AW: AMD: Jüngstes AGESA-Update entfernt PCI-E-4.0-Unterstützung auf älteren Mainboards
@0ldN3rd: Wenn die Mainboard-Hersteller alles unfertige als "Beta" kennzeichnen würden, gäbe es gar keine finalen UEFIs für Ryzen 3000. Die aktuellen basieren schließlich auf 1.0.0.3abb, nicht auf 1.0.0.4 und die letzten 1.0.0.2er sowie die ursprünglichen 1.0.0.3-Versionen hatten zwar keine Beta-Kennzeichnung am AGESA, aber bekanntermaßen unvollständige Menüs respektive so viele Bugs, dass man sie als Alpha bezeichnen müsste.
Es ist halt schwierig, denn: wie man's macht, macht man's Falsch.
z.B hat ein User hier nach einem BIOS - Update seines non-X570 Boards darüber geklagt dass plötzlich seine RX 5700 XT massive Framedrops hat.
Grund war, dass in dieser BIOS Version standardmäßig PCIe 4.0 voreingestellt war, und dies aber nicht sauber lief, warum auch immer.
Ich kann mir durchaus vorstellen dass man hier einfach vermeiden will als "Bastellösung" durchzugehen, und das sicherste um das zu Vermeiden ist eben, die Funktion auf Boards, die ursprünglich gar nicht dazu gedacht waren diesen Standard zu unterstützen, und auch nicht damit verkauft wurden eben zu Deaktivieren.
Schön wäre es schon gewesen wenn (nach)Zertifizierte non-X570 Boards dies auch freigeschalten bekommen würden, aber wie will man dann vermeiden, dass andere Hersteller auf die Idee kommen dies auch bei Boards zu integrieren bzw die Funktion freizuschalten die gar nicht dazu geeignet sind?
Dann wär sicher schon der nächste Shitstorm losgegangen von wegen "Crap AMD, da funktioniert ja gar nichts". Da hat man sich eben für den (bewähren) Intel Weg entschieden und ist auf Nummer sicher gegangen.
Klar will ich hier auch ein finanzielles (mit) Interesse nicht ausschließen, aber es ist eben nicht alles Schwarz/Weiß.
Eeine Freischaltung auf anderen Platinen kann man genauso verhindern, wie es mit Asus praktiziert wurde: Man weißt die Hersteller zurecht, dass 3.0 der Default-Wert zu sein hat und wer sich nicht daran hält, kriegt Ärger. AMD spricht nicht umsonst gerne von "Partnern", die Mainboard-Hersteller sind abhängig und damit in gewissem Maße hörig. Genauso ist Intel mehrfach gegen erweiterte OC-Funktionen vorgegangen. Die jetzt gewählte Zwangsmaßnahme verhindert dagegen sogar den 4.0-Einsatz auf neu produzierten, zertifizierten Boards. Biostar und MSI veröffentlichen beispielsweise neue X470- und B450-Designs; die hätten von Anfang an 4.0-kompatibel ausgelegt werden können. Nützt aber nichts ohne funktionierendes UEFI.
Das ist übrigens nicht der "Intel-Weg". Intel hat 3.0-Upgrades auf Z67 & Co ebenso erlaubt wie die Freischaltung bei Sandy Bridge E und tollerierte leichte Übertaktung über erweiterte Turbo-Modi. Einzig BCLK-OC wurde hart gesperrt, nachdem Asrock damit geworben hat non-K-CPUs übertakten zu können, was ein direkter Einschnitt in Intels Preispolitik bedeutete. Übrigens resultierten aus diesen Alleingängen der Mainboard-Hersteller nie Image-Schäden für Intel, genausowenig wie seinerseits die mangelnde CPU-Kompatiblität und Stabilität einiger Nvidia-LGA775-Chipsätze dem Prozessor-Hersteller anhaftete. Umgekehrt erinnere ich an den Ryzen-1000-Launch: Da wurden Asrock-Mainboards von einigen Leuten als minderwertig gescholten, weil mit Asus 30-40 MHz mehr RAM-Takt möglich waren. Drei AGESA-Runden später gingen überall 200 MHz mehr, der Hauptschuldige war also AMD – angeklagt werden bei Problemen mit Mainboard-Funktionen aber die Mainboard-Hersteller.
