegs auf Bild-Niveau, ich muss da ein wenig Schwung rein bringen.
Ich unterstelle mal meinen Vorpostern allesamt, dass keiner von ihnen Politikwissenschaft studiert hat. Trotzdem beansprucht jeder für sich zu wissen, was am besten für Deutschland sei.
Sobald Worte wie "Nachrichtendienst" und "Internetüberwachung" in einem Satz auftauchen, beginnt die durch Prism aktuell sensibilisierte Meute zu kreischen.
Über dieses offtopic (im Umkehrschluss, da Du ja mit @topic fortfährst) könnte ich mich schon recht aufregen; @topic relativierst Du es dann selbst, sodaß ich mich wieder (etwas) abregen kann.
Nur soviel: ich verstehe(?) um über ein Thema mitreden zu dürfen, das uns alle angeht, nämlich massive Eingriffe in Bürgerrechte, darf man nur nach Studium der Politikwissenschaft mitdiskutieren.
Und ich dachte immer, Demokratie sei eine Sache, die alle angeht - so kann man sich täuschen.
@topic:
Über den Rahmen der Investition kann man sich streiten, allerdings bin ich nicht Experte genug das beurteilen zu können. Grundsätzlich aber bin ich der Meinung, dass das die richtige Entscheidung ist.
Das aktuelle Thema NSU könnte man als pro Argument bringen, allerdings lasse ich das bewusst außen vor. Das fällt in die Sparte Terrorismus und da vertrete ich die selbe Meinung wie wohl die meisten hier. Nämlich dass der Aufwand der aus purer Paranoia betrieben wird oft in keinem Verhältnis steht.
Beim letzten Satz gebe ich Dir völlig recht. Nicht beim Thema NSU: Aus allen Infos, die im Nachhinein herauskamen, konnte man auf die Blindheit auf dem rechten Auge schließen. Daran hätte auch eine
lückenlose Überwachung wenig geändert.
Im Übrigen kommt für mich auch hier die Paranoia ins Spiel - Terroristen sind nicht irgendwelche abgehobenen Superschurken, die eine Bedrohung unserer Lebensart darstellen, sondern schlicht
und einfach gemeine Mörder. Aber nichts, was einen pauschalen Verdacht aller Bürger zulässt, anlasslos.
Terroristen kommen nicht klar mit unserer Lebensart und unseren Rechten - wir sind aber dabei, unsere Rechte selbst abzuschaffen, um uns vor Terroristen zu schützen (angeblich).
Und wie bitte deckt sich genannte Überwachung mit den Grundrechten, wie freie Entfaltung der Person? Wohl auch ein Grund, warum das BVG die meisten dieser völlig überzogenen
Maßnahmen kassiert hat - nur scheint es die Herren Politiker wenig zu kümmern.
Da gehts nämlich nicht darum, eure geheimen Affären, Pornosammlungen, Raubkopien und illegalen Musikstücke aufzuspüren.
Und was gibt Dir diese Gewißheit? Die Musikindustrie hatte z. B. Schaum vor dem Mund, als das BVG die Vorratsdatenspeicherung in der damaligen Form kassierte.
Die erst letztens von der Politik durchgewunkene Bestandsdatenauskunft sieht vor, selbst bei Ordnungswidrigkeiten(!!!) Auskunft einholen zu dürfen, z. B. über Pseudonyme desjenigen im Web,
Passwörter, Pinnummern etc. - geht's noch? Um was herauszufinden, da Du ja veles ausschließt? Um darauf zu kommen, dass ein Falschparker vielleicht ein verkappter chinesischer
Industriespion ist?
Selbst in Demokratien scheinen Regierungen immer sehr paranoid in Bezug auf ihre Bürger zu sein - der Große Lauschangriff wurde z. B. zu einer Zeit initiiert, in der Terroristen noch
nicht en vogue waren, um massiven Entzug von Freiheitsrechten zu rechtfertigen. Da war es die organisierte Kriminalität, die an jeder Strassenecke auf den deutschen Michel wartete.
Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß, also macht eure Augen auf und seht.
Hier stimme ich wieder zu - aber wohl nicht in Deinem Sinne.
Es gibt noch nicht mal was handfestes ausser dieser einen, wagen Aussage da zerreist ihr euch hier schon wieder das Maul darüber und stellt wilde Theorien auf.
Wenn konkrete Details bekannt sind, dann kann man dagegen auch sinnvoll was tun. Aber so wie ihr das handhabt, tut ihr höchstens was für Bluthochdruck...
Sorry, da steigt er allerdings.
Wieviel Handfestes brauchst Du denn zum Thema Überwachung. Da braucht man sich nicht an diesen BKA-Bericht zu hängen.
Zuvor erwähnte Bestandsdatenauskunft die bei einer bloßen
ORDNUNGSWIDRIGKEIT sensibelste Daten zugänglich macht war erst kürzlich.
Großer Lauschangriff, Projekt Indect
Die totale Überwachung der Bürger 12.02.2012 - Indect - die Bananenrepublik - YouTube, RFID, usw. usf. sind Dinge, über die man längst informiert sein sollte.
Allerdings läßt mich die Generation Facebook, die im großen Stil selbst Daten von sich preisgibt etwas resignieren.