Das glaub ich gar nicht mal. Ich denke schon, dass die CPU im Millisekundenbereich so hoch taktet, dass man deutlich über 253W kommt, wenn man es erlaubt.
Nur ist das so kurz, dass das kein HWInfo & Co. je erfassen kann.
Das spielt bezüglich PL2 aber keine Rolle. Das darf überschritten werden, meiner Erinnerung nach mindestens 10 ms lang, und dann wird auch nur nachregelnd eingegriffen. Regelmäßige Spikes, die da deutlich drüber gehen, würden auch von HWInfo ab und zu erfasst werden (zumindest bei niedrigster Pollingrate). Ob man unbemerkt nur selten, nur gering oder tatsächlich gar nicht über die 253 W springt, würde wiederum keinen Unterschied für die CPU-Leitung machen – 99,9+ Prozent der Zeit bliebe die Leistung gleich und in den verbleibenden 0,1 Prozent bricht sie ja auch nicht auf 0 ein, sondern sinkt eben auf 253 W. Meiner Beobeachtung mit unlimited Boards aber mit Serien-Multiplikator bedeutet das selten mehr als ein paar 100 MHz Verlust.
Unabhängig davon war bis dato für den 14900K kein Extreme Profil im Datenblatt beschrieben, was jetzt nachgeholt wurde. Die offiziellen Benchmarks hätten somit auf PL1 = 125 W und PL2 = 253 W durchgeführt werden müssen. Da wurde aber immer mit PL1 = PL2 gearbeitet.
Die Test-Empfehlungen von Intel für den 14900KS waren seinerzeit eindeutig und deckten sich auch mit den Settings des 13900KS, der seit Ewigkeiten in dem Dokument drin steht. Wenn man nur testen würde, was Intel in öffentlich zum Download angebotenen Tech-Dokumenten wiedergeben würde, dann gäbe es Tests immer erst mehrere Monate nach Release. (Und wenn wir bei AMD darauf warten würden, bis die öffentlichen Angaben
korrekt sind, könnten wir manche Produkte gar nicht testen.)
Soweit ich es überblicke, hat Intel mit der neuesten Revision lediglich die bislang unvollständigen Angaben für die 14000er vervollständigt und es sind samt und sonders copy-&-paste-Werte von den 13000er Vorgängern. Genau das wurde schon längst in Launch-Folien, Review-Guides, mündlichen Ansprachen, etc. kommuniziert und auch als Grundlage für Tests genutzt. Was damit leider auch unverändert bleibt, sind die Unklarheiten dieser Angaben.
Ein offenes Stromlimit dürfte eine CPU doch genauso wenig grillen können wie ein offenes Leistungslimit, solange sonst alles stimmt.
Ein offenes Stromlimit erlaubt der CPU dauerhaft in verschleißintensiven Bereichen zu arbeiten, die sonst bezogen auf die Gesamtlaufzeit nicht von belang gewesen wären. "Grillen" ist dafür ein unangemessen-reißerischer Brecheisen-Ausdruck, aber "sanftgaren" hat sich nicht durchgesetzt.^^
Was dagegen ein Stromlimit gegenüber einer CPU überhaup sein soll, außer ein Absturzmechanismus, konnte mir bislang niemand erklären. ICCmax ist nach vorliegenden Informationen eher keins.
Na gut, dann habe ich mich eben ungünstig ausgedrückt. Bei AMD scheint man keine OC Einstellungen vornehmen zu können, die einen nennenswerten Unterschied unter Wasser/Luft machen. Was man einstellt, es bringt einfach nichts, weil die Regelung sofort alles abschnürt.
Wenn man keinen A620 oder einen X3D nutzt, kann man bei AMD sehr wohl Einstellungen vornehmen, die einen Unterschied machen. Es ist halt nur einiges an Können oder Fleiß nötig, um Werte zu finden, die
besser als "auto" sind. In aller Regel wird man eher einen Unterschied zum schlechteren machen, weil AMD die Prozessoren schon ab Werk an die Grenzen des Sinnvollen treibt. Das diese Grenzen bei Zen weitaus schärfer sind, macht die Aufgabe natürlich auch nicht gerade einfacher. Aber es liegt keine künstliche Beschränkung der Einstellmöglichkeiten vor.