Abgesehen von PCIe 4.0 wären dies?
Ryzen-1000-CPU-Kompatiblität auf X570 und Ryzen-2000-APU- sowie AM4-Athlon-Kompatiblität auf X570. Vor allem letzteres ist trotz verschiedener Zielmärkte kritikwürdig, immerhin werden hier AM4-Prozessoren die bis vor zwei Monaten aktuell waren, vom Betrieb auf AM4-Mainboards ausgeschlossen.
(Ob auch A-Serien-APUs betroffen sind, habe ich nicht getestet.)
Verwechsele nicht nerds wie uns (die das so machen) mit dem normalen Bürger
Es geht bei dem Thema ausschließlich um Aufrüster. Wer nicht weiß, was in seinem System arbeitet, wird kein UEFI-Update einspielen, eine neue CPU auf sein altes Mainboard bauen und PCI-E-4.0-Peripherie einsetzen. AMD bremst also aktiv Tüftler ein.
Man kann doch einfach das BIOS welches bereits per Beta 4.0 unterstützt hat drauf lassen, oder sehe ich was falsch? Im Umkehrschluss lassen sich diese bei Bedarf auch sicher finden.
Der A320 Chipsatz sollte auch nicht unterstützt werden, mein 3700xer lief problemlos mit dem Chipsatz.
Ich finde es dämlich von AMD, zeigt es doch deutlich auf welche Schiene sie damit verfolgen, einfach die Unterstützung als Beta kennzeichnen und gut ist.
Mit overclocking wird auch explizit geworben, ist aber nicht von der Garantie gedeckt, warum dann nicht auch genauso mit pcie 4.0 verfahren?
Die alten UEFIs einfach weiterzuverwenden ist problematisch. Zum einen kursieren überhaupt nur unter der Hand, sind also für die breite Masse gar nicht zugänglich und einige Hersteller haben nie welche herausgegeben. Zum andern muss man dann auch mit den ganzen Launch-Bugs leben.
Kommt drauf an was man will. Mein X470 MB + 2700X wandert in den 2. PC sobald es den Ryzen 9 3950X gibt. Die Frage ist nur ob es ein X570 MB wird oder die Gerüchte von einem X590 stimmen und ich dann das nutzen kann.
Es wurde nach den Vorzügen der Sockel-AM4-Beibehaltung gefragt. Wenn du ohnehin Mainboard und CPU wechselst, bringt diese aber keine Vorteile. Du könntest ebensogut bei diesem mysteriösen Hersteller kaufen, der jede Generation den Sockel wechselt.
Ich bin ja kein Experte, aber so wie sich das hier auf PCGH liest, erkennt der AGESA Code wohl auf welchen Chipsatz er gebrutzelt wird. Oder gibt AMD für jeden potentiellen Chipsatz einen eigenen AGESA Code raus??
Oder aber, was ich auch für wahrscheinlicher halte, der AGESA Code hat erstmal damit nichts zu tun und ob PCIe4 auf dem Board per CPU läuft oder nicht, sondern die Ursache liegt im eigentlichen BIOS!
Das würde dann bedeuten, dass AMD nichts deaktiviert hat! Und es die Boardhersteller sind die etwas deaktiviert haben!
Ob auf Druck von AMD oder aus rein eigenen kommerziellen Interessen? Wer weiß das schon....
Vielleicht gab es auch zuviele Rückmeldungen von Problemen bei den älteren Boards,dass dies zu der Entscheidung führte.
Das wäre mal ein interessanter Artikel hier auf PCGH! Nicht immer nur nachplappern..... Was sagt denn die Pressestelle von AMD dazu?
Die Pressestelle von AMD sagt nichts, was technische Details enthält oder/und negativ für AMD interpretiert werden kann. Aus Prinzip nicht. Die haben mir ein Jahr lang erzählt, die bösen Mainboard-Hersteller wären an der fehlenden Verfügbarkeit von B350-/B450-Platinen mit sechs aktiven I/O-Hub-SATA-Ports schuld, bis dann klamm heimlich die offiziellen Specs von fehlerhaften "sechs" auf richtige "vier" korrigiert wurden...
Bezüglich der Funktion von AGESA sprach ein Mainboard-Hersteller von I/O-Hub spezifischer Kompilierung. Das heißt es gibt einen Code von AMD, aber unterschiedliche Ergebnisse je nachdem ob ein UEFI für X470 oder X570 daraus gebaut wird. Soweit ich es durchschaue haben die Mainboard-Hersteller aber keine Möglichkeit, in den Prozess einzugreifen um beispielsweise die X470-CPU-Kompatibilität in ein X570-UEFI oder die X570-CPU-PCI-E-Fähigkeiten in eine X470-UEFI zu packen. Aus Sicht von Nutzern und Entwicklern könnte man also von zwei getrennten Codes sprechen, zumindest seitdem Asus die Verwendung früherer, flexibler Varianten verboten wurde. Es sind seitens AMDs aber nicht zwei getrennte Entwicklungslinien; für den AGESA-Entwickler ist die Freigabe aller Fähigkeiten auf allen I/O-Hubs eine reine Einstellungssache.
Darf man fragen was du für ein Board hattest? Das konnten nach meinem Kenntnisstand nämlich eigentlich nur Boards, die vom Hersteller extra so gebaut wurden. Da gab es dann bspw. von ASRock von manchen Boards noch eine "GEN3"-Variante.
Zumindest MSI hat auch ein Mainboard offiziell mit Kompatiblität beworben, der Rest lief wenn dann unter der Hand. Aber es gab keine Sperre Intels und trotzdem auch keinen Image-Schaden für Intel wegen instabiler Systeme.
Ganz genau. Am Ende unterhalten sich zwei Ahnungslose die im Feierabend mal ne Runde PUBG spielen, bei dem einem mit AMD stürzt das Game ab, bei dem anderen mit Intel nicht. Am Ende sagt der Intel Kollege zum anderen, du das muss an deinem AMD PC liegen, kauf dir doch das nächste mal einfach nen Intel.
Wir sind nicht mal 1% und es wird sich beschwert das AMD eine Funktion entfernt welches sie nie (für 470) beworben hatten. Noch dazu bringt PCIe4 derzeit nicht mal was. Jeder der sich aber über die theoretische schnellste Leistung freut hat dann sowieso schon ein 570..
Mal Hand hoch wer ein 470 Board hat und auf einer PCIe4 kompatiblen NVMe sitzt..
Und jetzt noch einmal die Hand hoch, die ein B350, B450, X370 oder X470 besitzen und den in den nächsten 2-3 Jahren eine neue M.2-SSD oder eine neue Grafikkarte kaufen möchten...
Zu den Ahnungslosen: Wie bereits mehrfach angemerkt trifft das Problem nur Aufrüster.
Also gut. Das in Aussicht stellen von PCIe 4.0 auf prä 570X Chipsätzen war ein Fehler, der wurde aber berichtigt bevor der Launch war und nachdem sich herausgellt hatte das einige Boards (Switches/Hubs/Leiterführung) das doch nicht stabil abkönnen. Soweit so gut.
Zur Inkompatibilität zu vorherigeren Serien kann ich nur bäh sagen.
Der A320 wird wohl kaum das Problem sein sondern eher die Spannungsversorgung, ich hoffe ich sehe das richtig so. Dann ist es ureigenste Aufgabe der Mainboardhersteller Supportlisten zu pflegen.
Natürlich ist der A320 selbst kein Problem – genausowenig wie der X470 ein Problem in Bezug auf PCI-Express 4.0 ist. Während die Signalqualität der Datenleitungen aber von vielen Faktoren abhängt, skaliert die Spannungswandlerqualität recht linear mit der Preisklasse und es gibt kein einziges hochwertiges A320-Mainboard am Markt. Trotzdem sind mittlerweile sehr viele in der Lage, einen Ryzen 9 3900X zu booten. Einige sogar offiziell laut Kompatibilitätsliste.
Hiermit hat AMD kein Problem und sie keinen Bedarf für Gegenmaßnahmen/UEFI-Sperren. Obwohl selbst die Spannungswandler einiger B350-Designs schon mit einem 1800X überfordert waren und massive Leistungseinbrüche zu einem fast unbenutzbaren System führten. Auf vielen A320-Platinen in Kombination mit einem Ryzen 9 wären Freezes, 800 MHz CPU-Takt und Notabschaltungen an der Tagesordnung – das ist okay für AMD, aber eine PCI-E-4.0-SSD an einem PCI-E-4.0-Prozessor mit PCI-E 4.0 zu betreiben, wenn die durchgehenden Leiterbahnen zwischen beiden exakt die Länge, Qualität und ein ähnliches Routing wie auf günstigen X570-Designs haben, das ist ein Image-Problem?
Dieser hier mehrfach geäußerten Argumentation kann ich nicht zustimmen.
Nicht zu vergessen: AGESA ist eine Option für Boardhersteller. Ich habe mich nach der letzten Diskussion zu dem Thema eingehend damit beschäftigt und trotz der dürftigen Informationen, die man sich von sonstwoher zusammenlesen muss, kristallisiert sich heraus, dass die Hersteller nicht zwingend auf AGESA angewiesen sind. Wenn sie *unbedingt* eigene Wege gehen wollen, können sie das machen. Sie haben es auch vor der Einführung AGESA und danach, als die Bibliothek noch nicht so umfassend war, machen müssen. Der Aufwand ist ein ganzes Stück höher, als wenn man einfach AMDs mundgerechte Bibliothek verwendet, aber es ist machbar.
Total unklar ist, ob es Herstellern lizenzrechtlich gestattet ist, eine ältere AGESA-Version (zeitlich unbegrenzt) weiterzuverwenden, wenn eine neuere erschienen ist. Ich vermute mal, dass ist möglich, bin mir aber auch ziemlich sicher, dass AMD trotzdem warnen, abmahnen und auch klagen wird, wenn durch weiter mitgeschleppte, aber längst behobene Fehler ein geschäftsschädigendes Bild entsteht. Und sei es nur, damit öffentlich bekannt wird, dass die Ursache für die Fehler beim Boardhersteller zu suchen ist.
Das ist sicherlich ein Balanceakt für alle Beteiligten, weil man ja trotz abweichender Vorstellungen eigentlich aufeinander angewiesen ist. Auch renitente Mainboard-Hersteller möchten weiterhin AMD-Plattformen anbieten und AMD möchte, dass weiterhin gute Boards für ihre Plattform erscheinen. Ich gehe daher davon aus, dass nach einigem Hickhack eine für alle Beteiligten akzeptable Einigung gefunden wird.
ASUS wurde von AMD für die Verwendung des älteren PCI-E-Codes abgemahnt. Die Entwicklung eines eigenen Gegenstücks zu AGESA ist dagegen rein finanziell kaum eine Option. Nachweislich hat selbst AMD schon große Probleme, eine stabile Firmware für AM4-Prozesoren zu entwickeln. Dies auch einem Mainboard-Hersteller im Rahmen von Reverse-Engeneering zu erlauben, ist eine vollkommen wertlose Freigabe. Man "darf" auch eine Alternative zur Intel ME entwickeln und eigene Geforce-Treiber mit Freesync-Support und SLI-Freigabe auf allen Plattformen oder Radeon-Treiber mit PhysX-Beschleunigung schreiben. Mangels Insider-Wissen und Man-Power erreichen die wenigen freien Projekte aber nicht einmal bei den zwingend nötigen Basis-Funktionen an die Hersteller-Lösungen heran; da hilft auch die Freischaltung von 1-2 Features nichts. Was soll man mit 5 Prozent Mehrleistung durch 4.0, wenn man im Gegenzug 20 Prozent Turbo-Boost verliert und nur noch DDR4-2400 stabil läuft?